Ok, ok, es ist schon November, aber „Oktober“ passt einfach besser zu den aktuellen Meldungen, die vielleicht doch einige wahrgenommen haben! Auf meinem Balkon blühen auch am 10.November noch immer die Schneeflockenblumen und einige andere Gewächse, die früher um diese Zeit längst von der Kälte dahin gerafft worden wären. So ähnlich beginnt auch der aktuelle Vortrag von Dr.Mark Benecke: Time is up: Update für Winter 2023.
Ungeschönte Zahlen zum erschreckend schnell fortschreitenden Klimawandel, gemessene Temperaturen auf Land und im Meer, das Verschwinden der Arten – Daten und Fakten, keine Meinungen, wie Mark immer wieder betont!
Auf der Nordhalbkugel ist das 1,5 Grad-Ziel überschritten und jeder lügt, sagt Mark, der meint, man könne es global noch erreichen. Sogar der Anspruch, unter 2 Grad zu bleiben, wirkt angesichts der Entwicklungen nurmehr wie ein frommer Wunsch. Man will das auch gar nicht, denn trotz internationaler Abkommen werden die 422 Kohlenstoffbomben (Öl-, Gas- und Kohleprojekte, deren potenzielle Emissionsmenge eine Milliarde Tonnen CO₂ übersteigt) unverdrossen weiter finanziert, genehmigt und betrieben.
Ich habe mir Marks Rede ziemlich lange angehört und konnte die gewohnte emotionale Ignoranz nicht wirklich aufrechterhalten, die mich normalerweise davor schützt, das Deprimierende und Tragische der Geschehnisse zu spüren. Das Erstaunliche: Mark wirkt alles andere als deprimiert, ja sogar gut gelaunt, obwohl er durchaus seine Fassungslosigkeit angesichts der gezeigten Daten ausdrückt! Wie schafft er das nur?`
Zur Zeit konsumiere ich weniger Medien als sonst, deshalb wirken einzelne Beiträge intensiver. Nach langer Abstinenz sah ich mir als nächstes die letzte Folge von „Maybrit Illner“ an: Was bringt der Ampel-Asylplan?. Vor dem Hintergrund dessen, was Dr.Benecke berichtet, erschienen mir die Diskutanten wie Traumtänzer in Taka-Tuka-Land! Ganz egal, was wir machen, die Klimaflüchtlinge werden massenweise kommen, einfach weil große Teile der Erde unbewohnbar werden. Dagegen wird die jetzige Situation (in manchen Gemeinden „am Rande der Kapazitäten“) in der Rückschau geradezu paradiesisch erscheinen!
ChatGPT und die Traurigkeit
Das neue ChatGPT kann jetzt alles: Bilder kreieren, surfen, Dateien lesen und vieles mehr. Wem das nicht reicht, der kann eigene ChatGPTs für spezielle Aufgaben kreieren. Es gibt jetzt den Button „explore“, da fand ich eine Version, die sich „Colouring Book Hero“ nennt. Aha, eine Art Illustrator! Ich gab ihm die Aufgabe:
„Kreiere ein Buchcover für ein Buch über den Klimawandel mit dem Inhalt: Es ist zu spät, die für Menschen habitable Ökosphäre stirbt!“
Coloring Book Hero schreibt:
„Es scheint, dass Sie ein Buchcover zu einem ernsten und potenziell beunruhigenden Thema wünschen. Als Coloring Book Hero ist mein Hauptziel, fröhliche und kindgerechte Malbuchseiten zu erstellen, die für Kinder im Grundschulalter geeignet sind. Ich kann Ihnen jedoch eine kinderfreundliche, optimistische Malbuchseite erstellen, die sich auf Umweltschutz und Natur konzentriert. Wie wäre es mit einer Szene, die Kinder beim Pflanzen von Bäumen oder beim Sammeln von Müll in der Natur zeigt, um Bewusstsein für die Umwelt zu fördern?“
Nö, darauf hatte ich keine Lust! Also zurück zu ChatGPT-4, neue Version und noch einmal die Ansage:
„Kreiere ein Buchcover für ein Buch über den Klimawandel mit dem Inhalt: Es ist zu spät, die für Menschen habitable Ökosphäre stirbt!“
ChatGPT:
„Here is the book cover design for a book about climate change, titled ‚It’s Too Late: The Habitable Ecosphere is Dying for Humanity!‘. The design aims to convey the urgency and seriousness of the subject matter.“
Nun ja, mit dem Text im Bild muss ChatGPT noch üben! Und eigentlich wollte ich Antworten auf deutsch (das kann man übrigens einstellen). Auch hatte ich noch nicht genug, wollte noch ‚was richtig Trauriges, gerne in Reimen! Nächste Ansage:
„Schreibe ein Gedicht, das sich reimt. Es soll die Traurigkeit darüber ausdrücken, dass die Menschheit unfähig ist, die Vernichtung der Biosphäre zu stoppen“.
ChatGPT:
In stillen Nächten, unter Sternenlicht,
Erklingt ein Wehklag, leise, doch gewicht.
Die Erde weint, ihr Herz in Schmerz und Not,
Denn Menschenkraft versagt vor Tod und Rott.
Wo grüne Wälder einst in Pracht gestanden,
Liegt ödes Land, von Menschenhand verbrannt.
Die Ozeane, einst so blau und klar,
Verschmutzt, vergiftet, Leben einst so wahr.
Die Vögel singen nicht mehr, stumm ihr Lied,
Die Blumen welken, Schönheit, die entflieht.
Die Tiere fliehen, suchen Zuflucht, Raum,
Doch finden nur des Menschen grausen Traum.
In Städten hallt der Lärm, blind vor Begier,
Vergessen wir die Natur, suchen hier
Nach Glück, das flüchtig, wie der Wind verweht,
Nicht sehend, was um uns geschehen geht.
Doch in der Stille, wenn die Nacht anbricht,
Hört man die Erde weinen, leis‘ und schlicht.
Ein Ruf nach Rettung, kaum noch zu versteh’n,
Im Menschentreiben, wird er untergeh’n.
So weint die Welt, in ihrer Einsamkeit,
Der Mensch, verloren in der Zeit,
Unfähig, aufzuhör’n, zu sehen, zu versteh’n,
Dass wir in unserem Tun, untergeh’n.
Ok, das lass‘ ich einfach mal so stehen. Für ein Stück Software schon erstaunlich, oder?
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17 Kommentare zu „Das neue ChatGPT trauern lassen: der wärmste Oktober aller Zeiten“.