Eine Erkältung. Gestern nach dem Saunabesuch spürte ich sie kommen, wollte es erst kaum glauben (bin doch abgehärtet!), seit Jahren war ich nicht krank. Ausgerechnet jetzt, wo ich morgen zu einem Symposium nach Romainmotier eingeladen war, auf dem ich über Mitschreibprojekte hätte reden sollen: Alles abgesagt. Meine Lunge ist ein Reibeisen, allein die 12 Stunden Zugfahrt von Schwerin bis hinter Lausanne wären der reine Horror gewesen.
„Ich hab‘ mir eine Erkältung geholt“, sagt der Volksmund und meint damit: Wenn man eine braucht, ist sie leicht zu haben. Doch wäre ich wirklich GERN in die Schweiz gefahren, auch, weil ich da eine langjährige Online-Freundin das erste mal „real“ gesehen hätte – wunderbares Essen, Logis, Anreise und sogar ein Honorar hätte es gegeben. Wie inspirierend ein Treffen beim „Migros Kulturprozent“ sein kann, davon erzählt die Website, die vor zwei Jahren nach dem ersten Wochenende entstanden ist, das ich in RM verbringen durfte: Digitaler Diskurs – als Hypertext leben.
Inspiration – eine wunderbare Sache, doch bei mir ist derzeit eher ein Umsetzungsstau festzustellen. Zum Glück ist zumindest das Webwriting-Magazin endlich begonnen: Der erste Artikel steht:
Jacob Nielsen’s Webdesign – Der Erfolg des Einfachen.
Durchgelesen und auf Verwendbarkeit geprüft von Michael Charlier.
Das Webdesign ist eine Demonstration gegen die Eintönigkeit des derzeitigen Mainstreams: diese immergleichen Dreispalter mit den überladenen Randstreifen, dem max. 1,5 Bildschirme langen Artikeln (ohne jede Nutzung des Hypertext-Prinzips!), den blinkenden Bannern und Unmengen von EyeCatchern, die vom Inhalt ablenken, sofern überhaupt einer geboten wird. Es ist Webdesign, wie es nur Menschen machen, bzw. für einen spezifischen Inhalt entwickeln können, nicht Programme, die nur noch Daten aus 20 verschiedenen Datenbanken in möglichst simple Vorlagen einsetzen.
Um den Demo-Aspekt noch zu unterstreichen, WÄCHST das Webwriting-Magazin: Artikel für Artikel wird erscheinen und mit den zunehmenden Inhalten werden sich erst Rubriken und Bereiche entwickeln, die wiederkehrenden Designelemente werden klar werden. Irgendwann wird mir ein Logo einfallen, Suchmechanismen und Indizes dazukommen – immer dann, wenn man sie braucht. Dennoch ist das, was im Web zu sehen sein wird, als einzelner Content immer vollständig – nutzloses Surfen in leere Bereiche mit Under-Construction-Schildern wird es nicht geben, keine Sorge!
Diesem Blog per E-Mail folgen…