Claudia am 23. Februar 2020 —

Rassismus in Deutschland, Terror von rechts – was tun?

Hoyerswerda 1991, Mölln 1992, Solingen 1993, NSU 2000 bis 2006, München 2016, Kassel 2019, Halle 2019, Hanau 2020 – Terror und Gewalt von Rechtsaußen forderte seit 1990 über 209 Todesopfer. Zum Vergleich: die linksradikale RAF hat insgesamt 33 Menschen ermordet, sieben davon bei Festnahmeversuchen.

Die Älteren werden sich erinnern, wie die Republik wegen der RAF nahezu Kopf stand. In Eile wurden neue Gesetze verfasst, es gab den großen Lauschangriff, jede linke WG musste mit dem Besuch der bewaffneten Staatsmacht in der Morgenfrühe rechnen, überall hingen die Plakate mit den Konterfeis der Gesuchten – über Jahre! Der Staat ging im Kampf gegen den Terror bis an die Grenzen des Rechtsstaats und deutlich darüber hinaus.

Und jetzt? 482 untergetauchte Rechtsextremisten werden mit insgesamt 600 Haftbefehlen gesucht. „Wo sind die Plakate?“ wurde gestern auf Twitter gefragt. Lange Zeit erschienen Polizei, Verfassungsschutz und Gerichte nicht besonders engagiert, wenn es um die klare Einordnung und entsprechende Verfolgung der Straftäter ging. Und erst 2018 wurde Hans-Georg-Maaßen als Präsident des Verfassungsschutzes abgelöst, der sich seitdem mit AFD-nahen Meinungen in der sogenannten „Werteunion“ profiliert.

Im SPIEGEL schreibt Sinem Taşkın in „Die Mütter von Hanau„:

„Es ist gut, dass jetzt endlich der Terror von rechts zum größten politischen Problem in Deutschland erklärt wird. Schade, dass dies jetzt erst in dieser Klarheit und Deutlichkeit benannt wird – nachdem wieder Menschen in Deutschland von einem rechten Terroristen hingerichtet wurden.

Zu lange haben wir ertragen müssen, dass von Einzeltätern gesprochen wurde. Zu lange mussten wir mit ansehen, dass rechte Terroristen zu psychisch Kranken verharmlost wurden. Zu lange mussten wir beobachten, dass die „Ängste und Sorgen“ der AfD- Wähler ernst genommen wurden. Deren Verunsicherung aber ist diffus. Die „Islamisierung des Abendlandes“ ist nicht real. Die „Umvolkung des deutschen Volkes“ ist nicht real. Die „Überfremdung“ Deutschlands ist nicht real.

Real ist unsere Bedrohung. Real sind unsere Ängste. Real sind die Hetze, der antimuslimische Rassismus und die Diskriminierung, der wir uns Tag für Tag stellen.“

Mehr Reaktionen als sonst

Nach dem Terroranschlag von Hanau, bei dem der Täter neun Menschen in einer Sisha-Bar und einem Imbiss regelrecht hingerichtet hat, fallen die Reaktionen bundesweit heftiger aus als sonst. Vielerorts Mahnwachen, Gedenkminutuen, Absage von Veranstaltungen, viele Reden und Solidaritätsbekundungen aus der Zivilgesellschaft und der Politik.

Und weil es mit Worten anfängt, denen irgendwann Taten folgen, gehört die AFD zweifellos zu den geistigen Brandstiftern. Der Volksverpetzer hat einige der schlimmsten Äußerungen von AFD-Politikern einem Faktencheck unterzogen: sie sind alle echt!  (Wer es lieber im Video-Zusammenschnitt haben will: bitteschön!) Dennoch tun sie jetzt wieder, als wären SIE die Opfer böser Linker und der Anschlag habe aufgrund der psychischen Probleme des Täters natürlich nichts mit rechter Gesinnung zu tun.

Hat er aber doch! Denn selbst wenn alle rechtsextremen Straftäter irgendwelche psychischen Macken hätten, so führt doch nichts an der Erkenntnis vorbei, dass es das Weltbild der AFD und weiterer sinistrer Szenen ist, das sie inspiriert. Sie morden, begehen Brandanschläge und Körperverletzungen, sie diskriminieren, verleumden und beleidigen alle, die nicht in ihr urgermanisches Bild vom deutschen Bessermenschen passen.

