Es wird immer wieder gefordert, man müsse die Ängste und Sorgen der AFD-Wähler ernst nehmen und Lösungen finden, anstatt sie zu beschimpfen und auszugrenzen. Merz, Söder u.a. verstehen darunter offenbar, der AFD nach dem Munde zu reden – ein falsches Kalkül, denn sie vertrauen nicht darauf, dass das ernst gemeint ist.
Auch „sie inhaltlich stellen“ ist oft verlorene Liebesmüh, weil sie garnicht zuhören, sich nicht auf eine ernsthafte Debatte einlassen.
Was die Talkshows angeht: Diese könnten mit ein paar anderen Gästen die „AFD-Themen“ auf neue Weise behandelt. Beispiel: Kürzlich gab es wieder eindrückliche Bilder der gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Eritreern in Den Haag: Gewalt, brennende Autos… Das hat es in Deutschland auch schon gegeben und nicht nur AFD-Fans denken bei solchen Bildern: Die sollten wir alle rausschmeissen, anstatt sie ihren Bürgerkrieg hier ausfechten zu lassen!
Regelmäßig handelt es sich um Kämpfe zwischen Unterstützern und Gegnern der Diktatur in Eritrea. Warum also nicht mal eine Talkshow mit jeweils einem Vertreter beider Seiten? Die mit genau diesem Gedanken aus der Bevölkerung zu konfrontieren wären, aber auch Gelegenheit hätten, ihre jeweiligen Hintergründe zu erläutern? Es sage niemand, Sprachprobleme machten das unmöglich! Sowas lässt sich mit heutiger Technik durchaus machen!
Oder auch das aktuelle Thema Entwicklungspolitik, da werden von rechts grade die weltweiten Zuwendungen skandalisiert (nein, ich verlinke diesen Mist nicht!). Wäre es da nicht mal angesagt, Menschen aus den Zuwendungsländern an der Debatte zu beteiligen? (Und natürlich Personen der Wissenschaft, die klar machen, dass der Klimawandel keine Grenzen kennt).
Statt dessen verhandeln die meist immer gleichen Personen die Themen der Zeit mit ihren bekannten Positionen und – je nachdem wieviel aktive Politiker dabei sind – geht es nur darum, der anderen Partei für alles verantwortlich zu machen. Ein Trauerspiel!
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Dieser Beitrag entstand zuerst als Kommentar auf „Ein guter TAZ-Artikel“ auf Lorenzos Welt. Der sich bezogen hat auf „Umgang mit der AfD: Wir können so nicht weitermachen„.
Siehe auch: Die AfD auf TikTok – Leider erfolgreich
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13 Kommentare zu „AFD „inhaltlich stellen“?“.