Thema: Alltag

Claudia am 09. März 2015 — 7 Kommentare

Malaga, Granada, Cordoba und zurück

Großartig Urlaub mach‘ ich fast nie. Wer einen Garten hat, baut vermutlich nicht so ein Bedürfnis nach „Natur“ auf wie reine Wohnungsbewohner. Und doch war ich froh, mich mal wieder zu einer 10-Tage-Reise aufgerafft zu haben, zusammen mit dem Liebsten nach Andalusien. Dort war ich noch nie gewesen. Es galt in meinen Jugendjahren als oberspießig, dahin zu reisen, wohin die Touristenmassen strömen.

Touristen

Südspanien kam damals nicht in Betracht, allenfalls Katalonien. Insterburg & Co. sangen über Benidorm, das „Sankt Zement“ der 70ger-Jahre („die Spantax in den Himmel stieß und brachte Rentner forto“), der ganze Flamenco-, Stierkampf- und Paella-Hype war uns ein Graus und kein Bedürfnis. Weiter → (Malaga, Granada, Cordoba und zurück)

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Claudia am 31. Januar 2015 — 2 Kommentare

Tagebuch bloggen

Ob ich das noch so könnte? Täglich loslegen, nicht genau wissend, über was ich schreiben werde? Ich komme drauf, weil Liisa auf Charmingquark gerade überlegt, ob sie ihre Tagesnotizen so forführen soll. Ja bitte, hab ich drunter geschrieben, denn ihre Texte würden mir fehlen. Dieses Tagebuch-ähnliche Schreiben hat noch was vom alten Internet. Es verströmt Wärme in der Kälte des Kampfs um Aufmerksamkeit, um Daten und ihren Schutz, um Schnelligkeit und „Viralität“, um Klicks und Likes und Shares und was da noch alles den Austausch, das Erzählen an den Rand gedrängt hat. Weiter → (Tagebuch bloggen)

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Claudia am 24. Dezember 2014 — 5 Kommentare

Kleines Weihnachtssammelsurium, ein Appell und alles Liebe für Euch

Hallo Ihr Lieben!

Im Grunde bin ich immer schon ein Jahresendzeitmuffel: keine Events, keine Familienbesuche, keine Geschenke-Orgie, kein Lametta. Vor Jahren hab ich um diese Zeit Schreibkurse veranstaltet, doch heute genieße ich einfach die stillen Tage, ohne Struktur, ohne Pflichten oder gar ToDo-Listen.
Früher hab‘ ich mich über den Konsumismus an Weihnachten endlos aufgeregt und ständig „Kritik geübt“ (wie es z.B. Peter Lohmüller macht). Heute bin ich offenbar „altersmilde“ geworden: mir ist mittlerweile jeder Termin recht, der Menschen dazu bringt, vermehrt an Andere zu denken, ihre Liebsten zu sehen und auch mal innezuhalten – ob nun religiös eingerahmt oder einfach so.

Alsdenn: das Fest der Liebe, des Friedens… aber halt: soviel Unfrieden hatten wir lange nicht wie in letzter Zeit. Es ist richtig schrecklich! Der Appell von Sherry vom „Herz im Kopf-Blog“ an uns alle hat mich daher sehr berührt. Darin heißt es:

„Im Moment wissen viele meiner Freunde und Kollegen nicht, wie wir uns fühlen. Sie selbst neigen dazu, diesen “Haufen Irrer in Dresden” nicht ernst zu nehmen. Aber fünfzehntausend, das ist nicht nur eine abstrakte Zahl, das ist eine Menge, in der man untergehen kann. Sie verstehen noch nicht, dass wir uns nicht verstecken können. Wir sind stigmatisiert mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Eigentlich schöne Merkmale. Doch in den letzten Tagen habe ich kurz gedacht, um wie viel sicherer das Leben wäre, hätte ich doch blonde Haare, helle Haut und blaue Augen. Damals dachte ich nur, um wie viel leichter es wäre, heute um wie viel sicherer.“

Ihrer Aufforderung, das schmuddlige Thema in unseren Blogs nicht zu ignorieren, schließe ich mich an! Für den Moment lasse ich es jedoch mit einem Zitat bewenden aus dem wohl schönsten Text, der dieser Tage dazu erschienen ist, aus der Liebeserklärung an die Vielfalt – eine Weihnachtsbotschaft:

„Wir wollen in einem Land leben, das Menschen auf der Flucht offen steht. Wir leben in einem Einwanderungsland und wir wollen eine Willkommenskultur anstatt die Mauern um Europa zu vergrößern. Wir sind entsetzt darüber, dass so viele Menschen an den Außengrenzen sterben. Wir verstehen, dass Menschen fliehen, egal aus welchem Grund. Wir wollen Flüchtenden ein neues Zuhause geben und die Möglichkeit, frei und in Würde zu leben. Ohne uns dabei auf die Schulter zu klopfen.“ (metronaut.de)

