Krank sein bin ich gar nicht mehr gewöhnt. Bei keiner Corona-, Grippe- oder Erkältungswelle der letzten Jahre war ich dabei. Doch jetzt hat es mich erwischt, ausgerechnet im Fitness-Center. Das weiß ich so genau, weil es der einzige Ort ist, an dem ich mich über längere Zeit mit fremden Menschen im gleichen Raum aufhalte – und auch noch in der Sauna. Zwar sollen Viren die 90-Grad-Sauna nicht überleben, aber ich war ja auch in der Bio-Sauna, im Vor- und im Ruheraum – und das alles Freitag-Nachmittag, der Tag, an dem das Center bestens besucht ist. Insofern: Voll selbst schuld, nicht mehr „risikovermeidend“ verhalten!
Besonders weh tut auch die Tagsache, dass ich es erst am Sonntag während Yoga spürte, dabei also auch gleich meinen lieben Freund ansteckte, mit dem ich einmal wöchentlich übe. Auch ihn hat es heftig erwischt!
Weil ich sooo lange nicht krank war, kam mir das Ganze jetzt doppelt schrecklich vor: Am Montag 39,4 Fieber – das kannte ich nur aus der Kindheit! Naja, und halt Schnupfen, Kopfweh, Gliederschmerzen… zum Glück kein extra Husten, kein Halsweh, ich sehe immer gerne das Positive! :-) Das war auch gleich der Höhepunkt, seitdem wird es jeden Tag besser, aber von „gesund“ bin ich noch ein Stück weit entfernt.
An Arbeit, Bloggen, Twittern, Kommentare beantworten war nicht zu denken! Die meiste Zeit hab ich schlaff auf dem Sofa verbracht, mich höchstens mal in der Wohnung bewegt, ein bisschen auf dem Balkon gegärtnert und nur ganz wenig gegessen. Dabei immerhin 1,5 Kilo abgenommen, auch was Positives! Und wieder einmal bewundere ich die Genialität des Körpers: mit Appetitlosigkeit signalisiert er „Ich hab jetzt Wichtigeres zu tun als zu verdauen“ und mit Fieber versucht er, die Viren tot zu kochen. Was ja zu klappen scheint!
Was ist normal?
Es sei normal, sich als Erwachsener zwei bis viermal pro Jahr zu erkälten, lese ich z.B. hier. Eigentlich verwundert, dass das allgemein so hingenommen wird. Hepa-Filter in Innenräumen würden doch zumindest die Ansteckungen in Büros und Schulräumen mindern. Dass dem nicht so ist, passt natülich viel besser zu unserem „Gesundheitssystem“: Erstmal alle krank werden lassen und dann an den Behandlungen verdienen.
Wenn von Geburt an Prävention auf allen Ebenen der oberste Wert wäre, öffentliche Gesundheitsvorsorge in Kitas, Schulen, Unis und Betrieben integriert wäre – dann wären wir alle weniger oft krank und bräuchten weniger Medikamente, weniger Ops und weniger Pflege im hohen Alter. An alledem wäre dann aber auch deutlich weniger zu verdienen – und das ist halt nicht gewollt. Wenn es wenigstens eine WinWin-Situation wäre, ist es aber nicht! Denn in Sachen Lebenserwartung liegt Deutschland im Weltvergleich nur auf Platz 38! Sogar Großbritannien mit seinem staatlich finanzierten und deshalb ressourcen-knappen Gesundheitssystem steht auf Platz 32 deutlich besser da. Die betreiben eben mehr Prävention und dort ziert man sich auch nicht, eine Zuckersteuer einzuführen!
Genug, das Sofa ruft… :-)
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14 Kommentare zu „Heftiger Infekt: der erste seit 2019!“.