Sie schreiten zur Tat, weil sie sich im Recht fühlen – und dieses „im Recht fühlen“ wird durch die ständige Hetze der AFD befördert, aber nicht nur von ihr. Reichsbürger, anti-demokratische Verschwörungstheoretiker und viele mehr tragen ebenfalls dazu bei. Und nicht zuletzt der Alltagsrassismus, der sich durch unsere Gesellschaft zieht wie ein roter Faden, der niemals abreisst. Mal mehr, mal weniger sichtbar, von der Mehrheit meist verleugnet, von den Betroffenen lebenslang gespürt.

Was kann man tun?

Die Betroffenheitskundgebungen werden nächste Woche wieder vorbei sein. Werden sie dieses Mal mehr Folgen haben als sonst? Maßnahmen von Seiten der Politik werden diskutiert oder sind schon in der Umsetzung, doch sind sie auch immer umstritten:

  1. Beobachtung der AFD durch den Verfassungsschutz – ist bereits beschlossen. Viele setzen durchaus Hoffnung in diesen Weg, da so die Beweislage für ein mögliches VErbotsverfahren geschaffen werden könnte. Und weil es die AFD nervt, sie vielleicht Wählerstimmen kostet und ihr organisatorische Probleme bereitet. Andere empfinden das als falschen Weg und wollen den Verfassungsschutz reformieren oder gleich ganz abschaffen.
  2. Verschärfung des NetzDG gegen Hass und Hetze: Passwortherausgabe und Meldepflicht ans BKA bei rechtlich relevanten Hass-Postings in sozialen Medien. Vom Kabinett beschlossen, muss die Gesetzesänderung noch durch den Bundestag. Eine weiterer, schon seit längerem betriebener Änderungsentwurf ist noch in den Ausschüssen des Bundesrats und soll eine Idetifizierungs- bzw. Verifizierungspflicht in sozialen Medien etablieren (was alle unter 16 rauswerfen würde). Die Kritik von links bis rechts ist massiv, von links momentan etwas stiller.
  3. Mehr Polizeischutz für Moscheen fordern Muslimische Organisationen. Da das Ländersache ist, wird dem mal mehr, mal weniger entsprochen (werden).. Vor jeder Shisha-Bar und jedem Döner-Imbiss kann man aber wohl kaum Polizei aufstellen, allein schon aus Kapazitätsgründen.

Maßnahmen der großen Plattformen, die über das von der Politik verordnete hinaus gehen, sind ebenfalls geplant:

  • So will z.B. Twitter in Zukunft Lügen bzw. FakeNews farblich kennzeichnen. Was wahr ist und was nicht sollen von der Plattform verifizierte Faktenchecker und Journalisten festlegen – das Wahrheitsministerium lässt grüßen!  Zum einen verstehe und teile ich die Intention des Vorhabens, zum Anderen zweifle ich an der Machbarkeit. Es könnte auch ein gegenteiliger Effekt eintreten, etwa indem sich entsprechend Gestimmte nurmehr News „mit Balken“ anzeigen lassen und alles andere als Lügen der Mainstreampresse aussortieren lassen. Auch wenn Twitter diese Sortierung nicht anbietet (Code rules!), lässt sich das mit Tools vermutlich so hinbasteln – wir dürfen gespannt sein!
  • Auch auf Facebook, Instagram und Youtube werden Maßnahmen gegen FakeNews ergriffen, hauptsächlich mit Blick auf den amerikanischen Wahlkampf und bei uns noch nicht wirklich umgesetzt / spürbar.

Was können wir tun?

Gefühlt können wir als Einzelne wenig tun, aber es sind wir alle, die das gesellschaftliche Klima im wesentlichen bestimmen. Anstatt nur ab und an der eigenen Empörung über rechte und rechtsradikale Schandtaten und Meinungen Ausdruck zu geben, könnten wir:

