Claudia am 28. September 2010 —

Hartz-IV: Und tschüss Rechtsstaat!

In den Medien wird vor allem die marginale Erhöhung des Regelsatzes der Hartz-IV-Leistungen diskutiert, doch die echten Klopper verbergen sich im Kleingedruckten. Wie die TAZ berichtet, soll es für eine Sanktion in Zukunft ausreichen, dass der Betroffene „von ihr Kenntnis erlangt“. Sprich: es braucht kein offizielles Schreiben mehr, wenn Leistungen gekürzt werden.

Hier der entsprechende Absatz aus der TAZ:

Als „eines Rechtsstaates unwürdig“ bezeichnet Markus Kurth, sozialpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, zudem die Vorgabe, dass Arbeitslose künftig nicht mehr schriftlich über mögliche Sanktionen informiert werden müssen. Es soll schlichtweg ausreichen, dass der Betroffene „Kenntnis“ davon hat. Wie er diese „Kenntnis“ erwirbt – ob durch eigenständige Recherche oder weil der Jobcentermitarbeiter es in einem Halbsatz erwähnt -, bleibt der individuellen Interpretation überlassen.

Das ist nicht nur „eines Rechtsstaats unwürdig“, das verlässt den Boden des Rechtsstaates in einem Riesenschritt (wenn es denn so stimmt). Denn wie soll jemand bittschön gegen eine Kürzung Widerspruch einlegen oder gar dagegen klagen, wenn er nicht mal einen schriftlichen Bescheid darüber bekommt?

Eine Sanktion, die den Bezug der Regelleistungen kürzt, ist ein VERWALTUNGSAKT, für den (bisher) ganz konkrete Formvorschriften gelten. Und zwar genau deshalb, damit man sich mit rechtsstaatlichen Mitteln dagegen wehren kann:

„Rechtsbehelf gegen Hartz IV Sanktionen: Sanktionen, die zur Kürzung oder zum völligen Ausschluss der Regelbezüge führen, greifen in die Rechte des Leistungsempfängers ein und bedürfen daher immer der Schriftform. Daher ergehen sie als schriftlicher Bescheid (Verwaltungsakt), der dem ALG II-Bezieher zuzustellen ist und mit einer Rechtsbehelfsbelehrung versehen sein muss. Der Leistungsempfänger kann gegen die behördliche Entscheidung innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe schriftlich bei dem Leistungsträger, der den Bescheid erlassen hat, Widerspruch einlegen. Den Widerspruch kann er auch einlegen, indem er ihn persönlich beim Leistungsträger zu Protokoll gibt.“
(bafoeg-aktuell.de)

Und DAS wollen sie also mit der Gesetzesnovelle so nebenbei aushebeln?? Ich fasse es nicht!

Wenn das durch geht, ist Deutschland tatsächlich nicht mehr als Rechtsstaat zu bezeichnen! (und damit meine ich nicht einen „gerechten Staat“, sondern den Rechtsstaat im Sinne des bisher gültigen Selbstverständnisses deutscher Staatsorgane und der Politik).


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Diskussion

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47 Kommentare zu „Hartz-IV: Und tschüss Rechtsstaat!“.

  1. […] für Sanktionen soll abgeschafft werden bei Claudia […]

  2. Wir sind schon lange kein Rechtsstaat mehr (siehe Beweislastumkehr bei sog. „eheähnlichen Gemeinschaften“)!

  3. das scheint wohl zu stimmen.

    „§ 31
    Pflichtverletzungen
    (1) Erwerbsfähige Leistungsberechtigte verletzen ihre Pflichten, wenn sie trotz
    schriftlicher Belehrung über die Rechtsfolgen oder deren Kenntnis…..“

    Quelle: http://www.bmas.de/portal/48232/property=pdf/2010__09__20__referentenentwurf__sgb2.pdf Seite 29

  4. Ein Rechtsstaat ist also ein solcher Staat, in dem der Hartz-IV-Empfänger seinen Bescheid schriftlich erhält und dagegen Widerspruch einlegen kann?

    Schon mal überlegt, dass der Begriff „Rechtsstaat“ von „Recht“ kommt und als ein solches nur eine Regelung bezeichnet werden kann, die IMMER und ÜBERALL universelle Geltung hat?

    Beispiel gefällig? Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit ist ein Recht. Es entsteht kein logischer Widerspruch, wenn alle Menschen gleichzeitig dieses Recht für sich in Anspruch nehmen. Gleiches gilt für das Recht, seine Meinung frei zu äußern.

    Was ist nun mit dem „Recht“, von der „Solidargemeinschaft“ durchgefüttert zu werden? Das kann kein Recht sein, weil nicht alle gleichzeitig dieses „Recht“ in Anspruch nehmen können – sondern im Gegenteil ein andere Bevölkerungsgruppe für die Bedienung dieses „Rechts“ in die Pflicht genommen werden muss.

    Insofern ist der Sozialstaat per se kein Rechtsstaat mehr. Es ist daher pure Heuchelei, sich beim genannten Thema auf die Rechtsstaatlichkeit zu beziehen.

  5. @Peter
    Ein streng logischer Einwand, der allerdings mit Deiner Definition von Recht steht und fällt und die ist etwas eigenwillig ;).

    Alle Solidarregelungen können naturgemäß nicht gleichzeitig von allen in Anspruch genommen werden, weder Krankenversicherung, noch Rente und halt auch nicht Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe. Ist das nun alles kein Recht? Wer entscheidet, was Recht ist?

    Die Heuchelei besteht m.E. darin, daß man vorneherum beteuert, ein Sozialstaat zu sein aber hintenherum den Bezieher von Leistungen diese eigentlich nicht gönnen will und gleichzeitig die Geber von Leistungen verdächtigt, nicht genug zu geben. Wenn man nicht sozial sein will, dann sollte man dazu stehen. Ein erklärter Asozialstaat wäre doch mal einen Versuch wert. ;)

  6. @Peter: sorry, das ist nicht mal logisch stringent. Mit dem „immer und überall gültig“ spielst du vermutlich auf den Kant’schen Kategorischen Imperativ an, der dazu auffordert, immer so zu handeln, dass dies auch noch möglich ist, wenn es alle so machen (womit dann z.B. stehlen nicht in Betracht kommt, denn wenn alle ständig stehlen, gibt es kein Eigentum mehr).

    Dem widersprechen allerdings sozialstaatliche Gesetze nicht im Geringsten. Denn es heißt dort ja, sinngemäß kurz gefasst: „WENN du kein Einkommen hast und noch folgende Bedingungen erfüllst, DANN kannst du Unterstützung beantragen“.

    Und das können tatsächlich alle immer und überall so machen – nämlich dann, WENN sie kein Einkommen haben und die Antragsbedingungen erfüllen.

    So einfach, so klar. Und sogar Kant-konform.

  7. Das, was Peter beschreibt in puncto „Recht auf Hartz4“ ist nicht anderes als ein Privileg, da Hartz4 ein Geschenk auf Kosten dritter – und ohne Gegenleistung – ist. Und: Dieser Staat ist angetreten die Privilegien abzuschaffen.

  8. […] In den Medien wird vor allem die marginale Erhöhung des Regelsatzes der Hartz-IV-Leistungen diskutiert, doch die echten Klopper verbergen sich im Kleingedruckten. weiterlesen […]

  9. Sorry, Claudia, aber ich verstehe das anders. Es gibt einen Bescheid über die Kürzung, aber vorher wird nicht nötigerweise schriftlich darauf hingewiesen, dass eine Kürzung passieren kann, weil „das konnte der ja wissen“.

    Nicht dass das nicht auch eine Sauerei wäre, aber nicht ganz so groß wie von Dir angenommen.

  10. @ Kristof Dieses Geschenk sichert auch den sozialen Frieden und trotz Reformen zumindest teilweise auch die Lohnstabilität. Und gerade der soziale Frieden ist ziemlich wertvoll.

    Warum hat Bismark wohl den Sozialstaat eingeführt? Weil er ANgst vor einer Revolution hatte und auch wußte das die Zeiten in der es Arbeit für alle gab vorbei waren.

  11. @Claudia Klinger:

    „Dem widersprechen allerdings sozialstaatliche Gesetze nicht im Geringsten. Denn es heißt dort ja, sinngemäß kurz gefasst: ‚WENN du kein Einkommen hast und noch folgende Bedingungen erfüllst, DANN kannst du Unterstützung beantragen‘.

    Und das können tatsächlich alle immer und überall so machen – nämlich dann, WENN sie kein Einkommen haben und die Antragsbedingungen erfüllen.

    So einfach, so klar. Und sogar Kant-konform.“

    Nein, das ist weder einfach noch klar noch mit Kant in Einklang zu bringen: Wenn ALLE kein Einkommen haben, DANN können zwar alle Unterstützung beantragen – aber es gibt keine, da der Staat keine Einnahmen hat.

    Wie es in einem anderen Kommentar zutreffend heißt: Hartz IV ist ein PRIVILEG, ein Zugeständnis, kann aber niemals ein RECHT sein, das JEDER und IMMER einklagen kann.

    Diese Differenzierung ist keineswegs spitzfindig, sondern fundamental: Rechte sind absolut und müssen mit Zähnen und Klauen verteidigt werden – immer und überall. Wenn Dinge als Recht deklariert werden, die ihrer Natur nach kein Recht sein können, ist DAS die Aufweichung des Rechtsstaats.

