Thema: Medien-Tipps

Claudia am 14. März 2015 — 4 Kommentare

Liste Netzliteratur: ein Mailstrom wird Buch

Endlich komme ich dazu, das Buch zur Liste Netzliteratur vorzustellen, das mir Günther Botek dankenswerterweise zugeschickt hat. „Acht Monate virtuelles Leben“ hat er eingefangen, gefühlte 1000 Gespräche und Themen hintereinander weg zu einem gedruckten Buch zusammen gefasst:

The Irony Machine.

Buchcover

Hier der Klappentext:

Das vorliegende Buch ist die fast vollständige Sammlung der vom Autor geschriebenen Mails in der Mailingliste Netzliteratur im Zeitraum von acht Monaten (1999/2000). Sprache ist in einer Mailingliste das Wichtigste. Literatur ist (und bleibt wahrscheinlich) die wichtigste Kulturform – egal wo und wie sie produziert, präsentiert und konsumiert wird. Literatur kann fast alles beschreiben. Der Kick bei einer Mailingliste ist, dass mehrere Autoren gleichzeitig/parallel schreiben. Da plant keiner etwas und trotzdem entsteht „etwas“ live. Herausgekommen ist eine abwechslungsreiche Mail-/Text-Sammlung, in der es nicht nur um Netzliteratur in Theorie und Praxis geht, sondern auch um das alltägliche virtuelle Leben mit dem Internet und vor allem um zeitlose philosophische Fragen und Antworten. Weiter → (Liste Netzliteratur: ein Mailstrom wird Buch)

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Claudia am 20. Januar 2015 — 4 Kommentare

Neues Blog: Vom Rauchen zum Dampfen – das Umsteigerblog

Mal wieder was Konstruktives, statt der Klage über die Übel der Welt: Das musste einfach mal wieder sein! Zudem hab‘ ich immer ein neues Blog gestartet, wenn etwas Wesentliches mein Leben bereichert und verändert hat. So auch jetzt: Seit Mitte Dezember „dampfe“ ich, nutze die E-Zigarette, anstatt 20 bis 30 Tabakzigaretten pro Tag. Und ich bin glücklich damit, spare Unsummen, die ich sonst für Tabak etc. ausgegeben hätte, konnte schon nach 3 Tagen deutlich besser atmen und genieße die Abwesenheit des ganzen Drecks, der mit Rauchen nun mal verbunden ist. Weiter → (Neues Blog: Vom Rauchen zum Dampfen – das Umsteigerblog)

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Claudia am 25. November 2014 — 25 Kommentare

Wie Hamster im Rad – eine Warnung von Juli Zeh

Anlässlich einer Krankenversicherung, die günstigere Beiträge für sich selbst überwachende und Daten übermittelnde Kunden anbietet, führte Karin Janker in der Süddeutschen ein Gespräch mit Juli Zeh, das es in sich hat und weit über das Thema „Versicherung“ hinaus reicht. Zitat:

„Die Menschen haben Angst. Wir haben noch immer nicht gelernt, mit der persönlichen Freiheit umzugehen, die uns die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts beschert hat. Je mehr Möglichkeiten uns das Leben bietet, desto lauter klingt uns der Imperativ der Leistungsgesellschaft in den Ohren: Mach bloß keinen Fehler! Sei fit! Jung! Hübsch! Gesund! Leistungsfähig! Dann bekommst du Vorteile – Schnäppchen-Preise bei der Krankenkasse, vielleicht eine Beförderung im Job, ein längeres Leben. Als sei „Glück“ ein Ziel, das sich erreichen lässt, wenn man sich nur an die Regeln hält. Die Leute merken gar nicht, dass sie sich verhalten wie ein Hamster im Rad.“

und

„Menschen ändern automatisch ihr Verhalten, wenn sie überwacht werden. Jeder kann das an sich selbst beobachten. Es reicht, wenn ein Auto anzeigt, wie viel Sprit es gerade verbraucht – schon fahren wir schonender. Steht ein Mensch vor einer Kamera, versucht er, ein liebenswertes oder cooles Gesicht zu machen. Der Mensch ist ein Sozialtier, und soziale Ordnungen beruhen immer auf Hierarchien, also Rankings. Je mehr wir „vermessen“ werden, desto mehr werden wir verglichen. Und desto stärker gehorchen wir Mechanismen, die wir in Wahrheit nicht selbst kontrollieren, weil sie von Krankenkassen, Arbeitgebern, Schulen oder Sicherheitsbehörden entwickelt und angewendet werden.“

Aus: „Wir werden manipulierbar und unfrei“, SZ, 24.11.14

“‘
Schade, dass Kommentare bei der SZ fast ganz abgeschafft bzw. in Mini-Reservate verdrängt und auf vorgegebene, nicht unbedingt tages-brisante Themen eingedampft wurden. Unter diesem Gespräch hätte ich gerne Leserkommentare durchgesehen!