Das „weihnachtlichste“ Erlebnis dieser Tage war für mich der Tod von Udo Jürgens und die Reaktionen darauf. Die Götter haben es wirklich gut mit ihm gemeint – bis hin zu Zeitpunkt und Form des Abgangs. Juna hat darüber ein paar liebe Worte verloren: 1000 Jahre sind ein Tag. Viele seiner Lieder haben meine Kindheit und Jugend begleitet, auch ohne dass ich je „Fan“ gewesen wäre. Mit „Griechischer Wein“ und manch anderem Song gegen den Zeitgeist hat er die Herzen berührt – ein Erfolgreicher, der Haltung bewahren konnte!

Nun wünsche ich Euch FROHE WEIHNACHTEN – egal, wie Ihr das feiert oder auch nicht. Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und die guten Kommentargespräche, die hier immer noch gelegentlich stattfinden – trotz „Social Media“. Allen, die in diesem Jahr schon für „Formulare übersetzen“ gespendet haben, danke ich ebenfalls sehr herzlich (alle Anderen können es sich ja noch überlegen.. :-))

Zum Schluss gibts jetzt sogar Weihnachtslieder – allerdings auf Italienisch. In Italien war ich oft, einmal auch über Weihnachten – und so bekam ich diese Lieder immer wieder mit. Anders als bei den deutschen Versionen kann ich das anhören und mich berühren lassen, ohne dass sich innere Widerstände bemerkbar machen. (Singende Kinder wirken da zudem irgendwie glaubwürdiger!) Ich lass das jetzt mal laufen und geh‘ kochen: Vegane Rouladen, ganz klassisch, nur ohne Tierfleisch.

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Claudia am 28. Oktober 2014 — 5 Kommentare

Anwesenheit – wozu denn?

Auf dem Weg zur U-Bahn schließe ich langsam zu einer Frau auf, die vor mir geht. Im näher kommen wundere ich mich über ihren Gang: sie geht in Schlangenlinien, wird mal langsamer, dann wieder schneller. Fast habe ich Sorge, dass sie plötzlich vom Gehsteig auf die Straße kippt. Was ist nur mit ihr los? Eine Betrunkene? Jetzt, am frühen Nachmittag? Sie sieht nicht danach aus, ist vielleicht um die dreißig, gepflegt gekleidet, Typ „Business-Frau“, soweit ich von hinten sehe. Mit gesenktem Kopf bleibt sie nun fast stehen und ich kann sie überholen. Sehe jetzt den Grund: Sie hält vor sich ein Handy, auf das sie gebannt starrt. Ach so!

Mittlerweile begegnen mir des öfteren solche Handy-Menschen, die jeden kurzen Fußweg zur Gelegenheit nehmen, ihre Infos zu checken. Wenn ich auf der richtigen Seite des Trottoires gehe und sie wie blind auf Kollisionskurs mit mir sind, weiche ich nicht (mehr) aus. Allenfalls werde ich kurz vor dem Zusammenprall langsamer und bleibe stehen: gespannt, ob sie direkt „in mich rein laufen“ oder ob sie es noch bemerken.
Wie sie dann erschrecken, wenn sie 20 cm vor mir endlich merken, dass es mich gibt!

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Claudia am 04. Juli 2014 — 2 Kommentare

Flüchtlinge, Piraten, vegane Phasen und ein Interview

Grade reicht es nicht zu einem „richtigen“ Diary-Artikel, aber ein paar kleine Notizen zu den laufenden Ereignissen müssen einfach sein!

Politisches Elend: Zwei Tage lang verfolgte ich per Hashtag #ohlauer die Entwicklung rund um die von Flüchtlingen (lange Zeit einvernehmlich) besetzte Schule in Kreuzberg. Die Lage hatte sich dramatisch zugespitzt, die Polizei war mit vielen Hundertschaften anwesend und sperrte tagelang das ganze Kiez rund um die Schule ab – ein richtiger Belagerungszustand! Der grüne Baustadtrat verlangte schließlich die Räumung, nachdem die Polizei verlautbart hatte, sie würde abziehen, wenn sich nichts täte. Die Menschen auf dem Dach der Schule drohten, herunter zu springen und/oder sich und die Schule anzuzünden – alles ganz furchtbar! In letzter Minute gab es eine Einigung, mit der niemand richtig glücklich ist, aber immerhin: die 40 Flüchtlinge dürfen in der Schule bleiben, während diese zu einem „Flüchtlingszentrum“ (!) umgebaut wird. Es sind diesselben Flüchtlinge, die vor 2 Jahren in einem Protestmarsch für ein Bleiberecht und gegen die Residenzpflicht 500 Kilometer nach Berlin gelaufen waren. Was für ein Elend und was für eine beschissene Asylpolitik! Es wäre durchaus möglich, dieser Gruppe ein Aufenthaltsrecht nach §23 Aufenthaltsgesetz zu geben – sie wollen aber einfach nicht, diese herzlosen Politiker im Berliner Senat! (Mehr dazu).
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Claudia am 20. Mai 2014 — 17 Kommentare