  12. @Peter
    Durch die immer währende Rationalisierung und Automatisierungsprozesse sind ganze Infrastrukturen wie zum Beispiel das Handwerk (Schuster, Becker usw.) zerschlagen worden. Die Lebensmittelindustrie ist in der Lage in 1 h um die 200.000 Laib Brot auszustoßen, mit sage und schreibe zwei Mitarbeiter.

    Die Wirtschaft hat eine Aufgabe, so rationell und so günstig wie möglich zu produzieren und das macht sie perfekt, durch die Abschaffung der Zollschranken können Sie Ihre Ware weltweit verkaufen, dies hat zur Folge dass wir uns dem Lohngefüge dem asiatischen Markt angleichen müssen. Um diesen Prozess zu lancieren wurde die Agenda 2010 unter Clement, Schröder und Fischer eingeführt, Ziel und Plan ist es aus Deutschland einen Niedriglohnsektor zu machen.

    Ganze Industriezweige haben ihre Produktionsstätte ins Ausland verlagert um von dort aus die Ware wieder nach Deutschland zu exportieren, Ziel ist Gewinnmaximierung.

    Kapitaleigner haben sich mit ihrem Geld Know-how und Wissen eingekauft welches sie für sich in Anspruch nehmen und patentieren lassen, sie ersetzen Stück für Stück die menschliche Arbeitskraft durch Roboter und kassieren gigantische Milliardenbeträge.

    Damit dieses pervers sadistische System im Sinne der Kapitaleigner besser funktioniert müssen die Knebel fester angezogen werden, so geschehen mit der Agenda 2010, ganze Bevölkerungsgruppen hat man das Grundgesetz entzogen, und hat es ersetzte durch das SGB II, welches die Menschen entrechtet , es sind keine freie Bürger mehr es sind Sklaven und die Argen mit ihren Mitarbeitern sind die modernen Karpos des 21. Jahrhunderts.

    Ich geh hier gewiss nicht zu weit wenn ich sage, dass diese Menschen in die Armutindustrie deportiert werden, diese Armutindustrie wird mit gigantischen Milliardenbeträge aus Steuerzahlers Säckel finanziert. Wenn man die Kosten die für die Hartz IV abhängigen aufgebracht werden müssen, es sind ca. 36 Milliarden, in denen sind aber auch noch die Sozialhilfe mit enthalten dem Budget der Verwaltung gegenüber setzt wird einem schlecht, es sind summa summarum um die 150 Milliarden € die aufgewendet werden um 6,7 Millionen Arbeitslose zwangszuverwalten.

    Ich könnte hier noch viel mehr zu ihrem plakativen, polemischen und vor Unwissenheit strotzenden Kommentar, faktisch ad absurdum führen, doch ich denke, einem alten Ochsen ins Horn zu petzen bringt an dieser Stelle mehr.

  13. Der Glaube und Hartz IV – eine Nachbetrachtung…

    Nachdem sich nun beim Thema Hartz IV und der 5 Euro Beleidigung die Wellen etwas beruhigt haben, ist es an der Zeit mal kurz die Stimmen zusammenzufassen um die eigentlichen Gegner der Menschen im Auge zu behalten. Beginnen wi…

  14. Ich finde es ein UNDING das NICHTStuer sich auf dem Polster der arbeitenden Bevoelkerung ausruhen koennen UND teilweise mit Wohngeld, Kindergeld, was ja noch dazu kommt, mehr Einkommen haben – oft – als eine Friseusin, Verkaeuferin oder auch ein Handwerker oder Rentner,der 40 Jahre arbeitete! Dieses finanzieren von Leuten die nicht arbeiten, NICHTS irgendwo einzahlen, NUR nehmen, fordern ist wohl ein einmaliges Unding in der Welt!

  15. @Grilleau:

    Die Entwicklung in der Wirtschaft, also insbesondere die zunehmende Autormatisierung und das Aufstreben von Ländern wie China, ist zutreffend. Diese Entwicklung ist nicht nur Fakt, sondern m.E. in wesentlichen Teilen auch sinnvoll und richtig: Arbeiten, die mit weniger Ressourcen-Einsatz erledigt werden können, sollen auch mit weniger Ressourcen-Einsatz erledigt werden. Und den Menschen in China das Streben nach Wohlstand zu verbieten, ist auch keine Option.

    Die Frage, die sich stellt, ist doch nun schlicht die folgende: Was machen wir aus diesem Zustand?

    Die Dauersubventionierung nicht mehr benötigter Arbeitskräfte ist jedenfalls keine Option und zwar aus einem ganz einfachen Grunde: Diejenigen, die das Geld dafür verdienen, sehen sich auch zunehmendem Wettbewerb ausgesetzt. Auch die Facharbeiter und mittlerweile sogar die Hochqualifizierten in Deutschland müssen mit China etc. konkurrieren. Was dazu führt, dass auch deren Einkommen unter Druck geraten – das ist das, was man in Deutschland unter dem „Schwinden der Mittelschicht“ beklagt.

    Langfristig gibt es nur einen Weg, unseren Wohlstand zumindest ansatzweise zu halten: Wir alle müssen besser, kreativer und produktiver werden. Jeder, soweit es ihm möglich ist.

    Heute bekommt ein (arbeitsfähiger, alleinstehender) Hartz-IV-Empfänger im Monat rund 800 EUR für’s Nichtstun. Genau dieser Betrag wurde vorher einem Steuerzahler abgenommen. Lassen Sie das Geld dort, wo es erwirtschaftet wird und senken sie die Hürden für haushaltsnahe Beschäftigungen. Was glauben Sie, wieviele Leute sich plötzlich eine Putzfrau, ein Kindermädchen, Unterstützung beim Einkaufen etc. leisten könnten und würden? Oder mal wieder Essen gehen – und damit Arbeitsplätze in der Gastronomie schaffen?

    Wir müssen endlich aufhören mit der Subventionierung des Nichtstuns!

  16. @peter

    „Wir müssen endlich aufhören mit der Subventionierung des Nichtstuns!“

    Der Steuerzahler hat die Steinkohle in Deutschland in den letzten 60 Jahren mit sage und schreibe 432.000.000.000 € subventioniert (432 Milliarden) unglaublich oder?
    Man hätte den Bergbauarbeiter eine lebenslange Rente bezahlen können dann wäre es immer noch billiger.

    http://grilleau.blog.de/2010/07/26/kohlesubvention-subventioniert-lumpenelite-9039898/

    Die Arbeitslosigkeit als ein wachsender Industriezweig!

    50.000.000.000 Euro (50 Milliarden) kostet es den Steuerzahler um die Bundesagentur für Arbeit mit seinen 100.000 Angestellten zu subventionieren!
    16.000.000.000 Euro (16 Milliarden) bekommen die so genannten beruflichen Fortbildungszentren wie bfz/afz (Armutindustrie) die zur Aufgabe haben Menschen beizubringen wie man sich adäquat auf dem Arbeitsmarkt bewirbt, und desweiteren dafür zuständig sind dass man sich nicht das Arbeiten entwöhnt.

    Siehe dazu die Armutindustrie

    Ein zweistelliger Milliardenbetrag wird benötigt um alle die, Argen, Optionskommunen,Jobcenter mit ihren dazugehörigen Fall Obstmanager zu subventionieren, dem ist noch nicht genug, denn die Wohlfahrtsverbände sowie die gemeinnützigen gGmbHs greifen nochmal richtig ab, den sie ordern bei den jeweiligen Argen, 1 Euro Mitarbeiter an, und kassieren für jeden Zwangs- verpflichteten Mitarbeiter zwischen 300 und 500 € zusätzlich ein, denn sie bieten immerhin einen Arbeitsplatz, der mit einem Euro entlohnt wird.

    Doch das ist noch nicht alles, alle diejenigen die von ihrem sozialversicherungspflichtigen Beruf nicht leben können sind gezwungen ihr schmales Salär aufzubessern, man nennt sie schlicht: Die Aufstocker.

    Hier werden nochmals zweistellige Milliardenbeträge verschleudert um ganze Wirtschaftszweige zu subventionieren.

    Und nun kommt die so genannte Bürgerarbeit für 36.000 Bürgerarbeiter, die nochmals 1,3 Milliarden € verschlingt

    Und nun machen wir mal einen Strich darunter, unglaublich was da für eine Summe zusammen kommt.

    Man baut einen Riesen Stasiapparat auf, damit ja kein fauler Arbeitsloser entkommt, es werden keine Kosten und Mühen gescheut, denn sozial ist was Arbeit schafft und wer nicht arbeitet soll auch nicht essen. Wisst ihr, das wir momentan ein Sozialbudget von etwa 700 Milliarden haben? und wisst ihr auch, dass von diesen 700 Milliarden Euro gerade mal 5,4 % für die Hartz IV Empfänger bereitsteht?

    Das sind etwa 38.000.000.000 € (38 Milliarden) die für Hartz IV aufgewendet werden, oder anders ausgedrückt.

    Jeder dritte Euro in Deutschland geht für das Sozialbudget drauf.

    Und von diesem Euro fallen 5,4 Cent für die Arbeitslosen ab, die mitten im Leben stehen. 10 Cent bekommen die Kinder, 7 Cent die Invaliden, 6 Cent die “Hinterbliebenen”. 27 Cent bekommt die Pharmamafia, 32 Cent die Rentner … grob gerundet.

    1980 zum Beispiel war ein schönes Jahr. Die Bruttounternehmensgewinne machten 39,1 Milliarden Euro aus, obwohl damals noch keiner an dieses Jux-Geld dachte.

