Claudia am 06. November 2010 —

Und wieder: der Castor rollt…

Sammelmappe schrieb:

„Die Idee, Atommüll, der länger strahlt als es bisher Menschen auf der Erde gibt, in den Berg einzulagern, ist absurd. Vollkommen daneben. Ungefähr 1000 Jahre halten sich Erinnerungskulturen. Danach ist alles vergessen. Und wir wollen Millionen Tonnen strahlenden Müll in Berge einlagern. Was für ein Wahnsinn!“

Atomkraft? Nicht schon wiederMehr muss man eigentlich dazu nicht mehr sagen. Trotzdem: Angesichts der „abgesoffenen“ Endlager Asse und Morsleben (beides Salzstöcke) und den jetzt anfallenden Milliardenkosten für die Sanierung, soweit das überhaupt möglich ist, wird einmal mehr deutlich, wie absurd die Mär vom „billigen Atomstrom“ ist. Ach ja, und es gibt da auch noch Gasvorkommen unter dem Salzstock, die eigentlich jede weitere Überlegung für ein Endlager in Gorleben obsolet machen sollten.

Natürlich weiß ich, dass die Castoren derzeit nicht in das angeblich nur „zu erforschende“, in Wahrheit aber im Bau befindliche Endlager versenkt, sondern in einem Zwischenlager abgestellt werden. Und dass das Zeug letztlich auch irgendwo hin muss.

Da es Schwarz-Gelb aber beliebte, mittels Laufzeitverlängerungen den Ausstieg zu torpedieren, womit die strahlende Last noch einmal um ein Drittel erhöht wird, freue ich mich über viele viele Protestaktionen rund um den Castor-Transport. Gäbe es das nicht, wäre das Thema in der Presse kaum so präsent und die Regierenden könnten viel lautloser machen, was den Energie-Konzernen nützt – ungeachtet aller Gefahren für die Zukunft.

Ich würde auch doppelt so hohe Stromkosten zahlen, wenn dadurch ein rascher Umstieg möglich würde. Was sind denn „Stromkosten“ für Argumente, verglichen mit dem Gefahrenpotenzial von AKWs und dem grusligen strahlenden Müll, den sie erzeugen? Tschernobyl – schon vergessen?

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