Im Netz die Leere

Nur eine Momentaufnahme, ja klar. Manchmal surfe ich so durch die virtuellen „Orte“, lese hier und da mal rein, klicke weiter, suche etwas und finde es nicht. Was ich suche, kann ich gar nicht so genau benennen, vielleicht Inspiration, Berührung, ein inneres Andocken an etwas Positives, das die Freude am Dasein unterstützt. Aber ich finde es nicht, manchmal lange nicht.

Dabei steht doch so viel Geschriebenes herum, auf Lesende wartend, also auch auf mich. Doch das meiste sind Beschwerden, Brandreden, Klagen und Anklagen über Missstände, Katastrophen, Fehlverhalten, traurige Zustände aller Art. Jeder Artikel ein Einblick in eine andere Welt des Unglücks, der Disharmonie, der enttäuschten Erwartungen. Kritik und Sarkasmus wohin man blickt – und ich bin da auch nicht viel besser. Vielleicht mal die Blogs verlassen und in ein „soziales Netz“ schauen? Auf GooglePlus schreibt Stefen Münz:

Ich habe beschlossen, hier in nächster Zeit nicht mehr regelmäßig zu posten. Es ist nix mehr da für guten Output. Was ich brauche, ist neuen Input.

Ach je, auch das noch! Stefans Beiträge und die von ihm angestoßenen Diskussionen waren für mich oft die „letzte Rettung“ auf der Suche nach einem berührenden Gespräch! Irgendwie kommt mir das Web immer leerer vor, trotz des vielen „Contents“. Auch Menachem bemerkt eine „depressive Stimmung“ und hält dagegen, Thinkabout findet noch „magische Momente“ im Fußball, und Susanne (engl) schreibt über „hope“: auch aus einem ungepflegten Blumentopf sprießt neues Leben, auch dieses Jahr wieder.

Immerhin!

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Claudia am 08. Januar 2014 — 8 Kommentare

Vom Bemühen, das Bewusstsein zu verlieren

Nachts möchte ich gerne schlafen. Meist gelingt das auch, doch gelegentlich nutzt mein über den Tag mit vielerlei medialen Eindrücken überversorgtes Gehirn die plötzlich freie Zeit vor dem Einschlafen, um mir aktuelle Menschheitsprobleme zur Verarbeitung vorzulegen.

Wie aber lässt sich so etwas wie „Die Welt nach Fukushima“ so verarbeiten, dass man danach gut schlafen kann? Geht gar nicht! Und zuvor hatte ich auf PHOENIX auch noch einen unglaublich eindringlichen Film gesehen, in dem die Kinder von Fukushima berichten, wie sie das ganze Desaster – Erdbeben, Tsunami, AKW-GAU – und die Zeit danach erlebten. Bei uns ist das ganze Thema weitgehend aus dem Medien verschwunden, doch dort bleibt die Umwelt auf unabsehbare Zeit verstrahlt – mit unfassbar deprimierenden Folgen für die Menschen.
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Claudia am 23. November 2013 — 4 Kommentare

Alltagsnervereien: Zwei Wochen unfreiwillig mobil im Netz

Vorab: das wird vermutlich einer der langweiligsten Artikel, die hier je erschienen sind – aber ich will das einfach mal erzählen!

Nun denn: Plötzlich war die Netzverbindung weg. Bisher hatte ein bisschen Bewegen des LAN-Kabels zwischen PC und Router bei solchen, eher seltenen Ausfällen geholfen. Nun aber war alles vergebens, auch das bewährte Ein/Ausschalten, Stromentzug für den Router, auf dass er sich wieder fangen und neu konfigurieren würde: nix!

Woran liegts?

Für mich ist Netzausfall der GAU: ich kann dann nicht arbeiten, nicht kommunizieren – ok, mittlerweile hab ich ein netzfähiges Smartphone, mit dem ich meinen wichtigsten Auftraggebern Bescheid sagen konnte, aber „arbeiten“ lässt sich darüber nicht.

Was tun? Gar nicht so leicht, wenn man nicht genau weiß, was das Problem ist: Router kaputt? Kabel defekt? Irgendwas an der DSL-Leitung, am Splitter? Oder gar der Stecker im PC? Die „Problemdiagnose“ von Windows behauptete, das Kabel sei nicht angeschlossen.. ich probierte ein älteres Kabel aus: nix!
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