Mit dem großkotzigen Blogposting „Ab heute wird hier Welt verändert!“ in meinem dahin dümpelnden Rund-ums-Internet-Blog hat es angefangen. Ein anderer Blogger hatte mich inspiriert und berührt, nachdem ich mich wochenlang immer mehr in den Zerstreuungen der sozialen Netzwerke verloren hatte und es nur noch zu Klage-Postings reichte wie „Wenn nur noch mulchen hilft“.
„Bin gespannt, was da kommt“, schrieb dann ein Leser in die Kommentare. Und landete auch damit einen Treffer mitten in meine gefühlte Desorientiertheit. Was sollte ich denn nun um Himmels Willen schreiben? Auf einmal fühlte ich mich in der Pflicht, auf eigene Art Revolution zu machen, statt „nur zu bloggen“ – und es erschien erstmal drei Wochen gar nichts mehr.
Langsam beruhigte ich mich dann wieder, schließlich weiß ich, dass im Web die meisten Artikel isoliert betrachtet werden. Kaum einer würde sich beim nächsten Posting (vielleicht über „Kreise teilen“ bei Google+ oder dergleichen) an sie Ansage erinnern. Und wenn, wäre sowieso klar, dass die Headline nicht mega-ernst gemeint war – oder etwa nicht?
Ich brachte es dann aber doch nicht fertig, einfach so zur Tagesordnung überzugehen. Ein bisschen „Welt ändern“ sollte schon Thema sein – und es gibt ja durchaus Möglichkeiten, über die ich länger schon nachdenke. So folgte also vorgestern der Text:
- Stell dir vor, es gäbe ein lokales, soziales Netz…. Das „Landen“ des Internets im physischen Nahraum – mal anders gedacht, nicht an Konsum-Interessen von Touristen entlang, sondern von den Bedürfnissen realer Anwohner ausgehend.
Das Kommentargespräch, das sich da entwickelt hat, ist sehr lesenswert! Vielleicht mögt Ihr mal hinschauen?
Auch auf ein paar andere Gespräche über Weltveränderung, an denen ich gerade teilnehme, möchte ich hier hinweisen:
- Stefan Münz: Gesellschaftlicher Systemwechsel: Visionen für die Zeit danach?
- Schrotie: Wachstum mussnich kannaber. Es geht um eine Idee, Arbeit mittels anderer Tarife kleinteilig zu verteilen – aber auch ums große Ganze, spätestens im Kommentargespräch.
Durch die Welt weht derzeit der Wind der Veränderung. Wenn wir nicht bloße Manövriermasse mächtiger Akteure sein wollen, die immer weniger von allem für die vielen übrig lassen, sollten wir uns von ihm bewegen lassen.
Dass das nicht eben einfach ist, wenn man (noch) nicht aus konkreter Betroffenheit zum „Wutbürger“ geworden ist, ist mir wohl vertraut. Zum Glück gibt es einen zweiten motivatorischen Zugang: das Sinn-Empfinden im eigenen Tun, wenn es sich größere Ziele setzt als bloß die Verteidigung der eigenen Bestände.
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