  • im persönlichen Umfeld jeglichen menschenfeindlichen Sprüchen und Meinungen entgegen treten – jede/r im eigenen Stil, sachlich, informierend und argumentierend bis emotional und wütend.
  • den rechtsradikalen Sprücheklopfern in den sozialen Medien widersprechen! Auch wenn man nicht daran glaubt, diese wirklich zu erreichen,.so merken doch die Mitlesenden, dass es Widerspruch gibt!
  • in den eigenen Bezügen (Organisationen, Vereine, etc.) mal drauf schauen, ob da eigentlich anteilig (!) Menschen mit Migrationshintergrund vertreten sind. Und wenn nicht, mal nachhaken, es thematisieren, mehr Buntheit einfordern!
  • Selbst achtsamer sein, bisher unbewusste rassistische Verallgemeinerungen bewusst machen und aktiv zurück nehmen, anders handeln!
  • Den von Rassismus betroffenen Migranten und Menschen mit anderer Hautfarbe zuhören, wenn sie ihre Erlebnisse berichten. Nicht leugnen oder relativieren, was sie selbst erlebt haben und fühlen.
  • Initiativen gegen Rassismus unterstützen, mit deren Herangehensweise man sympathisiert.

Als ich von den Morden in der Shisha-Bar hörte, hatte ich gerade eine interessante DOKU über die Shisa, ihre Geschichte und den Hype in der aktuellen Jugendkultur gesehen. Und dabei erfahren, dass diese Bars entstanden sind, weil migrantische Jugendliche in die üblichen Clubs nicht reinkommen.

Wie wärs also mal mit einem Get-Together-Tag? Z.B. jeden ersten Freitag im Monat sind von den teilnehmenden Unternehmen (Clubs, Shisa-Bars ú.a.) alle eingeladen, die normalerweise nicht zur Zielgruppe gehören. Bringt Umsatz, gute PR – und sicher auch manch angenehme Erlebnisse im Kennenlernen, denn an so einem Tag sind Gäste und Gastgeber eher besonders nett zueinander.

Sowas könnte es auch bei den Kirchen und religiösen Gemeinden geben, eigentlich überall dort, wo in gesellschaftlichen Nischen freiwillig oder unfreiwillig die gemeinsame „Besonderheit“ die Gästeschaft bestimmt.

Bestimmt gibt es noch viele Ideen, deren Umsetzung dem Ab- und Ausgrenzungsbedürfnis den Boden entziehen könnte und damit auch dem inhärenten Alltagsrassismus. Dass sich etwas ändern muss, damit die Agenda der Rechtsextremisten (->Spaltung->Hass->Chaos->Bürgerkrieg) nicht irgendwann aufgeht, sollte mittlerweile klar sein.

***

Mehr:

  • Rassismus in Deutschland: Hoffen auf Einsicht (Horst Schulte)
  • Tut nicht so überrascht! (Fliegende Bretter)
  • Ein linguistischer Kommentar: Terminologie zum Terrorismus in Hanau (Migramagazin)
  • Die gefährliche Gleichsetzung von Rechts und Links – Konstantin Wecker, ein Aufruf
  • „Eine Kollektivierung des Amoklaufs“ Wie lässt sich rechtsextremistisch motivierte Radikalisierung früher erkennen? (CICERO)
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    Diskussion

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    8 Kommentare zu „Rassismus in Deutschland, Terror von rechts – was tun?“.

    1. Es gibt Umfragen, in denen die AfD von 15 auf 9 % gefallen ist. In anderen ist es nur 1 % (von 15 auf 14%). Ich setze darauf, dass die AfD die Auswirkungen ihrer Hetze zu spüren kriegt und dass dies auch bei weiteren Wahlen spürbar sein wird. Außer wirklich hartgesottenen Leuten wollen diese furchtbaren Dinge im Land erleben. Darauf setze ich jedenfalls zunächst einmal.

      Ich habe Probleme mit den Forderungen, die von SPD-Politikern und anderen aufgestellt werden. Höcke solle der Beamtenstatus entzogen werden, alle AfD-Leute sollen aus dem öffentlichen Dienst entfernt werden. Das sind Maßnahmen der Ausgrenzung, die eine ungewollte Solidarisierung bewirken könnte. Haben wir aus dem Extremistenerlass von damals keine Lehren gezogen?

      Ich hoffe, dass die Vergleiche zwischen linkem und rechtem Terror jetzt – zumindest vorübergehend ein Ende haben. Es ist zu evident, von welcher Seite die Gefahr ausgeht.

      Die Maßnahmen, die du aufgeführt hast, um die Zusammengehörigkeit zu fördern, finde ich gut. Ich stelle mir gerade vor, die kleine Shisha-Bar in Bedburg zu betreten und dort zu versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Ich glaube, ich kann das nicht. Obwohl ich das gut finden würde. Wenn das in den nächsten Tagen viele BürgerInnen unseres Städtchens täten, fände ich das wirklich toll. Auch, wenn viele das vielleicht als reines Symbol bezeichnen würden.

