Mein Themenblog „Vom Rauchen zum Dampfen“ hatte ich Anfang 2019 verkauft. Wenig später wechselte ich wieder zur Zigarette (selbst gedreht). Warum? Weil mir das Gefrickl mit den komplexen Dampfgeräten zu umständlich wurde. Das Besorgen, Aufladen und Beaufsichtigen der Spezial-Akkus hat genervt. Meine relativ großen und schweren Dampfen mitschleppen, die passenden „Coils“ vorrätig halten – was für ein Aufwand, verglichen mit der Einfachheit analogen Rauchens!
Viel Watt und fette Wolken
Zudem hatte sich der Markt in eine ganz andere Richtung entwickelt: Nicht mehr das gewöhnliche MTL (Mund zu Lunge) dampfen gab den Takt der Innovationen vor, sondern das DTL: Dampf direkt in die Lunge ziehen, wie beim Kiffen! Das Ganze dann mit immer mehr Watt: während „klassische“ Dampfen mit 8 bis 12 Watt auskamen, hatten die neuen Dampfen bis zu 200 Watt! Damit das so schöne Mega-Dampfwolken gibt, mit denen vor allem Männer gerne glänzen und wetteifern.
Menschen wie ich, die einfach nur dampfen statt rauchen wollen, ohne deshalb zum Technik-Freak zu mutieren und die Mitmenschen krass zu umnebeln, waren für die Hersteller unwichtig geworden. Das Fachsimpeln über möglichst niedrige Widerstände (SubOhm-Dampfen) und die technischen Herausforderungen, die die neuen Geräte dafür meistern mussten – alles nicht meine Welt!
Kannst du ja ignorieren, hatte ich lange gedacht. Ist aber nicht so, denn für meine einst hochpreisigen Dampfgeräte gab es bald keine Ersatzteile mehr und die einzige, noch für den diskret (!) dampfenden MTL-Fan angebotene Alternatíve war auch nicht grade einfach zu handhaben, sondern machte immer wieder Schwierigkeiten. Kein Wunder, dass ich die Lust auf das ganze Generve verlor.
Wow, der Markt hat sich gewandelt!
Aber hey, seit gestern weiß ich: es gibt für mich neue Hoffnung, vom Rauchen wieder zum Dampfen wechseln zu können. Offenbar ist das Reservoir der technik-affinen Super-Dampfer ausgeschöpft und nun werden wieder jene bedient, die EINFACH NUR DAMPFEN wollen!
Zu Zeiten meines Rückfalls ins Rauchen hatte ich grade noch mitbekommen, dass sogenannte „Pod-Systeme“ auf den Markt gekommen waren. Einfache Sticks, an denen man nur ziehen musste – und das obere Teil (mit Liquid und Coil in einer undurchsichtigen Kapsel) austauschen, wenn das Liquid verbraucht war. Für mich damals keine Lösung: ich sah es als Versuch, mit dem Dampfen genauso viel Profit zu machen wie mit dem Rauchen, denn die „Pods“ hielten ja nicht lange und mussten ständig nachgekauft werden.
Mittlerweile vom Rauchen wieder frustriert (zu teuer, zu viel Gestank und Dreck!), schaute ich also gestern mal wieder hin, was es so gibt. Und siehe da, es gibt seit 2019 einen regelrechten Hype rund um Pod-Systeme, die nun NACHFÜLLBARE Pods haben, die auch einige Zeit halten. Nach Sichtung diverser Artikel und begeisternden Videos fand ich die seit vielen Monaten meistgelobte Pod-Dampfe, das Uwell Caliburn Kit. Hab‘ ich mir bestellt und hoffe jetzt das Beste! Endlich EINFACH dampfen, keine Akkus mehr, sondern direkt aufladen (und dabei sogar dampfen können), 2 ml Liquid eigener Wahl einfüllen – und das alles bei nur 11 Watt wie früher, ein Gerät zum diskreten MTL-Dampfen, nicht für die spektakuläre Wolkenproduktion! Nicht zu vergessen: Das Ding wiegt nur 30 Gramm – meine letzte Dampfe dagegen 200!
E-Shop-Betreiber berichten, dass sie diese Teile (die auch noch preislich weit unter dem zuletzt für gute Dampfgeräte Üblichen liegen) mittlerweile massenhaft verkaufen. Umsteiger loben, dass es damit gelungen sei, das Rauchen endlich hinter sich zu lassen.
Ich bin ja so gespannt… und stelle fest: der Markt passt sich ja doch den Wünschen der User/innen an! Und das sogar in relativ kurzer Zeit.
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Bild von Krystian Graba auf Pixabay
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8 Kommentare zu „Rauchen, Dampfen, Marktwirtschaft“.