    1991 machten die Bruttounternehmensgewinne 195,8 Milliarden Euro aus. Es waren nur elf Jahre vergangen, aber: die Gewinne der Unternehmen hatten sich fast um 500% gesteigert.

    2004 wuchsen die Unternehmensgewinne auf 368,77 Milliarden Euro.

    Geld floß in Strömen, Ackermann und Konsorten stopften sich die Taschen voll … und man hätte sagen können: dieses Land ist reich. Superreich. Das muß doch in Steuern nur so schwimmen.

    Weit gefehlt. Theoretisch besteuern wir solche Gewinne mit 38 %. Eine passable Marktbenutzungsgebühr, will ich meinen. Immerhin zahlen auch Witwen mit Minirenten, Kinder und Arbeitslose von ihren schmalen Bezügen noch 19 % Mehrwertsteuer, Geld, das sie eigentlich zum überleben bräuchten, da ist es doch nicht verkehrt, wenn reiner Gewinn das Doppelte einfährt. Immerhin wollen die Manager auch den Schutz von Bundeswehr und Polizei, sie wollen intakte Straßen, sie wollen Krankenhäuser und Universitäten, Fernsehen und Bibliotheken, Flug- und Bahnhöfe, Post und Telefon und was man sonst alles noch Gratis vom Staat zurückbekommt….als Einrichtung der Infrastruktur.

    Praktisch jedoch … sieht es anders aus.

    1993 flossen von 178 Milliarden Gewinn noch locker 21,87 Milliarden an direkten Steuern in die Staatskassen … Freunde der Prozentrechnung können das gern detalliert ausrechnen, mit reichts, das ich sehe, das es noch nicht mal 15 % sind.

    2004 flossen von 368,77 Milliaren Gewinn noch dicke 20,81 Milliarden in die Steuerkasse. Doppelt soviel Gewinn … und die Steuern sinken sogar.

    Der Teufel scheißt immer auf den dicksten Haufen, sage ein alter deutscher Sinnspruch. Und Kapitalgesellschaften scheinen hier völlige Narrenfreiheit zu haben.

    Jedoch der deutsche Bürger zahlt mehr und mehr und mehr Steuern … und bekommt – dank Agenda 2010 – immer weniger heraus. Und bald soll er dafür sogar nochmal Zwangsarbeit leisten … dabei hatte er zuvor doch alles von seinen Steuern bezahlt. Wahrscheinlich wird man bald auch Rentner wieder zur Arbeit schicken …. nun, durch die Verlängerung des Renteneintrittsalters macht man das ja schon…

    Hauptsache, die Zahl der Millionäre schießt in die Höhe. Davon … bekommen wir immer mehr. Toll, nicht wahr? Jedenfalls für die, die zufällig durch familiäre Beziehungen Zugriff zu den riesigen Geldströmen bekommen, die am Fiskus vorbeigeschleust werden.

    2004 hätte der Staat 140 Milliarden Euro einnehmen müssen … Steuern aus Kapitaleinkünften. Stattdessen begnügte er sich mit einem siebtel davon. 120 Milliarden verschenkte er an die, die die Gelegenheit hatten, es unter sich aufzuteilen. Es wurde ja immerhin nicht aus Flugzeugen über dem Land abgeworfen.

    Das sind über den Daumen gepeilt 1400 Milliarden in zehn Jahren … wahrscheinlich mehr.

    EINTAUSENDVIERHUNDERT MILLIARDEN legale Steuern, die verschenkt werden, um Superreiche zu züchten. Gleichzeitig vertrocknet der Sozialstaat. Und in Zeiten der Krise muß jeder Arbeitnehmer sein Privatkapital aufbrauchen, um staatliche Unterstützung zu bekommen – aber jeder Konzern, der zuvor satte Milliardengewinne eingefahren hat, bekommt sofort nochmal Milliarden geliehenes Geld obendrauf, wenn er nur ein wenig schwächelt.

    Und das soll nicht dämlich sein? Gleiches Recht für Alle? Nö.

    Die Staatsverschuldung beträgt 1600 Milliarden Euro … na, dämmerts einem, warum wir als Bürger arm geworden sind? Warum wir verschuldet sind?

    Und jetzt ratet mal, wer an der Staatsverschuldung auch noch verdient? Naaa … keine Idee?

    Ratet mal, wer den Banken das Geld leiht und dafür 25 % Renditen haben will. Und jetzt ratet mal wer die bezahlen soll …

    Vielen Dank an das Autorenteam Vollborn/Georgescu (Brennpunkt Deutschland)für diese Zahlen.

    Und jetzt … wer hat die Tomaten, Eier und Farbbeutel verdient? Wirklich ich?

    Und wer ist so dämlich, das er sich jahrzehntelang für blöd verkaufen läßt? Naaa … keine Idee?

    Ich habe aber eine. Eine wirtschaftspolitische Forderung. 25 Prozent Gehaltsteigerung rückwirkend
    von 2004 ab für jeden Deutschen Arbeitnehmer, Beamten und Angestellten. Sofortige Einführung einer bedingungslosen Grundsicherung … 1500 Euro pro Monat pro Person scheinen mir ab heute noch sehr niedrig gegriffen. Und während man noch rechnet und diskutiert – erstmal eine Verdreifachung der Hartz – IV – Bezüge ab Morgen.

    Alternativ könnte man auch erstmal über eine sofortige Eliminierung von Benzin- und Mehrwertsteuer reden. Sollen die sich ihr Geld doch da holen, wo es sich ohne Arbeit von allein vermehrt, und nicht unseren Kindern und Kindeskindern untilgbare Schulden aufbürden, damit andere in Geldspeichern schwimmen können.

    Und dafür braucht man keine Revolution … sondern nur die Anwendung schon vorhandener Gesetze.

    Geld ist genug da. Wir schwimmen darin….oder könnten darin schwimmen, wären wir nicht so saublöde.

    Also: Schluß mit der hirnrissigen Bescheidenheit. Laßt uns Leistungsträger werden … und zwar alle!
    Dafür braucht man nur eins: Geld. Und das ist reichlich da …

    Das bürgerliche Paradies auf Erden kann Montag Morgen Wirklichkeit werden….wenn wir wollen.

    Oder wir demonstrieren weiterhin geschlossen die gutdeutsche Dämlichkeit der Generation Doof.

    Natürlich darf das Kapital gerne flüchten … aber wir sollten vorher das abziehen, was sie uns seit mindestens 25 Jahren geklaut haben. Den Rest können sie gern behalten … und dann von mir aus in China wohnen. Dort soll man ja noch gut verdienen können. Wir kommen hier schon ohne die zurecht, keine Sorge.

    Vielleicht hat ja jemand Lust nachzurechnen, wieviel Guthaben der Bundeshaushalt dann auf einmal hat.

    Von Schulden dürfte man dann wohl nicht mehr reden.

  17. Pfff, Geld. Wer glaubt schon an Geld?

    Was die Menschen wirklich zu Sklaven macht ist die Tatsache, daß ihnen das nicht mehr gehört, was sie am Leben hält: Das Land, das Wasser, die Luft … ihre Zeit, ihre Ruhe, ihr Selbstwertgefühl …

  18. @Grilleau: ich danke dir für deine substanziellen Zahlen! Man muss sich wirklich fragen, warum Arbeitslose nicht sämtlich das Bundesverdienstkreuz für ihren Einsatz im Sinne einer lukrativen Wirtschaftsförderung und Beamtenbeschäftigung bekommen!

    Im übrigen finde ich es nicht nur unethisch, sondern auch dumm, die Entsolidarisierung in diesem Land durch Hartz4er-Bashing zu befördern (von denen im Übrigen nur ein Teil arbeitslos ist! Es gibt große Gruppen Alleinerziehender mit mehreren Kindern, Kranke/Nicht-Erwerbsfähige und jede Menge AUFSTOCKER).

    Die Stabilität Deutschlands liegt ganz wesentlich an seinem im Vergleich gut funktionierenden Sozialstaat. Den abzubauen brächte „Gated Communities“, viele neue Gefängnisse, innere Unruhen/Zunahme von Gewalt und Kriminalität. Ganz zu schweigen von der miesen, feindseligen und ignoranten Stimmung einer solchen Gesellschaft, in der auch die allermeisten unserer „Besserverdienenden“ nicht wirklich leben wollen würden!

  19. @Hanseatensonne: Genau, es ist ein UNDING, daß Menschen, die keine Chance auf eine sozialversicherungspflichtige, unterhaltssichernde Arbeit haben, auch noch meinen, ihre Grundrechte in Anspruch nehmen zu können. Unglaublich, sowas!

    Äh …

    Hallo, jemand zu Hause?

    Und ich stelle mal wieder die Frage, warum denn so viele Leute so miserabel bezahlt werden? Der Niedriglohnsektor war politisch gewollt. Der ist nicht vom Himmel gefallen.

  20. Die Rechte, die mit Sozialleistungen geschützt werden, sind die auf Leben, Würde und Freiheit. Die stehen im Grundgesetz. ‚Rechtsstaat‘ heißt, dass ein Staat sich selbst an seine Gesetze hält. Dass ‚das Recht‘ verlässlich ist. Für Menschen zu sorgen, die das innerhalb der Spielregeln nicht aus eigener Kraft können, ist nicht nur nett, sondern notwendig für den Frieden. Wer es unterlässt, braucht mehr Polizei. Zu irgendwas müssen Staaten ja nützlich sein. (Wo Wasser, Energie, Verkehr, Kommunikation, Abfall … schon privatisiert sind.) Nur, dass man ohne Arbeit mehr verdient als mit, das sollte nicht sein. Wie konnte es bloß dazu kommen?

