Mich ergreifen die Sonnenstrahlen, die Blüten ringsherum, der fast gewaltätige Duft der Bäume. Lege mich in ein Meer aus Löwenzahn, was für unerschütterliche Gewächse, mäht man drüber, sind sie in einer halben Stunde wieder da!
Fahre mit dem Fahrrad eine Runde, überall blühender Flachs, Himmel, Horizont, sonst nichts. Pflanze im Garten etwas an, nicht richtig ernsthaft, die Schnecken werden es fressen, einfach so, aus Freude am Wachsen. Yoga auf der Wiese, ich bin flexibler geworden, zumindest nachmittags.
Zurück am Monitor sind die Farben leuchtender als sonst. Der Computer ist der Tod, während „da draußen“ das Leben tanzt. Warum zieht es mich immer wieder zurück ins kühle Licht des Monitors, zum schwankungsfreien Rauschen der Festplatte? Singen nicht die Vögel ein schöneres Lied?
Ja doch, ja. Alles ist wunderschön – ob ich nun da bin oder nicht. Der Fühling kommt ohne mich aus, nicht aber die Website, die gerade unter meinen mal zärtlichen, mal agressiven Maus- und Tastenklicks entsteht. Während ich „draußen“ ergriffen, besetzt, beeinflußt, besessen werde von allem, was da ist, kann ich „hier“ selber ergreifen, besetzen, faszinieren oder abstoßen, meine Lebendigkeit in tote Formen fließen lassen, die vielleicht in anderen Menschen wieder zum Leben erwachen.
Ich muß immer neu darauf achten, die Ground Control nicht zu verlieren.
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