Claudia am 16. Oktober 2023 —

Vom Bloggen in Tagen des Grauens – mit Lesetipps

Wenn so etwas Furchtbares passiert, wie der herausragend grausame Angriff der Hamas auf Israel, kann ich erstmal nicht bloggen. Es erscheint mir unmöglich, z.B. die Geschichte meines Wandels weg vom Sportmuffel-Dasein weiter zu erzählen oder sonst etwas, im Vergleich mit dem Geschehen Banales zu thematisieren. Eigentlich verbietet sich jedes andere Thema als das, was uns gerade alle bewegt: das aber ist Mega-Thema sämtlicher Medien, der klassischen ebenso wie der sogenannt „sozialen“. Und selbstverständlich geben Politiker/innen, Institutionen, Vereine und Verbände, bekannte Intellektuelle und Experten im gefühlten Minutentakt Stellungnamen zum Geschehen ab, über die wiederum massenhaft berichtet und gestritten wird. Was sollte ich denn da noch dazu geben?

  • Andere schaffen das, wie heute Jürgen Lieser, dessen Blogpost „Heiterkeit im Angesicht von Terror, Gewalt und Zerstörung?“ mir aus der Seele spricht! Mittels einer eindrücklichen Liste der Furchtbarkeiten unserer Tage greift er weit über den aktuellen Hamas-Terror hinaus – und drückt das aus, was sicher viele empfinden: Ratlosigkeit.
  • Auch die engagierte Auseinandersetzung mit den Verlautbarungen sogenannter Experten, wie es Stefan auf Fliegende Bretter mit dem Blogpost „Vorlesungen, Chuzpe, Lippenbekenntnisse“ macht, ist eine Möglichkeit, in diesen Tagen „angemessen“ zu bloggen.
  • Ebenso engagiert bloggt Horst Schulte mit dem Beitrag „Was den Russland-Deutschen ihr Putin ist den Palästinensern ihre Hamas?“ gegen die unsägliche Gleichsetzung der Hamas und ihrer Unterstützer mit „den Muslimen in Deutschland“ an, wie es rechte Kreise grade wieder betreiben. Im folgenden Blogpost „Information: Macht oder Plage?“ hinterfragt er die Gründe der AFD-Erfolge, thematisiert den Einfluss neurechter und Schwurbler-Medien, kritisiert die Ignoranz gegenüber diesen Krawallquellen als Vogel-Strauß-Mentalität – und vieles mehr, weil Horst gerne ausufert. Macht nichts, auf jeden Fall lesenswert!

Bei all dem Schrecklichen, was derzeit geschieht, gibts immerhin zwischendurch mal eine GUTE NACHRICHT: Das Wahlergebnis in Polen lässt hoffen, dass es mit der PIS-Regierung ein Ende hat!

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Diskussion

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4 Kommentare zu „Vom Bloggen in Tagen des Grauens – mit Lesetipps“.

  1. Hallo Claudia,

    vielen Dank für die Erwähnung meiner beiden letzten Artikel. Es gibt so viel zu sagen und doch – man sieht es am Fall Precht – man sollte nicht überdrehen.

    Mir ist danach, meine Eigentherapie, die ich im Bloggen sehe, auch in diesen wirklich ganz furchtbaren Zeiten fortzuführen. Ich glaube, ohne sie würde ich nicht klarkommen.

    Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass ich manchmal zu viele Gedanken in einen Beitrag packe (Stichwort: ausufern).

    Liebe Grüße Horst

  2. „…meine Eigentherapie…“, ja, Horst, das empfinde und sehe ich genauso wie du, weshalb ich auch wieder mehr recht als schlecht mit dem schreiben anfangen musste.
    Als jetzt noch „Israel“ oben drauf kam, nach all den nicht abreißen wollenden Exzessen der letzten Jahre, habe ich mich einfach überfordert gesehen, den Deckel noch zu zu halten.

  3. @Horst: Bin froh, dass du so „ausufernd“ über Aktuelles bloggst! Dadurch bietet sich eine schöne Möglichkeit zum Austausch, auch wenn ich grad selbst nicht bloggen kann!
    @Menachem: Wow, du bloggst wieder, wie schön! Da bin ich gleich mal hin und staune: Du schreibst viel besser, klarer und stringenter als früher!

  4. Danke, @Claudia, das lese ich gerne. Und staune, wie unterschiedlich Fremd- und Selbstwahrnehmung ist. Mir selbst hätte ich die Note „6, setzen!“ gegeben. Ich back ja jetzt erst mal kleine Brötchen auf meinem Blog, was scheinbar gar kein schlechtes Rezept ist :))