Claudia am 26. Juli 2021 —

Keller zu Zisternen – Idee zur Anpassung in den Städten

Die Städte müssen sich dem Klimawandel anpassen, der mit Starkregen, Überschwemmungen und Dürreperioden eher Katastrophe ist als sanfter Wandel. Wasser speichern ist doppelt nötig: Um es zurück zu halten, wenn zuviel davon kommt, als auch zur Bewässerung in den Trockenzeiten.

Direkt vor meiner Haustür liegt der Rudolfplatz, umgeben von Bäumen und Sträuchern, die in den immer häufigeren Trockenperioden leiden. Daneben wurde eine Straße zur „Klimastraße“: entwidmet und mit vielen Container-Bäumen geziert. Die müssen gegossen werden, wofür immer wieder Freiwillige gesucht werden.

Rudolfplatz Klimastraße Berlin

In den Sommern 2018 bis 2020 konnten die Stadtbäume bei Weitem nicht genügend bewässert werden. Es gab ständig Aufrufe an die Bürger, sich zu beteiligen und den Baum vor der Haustür zu gießen. Aber wie sollte das denn geschehen? Mit ein paar Eimern Wasser die Treppen runter und wieder rauf? Äußerst mühsam und am Ende nur ein Tropfen auf den heißen Stein!

Die Idee: einige Kellerräume, die zur Straße hin liegen, zu Zisternen umwidmen! Dort also große Tanks aufstellen, die von den Fallrohren gespeist werden, die das Wasser der Dächer und Balkone ableiten und bisher nutzlos in die Kanalisation ablaufen lassen. Natürlich mit einem Überlauf in die Gullys, wenn die Tanks voll sind.

Zum Abzapfen des Wasser müsste ein Zugang von außen geschaffen werden, über den man mittels Pumpe und Schlauch das Wasser entnehmen kann. Pro Haus mit einer solchen Installation könnte es Freiwillige geben, die sich um die Anlage kümmern bzw. das Bewässern der nächstliegenden Bäume übernehmen. ODER das wird professionell über die zuständigen bezirklichen Straßen- und Grünflächenämter organisiert.

Bei Neubauten sollten solche Zisternen zur Regenwassersammlung zwingend dazu gehören. Für die Häuser im Bestand sollte es ein Förderprogramm und eine Kommunikationskampagne geben.

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Diskussion

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6 Kommentare zu „Keller zu Zisternen – Idee zur Anpassung in den Städten“.

  1. Gute Idee mit den Zisternen, aber freiwillig macht das wahrscheinlich niemand. Da muss ein Anreiz seitens der Stadt kommen, sonst wird das nichts.

    Es gibt so viele gute Ideen, was man hinsichtlich Umweltschutz machen könnte, aber außerhalb unserer idealistischen Blase funktioniert das nur bedingt. Wenn der Staat/die Stadt/die Kommune das nicht unterstützt, hat das auf breiter Front meist keine Chance. Manchmal hat ein privates Unternehmen eine gute Idee, die zum Boom wird und alle machen mit, aber das ist eher die Ausnahme.

    Schade, aber ist so. Ich werde trotzdem gute Ideen wie die von Dir im Artikel geschilderte unterstützen, denn irgendwie muss es ja weitergehen…

  2. Die Bäume kommen in ein paar Jahren eh wieder weg, weil man da noch bauen kann.

  3. Das mit dem Bäume gießen kennen wir hier aufm Land auch. Wir wohnen im ersten Stock, da geht es noch. Außerdem haben wir einen Keller nach vorn (also zur besagten Baumseite). Ich kann einen Wasserschlauch anschließen und ihn durch einen Zugang („Loch“ in der Hausmauer für den Anschluss eines Rasenmähers) führen. Das war sehr praktisch, weil ich zuerst auch immer Wassereimer geschleppt habe. Dass wir das Wasser nicht aus einem Regenwassertank abgezapfen konnten, bleibt ein „Schönheitsfehler“. Wir wohnen zur MIete und haben auch im Garten keinen Regenwassertank. Freunde, die ein Haus besitzen (das sind die meisten) haben alle Regenwassertanks und nutzen die seit Jahren zur Wässerung ihrer Gärten. Man kann schon einiges machen. Hauptsache, fand ich vor drei Jahren zum ersten Mal übrigens, man kann den umliegenden Bäumen helfen. Dass unser Baum, gleich vorm Haus, nicht abgestorben ist, wundert mich heute noch. Er ist schön grün und schaut auch Ende Juli (in diesem Jahr) noch sehr vital (grün) aus.

  4. danke für Eure Kommentare!!!

    @Martin: ja, es funktioniert „bedingt“, nämlich mit Anreizen, guten Beispielen und evtl. Förderung. Und natürlich – siehe Horsts Bericht – in Eigeninitiative. Schließlich haben alle was davon, dass die Bäume nicht vertrocknen.

    @Juri: Nein, niemals. Das ist eine etablierte Grünanlage mit Spielplatz, Basketballkäfig und 2 Tischtennisplatten, mit Liegewiese und Sitzgruppen – alles gerade saniert und neu gestaltet. Daneben die „Klimastraße“, die erste ihrer Art, die Bäume sollen perspektivisch in die Erde kommen.

    @Horst: super, dass Du das machst! Wie groß ist denn das Mietshaus? Könnte man den Eigner / die Mitmieter nicht davon überzeugen, irgendwo Regenwasser zu sammeln?

  5. Die Organisation von Regenauffangbehältern hat bisher nicht funktioniert. Die Kosten müssten die Mieter tragen. Dafür gibts keine Mehrheit, obwohl wir schon einiges zusammen organisiert haben. Der Vermieter geht nicht darauf ein. Ich habe aber das Allgemeinwasser aus unserem Keller (der Allgemeinheit) genutzt. Das war aber halt normales Leitungswasser. Immerhin – der Baum hat es bisher überlebt.

  6. Klasse, @Horst.