  21. @dirk: das konnte dazu kommen, weil die Löhne drastisch gesenkt wurden. Als ich Mitte der Siebziger/Anfang 80ger als Studentin jobbte, bekam ich zwischen 10 und 17 Mark pro Stunde netto auf die Hand. Dreißig Jahre später gibt es Niedriglöhner, die nicht mal das bekommen. Völlig irre!

    Das „Abstandsgebot“ ist nicht wegen zu hoher Sozialleistungen, sondern wegen zu niedriger Löhne unter Druck – daran lässt sich überhaupt nichts deuteln, das ist Fakt! Und im europ. Vergleich glänzt Deutschland mit Dumpinglöhnen – auch die sog. Mittelständler können sich mangels Lohnsteigerungen immer weniger leisten. Aber die Besserverdiener verdienen immer besser, von den richtig Reichen ganz zu schweigen…

  22. @ Dirk Es ist gar nicht dazu gekommen das man mit HIV mehr rausbekommt ist in den meisten Fällen eine Lüge oder einfach nur eine theoretische Rechnung.

    Erst recht bei Niedirglohnjobs. Diese werden nämlich auch noch durch die ARGE subbventioniert. Ein paar von den 7 Millionen Beiziehern sind nämlich Aufstocker.

    Das beantwortet auch deine Frage warum sich der Niedriglohnsektor hält. Neben den Lemmingen die auch für 0,50 € arbeiten würden denn man ist dann ja immer noch besser als der „Abschaum“. Und die Leute die nebenbei noch schwarz arbeiten was natürlich viele Frisösen machen (müssen).

  23. Was gibt es an den Plänen zu mosern? Die Krauts haben Unrat bei der letzten Wahl gewählt, die Krauts kriegen den Unrat nun mitten ins Gesicht geschmiert. Was soll eigentlich das ständige Gejammer?

    Meiner Meinung nach sollte man alle Sozialleistungen komplett einstellen! Wenn dann täglich Rentner, Arbeitslose und Kinder vehungern ist der Sozialstaat irgendwann endgültig saniert. Zum Wohle aller.

    #k.

  24. @Grilleau:

    Ich will’s kurz machen: Dass der Staat an anderer Stelle (Stichwort: Steinkohle) Geld verschwendet, macht die Sache kein bisschen besser.

    Zu Ihren Zahlen nur soviel:

    „Wisst ihr, das wir momentan ein Sozialbudget von etwa 700 Milliarden haben? und wisst ihr auch, dass von diesen 700 Milliarden Euro gerade mal 5,4 % für die Hartz IV Empfänger bereitsteht? Das sind etwa 38.000.000.000 € (38 Milliarden) die für Hartz IV aufgewendet werden, oder anders ausgedrückt.“

    Ich weiss ja nicht, woher Sie die 700 Mrd EUR nehmen, durch Einrechnung der Sozialversicherungsbeiträge vielleicht? Der gesamte Bundeshaushalt 2010 ist rund 320 Mrd EUR schwer. Davon gehen also mehr als 10 Prozent an Hartz-IV-Empfänger. Der Sozialetat umfasst rund 140 Mrd EUR, daran bemessen gehen also rund 25 Prozent an Hartz-IV-Empfänger.

    Die Steuereinnahmen des Bundes machen rund 210 Mrd EUR aus, davon werden also fast 20 Prozent für Hartz IV aufgewendet.

    Hören Sie also bitte auf, mit Zahlentricksereien das Problem herunterzuspielen!

    Aber offenbar legen Sie’s ja drauf an:

    „Eine passable Marktbenutzungsgebühr, will ich meinen. Immerhin zahlen auch Witwen mit Minirenten, Kinder und Arbeitslose von ihren schmalen Bezügen noch 19 % Mehrwertsteuer, Geld, das sie eigentlich zum überleben bräuchten, da ist es doch nicht verkehrt, wenn reiner Gewinn das Doppelte einfährt.“

    Fakt ist, dass gerade Bezieher niedriger Einkommen einen Großteil des Geldes für Miete (KOMPLETT mehrwertsteuerfrei) oder Nahrungsmittel (7 Prozent) aufwenden – von einer Belastung von 19 Prozent kann nicht mal ansatzweise die Rede sein. Und gerade Arbeitslose und Staatsdiener zahlen per Saldo sowieso keine Steuern – sie erhalten lediglich pro forma einen etwas höheren Betrag vom Staat, den sie an anderer Stelle wieder abliefern dürfen.

    „25 Prozent Gehaltsteigerung rückwirkend von 2004 ab für jeden Deutschen Arbeitnehmer, Beamten und Angestellten. Sofortige Einführung einer bedingungslosen Grundsicherung … 1500 Euro pro Monat pro Person scheinen mir ab heute noch sehr niedrig gegriffen. Und während man noch rechnet und diskutiert – erstmal eine Verdreifachung der Hartz – IV – Bezüge ab Morgen.“

    Und Freibier für alle! Jetzt mal im Ernst: Ich find’s gut. Dann hör ich ab morgen auf zu arbeiten und schau zu, wie Pappnasen wie Sie den Laden binnen weniger Jahre endgültig vor die Wand fahren.

    „Geld ist genug da. Wir schwimmen darin….oder könnten darin schwimmen, wären wir nicht so saublöde. Also: Schluß mit der hirnrissigen Bescheidenheit. Laßt uns Leistungsträger werden … und zwar alle! Dafür braucht man nur eins: Geld. Und das ist reichlich da …“

    Tut mir leid, bei Ihnen ist wirklich Hopfen und Malz verloren …

  25. @Dirk:

    „Die Rechte, die mit Sozialleistungen geschützt werden, sind die auf Leben, Würde und Freiheit. Die stehen im Grundgesetz.“

    Das ist ein Missverständnis: Niemand hat das Recht, Ihnen Leben, Würde und Freiheit zu NEHMEN. Aber niemand hat die Pflicht, Sie AKTIV beim Erhalten derselben zu unterstützen. Und diese Pflicht KANN es auch gar nicht geben, denn sie würde erfordern, in die Freiheitsrechte desjenigen einzugreifen, dem man diese Pflicht auferlegt: Die Zeit, die ein Bürger arbeitet, um seine Steuern zu zahlen, wird ihm de facto vom Staat genommen. Das ist nichts anderes als eine Verpflichtung zu Zwangsarbeit, ein Eingriff in Freiheit und Eigentum.

    „‚Rechtsstaat‘ heißt, dass ein Staat sich selbst an seine Gesetze hält. Dass ‚das Recht‘ verlässlich ist.“

    Na prima. Ein Staat, der seine Bürger beim Versuch des „unerlaubten“ Überschreitens der Staatsgrenze erschiessen lässt, ist nach dieser Definition also ein Rechtsstaat.

    „Für Menschen zu sorgen, die das innerhalb der Spielregeln nicht aus eigener Kraft können, ist nicht nur nett, sondern notwendig für den Frieden.“

    Der soziale Frieden ist schnell dahin, wenn es auch für dienigen eng wird, die die Versorgung finanzieren sollen – sei es aufgrund der demographischen Entwicklung, der Globalisierung oder welcher Effekte auch immer. Genau da stehen wir heute, genau deswegen bricht die Diskussion um Hartz IV (und andere Baustellen des Sozialstaats) immer heftiger auf.

  26. @ Peter Sollte hier die Wirtschaft wirklich auf Grund dr Globalisierung schrumpfen dann haben wir ein größeres Problem als Hartz IV.

    Im übrigen gilt immer noch das die Anzahl der Jobs immer weiter schwindet. Was sind denn deine Alternativen?

  27. @peter: Kein Missverständnis. Das ist „aktiv“ gemeint, die Sozialpflichtigkeit des Eigentums steht direkt im GG, aus dem Recht auf Leben folgt im StGb die Bestrafung der ‚unterlassenen Hilfeleistung‘ usw.

    Der Staat ist arm, ja. Aber warum? Wo sind z.B. die Billionen hin, die der Exportboom ins Land gespült hat? Der Staat hat fast nichts gekriegt, die Löhne sind kaum gestiegen, nur die Spitzenvermögen sind gewachsen. Ich denke, wir bluten oben aus, nicht nach unten. Und noch geht’s uns gut.

    Klar, wo nichts zu verteilen ist, da hast du Recht – aber haben wir nichts? Wieso soll jemand hungern, wenn ich mir ein Auto kaufen kann? Die gegenwärtig etwas über 4,5 Billionen private Spareinlegen reichen für weit über 100 Jahre Hartz (ohne die Zinsen daraus und für alle Kosten von Bund, Ländern und Gemeinden).

    Ich möchte nicht Angestellter sein, wenn es keine soziale Sicherung mehr gibt, das wäre der Terror am Arbeitsplatz. (Das scheint mir auch der Zweck.) – Nun, ich bin keiner. Ich brauche den Sozialstaat gerade nicht. Doch wenn man ihn abräumt, dann bitte den Rest gleich mit.

    Zur Freiheit noch ein Wort: die endet in der Tat vor der des anderen, erst recht aber vor dem Leben. Habe ich noch, wenn auch knapp, während neben mir einer hungert, gebe ich ab und bin ich dafür, dass ich abgeben muss. Den aber, der Vorräte verbirgt vor den Hungernden, hat man zu allen Zeiten gehängt, wenn man ihn kriegte. (Es ist zum Glück noch weit dahin.)

    [Sorry, Name vergessen, darum „Anonymous“. Meiner (dirk) ist auch egal.]

