Weder bin ich eine besonders engagierte Hobbyköchin, noch habe ich jemals an der Küchenschlacht teilgenommen. Dafür schaue ich den Kandidaten und Juroren der beliebten Kochshow seit ca. zwei Jahren zu – dank Mediathek zeitlich ungebunden. Was mich dabei immer wieder mal wundert: Das tun offenbar viele Kandidaten nicht, anders kann ich mir viele Fehler bzw. Rausschmiss-Gründe nicht erklären!
Wenn am Ende der Sendung die Gerichte auf dem Tisch stehen und auf die Beurteilung warten, weiß ich oft schon, wer Schwierigkeiten haben wird, weiter zu kommen. Und meistens habe ich recht, nur vom Zuschauen!
Deshalb hier mal meine Liste mit Do’s und Dont’s in der Küchenschlacht:
- Leibgericht: Sollte nicht ZU rustikal sein. Jeder Bestandteil muss „handwerklich“ bearbeitet worden sein: Gemüse also „auf den Punkt gegart“, sowie sorgfältig und möglichst gleichmäßig geschnippelt, gut abgeschmeckt. Salate brauchen ein ebenso gut abgeschmecktes Dressing mit gelungener Süß-Sauer-Balance (gilt nicht nur fürs Leibgericht). Komponenten wie Falafel, Burger, Puffer, Gnocchi dürfen nicht zu fest und auch nicht „zu trocken“ geraten – auch dann nicht, wenn’s eine Soße dazu gibt!
- Vorspeise: nie nie nie zuviel auf dem Teller, lieber zu wenig! Bei manchen Kandidaten hat die Vorspeise Hauptgang-Dimensionen – ja schauen die denn nie Küchenschlacht? (Männer…!)
- Mottotag: Je mehr Komponenten etwas mit dem Motto zu tun haben, desto besser! Es reicht meist nicht, wenn nur eine Beilage das Motto umsetzt und etwas ganz Anderes die Hauptrolle spielt.
- Nachspeise: Darf nicht „schwer und/oder zu fett“ sein, sondern muss „leicht“ rüber kommen. Das gilt insbesondere für Schicht-Desserts. Auch Früchte brauchen eine „Behandlung“ (z.B. angaren, leicht karamellisieren, ein süßes Dressing…) und sollten nie einfach so pur auf dem Teller liegen – nur schneiden reicht nicht.
- Fleisch: In der Küchenschlacht bist du in der „Kirche des Garpunkts“! Beachte die Gebote: Kurz gebratenes Fleisch muss medium bis medium rare sein – auf keinen Fall zu durch, aber auch nicht zu roh. Wenn ein Stück Fleisch „im Kräutermantel“ sein soll, darf das nicht nur eine Kräuterkruste sein.
- Fisch und Meeresfrüchte: Garpunkt! Auch hier lautet das oberste Gebot „innen glasig“ – eine echte Kunst, denn außen sollte er meist dennoch Röstaromen aufweisen und innen nicht „zu roh“ an der Gräte kleben.
- Teller: keine Fingerabdrücke und unbeabsichtige Soßenschlieren…
- Anrichten: spielt eine sehr wichtige Rolle! Wer diese Kunst nicht so drauf hat, tut gut daran, die Komponenten des Gerichts „übersichtlich“, also mit Abstand voneinander auf dem Teller anzuordnen. Das sieht meist besser aus als aufeinander Gestapeltes, insbesondere bei etwas rustikaleren Gerichten. Hat man zwei weiche, bzw. soßige Komponenten, kann eine im extra Schälchen dazu arrangiert werden. Eine ungewöhnliche Tellerform macht auch schon was her!
- Texturen: neben dem Geschmack (jede Komponente „gut abgeschmeckt“) hat auch die Beschaffenheit der Speisen eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. „Al dente“ bei Gemüse und Nudeln, etwas Knuspriges dabei (Cräcker, Crumble, Chips, knuspriges Brot etc.), sowie Stampf / Pürree und Soßen als weiche Komponenten – je mehr unterschiedliche Texturen, desto besser.
- Finale: eine kleine Komponente MEHR als im nachzukochenden Rezept (z.B. ein paar Tropfen Pesto) macht evtl. den Unterschied bei gleich guten Ergebnissen aus – dann geht es nämlich nach Aufwand.
Diese Liste ist sicher nicht vollständig – und dass man gut kochen können muss, ist selbstverständlich!
Zu guter Letzt: Wie man liest, bekommen die Kandidaten vorab eine Einweisung in die Studioküche – da wäre es dann nicht schlecht, wenn alle, die zuhause einen anderen Herd haben, mal ausprobieren könnten/dürften, wie lange es im Studio dauert, bis Wasser kocht bzw. eine Pfanne heiß wird. Manche scheitern ja leider daran, dass es „nicht so klappt wie zuhause“ – also eigentlich nicht wegen mangelnden Könnens, sondern wegen des ungewohnten Equipments,
Wer meine Liste mit weiteren Tipps ergänzen möchte: Schreibt in die Kommentare!
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3 Kommentare zu „10 Tipps, wie man in der Küchenschlacht weiter kommt“.