      Sich gegen Rassismus zu wehren ist so wichtig. Ich tue das. Ich könnte ein paar Geschichten erzählen, die sich zum Teil zu Zeiten ereignete haben, zu denen der Bedarf an adäquaten Reaktionen vielleicht noch längst nicht so groß war. Ich attackiere Nazis im Netz und dabei übertreibe ich bestimmt manchmal auch. Das eigentliche Problem liegt in der Sprachlosigkeit. Nicht nur eindeutigen Nazis oder fremdenfeindlichen Parolen gegenüber, sondern auch den vielen Menschen gegenüber, die hier leben und mir (uns) dennoch irgendwie fremdgeblieben sind. Ich habe 2015 ein bisschen geholfen, die ankommenden Flüchtlinge zu versorgen und mich dabei ein bisschen mit einigen unterhalten – soweit ich es aufgrund mangelnder Englischkenntnisse konnte. Der Dialog mit Migranten geschieht nicht auf dem Level, das normal sein sollte. Dieses Defizit trägt vielleicht auch dazu bei, dass sich bei manchen Leuten rassistische Ansichten einstellen. Die Distanz ist zu groß und wir tun zu wenig, um sie zu verringern. Wir reden von Integration, meinen aber nur die, die zu uns gekommen sind. Wir müssen selbst unseren Anteil leisten. Das findet nur statt, wenn wir uns gegenseitig anstubsen und nicht alles sich selbst überlassen.


      P.S.: Danke, dass du meinen Artikel verlinkt hast.

    2. Hallo Claudia,

      guter Artikel, der die Sache ziemlich gut einordnet.

      Ich bin auch kein Freund davon, die Leute auszugrenzen. Denn die haben dann ihren Grund gefunden „sich zusammen zu rotten“. Also im übertragenen Sinn. Ich habe ja lange Zeit darauf gewartet, dass irgendwer die AFD mal richtig in die Pflicht nimmt. Dann wäre das Kartenhaus schnell in sich zusammen gefallen.

      Ich wurde mal heftig kritisiert, weil ich es mir heraus nehme, diese Partei als „blaubraunen Laden“ zu bezeichnen. Die Kritik kam von jemandem, der erzkonservativ erzogen wurde und nun innerhalb der CDU keine politische Heimat mehr hat. Ja, ich hab das schon mal erzählt. Ich denke aber, dass so etwas wichtig ist, um die Stärke der AFD zu erkennen.

      Ausgrenzen nützt also nichts. Meiner Ansicht nach – Da spielt das In-die-Pflicht-nehmen mit rein – müssen die anderen Parteien ein besseres Angebot machen. Die CDU hat in meinen Augen nach Kohl immer mehr an Profil verloren, sodass man sich ernsthaft fragen muss, wofür die Partei noch steht. Und was ist das mit der FDP? Ich bin tief erschüttert ob dieser Linder-One-Man-Show. Die SPD hat sich nun auch ewig lang nur mit sich selbst beschäftigt. Und die Linke ist für viele wegen Igitt-ex-SED nach wie vor unwählbar. Blieben die Grünen, die aber vielen als Verbotspartei gelten.

      Also: Die Profile der Parteien müssen stimmen, es müssen klar erkennbare Angebote gemacht werden und diese auch umgesetzt werden. Dann braucht es keine AFD. Ich meine, wo sind wir denn? Die verhasste GroKo ist besser als ihr Ruf. Wie kommt das denn nur zustande? Doch nur, weil keine Profile erkennbar sind. Und mit klaren Profilen können auch Tatsachen geschaffen werden.

      Aushänge, Aktenzeichen XY ungelöst, Facebook-Werbung etc. könnten dafür verwendet werden, die untergetauchten Terroristen ausfindig zu machen. Wenn das mit der RAF möglich war, dann gibt es auch den gesetzlichen Rahmen. Man muss ihn eben ausschöpfen. So lang hier aber keine klare Kante gezeigt wird und keine Konsequenzen folgen, so lang denken die Rechtsterroristen, sie könnten machen, was sie wollen.

