Gerade hatte ich im Webwriting Magazin über die erfolgreiche Spendenkampagne für die Webworkerin und Autorin Carola („Melody“) berichtet und dabei den Spendenstand von 10.33 Uhr mit 14.101 Euro angegeben. Jetzt schaue ich wieder hin und sehe: die Summe ist auf 15.365 Euro angewachsen!
Viele Spender hatten offenbar auch jede Menge Sachspenden geschickt – dazu ist im aktuellen Update von Carolas Webdiary zu lesen:
Die vielen, vielen Dinge, die ihr uns schenken wollt – bitte spendet sie bei http://kinder-armut.de oder für Frauenhäuser (zum Beispiel das internationale Frauenhaus der AWO), Mädchenheime wie http://www.geso-jugendhilfe.de oder gebt sie in die Sammelstellen wie Kleiderkammer der Caritas oder http://www.DKHW.de/Kinderarmut
Denn wir haben bereits geliehen oder geschenkt bekommen (oder beim “Sommerfest” des Möbelschweden sehr günstig ergattert):
Waschmaschine, Trockner, Herd, Kühlschrank, Betten, Schrank und ganz viele nützliche Sachen, die wir momentan zusammenfassend auf “Schredder” getauft haben, weil man in diesem Geröll keinen Überblick mehr haben kann. wir haben ja auch gar nicht viel Platz momentan und alles ist total chaotisch, aber die allerwichtigsten Gegenstände sind dank wunderbarer hilfsbereiter Menschen vorhanden.
Danke, danke, danke euch allen!
Es gibt unendlich viele Menschen, denen ihr mit guten Haushaltsgeräten und Kleidung das Leben erleichtern könnt und wenn dieser unglaublichen Spendenaktion (ich hab mich noch gar nicht getraut, die Website genauer anzuschauen, das kommt alles noch) und eurer ebenso unfassbar großen Hilfsbereitschaft diese vielen Sachen dort landen, wo sie noch mal richtig Sinn machen – das wäre absolut genial.
Wir brauchen nämlich keine 28 Waschmaschinen und 15 Trockner :-)) andere aber schon.
Es ist „typisch Carola“, dass sie versucht, die allgemeine Welle der Hilfsbereitschaft gleich auch in andere Kanäle zu lenken, die es definitiv gut brauchen können. Das ist ehrenwert, doch glaube ich nicht, dass es funktioniert. Man will ja jetzt Carola helfen und Teil der aktuellen „Welle der Wärme“ sein – und dazu braucht es nun mal den konkreten Fall, sowie eine Kommunikationsstruktur, die schnelles Feedback gibt.
Demo für eine bessere Welt
Kirstin Hoffmann schreibt darüber, warum diese Hilfsaktion so erstaunlich gut funktioniert:
„Carola hat weit mehr in ihr Netzwerk “eingezahlt” als die meisten Menschen es tun würden, und sie hat es ohne Hintergedanken oder Profitdenken getan, sondern um der guten Sache wegen. Das kommt nun zu ihr zurück……Viele der Unterstützerinnen haben bereits eine beachtliche Bekanntheit erreicht. Jetzt haben sie die Gelegenheit, diese Bekanntheit für andere Menschen einzusetzen, die es dringend brauchen können. Das ist auch ein gutes Gefühl, weil es in einer weitgehend merkantil ausgerichteten Welt, in der wir meistens sehr effizient und sehr professionell handeln müssen, zu einem größeren Bild beiträgt, das allen nützt.“
Dass hier von „Unterstützerinnen“ die Rede ist, bezieht sich auf den Kern der Aktiven im Netzwerk Texttreff.de (das Netzwerk für wortstarke Frauen), in dem Carola ehrenamtlich als Entwicklerin arbeitet. 800 Mitglieder können schon was auf die Beine stellen, doch hängt so ein Erfolg natürlichauch entscheidend davon ab, dass auch Unbekannte sich von Carolas Katastrophe berühren lassen und zu Spendern und Weitersagern werden.
Warum tun sie das? Es ist, wie Kirstin sagt, ein gutes Gefühl, mal völlig „nonkommerziell“ und ohne Blick auf andere Benefits etwas zu geben, zu schenken, zu helfen. Spendet man wortlos an eine anonyme Institution, entsteht dieses Gefühl der Wärme nicht im selben Maße wie in einer gemeinsame Aktion mit viel „drüber reden“. Es ist so auch eine Art „Demo für eine bessere Welt“ – und schön, dass so viele daran teilnehmen!
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4 Kommentare zu „Die Welle der Wärme“.