Gestern begann der Tag mit einer richtig guten Yoga-Stunde. Alleine ist es für mich eine Überwindung, damit anzufangen, doch zu dritt geht es wunderbar. Es war ein sonniger, klarer Tag, keine Wolken, alles verschneit, glitzerne Reflexionen tanzten vor den Augen, ganz wie im Märchen. Das hat mich motiviert, noch einen Spaziergang dran zu hängen, der zu einer kleinen Wanderung ausartete: 1,5 Stunden bis zum Vogelhotel am Dümmersee, dort Kaffee getrunken, dann wieder 1,5 Stunden zurück.
Danach fühlte ich mich zum Bäume ausreißen. Die ganze Trägheit und Verhocktheit der letzten Wochen war verschwunden, kein Schimmer von Unlust, schlechter Laune, Langeweile, einfach wunderbar. Für den Rest des Tages war ich dann so produktiv, wie sonst am ganzen Tag nicht!
Kurzum: Ich muß mich mehr bewegen, sonst verotte ich vor dem Monitor! Einfach, aber wahr. Habe mal gelesen, die Zellen, die ja wesentlich aus Wasser bestehen, neigen zur Fäulnis, wenn sich nichts regt: stehendes Wasser…! Deshalb hat ein Unternehmer mal einen Spezialstuhl für Sitzberufe entwickelt, der stets in einer kleinen, fast unmerklichen Schwingung schwingt. Genial – aber ich werde nicht wieder auf technische Lösungen setzen, sondern den Tag mit Yoga beginnen und mittags eine Runde drehen. Keine ganz große, aber immerhin genug, um nicht einzurosten.
Die ganze Zerstreutheit, die ständige leichte Nervosität ist weg, wenn der Körper seinen Auslauf hatte. Ich kann mich konzentrieren, bin ganz ruhig und fühle auch nicht diesen Wiederstand gegen kleine Aktivitäten im Haushalt.
Heute morgen hat es schon geklappt mit der halben Stunde Yoga. Schon verrückt, wie sehr doch alles, wirklich alles, von der körperlichen Befindlichkeit abhängt! Das Fühlen, das Denken, nichts bleibt unbeeinflußt von der Muskelspannung bzw. Entspannung, von der Atmung und vielem mehr. Wer nur sitzt und mit der Maus klickt, fühlt sich bald mitten in einem absurden Theater, das immer schwerer zu ertragen ist.
Ja, ich weiß das alles schon sehr lange. Es ist ein echtes Elend, wie schwer es mir doch fällt, meinen Alltag wirklich dauerhaft zu ändern. Passive Lustbarkeiten wie Sauna genügen einfach nicht, Bewegung muß sein, wir sind nun mal nicht geboren, um nur „im Geiste“ zu leben.
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