Eigentlich hatte ich gedacht, von Rückenschmerzen verschont zu bleiben. Viele Jahre hatte ich kein Problem, während doch angeblich jeder dritte Bundesbürger betroffen ist. Ich führte das darauf zurück, dass ich im Schneidersitz auf dem Stuhl vor dem PC sitze – eine etwas andere Position als die übliche. Aber nix da, seit drei Wochen hat es mich erwischt!
Grund ist die intensivierte Arbeit im Mai. Einerseits hab‘ ich wahnsinnig viel geschrieben, weil einer meiner Auftraggeber extra Bedarf hatte, der nicht abzuweisen war. Andrerseits ist Mai High Noon im Garten: Alles muss ausgepflanzt werden, was immer mit Hin- und Her-Wuchten diverser Säcke und Eimer mit Erde verbunden ist. Kompost abbauen ist auch keine ganz leichte Arbeit, sogar das Mähen mit dem Elektro-Mäher ist anstrengend durch die leicht vorgebeugte Haltung und das Manövrieren in unwegsamem Gelände.
Ergebnis war, dass ich mehrfach schon morgens auf allen Vieren aus dem Bett gekrochen bin, bevor ich mich – laaaangsam, Aua! – aufrichten konnte. Schmerzen im unteren Rücken, manchmal sogar mit Ausstrahlung ins linke Bein, ich glaube am unteren Rücken bzw. oberen Beckenrand setzen Nerven an, die dann auch gleich gereizt reagieren.
Ich „behandle“ das mit Yoga-Übungen, Rotlicht-Strahler, heißem Bad – hilft auch alles halbwegs, aber dauerhaft weg ist es noch nicht. Bewegung – wieder im Garten – tut auch gut, sofern ich mich nicht so anstrenge. So war es vorgestern nach der leichten Gartenarbeit mal ganz weg. Ich dachte schon: das wars! Aber nix, es kommt wieder, sobald ich länger sitze und auch morgens nach der doch eigentlich anstrengungslosen Nacht ist der Schmerz wieder da, nicht mehr so schlimm, aber doch.
Nun bin ich also Mitglied in der großen Gruppe „mit Rücken“!
Diese Klage schreibe ich – ausnahmsweise! – mal ins Diary, auch als Erklärung für die lange Stille. Zum Weltgeschehen zu posten hab‘ ich grade gar keine Lust, schon gar nicht zum Hauptthema Ukraine und dem politischen Gezerre.
Zum Rammstein-Verriss im Stern
Einen kleinen Aufreger will ich aber noch zum Besten geben: Es hat mich wirklich empört, was für einen miesen Verriss Jonah Lemm Anfang Mai im Stern über Rammstein geschrieben hat! „Warum die Band Rammstein nur noch verachtenswert ist“ müsst Ihr ergoogeln, falls es interessiert. Ich denk‘ nicht dran, diesen absurden Erguss auch noch mit einem Link zu belohnen! Selbstverständlich soll jeder seine Meinung äußern dürfen, aber was ich wirklich nicht ab kann, sind Behauptungen, die klar zeigen, dass der Autor nicht mal zugehört, sich kein bisschen mit Rammstein auseinander gesetzt hat. Bewusst nutzt er z.B. das Zitat „Deutschland über allen“ aus dem Song „Deutschland„, indem er es ohne den Zusammenhang zum Besten gibt (es ist eher ein Anti-Deutschland-Lied mit Zitaten aus der deutschen Geschichte!). Na klar, er will ja zeigen: Rammstein und all ihre Fans sind nix als testosteron-geschwängerte Nazis!
Zum Kotzen! Für mich machen Rammstein große Multimedia-Kunst, Ihre Videos sind großartig, auf ihre Art sind Rammstein so besonders wie „Einstürzende Neubauten“, aber mit viel größerem weltweiten Erfolg. Der Vorwurf „Nazi-Ästhetik“ bezieht sich meist auf besonders bombastische Szenen oder den Pathos in Song-Passagen. Aber Bombast und Pathos sind Stilmittel, die es immer schon gab und auch weiter geben darf = meine Meinung!
Wie ich sehe, ist der STERN-Artikel jetzt unter Zahlschranke. Es gibt allerdings ein sehr aussagekräftiges Video eines Rammstein-Fans:
„Rammstein VS Stern: „Verachtenswert“ – Musik für Rechtsextreme?“
das die einzelnen Behauptungen sowohl zitiert als auch auseinander nimmt! Den Anfang (roter Stern…) find‘ ich nicht so gelungen, aber zur Sache wird er dann sehr ausführlich – und spricht mir phasenweise (!) aus der Seele, obwohl ich geschätzt ein halbes Jahrhundert älter bin als dieser Fan.
Diesem Blog per E-Mail folgen…
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
7 Kommentare zu „Arbeit und Rücken und Rammstein“.