Claudia am 24. April 2001 —

Ein ganz normaler Morgen

Dieser Beitrag entstand auf Einladung und ist auch im Netzliteratur-Blog erschienen.

Der erste Mailabruf gilt meiner „persönlichen Box“ – naja, persönlich stimmt zwar, gleichzeitig ist klinger@snafu.de aber auch meine älteste und bekannteste Adresse. Trotzdem ist das Verhältnis Mail zu SPAM immer noch erträglich, so ungefähr 9:1, und das nach fünf Jahren. Was mal wieder bestätigt, dass Paranoia keine zu erwägende Geisteshaltung ist…

Heut schreibt mir also einer von den DREIZEHN (=Print-Autoren), dass ein soeben gepostetes Bild im Forum-der-13 zwar von ihm selber gesehen werden könne, von seiner Freundin an deren PC aber nicht. Oh, welches Elend schon am frühen Morgen, da muss man gar nicht erst in die Zeitungen gucken!

Ich eile ins Forum und teste: Netscape 4.7 zeigt das Bild korrekt an, MSIE nicht. Die Datei heisst ja auch Äpfel.jpg, mit unerlaubtem deutschen Umlaut, das vermag der MSIE nicht korrekt anzufordern. Ich speichere also die Datei, benenne sie um, lade sie auf den Server, lade den Datenbank-Client von meiner Festplatte, um die Bildquellenangabe im Text zu ändern, stell‘ die Netzverbindung her, versuche es zumindest. Doch weiter gehts mit dem morgendlichen Elend: der Client lädt nicht, lädt viel zu lange, stürzt dann ab – oh, und als es dann doch endlich mal funktioniert, setzt der Java-Editor leider meine Zeichen nicht wie üblich links neben den Cursor, sondern ein Zeichen weiter links, also aufsvorletzte! Das ist verdammt gewöhnungsbedürftig…

„Ein Java-Bug“, sagt Danny, der Programmierer von Is-Fun, den ich immer wieder gern lobend erwähne, weil er z.B. so schnell antwortet. „Muss man mal ’ne neue Version austesten“. Wow, das Marktgeschehen in der IT-Branche macht doch immer wieder staunen! Und ich dachte, einen Editor programmieren sei eine immer gleiche Aufgabe aus der Software-Steinzeit, zigmal beispielhaft gelöst. Immerhin kommt das Bild jetzt, ich kann endlich weiter Mails lesen.

Ein Gruß von Ralph, ich soll mal auf KriT den Eintrag Voll auf Scheibe lesen: Oh je, ein WebZine meldet einen meiner ersten NetHype-Artikel von 1996 als Neuigkeit – so ist das nunmal in den Drähten, als Printartikel wär das schon lange verfault und niemand käme auf so eine verrückte Idee.

Als dritte „ernsthafte Mail“ kommt die Einladung zum Netlit-Blogger, zum zweiten Mal schon. Naja, wenn’s der Oliver eilig hat, dann mag er nicht warten. Ich folge dem Link, logge ein, fülle Passwort und ID aus, schicke ab – und es lädt und lädt und lädt und bleibt schwarz. Nach mehreren Versuchen mit Netscape und Explorer schick ich eine Fehler-Meldung an Oliver. Doch kaum ist die weg, kommt mir die Idee: Warum nicht mal einen anderen Netzzugang nehmen? Gut, ich verlasse meine Noch-bis-Juni-Flatrate, logge teuer ein und – schwupps – klappt auf einmal alles.

Ich bin drin! Ich blogge! Ihr lest es gerade! (…oder doch nicht? Dann einfach mal andere Browser ausprobieren, mehrere Netz-Zugänge testen, neues Betriebssystem installieren – warum nicht mal Linux? -, frische Hardware kaufen, zumindest Windows neu draufspielen – oder den PC einfach mal kurz aus- und wieder einschalten. Am besten aber geht Ihr statt dessen in die Sauna, davon spürt man eh viel mehr!).

Ein Blog. SO ist also Fortschritt. Man muss wieder HTML-Tags mit der Hand eintippen…

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