Es ist viele Jahre her, dass ich das jährliche „Festival für die digitale Gesellschaft“ besuchte. Damals war die re:publica kleiner und übersichtlicher, was sich dann schnell änderte: immer größer, immer erfolgreicher – und ich verfolgte das Ganze nurmehr punktuell online. Als mich dann vor einigen Tagen Thomas Riedel anrief und mich motivieren wollte, dieses Jahr hinzugehen, winkte ich gleich ab: „Och nee, so Großveranstaltungen sind nicht mehr meine Welt, ich bin auch schon soooooo alt!“. Dass ich gerade deshalb eingeladen werde, um Teil eines „Bloggertreffens der Generationen“ zu sein, nahm mir dann allerdings schnell den Ablehnungswind aus den Segeln! :-)
Grade hab‘ ich die Ankündigung auf Mastodon entdeckt:
Am Telefon hatte ich mich ganz spontan noch ein klein wenig älter gemacht, ich werde erst im Juli 71! Das wundert mich jedes Mal selbst, wenn ich irgendwo mein Alter erwähne, denn gefühlt entspreche ich so garnicht dem, was ich mir unter „70plus“ immer vorgestellt hatte! :-)
Eine weitere Mitspeakerin wird eine Twentysomething sein und Thomas selbst ist Jg. 1970. Er war also 25, als ich 1996 meine ersten Heimseiten bastelte. Da war ich ZWEIUNDVIERZIG (!), voll begeistert vom noch jungen Web, in dem lauter freundliche kreative Menschen schöne Seiten bauten, über E-Mail Kommentare sendeten und sogar tief schürfende Gespräche mit Unbekannten führten. Eine tolle Zeit!
Das Internet hat mein Leben grundstürzend verändert. Es bot mir die Gelegenheit, ohne eigene Akquise-Anstrengungen für Andere Webseiten zu kreieren und daneben Artikel für allerlei Medien zu schreiben, die ihrem Publikum dieses seltsame neue Dingens „Internet“ erklären mussten. (Mehr persönliche Netzgeschichte steht in einem Post von 2008: Und plötzlich heißt es bloggen…“)-.
Nun also doch mal wieder „re:publica“! Im „Bloggertreffen der Generationen“ soll es darum gehen, wie es war und wie es werden wird, werden könnte oder sollte, so rund ums Bloggen. Ein guter Zeitpunkt für dieses Thema, denn Blogs gewinnen wieder mehr Bedeutung, so zumindest mein Eindruck. Der UberBlogr-Webring wächst, auch im „Bloghexen-Bloggerforum“ kommen immer mehr Bloggende dazu, mittlerweile auch mehr Männer, die sich nicht davon abschrecken lassen, im Namen „mitgemeint“ zu sein.
Die „Blogosphäre“ war nie wirklich tot, momentan hat sie jedoch eine neue Blühphase! Das hat gewiss mit der zunehmend unerträglichen Atmosphäre und fehlender Toleranz in den sogenannt „sozialen Medien“ zu tun, nicht nur auf X, sondern auch auf Mastodon und Bluesky. Dagegen ist fast jedes Blog ein „geschützter Raum“, in dem auch mal sachlich und ausführlicher diskutiert werden kann – die reine Erholung!
Diesem Blog per E-Mail folgen…
Diskussion
Kommentare abonnieren (RSS)
2 Kommentare zu „re:publica 2025 – und ich geh‘ wirklich hin“.