Alle Welt kauft derzeit Tablets. Ich hab‘ auch eins herum liegen, doch benutze ich es nur selten. Gerade mal, um es Freunden vorzuführen, die noch keinen Blick in die schöne neue Kachel-Welt der „Apps“ geworfen haben. Und ab und an, wenn während eines (Offline-)Gesprächs kurz was zu ergoogeln ist.
Arbeiten auf dem PC
Meine Nutzungsgewohnheite sind einfach andere, die Miniaturisierung des digitalen Fensters zur Welt begeistert mich nicht, sondern schränkt mich ein. Wäre ich mobiler, wäre das vielleicht anders, doch zuhause sehe ich keinen Grund, den Platz der unendlichen Möglichkeiten gegen ein Tablet einzutauschen. Am PC jongliere ich zwischen sechs verschiedenen Programmen, hab‘ schon mal 16 Tabs im Browser offen, switche ständig zwischen Lesen, Schreiben, Bilder passend machen. Ich „arbeite“, wenn ich am Code meiner Blogs und jenem von Kundenblogs etwas ändere, lade auch oft etwas per FTP auf Server hoch und in meinem fast steinzeitlich anmutenden EIGENEN Mailprogramm rufe ich die Mails von ca. 8 Accounts ab – auch jene aus der „Wolke“ bei Google und Web.de, die ich lieber „bei mir“ habe als irgendwo da draußen. Und meine Festplatten sind mein Archiv: Daten aus 16 Netzjahren, die ich nicht missen möchte.
Der PC, mit dem ich all das veranstalte, stammt von 2008. Ich hab‘ ihn aus Einzelkomponenten von einem PC-Bastler zusammensetzen lassen, jedes Teil haben wir einzeln diskutiert. Heraus kam ein schneller PC, der auch jetzt noch voll meinen Ansprüchen genügt. Ich erlebe keinerlei Defizite, außer – nun ja, er stürzt ab!
Das tat er immer schon, zunächst nur alle paar Monate, dann immer öfter. Speichertests, Windows-Neuinstallationen, Austausch des Netzteils – nichts hatte nachhaltigen Erfolg. Immer öfter stürzt er ab, kommt erst im zweiten Anlauf hoch, meldet „schwerwiegende Systemfehler“ – und auch der PC-Service fand noch nie einen Grund, der das Problem AUF DAUER löste.
Welcher wird „der Neue“?
Kurzum: Seit ein paar Tagen liebäugele ich mit einem Neukauf. Alle vier Jahre ein neuer PC, das war ja auch bisher die „Lebenszeit“ meiner Computer. Allerdings schreckte mich zunächst die Idee ab, wieder tief ins Bewerten von Hardware einzusteigen – und überhaupt: brauche ich denn einen „Neuen“? Reicht nicht ein Gebrauchter auf demselben Niveau wie der jetzige, der einfach nur nicht abstürzt? Den könnte ich glatt für 200 Euro bekommen und hätte kein Problem mehr. Und nachhaltiger wäre es auch…
Schöner Gedanke! Aber schon ein halber Nachmittag „forschen“ hat mich belehrt, dass für die kommende Windows-8-Welt und all die mittlerweile üblichen technischen Neuerungen ein aktueller PC doch besser wäre. Die nächste DigiCam könnte z.B. einen USB3-Anschluss brauchen, mit neuen Prozessoren und Komponenten lässt sich nicht unerheblich Energie sparen – auch wäre ein neuer wohl leiser, wenn ich darauf achte.
Und schon bin ich wieder mitten drin im Herumeiern: Komplett-System oder selber zusammen stellen? Welcher Prozessor für die nächsten vier Jahre? Marke oder NoName? Soll ich in die technischen Foren eintauchen, wo hauptsächlich Nerds ihre Game-Computer zusammen stellen? So intensiv will ich mich dann doch nicht mit Lüfter-Details befassen…. oder doch?
All in one? Bewahre!
Immerhin weiß ich, was ich ganz gewiss nicht tun werde: So einen schicken „All in One“-PC mit Touch-Bildschirm oder Touch-Pad kaufen. Ich mag nicht mit den Händen am Bildschirm herum fuchteln oder auf einem Panel herum kratzen – und vor allem will ich nicht von einem Hersteller abhängig sein, wenn an dem Teil mal was kaputt ist. Einen normalen Komponenten-PC kann jeder Service reparieren, sogar bei mir zuhause. Wenn aber alles in einen Bildschirm verpackt ist, ist Schluss mit dieser Unabhängigkeit, die ich nicht missen will. Ob wohl alle, die sich derzeit so etwas zulegen, auch mal daran denken?
Das ist jetzt kein besonders spannender Eintrag geworden, sorry! :-)
Über andere Erlebnisse und Sichtweisen rund um die Frage nach dem „nächsten Computer“ freue ich mich. Bestimmt bin ich nicht die einzige „traditionelle PC-Userin“, die sich mit der Suche nach dem „Nachfolger“ schwer tut.
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36 Kommentare zu „Gedanken zum Erwerb eines neuen PCs“.