  28. @Claudia, @Olli: Das war eine rhetorische Frage ;-)

  29. Hallo Frau Claudia –

    in der Tat: Die 5 Teuro mehr sind sozial(staats)unwürdig und mit der Rechtsstaatlichkeit ist´s auch nicht weit her.

    Zugleich über Ihre Hinweise hinausgehend meine ich:

    Diese Politik von und der da Oben – divide et impera, teile und herrsche, herrsche durch teilen – ist, wie bekannt, schon damals im Alten Rom gescheitert.

    Der sozialrektionäre Charakter dessen, was Bert Brecht DIE GROSSE UNORDNUNG des Bestehenden nannte, ist unübersehbar. Und wird immer offensichtlicher.

    Frau BMAS (née Albrecht) ist in dieser seit etwa einem Jahr amtierenden ganzdeutschen Bundesregierung nun die treibende Kraft eines Politprozesses geworden, der, folgerichtig zuende gedacht, nur heißen kann:

    DIESE REGIERUNG WÄHLT SICH EIN ANDERES VOLK

    (Es muß ja nicht gleich das historisch bekannte Neue Volk sein;-)
    http://www.dhm.de/ausstellungen/grundrechte/kap2_4.htm …)

    Richard Albrecht
    http://eingreifendes-denken.net

  30. @Olli:

    „Sollte hier die Wirtschaft wirklich auf Grund der Globalisierung schrumpfen dann haben wir ein größeres Problem als Hartz IV.“

    Das GESAMTproblem ist in der Tat größer, Hartz IV ist aber kein separates Problem, sondern ein Teilproblem.

    „Im übrigen gilt immer noch das die Anzahl der Jobs immer weiter schwindet. Was sind denn deine Alternativen?“

    Die Antwort ist nicht einfach – das mal vorweg. Zunächst mal ist das Verschwinden der Jobs ja kein Naturgesetz: Jobs, die nach China verlagert werden, gehen dort hin, weil das Lohnniveau dort geringer ist. Es ist geringer, weil die Ansprüche der Menschen dort geringer sind. Ein Teil der Antwort lautet also: Wir werden unsere Ansprüche – moderat – nach unten anpassen müssen. Wie weit, hängt davon ab, wie viel wir uns anstrengen, um weiterhin besser zu sein als die Arbeitskräfte in China.

    Die Automatisierung ist ein weiterer Treiber, der Arbeitsplätze kostet. Im Grunde sollten wir diese Entwicklung begrüßen, weil sie Zeit und Kapazität frei macht für solche Arbeiten, die sich nicht automatisieren lassen. Die Krux dabei: Nicht-automatisierbare Arbeiten sind teilweise schlecht entlohnt weil gering produktiv – so zum Beispiel in der Pflege. Diese Jobs sind unbeliebt, müssen aber gemacht werden. Nicht-automatisierbare Arbeiten, die besser entlohnt weil produktiver sind, erfordern mehr Hirnschmalz und bessere Ausbildung – und daran hapert es vielfach.

    Im Endeffekt geht es vor allem darum, falsche Anreizsysteme zu eliminieren und richtige zu schaffen. Das ist das Problem bei Hartz IV: Für schlecht Qualifizierte sind in Zeiten globalen Wettbewerbs die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlecht und die Versorgung via Hartz IV im Vergleich (!) attraktiv.

  31. @Dirk:

    „die Sozialpflichtigkeit des Eigentums steht direkt im GG, aus dem Recht auf Leben folgt im StGb die Bestrafung der ‚unterlassenen Hilfeleistung‘ usw.“

    Mit Verlaub: Rechtssystematisch ist das Grundgesetz nun wahrlich nicht das Maß der Dinge. Im Gegenteil: Bei einem Geschwurbel der Form „das Eigentum wird gewährleistet“ (Danke, wie großzügig!) und es „verpflichte“ (ja zu was denn und in welchem Ausmaß?) kann ich dieses Machwerk nur bedingt ernstnehmen.

    „Der Staat ist arm, ja. Aber warum? Wo sind z.B. die Billionen hin, die der Exportboom ins Land gespült hat? Der Staat hat fast nichts gekriegt, die Löhne sind kaum gestiegen, nur die Spitzenvermögen sind gewachsen. Ich denke, wir bluten oben aus, nicht nach unten. Und noch geht’s uns gut.“

    Ich wundere mich immer wieder über die Kurzfristigkeit derartiger Betrachtungen. Ohne Frage: In den letzten zehn, zwanzig Jahren sind die Einkommen eher stagniert. Davor gab es über Jahrzehnte hinweg einen stetigen Anstieg des Lebensstandards – vergleichen Sie einfach mal Ihren Lebensstandard und die ganzen Selbstverständlichkeiten (Fernseher, Auto, Urlaub …) mit dem Ihrer Eltern oder gar Großeltern.

    Ansonsten kann ich nur davor warnen, immer auf die Vermögen zu schielen: Zum einen ist das Substanz – und im Zweifel schnell verbraucht. Zum anderen kaufen sich davon sicher ein paar Reiche Autos, Boote und Häuser – im wesentlichen aber ist dieses Geld in Unternehmen investiert und sorgt dort dafür, dass die Produktivität und damit das Einkommen der Arbeitnehmer so hoch ist, wie sie/es heute ist. Denn machen wir uns doch nichts vor: Ohne Kapital wären die Arbeitnehmer heute nicht soviel produktiver als jene vor einer Generation.

    „Wieso soll jemand hungern, wenn ich mir ein Auto kaufen kann?“

    In Deutschland sind wir MEILENWEIT davon entfernt, dass jemand hungern muss. Ansonsten steht es Dir natürlich frei, von Deinem Besitz soviel wie Du magst an andere abzugeben. Es steht Dir NICHT frei, andere zu zwingen, das gleiche zu tun.

    „Die gegenwärtig etwas über 4,5 Billionen private Spareinlegen reichen für weit über 100 Jahre Hartz (ohne die Zinsen daraus und für alle Kosten von Bund, Ländern und Gemeinden).“

    Siehe oben – das ist eine Milchmädchenrechnung.

    „Ich möchte nicht Angestellter sein, wenn es keine soziale Sicherung mehr gibt, das wäre der Terror am Arbeitsplatz.“

    So, wie zum Beispiel in Dänemark? Dort gibt es praktisch keinen Kündigungsschutz, dafür aber ein recht komfortables Arbeitslosengeld (für begrenzte Zeit). Funktioniert wunderbar.

    „Ich brauche den Sozialstaat gerade nicht. Doch wenn man ihn abräumt, dann bitte den Rest gleich mit.“

    Einverstanden. :-)

    „Habe ich noch, wenn auch knapp, während neben mir einer hungert, gebe ich ab und bin ich dafür, dass ich abgeben muss.“

    Im christlichen Sinne, in Bezug auf den Nächsten, freiwillig und aus moralischer Verpflichtung gegenüber dem WIRKLICH Bedürftigen stimme ich zu 100 Prozent zu.

  32. @peter: Von der Stelle an, da ich erwähne, dass ich mir ein Auto kaufen kann, werde ich geduzt? Na gut, manchem stimme ich zu, manchem nicht. Gewiss stieg die Produktivität durch Kapital, das in moderne Mittel und Verfahren investiert wurde. Daraus kann man wenig zu dessen Verteilung ableiten. Mein Lebensstandard ist nicht höher als 1990, der meiner Eltern lag höher, der meiner Großeltern weit darüber. Es hungert heute keiner, wohl wahr, und ich glaube, dass man vom aktuellen Hartz IV-Satz gut leben kann. Die Milchmädchenrechnung mit den Sparvermögen schlug nicht vor, die wirklich auszugeben. Sie zeigte nur, dass auch der Kleinbürger bloß weinerlich tut. Dicke Menschen leisten sich einen dürren Staat. Die Pflicht zur Hilfe wiederum steht eben im Gesetz; hier schien mir die Kenntnis des Rechtssystems gleich null, darum kommentierte ich zuerst. Diese Pflicht gehört zum Kern des oft beschworenen deutschen Wertekanons. Es steht natürlich jedem frei, den zu verlassen. (‚Machwerk‘ Verfassung ist Taliban, was – und mit wem – soll man da diskutieren?) Selbstverständlich ging es um wirklich Bedürftige, echtes Geld und echte Autos.

