Jetzt bin ich schon über zwei Wochen komplett rauchfrei und muss mich auch nicht um Ersatzprodukte kümmern. Damit nun nicht das Essen zum Ersatz wird, behalte ich das Gewicht im Blick und beschränke den Input, aber ohne zu hungern.
Der Kampf gegen das Übergewicht war schließlich der Grund gewesen, dass ich letzten Herbst nach einem friedlichen Jahr „dampfen statt rauchen“ wieder auf den blauen Dunst gekommen bin. Es führt also kein Weg dran vorbei, mich aufs „gesünder leben“ zu konzentrieren, Ziele zu definieren, mich gut zu kontrollieren – und zwar so, dass es auch Spass macht! Sonst werde ich es nämlich bald wieder lassen, wieder zunehmen, mich immer unwohler fühlen, vielleicht am Ende so dumm sein und wieder rauchen, obwohl ich das momentan für unmöglich halte!
Gesünder leben als Hobby? Im Ernst?
Ja, es scheint nicht anders zu gehen! Selbstzitate haben etwas Eitles und ich vermeide sie üblicherweise. In diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme, denn besser als 2006 könnte ich die Einsicht ins „Laufrad der Sucht“ nicht formulieren:
„Der Anfang ist relativ leicht, denn man ersetzt einen vermeintlichen Genuss durch einen anderen, ECHTEN Genuss – wie schön! Dann muss es aber weiter gehen: morgens nicht mehr „Kaffe und Zigarette“ zum Start in den Tag, sondern Bewegung, Obst und Müsli – und das dann jeden Tag! Klar kann ich das als Lust empfinden, wenn ich mich darauf einlasse, doch werden dann auf einmal die physisch weniger lustvollen Tätigkeiten problematisch: ich fühle mich nicht mehr wohl, wenn ich lange am Monitor sitze, kann nicht mehr „ins Virtuelle versinken“, der Körper und seine Bedürfnisse bleiben stets präsent – und das wird lästig, ungeheuer lästig, wenn man sein Leben zu großen Teilen im Vergessen des Physischen zugebracht hat – und im Grunde auch weiter zubringen WILL! Der Preis, der für „gesundes Leben“ zu zahlen ist, erscheint auf einmal immer höher – bis ich zum deprimierenden Punkt des Aufgebens komme, an dem ich resigniere und trotzig sage: sterben muss ich sowieso! Bis dahin will ich aber wenigstens so leben, dass „alles flutscht“, so wie es mir leicht fällt, wie es „von selber“ geht – und das ist eben die süchtige, die gesundheitsschädliche Art.“
Was ist jetzt anders als 2006? Ich habe immerhin einen Garten, der mich zumindest während der Saison an „mehr physisches Leben“ bindet. Meine Sportmuffeligkeit ist jedoch unverändert und noch immer bin ich übergewichtig (obwohl der „altersgerechte TK-Rechner“ mir mit 165/75 Normalgewicht bescheinigt). Die Saison ist bald zu Ende und noch hab‘ ich keine neuen Gewohnheiten, die abseits der Bildschirme stattfinden. Videos über das gesündere Leben ansehen ist jedenfalls keine Lösung! :-)
Ich könnte jetzt noch lange weiter schreiben, aber zum Glück ruft heute der Garten recht früh. Die Wasseruhr wird ausgetauscht, ich muss schon vor 12 Uhr mittags dort sein – trotz der Hitze. 25 Minuten dauert die Fahrt mit dem Rad – immerhin!
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4 Kommentare zu „Nach Rauchstopp: Gesünder leben muss Hobby werden!“.