Wie mich dieses politische Rumgeeiere doch immer wieder ankotzt! Da liegen Tatsachen auf dem Tisch, die sich nicht wegdiskutieren lassen: E10 ist kein „Biosprit“ im Sinne von Umweltschonung, sondern ganz im Gegenteil ein übler Versuch, Energie-Einsparungen zu vermeiden, indem man auf Ackerland zur Benzinproduktion zugreift.
Da hilft auch kein Schönreden, dass es doch zu 90% von europäischen Äckern käme: schließlich könnte auf diesen Äckern auch anderes angebaut werden. Regionale Biogemüse zum Beispiel, damit wir diese nicht massenweise aus anderen Erdteilen importieren müssen, was das „bio“ ebenfalls aufs Schärfste konterkariert. Und wer ernsthaft behauptet, auf Dauer habe die Nachfrage nach „Bio-Sprit“ keine Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion weltweit, der träumt nicht, der lügt!
Im Autosektor hat sich nicht viel geändert: was an Energie-Effizienz gewonnen wird, wird nicht etwa in echte Einsparungen umgesetzt, sondern die Karossen werden mit immer mehr Schnickschnack vollgestopft. Autos werden nicht kleiner, leichter und sparsamer, weil die Politik der Industrie keine entsprechenden Vorgaben macht. Also schwappt der Trend zum SUV auch nach Europa, Besserverdiener fahren nach wie vor große, schwere, protzige Autos – und alles für den „Markt“. Da wird auf die Umwelt geschissen, aber das Feigenblatt „E10“ soll jetzt „durchgesetzt werden“.
Keiner will haften, aber es wird Druck gemacht
OHNE dass irgend jemand auch nur eine echte Haftung für die technische (!) Unschädlichkeit übernehmen mag – gerade diese Frage hat man auf dem „Energiegipfel“ hübsch hin und her geschoben, aber nicht gelöst. Und sie ist es, die die Mehrheit der Autofahrer zum Käuferstreik motiviert, da bin ich mir leider recht sicher. Von E10 braucht es MEHR, ob und wie es auf Dauer den Motoren schadet, ist ungewiss (und wird es auch bleiben, der „Test“ läuft ja im richtigen Leben, nicht etwa bei den Autofirmen).
Und dass alles soll jetzt durch „mehr Kommunikation“ geheilt werden! Ein rechtsverbindliches Schreiben oder eine öffentlich erweiterte Garantieerklärung bekommt der Autofahrer allerdings nicht. Nur beruhigende Worte und einen nicht unerheblichen Preisdruck!
Ob das reicht?
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Siehe auch:
Agrosprit: Wo die E10-Profiteure sitzen
Klientelpolitik: Agrosprit E10;
E10 und das Versagen der Politik;
Die Ökotricks der Autobauer
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16 Kommentare zu „E10 ist kein Kommunikationsproblem, sondern eine Sauerei!“.