Da gibt es Leute, die surfen durchs Web aus dem einzigen Grund, um irgendwo Stunk anzufangen. Der Gegner ist ziemlich egal, auch auf den Inhalt kommt es prinzipiell nicht an, Hauptsache, es fetzt, Hauptsache, man wird bemerkt und steht – wenn auch als Hirni oder Nerver – im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Um Watschen betteln“ könnte man es auch nennen, denn Erfolg bedeutet für solche Gestalten ja nicht wie für Normalsterbliche, geliebt und bewundert, sondern gehaßt und bekämpft zu werden – vermutlich, weil sie sich anderes angesichts der eigenen Person gar nicht mehr vorstellen können.
Ob Webforem, Mailinglisten oder Privatmail: gegen die Kriegslüsternen ist kein Kraut gewachsen, kein Filter effektiv. Und nicht etwa nur die sprichwörtlich „agressiven Jugendlichen“ folgen diesem Sport, auch gestandene Fast-schon-Rentner schweifen mausklickend durch unendliche Weiten, auf der Suche nach dem nächsten Opfer, nach dem möglichst angreifbaren Autor, dessen Artikel oder Diskussionsbeitrag sich gut sezieren, ad absurdum führen und in der Luft zerreißen läßt. Zur Not läßt sich ja alles mißverstehen, mit Unterstellungen arbeiten, haltlose Vorwürfe in den Raum stellen – mal sehen, wer drauf anspringt! Macht doch Spaß, wenn man auch bei anderen üble Gefühle auslösen kann, wenn man den eigenen schon nicht zu entkommen vemag. Und noch ‚was: je weltgewandter, gebildeter und intellektueller so einer ist, desto verstrickter und verstiegener, auswegloser und auch lächerlicher können seine Attacken geraten.
Nein, ich bin nicht persönlich betroffen, mir tun nur gerade mal wieder nette Menschen leid, die sich von derart Agressionskranken die Zeit stehlen lassen, vorsichtige Richtigstellungen versuchen und – trotz Anmache natürlich in höflichster Form! – ihre Standpunkte erläutern und verteidigen. Alles verlorene Liebesmüh, total kontraproduktiv! Jedes Widerwort gegen einen, der es auf Streit als Selbstzweck anlegt, ist nur Wasser auf dessen Mühlen. Die Hydra hat 1000 Köpfe und man kann sie gar nicht so schnell abschlagen, wie sie nachwachsen. Nur ein einziges Verhalten ist hilfreich und ohne Ausnahme erfolgreich: ignorieren, nicht antworten, schweigen. Was dem gelegentlich entgegen steht, ist das eigene Ego, das sogar von den hinterletzten Idoioten geliebt und bewundert, zumindest aber akzeptiert und nicht mißverstanden werden will; aber wenn man sich dessen mal bewußt geworden ist, hat man wirklich die Wahl. Und zum Ärger aller Möchte-Gern-Nerver wähle ich seit Jahren regelmäßig die Lösch-Taste – in heiter-gelassener Ignoranz gegenüber allen, die Übles wollen. Klappt super!
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