  33. hi leute:)

    harz lässt keinen mehr kalt, für oder gegen.
    ich denke wir sind alle schlachtvieh;-
    egal, wieviel wir „verdienen“.

    rechnet mal zusammen was ihr verdient
    (auf den monat gesehen, dann zieht ab was ihr spart
    (so ihr dies tut): der rest geht in die wirtschaft.
    JEDER, der nicht spart zahlt 100% an den moloch „wirtschaft“
    es bleibt nichts, wozu auch.
    dabei ist im prinzip vollstaendig unwichtig was wir
    für „unser“ geld erwerben, verbrauchen oder sonstwie verlustieren: der tauschwert „geld“ MUSS wandern,
    schnell, stetig,- rund um den globus.

    dass dabei ein staatsgebilde „deutschland“ seinen
    mastochsen 100% aller freien Resourcen abgreift
    ist kein ortsgebundenes Phaenomen. Alle Staaten
    leben vom Geldumlauf. ruhendes Kapital ist nutzlos,
    erst seine Bewegung und die Illusionen die damit
    verbunden sind bringen erträge in jeder denkbaren Form.
    Die realen Summen sind dabei ebenso absolut unerheblich wie die Köpfe die mit der massgeblichen Bewegungsmaschinerie
    verknüpft sind und öffentlich immer wieder ins Gerede kommen. Es spielt absolut keine rolle wer wen wie bescheisst oder beliefert, hauptsache die Kohle wandert. Schnell, unstet, rastlos – sekunde für sekunde rund um den Planeten.
    es ist ein irrglaube anzunehmen, man könne etwas geldwertes besitzen, nein- es ist reine Illusion.

    aufgebaut und ins menschseinliche Staatswesen eingetrichtert
    seit jahrhunderten, seit der zeit als -(im grunde faulpelze, die andere für sich gewinnbringend arbeiten lassen wollten)-
    die ersten imaginären werte gegen reale Leistungen den reinen tausch von leistungen gegen leistungen ersetzt haben.

    und noch was:
    100 Euro sind keine 100 Euro: sobald etwas gekauft wird, halten viele die hand auf ihren anteil daran abzuzwacken, allen voran die jeweiligen Staatswesen in form von Steuern, direkten und indirekten.

    der Erwerb einer ware oder einer dienstleistung setzt immer voraus dass dieser Gegenwert im Tauschgeschäft vorher auf irgendeine weise bearbeitet, verändert oder illusionär aufgewertet wurde, ein Vorgang, den die staatswesen mit der sogenannten Mehrwertsteuer belegen.

    was für ein gigantischer witz:
    du arbeitest, verdienst geld durch leistung, zahlst dafür dass du geld durch arbeit erworben hast, einkommen-steuer
    sowie mancherlei dazu-gruppierte abgaben, wirst aufgrund
    deiner leistung bewertet und eingestuft in diverse schlachtviehkategorien und wenn du mal nicht mehr kannst
    stehen dir sogenannte sozialleistungen zur verfügung falls du dich traust diese im ernst abzugreifen. Wenn du dann losgehst und mit dem Rest der Kohle die deinen status regelt
    milch, kaffe, Klopapier, Autos, Häuser, Attentäter oder sonstwas kaufst, zahlst du wieder Mehrwertsteuer.

    ich schätze mal ein menschenleben ist in steuern und sonstigen abgaben ausgedrückt ca 4,5 Millionen Euro über den durchschnittlichen lebenserwartungshorizont hinweg gesehen für ein staatsgebilde wert. daran gemessen sind die 5 Euro erhöhung nicht mehr als ein leichter schlag unterhalb der gürtellinie mitten ins Zentrum der wahren bedürfnisse.

    fressen f** fernsehen
    und/oder fressen
    und/oder gefressen werden.

    seit der Steinzeit hat sich hier
    meiner meinung nach nichts wesentliches geändert, nur die Methoden sind etwas differenzierter geworden.
    ja,. ja. jawoll, sowiso. genau.
    sorry, t’schuldigense die störung:)

  34. @Dirk:

    „Von der Stelle an, da ich erwähne, dass ich mir ein Auto kaufen kann, werde ich geduzt?“

    Sorry, war keine Absicht – hier in den Kommentaren geht’s etwas wüst her zwischen „Sie“ und „Du“.

    „Mein Lebensstandard ist nicht höher als 1990, der meiner Eltern lag höher, der meiner Großeltern weit darüber.“

    Wie gesagt: Im kurzfristigen Vergleich zu 1990 könnte das durchaus repräsentativ sein, im langfristigen wohl. Die Indizieren dafür sind einfach erdrückend – von der Lebenserwartung bis hin zum Zugang zu „Luxusgütern“ wie Autos, TV, Urlaub, Telefon etc. pp.

    „Die Pflicht zur Hilfe wiederum steht eben im Gesetz; hier schien mir die Kenntnis des Rechtssystems gleich null, darum kommentierte ich zuerst. Diese Pflicht gehört zum Kern des oft beschworenen deutschen Wertekanons. Es steht natürlich jedem frei, den zu verlassen. (‘Machwerk’ Verfassung ist Taliban, was – und mit wem – soll man da diskutieren?)“

    Nun ja, das Wertesystem der westlichen Welt hat sich über Jahrhunderte entwickelt, es greift in wesentlichen Teilen auf 2000 Jahre alte Traditionen zurück. Das Grundgesetz spiegelt diese Werte zum Teil wider, ist aber gleichzeitig ein eilig von Politikern in einer sehr speziellen historischen Situation zusammengestricktes Dokument. Insofern nehme ich den westlichen Wertekanon sehr ernst, muss aber trotzdem nicht jedem Satz aus dem Grundgesetz die gleiche Erkenntnistiefe zusprechen.

  35. @peter: Mein persönliches Beispiel ist wirklich nicht repräsentativ. Meine Familie stieg eben ab. (Um mich hab ich aber keine Sorge.) Natürlich ist es heute viel besser als unter Hitler oder Kaiser Wilhelm usw. Nur das Fernsehen ist meiner Meinung nach keine Verbesserung. Doch seit dem Fall der Mauer ist es vorbei mit der Besserung. Erst für die Kleinen, dann für die Mitte. Und diese Mitte, denke ich, ernährt die Gesellschaft durch ihre Arbeit, nicht, wie Teile der Mitte denken, die Milliardäre, die sie beschäftigen. Nun will sie ihre Steuern zusammenhalten. Höchste Zeit, nachdem fast alles verschleudert wurde. Nur eben nicht an Arme, denke ich. Dennoch verständlich – und nicht immer schädlich. Von den Künsten hoffe ich z.B. mehr bei weniger Förderung. Aber letztlich spart die Mitte am Staat auf Kosten ihrer Kinder. Wenn nicht schlimmer. Während sie sich ‚gegen unten‘ (und Fremde, Andersartige usw.) instrumentalisieren lässt, wird sie weiter zerrissen. Heute haben wir ohne Extreme eine Lohnstreuung von 1000 bis 10.000 Euro – das wird wohl Richtung 500 bis 50.000 gehen. Oder anders: Wer mit vierzig nicht Millionär ist (was gar nicht so viel ist, wenn man’s Haus mitrechnet), hat bald verloren, ist draußen. Das hatten wir in der alten BRD so nicht. (Allerdings jahrhundertlang vorher.)

    Was das Grundgesetz betrifft: Ich hatte mich auch selbst geärgert, weil es nie vom Volk beschlossen wurde. Heute aber verteidige ich es, weil immer mehr, auch die Parteien, in einer Weise davon abrücken, die mich mit Schrecken daran denken lässt, was folgte, als so was das letzte Mal geschah. Als das Machwerk Weimarer Verfassung fiel.
    Nun ja – und die ‚Erkenntnistiefe‘ des Grundgesetzes kann man wohl nur ermessen, wenn man es kennt.

    – – – – –

    @ingo: Mich lässt es ziemlich kalt. Hartz haben wir 5 Jahre, so schnell geht es nicht mehr weg. Hier ein Foto, das beweist, dass mein Kind 2004 dagegen war. Damals haben wir entschieden, selbst nicht mehr Geld auszugeben als den Hartz-Satz, das halten wir seitdem weitgehend durch – es geht. Was mich aufregt, ist, dass ganze Branchen ihre Risiken sozialisieren, Politik als Show betrieben wird und man sich gegen Grippe nicht mehr ohne Schweinegrippe impfen kann. Ich werde auch gar nicht geschlachtet, wir lassen schlachten, etwa am Hindukusch. Ich hätte in der Bankenkrise lieber Staatsanwälte als Retter gesehen und wünsche mir heute nicht vom Staat, sondern von der Wirtschaft Produkte, die nicht zerfallen, wenn man sie aus der Packung nimmt. Vom Staat will ich, dass er sich ernst nimmt, weniger Privatisierung, weniger PPP, weniger Kapital- als Bürgerorientierung. Zu Hartz sage ich nur deshalb was, weil ich die Argumente der Leute kaum fassen kann, die morgen selber dran glauben müssen. Wenn aber unser Wohlstand schwindet, hab ich nichts dagegen. Der ist auf der Welt sehr ungleich verteilt, das ist nicht fair. Nur dass wir ihn im Inneren auch immer ungleicher verteilen, halte ich für ungeschickt. Da werden Werte und Vereinbarungen gekündigt, die lange alles zusammenhielten.

  36. @Peter: Die Ansprüche der Menschen in China sind doch nicht per se geringer! Ist doch klar dass in einem Entwicklungsland auch das allgemeine Preisniveau sehr viel niedriger ist – und in den Städten, in denen die Moderne und der arbeitsteilige Kapitalismus Einzug hielt, steigen ja auch die Löhne, der neue Mittelstand kauft sich sofort Autos, sobald es möglich ist. Wie kann man da von „geringeren Ansprüchen“ reden? Das klingt, als solle hier ein Harzt4-Bezieher mit der Schale Reis zufrieden sein… abstoßend! Schließlich landet hier jetzt jeder, der seinen Arbeitsplatz verliert, binnen kurzer Zeit beim Regelsatz von stolzen 364 Euro/Monat + Miete.

    Und hier mal ein Artikel aus der FTD, den ich allen empfehle, die meinen, es sei gut und richtig, hierzulande immer weiter die Mittellosen zu bedrücken:

    * Hartz IV vergiftet Europa.

    @all: bisher kamen Beiträge mit Links in die Moderation – das dauerte dann ein bisschen, bis ich genehmigen kann. Jetzt hab ich das mal umgestellt und Kommentare mit Links sollten sofort erscheinen.

  37. @Peter

    Sie argumentieren im Sinne der typischen neoliberalistischen Propagande. Populistisch und mit Behauptungen ohne Grundlage.

