11 Tage Italien-Urlaub in drei verschiedenen FeWos: immer ist das Doppelbett maximal „gemeinsam“ hergerichtet. Ein einziges großes Laken, sowie eine doppelt große Bettdecke quer über dem Bett, beides sehr fest gesteckt. Dass diese Decke jeweils zweilagig ist, nämlich aus Laken plus Wolldecke oder dünnem Deckbett bestehend, wäre nicht weiter schlimm. Aber zu zweit unter nur EINER Decke? Egal wie riesig die ist, im Lauf der Nacht spürt man doch garantiert die Bewegungen des Partners oder zieht sich die Decke unbeabsichtigt ein Stück weg. Ungestörtes Schlafen ist so nahezu unmöglich.
Zum Glück finden sich meist irgendwo in Schrank oder Truhe zusätzliche Wolldecke. Also haben wir in der ersten Fewo eine solche „Zweitdecke“ genutzt. Dafür auch des „Unterlaken“ zweckentfremdet, das über der (mit Spannbettuch bezogenen) Matraze lag. Da es keine ganze Ferienwohnung war, sondern lediglich ein gemeinschaftliches Wohnzimmer zur Verfügung stand, wurde der volle Hotel-Service mit täglichem Betten-machen durchgezogen. Und obwohl wir die beiden Decken entsprechend drapiert hatten, hat die Reinigungskraft der Eigentümer es nicht verstanden. Wir sahen erneug das „doppelt gedeckte“ Bett, diesmal allerdings mit einer dickeren Decke. Sie hat wohl gedacht, uns wäre nur zu kalt gewesen. Erst eine schriftliche Botschaft zum nächsten Reinigungseinsatz, in der wir uns erklärten und darum baten, das Bett gar nicht mehr anzurühren, brachte den gewünschten Erfolg.
Gerne nehmen wir „zwei Betten“ statt „Doppelbett“ oder gleich eine Fewo mit zwei Schlafzimmern. Das ist aber nun mal nicht immer und überall im Angebot. Die Zwangsgemeinsamkeit im Doppelbett unter einer großen Decke ist der Normalfall, jedenfalls in Italien.
Mehr Details über Geschichte und Gepflogenheiten italienischer Bettkultur lest Ihr im FR-Artikel „Italienisches Schichtprinzip im Bett„:
„Die Italiener haben für ihr Nachtlager das Schichtprinzip aus der Antike beibehalten. Paare müssen zusammenrücken. Sich individualistisch in seine eigene Decke einzukuscheln, ist in Italien nicht üblich.“
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2 Kommentare zu „Kulturelle Unterschiede: Italien und die Doppeldecke“.