Sicher habt Ihr es auch lange schon gemerkt: egal, wie problematisch, gemeinschädlich, undemokratisch, Macht- und Geld-gierig sich die Aktivitäten gewisser Kreise darstellen, sie machen einfach immer so weiter!
Da kann ohne Ende protestiert, demonstriert, konferiert, entlarvt und gefordert werden, was das Zeug hält: sie machen trotzdem weiter, verfolgen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Ziele, als gehöre ihnen die Welt. Und wir alle, einschließlich sämtlicher Politiker/innen, die die Dinge ändern wollen, werden behandelt wie blöde Plapperer, die von nichts eine Ahnung und von daher auch nichts mitzubestimmen haben.
Wer?
- Fangen wir klein an: DIE BAHN zum Beispiel. Da baut man einfach mal eben Stuttgart 21 weiter und ignoriert weite Teile der Schlichtung. Die Bürger werden sich schon wieder beruhigen, wenn sie vor vollendeten Tatsachen stehen und die GRÜNEN in der Regierung können die Bagger ja auch nicht direkt stoppen.
- Dann die STRONMKONZERNE: die bereiten eine gemeinsame Klage gegen den Atomausstieg 2022 vor (!) – mit dem Argument, die früher mal vereinbarten Restlaufzeigen seien ihr „Eigentum“. Was darauf hinaus liefe, dass die Regierung bzw. die Steuerzahler zweistellige Milliardenbeträge als „Schadensersatz“ zahlen müssten… ich könnte kotzen!
- Dann natürlich DIE BANKEN und die gesamte Finanzszene: Wie sie die von Bürgern und Politikern geforderte Beteiligung der Privaten an der Griechenlandrettung zum symbolischen Feigenblatt herunter verhandelt haben, berichtet die Süddeutsche im Artikel „In der Geiselhaft der Finanzmärkte“ . Und die TAZ berichtet in „Bürger wollen Durchblick“, wie Abgeordnete allüberall von der Bankenlobby unter Druck gesetzt werden, um Regelungen zu vermeiden. Am Ende haftet immer der Steuerzahler – so einfach ist das!
- Zu guter Letzt dürfen DIE VERLAGE hier nicht fehlen, die entgegen aller Vernunft immer weiter wühlen, um ihre einstige Vormachtsposition auch im Internet durchzusetzen. Stichwort „Leistungsschutzrecht“, „Rundfunkänderungsstaatsvertrag“, und und und….
So, da fehlen natürlich noch eine ganze Reihe laufender Mega-Sauereien, aber den Drang zur Vollständigkeit verspüre ich gerade nicht. Auch so schon muss ich an den alten Spruch denken: Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht – wobei der „Brunnen“ unser aller brave Zahlungs- und Arbeitswilligkeit ist, wie auch die bereitwillige Ignoranz, mit der wir über vieles hinweg sehen, um unsere Ruhe zu haben. Um „Party zu machen“ oder gemütlich zu gärtnern, anstatt raus zu gehen und Straßen und Plätze zu besetzen, wie es andere Völker machen.
Es geht uns halt mehrheitlich noch zu gut. Wie lange wohl noch?
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17 Kommentare zu „Die morgendliche Sehnsucht nach Revolte“.