    Die Lüge vom „Monster“ Sozial-Etat:

    Bei dem größten Teil dieses Etats handelt es sicht NICHT um Steuereinahmen, sondern um Ansprüche die das Mitglied durch Prämienzahlungen erworben hat, wie bei jeder anderen Versicherung auch. Es ist ökonomisch schlicht Unsinn dieses als Ausgabe des Staates zu bezeichnen. Dann müssen logischer Weise die Ansprüche der Rentenkasse ebenfalls als Einnahmen behandelt werden, was aber nicht getan wird, denn das wäre genau so falsch wie die obrige Rechnung.

    Die „sozialen Ausgaben“ gehen – gemessen am BIP – seit Jahren zurück. Und nur daran kann man messen, hier mit absoluten Zahlen zu arbeiten ist schlicht Augenwischerei, wenn nicht schon eine bewußte Täuschung.

    Weiterhin hätte ich gern einen Beweis, dass 20% ALLER Steuereinnahmen – so behaupten Sie – für die Zahlung von ALG2 verwendet wird. Rechnen Sie eigentlich die Firmensubventionen, die via Aufstocker gezahlt werden (ca. 20 Milliarden Euro im Jahr) hinzu?

    2. Die Lüge vom „Der Sozialstaat ist schuld an dem Schuldenberg“

    Seit der Regierung Kohl wurde die Einnahmenseite konsequent heruntergefahren, einseitig zugunsten der Unternehmer und der Reichen. Senkung des Spitzensteuersatzes, Abschaffung der Erbschaftssteuer, Abschaffung der Steuer auf Veräusserungen von Betrieben oder Teilen davon, Senkung der Körperschaftssteuer von 40% auf 15%, Senkung der Gewerbesteuer, Begrenzung der Steuer auf Kapitaleinkünfte – egal wieviele Millionen das sind – auf max. 25% usw. usw. Dann SCHENKT die Regierung den Banken mal eben 400 Milliarden Euro, denn zurückzahlen brauchen diese das Geld nicht. Jeder mit einem IQ knapp über der Raumtemparatur kann erkennen wer hier die Schulden aufgetürmt hat und wer der Nutznießer ist. Sie wurden in diesem Thread schonmal darauf hingewiesen, sind aber – wie alle Wesen ihrer Denkart – die Antwort schuldig geblieben.

    3. Wir müssen uns China anpassen

    Das ist selbstverständlich das Totschlagargument.

    Warum müssen wir uns China anpassen? Wir stehen – was die Güter angeht – in keinerlei Konkurrenz zu China.

    Aber schon alleine der Vorschlag zeigt, wie sie Denken. Uns an China anpassen, dass heisst KINDERARBEIT, das heisst DIKTATUR, dass heisst MENSCHENUNWÜRDIGES LEBEN, dass heisst die Aufgabe von allem was eine gemeinschaftliche und solidarische Gesellschaft ausmacht.

    Aber wer einfach ignoriert, dass es in Deutschland Hunger gibt (oder wahrscheinlicher: Sie sagen: die sind selber schuld), 4 Millionen Kinder in Armut leben (oder wahrscheinlicher: Sie vergleichen Deutschland mit Simbadwe und sagen: ist doch nicht alles so schlimm), der sieht ein Deutschland unter den Verhältnissen von China selbstverständlich auch als das gelobte Land an, in dem es 5% gottesgleiche Führer gibt und 95% verwertbares Material.

  38. @Lenny: Da wurden keine 400 Milliarden verschenkt. Das sind überwiegend Bürgschaften, Garantien usw., kein bares Geld. Bsp. HRE – rund 140 Mrd., davon aber nur etwas über 7 Mrd. echte Kosten. (Ja, schlimm genug.) Und wo ist der Hunger in Deutschland? Leider gibt es Kinderarmut, was, wo so viele im Luxus leben, eine Schande ist. Aber dass chinesischer und deutscher Wohlstand sich annähern, ist in keiner Weise abwegig und auch nicht schlecht, das heißt ja nicht, dass wir chinesische Gesetze wollen (oder dass China deutsche bekommt). Ja – wir haben seit Jahren eine massive Umverteilung nach ganz oben, da kann man sich ärgern und rot sehen – trotzdem hilft Übertreibung eher nicht.

    – – – – –

    @Claudia, @all – ach, ich mag die persönlicheren Themen, da man auf solidem Fundement eigener Erfahrung die Statements einbringt. Was für ein Wust in dieser Debatte!

  39. @dirk: persönlich würde es mich interessieren, WOVON es eigentlich abhängt, ob eine Person auf den neuliberalen, entsolidarisierenden Tripp gerät ODER erkennt, dass es die Umverteilung von unten nach oben ist, an der hier alles seit Jahren krankt.

    Ob das direkt mit dem eigenen Kontostand korrespondiert? Oder mit dem Grad der eigenen Angst, etwas zu verlieren? (Wobei dann meist einiges da sein muss, was zu verlieren wäre). Oder mit der Erziehung, dem persönlichen Umfeld? Oder was?

    Wir hatten hier auch mal jemanden, der hat extrem auf die angeblich durchweg faulen Hartz4er geschimpft, weil er sich selber (angeblich) über alle vernünftigen Maße gebeugt und angepasst, sowie für fast nichts gearbeitet hat. Er musste dann offenbar eben „nach unten treten“, um sich noch ein kleines bisschen besser und mächtiger zu fühlen.

  40. @Claudia: Nichts erklärt, aber das Feld grob abgesteckt hat Franz Walter bei SpOn: „Die Angst der Mitte vor Hartz 5“. Ich wüsste das auch gerne.

  41. Noch zwei SpOn-Links (nicht grad meine Lieblingssite, da aber interesssant):

    SpOn, Richard David Precht: „Soziale Kriege“ (neu)

    SpOn, Ulrike Herrmann: „Die Mittelschicht betrügt sich selbst“ (April)

  42. @Claudia Klinger:

    „Die Ansprüche der Menschen in China sind doch nicht per se geringer! Ist doch klar dass in einem Entwicklungsland auch das allgemeine Preisniveau sehr viel niedriger ist – und in den Städten, in denen die Moderne und der arbeitsteilige Kapitalismus Einzug hielt, steigen ja auch die Löhne, der neue Mittelstand kauft sich sofort Autos, sobald es möglich ist. Wie kann man da von ‚geringeren Ansprüchen‘ reden?“

    Aber NATÜRLICH sind im Durchschnitt die Ansprüche in einem Land wie China heute geringer – genauso, wie sie in Deutschland vor 50 oder 100 Jahren geringer waren. Selbst in den großen Städten und selbst bei den gut ausgebildeten Chinesen sind Urlaub und Auto keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas, das man durch seine Arbeit zu erlangen versucht.

    „Das klingt, als solle hier ein Harzt4-Bezieher mit der Schale Reis zufrieden sein… abstoßend!“

    Unfug. Aber wir sollten nicht so tun, als wäre der Besitz eines Fernsehers ein Menschenrecht.

    „Schließlich landet hier jetzt jeder, der seinen Arbeitsplatz verliert, binnen kurzer Zeit beim Regelsatz von stolzen 364 Euro/Monat + Miete.“

    Was für einen Single in Summe ungefähr 800 EUR ausmacht und für eine Familie mit zwei Kindern 1500 EUR. Als gering qualifizierter Alleinverdiener kommt man nicht so leicht auf ein solches Netto-Gehalt.

    „Und hier mal ein Artikel aus der FTD, den ich allen empfehle, die meinen, es sei gut und richtig, hierzulande immer weiter die Mittellosen zu bedrücken:“

    Die Währungsunion ist eine Kopfgeburt ökonomisch komplett ahnungsloser Politiker. Völlig unterschiedliche Volkswirtschaften können niemals eine gemeinsame Währung haben, die Korrekturmöglichkeit über Wechselkurse ist zwingend. Das lernen Sie in VWL im ersten Semester.

  43. @Lenny:

    „Sie argumentieren im Sinne der typischen neoliberalistischen Propagande. Populistisch und mit Behauptungen ohne Grundlage.“

    Definieren Sie bitte „neoliberal“, insbesondere in Abgrenzung zu „liberal“. Zeigen Sie mir, wo meine Argumente „populistisch“ sind und definieren Sie bitte „populistisch“.

    „Bei dem größten Teil dieses Etats handelt es sicht NICHT um Steuereinahmen, sondern um Ansprüche die das Mitglied durch Prämienzahlungen erworben hat, wie bei jeder anderen Versicherung auch. Es ist ökonomisch schlicht Unsinn dieses als Ausgabe des Staates zu bezeichnen.“

    Wovon reden Sie? Ich habe meine Aussagen strikt auf den Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bezogen. Dort sind KEINERLEI Beitragseinnahmen der Sozialversicherungen enthalten.

    „Die ’sozialen Ausgaben‘ gehen – gemessen am BIP – seit Jahren zurück. Und nur daran kann man messen, hier mit absoluten Zahlen zu arbeiten ist schlicht Augenwischerei, wenn nicht schon eine bewußte Täuschung.“

    Haben Sie eine Quelle für diese Behauptung?

