Voraus geschickt: Ich hatte und habe nicht vor, „für die Ukraine zu frieren“, sondern bin dabei, auszutesten, wie ich beim Heizen Gas sparen kann OHNE zu frieren.
Bisher schon heraus gefunden: Die sogenannte „Wohlfühltemperatur“ ist eine Sache der Gewohnheit und einiger Faktoren, die ich beeinflussen kann. In den letzten Wochen konnte ich die Temperatur im Wohn-/Arbeitszimmer schon problemlos von 19,5 auf 18 Grad senken. Der Raum ist 24 m² groß, 3,20 m hoch und liegt in einem ungedämmten Altbau mit Iso-Fenstern. Beheizt wird mit einer Gas-Etagenheizung bzw. zwei Heizkörpern: einer unter dem Fenster, einer neben der Balkontür.
Bekleidet bin ich mit Tanktop, einem dünnen Unterziehrolli und einem Baumwollpullover, sowie dünnen Leggins und darüber eine Trainingshose. Die Füße stecken in normalen Baumwollsocken, darüber dicke Anti-Rutsch-Socken. Derzeit (12 Uhr) zeigt das Steuermodul noch immer 17,5 Grad, obwohl ich die Heizung um 10 auf 18 °C als Sollwert gestellt habe (Ist-Wert war 16 °C). Es dauert, allerdings sitze ich direkt neben dem Fenster-Heizkörper am Schreibtisch, hier hat es sicher schon 18 Grad oder sogar mehr.
Zählerstand, Verbrauch, Beobachtungstabelle
Gegen Abend wechsle ich in der Regel ins Wohn-Schlafzimmer: ebenfalls 24 m² und mit einer großen Doppeltür mit dem Arbeitszimmer verbunden. Entweder ich öffne einfach die Tür ODER ich starte auch die dortigen beiden Fenster-Heizkörper, je nach Außentemperatur. Nachdem ich mir eine flauschige „Anziehdecke“ (knielanger Hoodie mit Reissverschluss) zugelegt hatte, sitze ich abends auch mal mit diesem auf dem Sofa – dann brauche ich die Heizkörper nicht einmal.
Um genauer zu beobachten, wie sich der Verbrauch bei unterschiedlichem Heizverhalten entwickelt, führe ich ab heute eine Tabelle – immer mit Datum, Uhrzeit, Zählerstand, Heiz-Verhalten. Das geht, weil der Gaszähler innerhalb der Wohnung hängt und ich ihn jederzeit ablesen kann. Motiviert zu dieser ganzen Heiz-Challenge hat mich der Zählertausch durch die Netzagentur am 7.November. Der neue Zähler startete bei Null, heute steht er bei 35,5 m³ – das ist also der Verbrauch in 16 Tagen, das meiste davon ist seit dem Kälteeinbruch vor einer Woche angefallen.
Was ich heraus finden will:
- Was verbraucht weniger Gas: tagsüber auf Soll, zur Nacht ausschalten – oder durchweg auf 18 Grad halten.
- Abends nur Tür öffnen (Hoodie nutzen) – oder auch die Heizkörper in Raum 2 einschalten.
- Wie läufts, wenn ich abends/zur Nacht die Heizkörper in Raum 1 aus, in Raum 2 anschalte?
Das Ganze fühlt sich momentan wie eine sportliche Challenge an! Um die Kubickmeter Gas in Kilowatt umrechnen zu können, brauche ich noch Gas-Brennwert und Zustandszahl. Da warte ich noch auf Antwort von meinem Gas-Lieferanten. Grob gerechnet soll man die m³ mal 10 nehmen können, was bei meinem Tarif von 10,27 € pro kWh rund 1 Euro bedeutet, seit 7.11. schon 36,21 €, pro Tag 2,26 € und pro Monat 68,93. Mein Abschlag von 63 Euro reicht also nicht mal, weil ich den aber auch über den Sommer zahle, wird es dennoch pro Jahr ordentlich Geld zurück geben!
Fazit bisher: Ich staune, wie viel ich einsparen kann, ohne zu frieren! Nicht beeinflussen kann ich, wie die Leute unter mir heizen, wohl aber mein persönliches Wärme-Empfinden! Ein Ingwer-Tee oder der frische heiße Kaffee am Morgen erzeugen innere Wärme. Auch Porridge statt Müsli passt gut, sowie warme, scharf gewürzte Suppen. Das brauche ich derzeit noch nicht einmal – es gibt also auch von daher noch Potenzial!
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7 Kommentare zu „Vom Heizen: Temperatur und Gewohnheit“.