Heute Nacht hat es geschüttet wie aus Kannen. Nie, soweit ich mich erinnere, ist in Berlin ein solcher Regen nieder gegangen, wie er hier herunterdonnert. Ja, donnert, denn es gibt einen Lichthof in der Wohnung, ein kleines Plastikdach – und wenn der Regen darauf prasselt, ist es fast wie im Zelt.
Die Wohnung, die ja sehr viel größer ist als die alte Berliner Bleibe, wirkt weitläufig und übersichtlich. Da ich früher nur ein Zimmer für mich hatte, ist das neue „Schlafzimmer“ praktisch leer: ein Bett, ein Kleiderständer – Schluß. Auch die große Diele könnte eine kleine Sitzgruppe vertragen, denk ich manchmal. Aber dem Impuls, die neue Weite zuzustellen, stehe ich skeptisch gegenüber. Man stelle sich vor, wir räumen die Wohnung hier voll und müssen dann mal wieder umziehen… ein Horrorgedanke! Außerdem ist es ein gutes Gefühl, alles zu überblicken und niemals länger suchen zu müssen. Es beruhigt. Wenn nur auf meiner Festplatte auch so eine Übersichtlichkeit herrschte!
Der Sommer ist am 15. August zu Ende gegangen – so jedenfalls fühlt es sich an. Und sofort gewinnt die „virtuelle Welt“ wieder an Leuchtkraft, soziale und kulturelle Aktivitäten verstärken sich, die Kommunikationsflüsse, die in der Hitze ins Stocken geraten waren, beginnen wieder zu fließen…
Der Internet-Boom ist nun eindeutig auch in Deutschland real geworden, die E-Commerce-Kurven zeigen aufwärts und die Investoren entfalten den „Druck des Kapitals“: Macht was, macht es schnell, Hauptsache Internet! Wahrscheinlich werden jetzt Unsummen „Hoffnungskapital“ auch hierzulande ins schwarze Loch geworfen, in der Erwartung, es käme hinten ungeheuerlich vermehrt wieder heraus. Und langsam wird sich auch bemerkbar machen, wo dieses Kapital ABGEZOGEN wird….
Marshall McLuhan hat mich mal mit dem Satz beeindruckt, den ich nur sinngemäß wiedergeben kann:
Du kannst den Fortschritt nicht aufhalten, jedes dagegen angehen verstärkt nur die Energie. Wer aber an die Spitze der Welle geht und ein Stück darüber hinaus, kann einen SOG entfalten und so die RICHTUNG der Welle beeinflussen.
Ich wünschte, sehr viele Menschen und vor allem „neue Unternehmer“ wären sich dessen bewußt.
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