    „Weiterhin hätte ich gern einen Beweis, dass 20% ALLER Steuereinnahmen – so behaupten Sie – für die Zahlung von ALG2 verwendet wird. Rechnen Sie eigentlich die Firmensubventionen, die via Aufstocker gezahlt werden (ca. 20 Milliarden Euro im Jahr) hinzu?“

    Wie kommen Sie auf diese Zahl? Nur rund ein Viertel der Leistungsempfänger sind Aufstocker – bei Gesamtaufwendungen von 40 Mrd EUR für Hartz IV sind die Ausgaben für Aufstocker also auf jeden Fall deutlich niedriger als der von Ihnen genannte Wert. Offizielle Statistiken gibt es dazu meines Wissens nicht, die Schätzungen liegen bei rund 10 (und nicht bei 20) Mrd EUR.

    Zudem ist es – milde formuliert – etwas einseitigt, diese Zahlungen als Unternehmenssubventionen zu bezeichnen. Ohne Zweifel gibt es „Mitnahmeeffekte“, aber ebenso sicher ist, dass ein Teil der Jobs zu höheren Löhnen schlicht nicht existieren würde.

    „Seit der Regierung Kohl wurde die Einnahmenseite konsequent heruntergefahren, einseitig zugunsten der Unternehmer und der Reichen. Senkung des Spitzensteuersatzes, Abschaffung der Erbschaftssteuer, Abschaffung der Steuer auf Veräusserungen von Betrieben oder Teilen davon, Senkung der Körperschaftssteuer von 40% auf 15%, Senkung der Gewerbesteuer, Begrenzung der Steuer auf Kapitaleinkünfte – egal wieviele Millionen das sind – auf max. 25% usw. usw.“

    Dummes Geschwätz! Die Steuerquote in Deutschland (alle Steuern im Verhältnis zum BIP) liegt mindestens seit den 70er Jahren fast konstant bei 22-23 Prozent. Können Sie beim BMF und auch bei der OECD nachlesen.

    Ihre Betrachtung übersieht solche „Kleinigkeiten“ wie die Tatsache, dass die (Spitzen-)Steuersätze zwar gesenkt wurden, aber gleichzeitig immer wieder Bemesseungsgrundlagen erweitert wurden – implizit durch Lohnsteigerungen bei gleichzeitig konstanten Progressionsgrenzen oder auch explizit z.B. durch die Beschränkungen des Zinsabzugs bei Unternehmen.

    „Dann SCHENKT die Regierung den Banken mal eben 400 Milliarden Euro, denn zurückzahlen brauchen diese das Geld nicht. Jeder mit einem IQ knapp über der Raumtemparatur kann erkennen wer hier die Schulden aufgetürmt hat und wer der Nutznießer ist.“

    Der IQ knapp über der Raumtemperatur mag ausreichen, um zu erkennen, dass die Banken davon profitiert haben. Ein paar „Grad“ mehr, und Sie erkennen, dass die Politik hier vor allem das eigene Gesäß gerettet hat. Haben Sie eine Vorstellung, was in Deutschland abgeht, wenn Banken und Versicherungen kollabieren? (Damit wir uns nicht missverstehen: Ich verteidige die Bankenrettung keineswegs. Von mir aus hätte man die Banken, das gesamte Finanzsystem und die Währung gerne über die Wupper gehen lassen können. Früher oder später passiert das sowieso, und dann erwischt es auch den Sozialstaat und das Politikerpack, das diesen untragbaren Zustand seit Jahrzehnten aufrechterhält.)

    „Warum müssen wir uns China anpassen? Wir stehen – was die Güter angeht – in keinerlei Konkurrenz zu China.“

    Oh Mann, Sie haben wirklich NULL Ahnung. China ist längst nicht mehr nur der Hersteller von Billig-Spielzeug und einfachen Textilien. Heute mögen die chinesischen Autos noch a bisserl krückig sein, aber das Fortschrittstempo ist enorm.

    „Uns an China anpassen, dass heisst KINDERARBEIT, das heisst DIKTATUR, dass heisst MENSCHENUNWÜRDIGES LEBEN, dass heisst die Aufgabe von allem was eine gemeinschaftliche und solidarische Gesellschaft ausmacht.“

    Auch hier zeigt sich, dass Sie KEINE Ahnung haben, wie die Welt wirklich aussieht. China ist längst dabei, Zustände des „Manchester-Kapitalismus“ hinter sich zu lassen und sich auf einem Level zu bewegen, wie wir in Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts im Westen hatten. JA, im Vergleich zum Status Quo im Westen ist das weniger Einkommen, weniger Reichtum, weniger Freiheit.

    Die Frage ist doch auch gar nicht, ob wir die Verhältnisse in China toll finden oder nicht. Die Frage ist, ob wir sie ignorieren können und dabei unser Wohlstandsniveau halten können.

    „Aber wer einfach ignoriert, dass es in Deutschland Hunger gibt …“

    Jetzt wird’s wirklich grotesk. Sie wollen behaupten, von Hartz IV könne man nicht SATT werden?

  44. @Claudia

    Du sagst oben, „persönlich würde es mich interessieren, WOVON es eigentlich abhängt, ob eine Person auf den neuliberalen, entsolidarisierenden Tripp gerät ODER erkennt, dass es die Umverteilung von unten nach oben ist, an der hier alles seit Jahren krankt.“ und führst ein paar sehr sinnfällige Gründe gleich an: “Ob das direkt mit dem eigenen Kontostand korrespondiert? Oder mit dem Grad der eigenen Angst, etwas zu verlieren? (Wobei dann meist einiges da sein muss, was zu verlieren wäre). Oder mit der Erziehung, dem persönlichen Umfeld? Oder was?“

    Es gibt sicherlich eine Million individueller Gründe, warum jemand die Welt, in der er lebt, so sieht, wie er sie sieht und nicht so, wie ich sie sehe. Aber es gibt auch ein paar allgemeine Züge. Dirk’s Links führen zu Texten, die alle die Korrosion der Latency-Funktionen der Gesellschaft des schrankenlosen Weltmarktes brandmarken. Das sind integrative Mechanismen wie Moral, Solidarität, soziale Nähe und all das, was Menschen ’soziabel‘ macht, sie in Gesellschaft eingliedert und das herstellt, worauf wir uns verlassen, wenn wir ohne Revolver und kugelsichere Weste das Haus verlassen.

    Ich stelle mit das Ganze meistens sehr einfach vor, weil ich ein Mißtrauen gegen zu komplizierte Konstruktionen hege (aka liebe Dame, ich erkläre Ihnen jetzt einmal die Anordnung der vorläufigen Erschießung Ihres Gatten, und auch wenn Sie diese nicht verstehen, ist das kein die Aufschiebung der Ausführung des mit ihr angeordneten Handelns begründender Einwand, den Sie im übrigen jetzt nach der neuesten Anpassung der Durchführungsverordnung für einstweilige Erschießungen leider nicht mehr formlos bei mir direkt erheben können, das aber binnen drei Wochen in schriftlicher Form bei der für Sie zuständigen Beschwerdestelle des Einwohnermeldeamtes der ihrem Wohnsitz nächstliegenden Verwaltungseinheit, die im Range einer über eigenständige Weisungsbefugnis im Rahmen des vorbeugenden Erschießungsverfahrens verfügenden, unteren Ordnungsbehörde steht, noch nachholen können. Haben Sie dazu jetzt eine Frage, gnädige Frau?)

    Also: wir sind in einem Kino, es gibt zwei Notausgänge und es brennt. Vor den Notausgängen stauen sich die Menschen, weil die Türen (so genial, wie es eben nur Bauingenieure oder die sie überwachenden Juristen planen können) nach Innen aufgehen (ein konstruktives Detail, das enorm Baukosten spart, weil die Witterungsresistenz der Innenseiten der Türen hierbei keine Rolle spielt und eine gegen Einbruch ausreichende Verriegelung Gebäude binnenseits deutlich einfacher zu verwirklichen ist) und die panisch Fliehenden das nicht wissen. Es gibt daher viel Geschrei und besonders starke Besucher drängen sich nach vorne, andere dabei zur Seite oder zu Boden stoßend, jedoch leider ebenfalls an der bauartbedingten Problematik scheiternd, daß, je stärker der Druck von Innen gegen die Türen wird, desto weniger diese aufzubekommen sind. Das geht eine ganze Weile hin und her, weil ja niemand blitzartig an Rauchvergiftung stirbt und das Feuer sich auch eher gemächlich ausbreitet. Nach und nach fallen die Menschen, die dem Brandherd am nächsten sind, in Ohnmacht. Erst wenn diese Ausfälle zahlenmäßig ausreichend vorgekommen sind, verringert sich der Druck der noch Lebenden auf die Notausgänge und die dort Ausharrenden können sich durch die nun problemlos zu öffnenden Türen retten. Draußen werden sie vom Besitzer des Kinos und den alarmierten Rettungskräften in Empfang genommen und in das nächste Krankenhaus verbracht.

    Was, wie glaubst Du, halten die Überlebenden für die Eigenschaft, die Ihnen das Überleben ermöglicht hat?

    Ich wette, sie denken, es war ihre Durchsetzungsfähigkeit, vulgo ihre Stärke, sich gegen die anderen, die zu schwach waren, weswegen der Rauch sie auch erwischte, zu behaupten.

    Jetzt müssen wir nur noch Kino, Kinobesitzer und Rettungskräfte durch die je passenden Termini austauschen, dann haben wir ein hübsches Bild, das erklären helfen sollte, warum Personen “auf den neuliberalen, entsolidarisierenden Tripp“ geraten.

    Für die andere Richtung fällt mir im Moment noch nichts Nettes ein, aber ich arbeite daran!

  45. Danke Susanne! Über diese – eindrücklich ausgeführte – Analogie muss ich erstmal ein bisschen nachdenken! :-)