      Wir Bürger können aber auch einiges tun. Ich stelle unfassbar viel Aggressivität fest. Wie wäre es denn, wenn jeder für sich ein wenig abrüstet? Wir verlangen von anderen, dass sie uns zuhören. Dann sollten wir anderen aber auch zuhören. Und genau das findet doch gar nicht mehr statt. Es gehen sofort die wilden Beschimpfungen los. Es ist wie zur Nachwendezeit im Osten, als jeder Angst um seine Zukunft hatte. Das ist aber nicht vergleichbar mit heute. Denn uns geht es doch gut. Und das müsste man einfach mal wieder anerkennen.

      Grüße
      Henning

    3. Habe gestern an einer Gedenk/Mahnversammlung teilgenommen, in der alle Opfer, die in Hanau ermordet wurden, mit ihrem Namen genannt wurden. Viele Reden wurden gehalten: Gegen Rechts, gegen Rassismus, gegen Faschismus, gegen Hass, gegen eine AfD… , was zunächst den Eindruck erweckte, als wären all diese Verwerfungen wie aus dem Nichts gekommen. Erst die Reden von zwei jungen Frauen erinnerten in ähnlicher Weise wie
      der Beitrag hier https://www.nachdenkseiten.de/?p=58801#more-58801
      daran : „Nach Hanau war schon vor Hanau“.

      @Claudia – du überlegst und zeigst auf, was wir alle tun können für ein gutes gesellschaftliches Miteinander. Prima. Dass sich das nicht auf die z.B. jährlich stattfindende https://www.interkulturellewoche.de/startseite beschränken darf ist klar. Damit solche Veranstaltungen nicht ‚Folklore bleiben‘ , wäre wohl Kontakt u. Austausch zu Menschen in meinem unmittelbaren Lebensumfeld wichtig, wie notwendig.
      Strassen/Nachbarschaftsfeste bieten sich da an.

      Auf der besagten Mahn-Demo habe ich eine der jungen Frauen angesprochen, die für die Aleviten- Gemeinde gesprochen hat.
      Ganz wunderbar, in welch lebendiger Weise wir sogleich im Gespräch
      waren. Klar, Adressen wurden ausgetauscht und wir bleiben in Verbindung. :-)

    4. Was tun?
      Petition an Hessischen Landtag mit zeichnen:
      Geben Sie die NSU-Akten frei! Gemeinsam gegen Rechtsextremismus!
      https://www.change.org/p/hessischer-landtag-geben-sie-die-nsu-akten-frei-nsuakten-luebcke-hanau

    5. Alltagsrassismus in Deutschland:

      „Muss ich erst getötet werden, damit ihr empört seid?“, überschrieb der Politikwissenschaftler Ozan Zakariya Keskinkilic seinen Artikel. Da waren die Mitglieder der sogenannten „Gruppe S“ und deren Planung von gezielten Anschlägen auf Muslime und Moscheen gerade aufgeflogen. Keskinkilic schilderte, wie häufig das Problem rechter Gewalt klein geredet werde und er selbst im Freundeskreis mit seinen Ängsten kaum Gehör finde.

      Kaum war der Artikel erschienen, tötete ein Mann in Hanau neun Menschen, erschoss anschließend seine Mutter und sich selbst, die Behörden gehen von einem rassistischen Tatmotiv aus.

      Die Angst bei Betroffenen wächst seit Jahren, oft werden sie aufgrund ihres Äußeren, ihrer Herkunft oder ihrer Religion verbal oder sogar körperlich angegriffen. Wie viel Bewusstsein dafür gibt es in der Gesellschaft? Welche Worte münden in Taten? Wie kann der Staat verlorenes Vertrauen zurück gewinnen?

      Darüber diskutieren:
      – Alice Hasters, freie Journalistin

      – Ozan Zakariya Keskinkiliç, Politikwissenschaftler, Aktivist und politischer Bildner

      – Nhi Le, freie Journalistin

      – Ceren Türkmen, Soziologin, Initiative Duisburg 1984
      https://www.deutschlandfunk.de/alltagsrassismus-in-deutschland-beschimpft-und-bedroht.2011.de.html?dram:article_id=471130

    6. Es sieht ganz danach aus, als hätte der hierzulande grassierende Rassismus, Sexismus (siehe Femizide) …. nicht wenigen Menschen die Sprache verschlagen?

      Damit es nicht erst so weit kommt, braucht es das, was hier die 15jährige Pauline in berührender Weise in Worte fasst:

      https://neue-debatte.com/2020/02/05/achtsame-kommunikation/