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Claudia am 13. November 2014 — 9 Kommentare

TV-Überraschung: Altersglühen – Speed-Dating 70plus, frei improvisiert

Gestern lief ein Film im Ersten, der qualitativ alles überragte, was sonst so an TV-Produktionen zur Primetime zu sehen ist. Rein zufällig war ich beim „Altersglühen“ hängen geblieben: ein Speed-Dating mit sieben Frauen und sechs Männern über 70, gespielt von bekannten Schauspielern, die ihre Rollen frei improvisierten (das hab‘ ich allerdings erst danach gelesen). Nicht mal Senta Berger, die ich ansonsten kaum ertrage, konnte mich abschrecken, da sie eine „passend unsympathische“ Geschäftsfrau spielte, die aus ihrer Überheblichkeit einfach nicht heraus findet.

Sehr unterschiedliche Persönlichkeiten treffen hier aufeinander, alle auf der Suche nach einem Partner, nach Nähe, Sex, Zärtlichkeit, Ergänzung. Ihre jeweiligen „Dates“ dauern sieben Minuten, ausgeschenkt wird nur Wasser, was einige bald sichtlich stresst. Die Problematik, sich im vorgerückten Alter als extrem individualisierte Person noch auf ganz andere Menschen einzulassen, wird in diesem wunderbaren Film beeindruckend deutlich. Die Szenen wurden mit 19 Kameras an allen Tischen gleichzeitig gedreht – ganz ohne Drehbuch! Weiter → (TV-Überraschung: Altersglühen – Speed-Dating 70plus, frei improvisiert)

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Claudia am 06. November 2014 — 16 Kommentare

Lokführerstreik, Lobbyismus und #MeinFeminismus

Es geht nicht, ich kann mich nicht lesend und schreibend auf ausschließlich „Positives“ oder gar „Selfcare“ beschränken! Wenn ich unter Netzfrust, bzw. am täglichen Blick auf die vielen üblen Nachrichten aus aller Welt leide, muss ich eben für mehr Ausgleich sorgen. Parzielle Nachrichten-Abstinenz kann dazu gehören, ist aber kein Dauerzustand. Weiter → (Lokführerstreik, Lobbyismus und #MeinFeminismus)

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Claudia am 24. Oktober 2014 — 5 Kommentare

Von Breaking Bad zu Game of Thrones – Serien, wie sie das deutsche TV nicht hinkriegt

Dass es weit Besseres gibt als das, was wir vom deutschen TV gewohnt sind, ist mir erst bei Breaking Bad so richtig drastisch aufgefallen: eine unglaublich gute, vielfach preisgekrönte Serie, die die Entwicklung eines an Krebs erkrankten, gutbürgerlichen Chemielehrers zum rücksichtslosen Drogenboss zeigt. Spannende Charaktere, überraschende Handlungen, filmkünstlerische Elemente, die das Seh-Erlebnis steigern und nicht etwa nerven – ich war hin und weg! Bzw. bin es noch, denn mittlerweile bin ich am Anfang der fünften Staffel, sechs gibt es insgesamt.

Serienfoto BB

Für mich war Breaking Bad der Einstieg ins Programm-unabhängige Serien-Gucken. Als nämlich Amazon die Prime-Mitgliedschaft um seine umfangreiche Videothek ergänzt hatte, bekam ich gefühlt kostenlos unverhofft Zugang zu unzähligen Filmen und Serien, darunter als besondere Perle eben auch die Breaking Bad-Staffeln. Mir ist das weit lieber als die Folgen irgendwo von dubiosen Quellen zu streamen, ich habs lieber bequem und werbefrei auf meinem auch noch nicht alten Internet-fähigen TV-Gerät. Weiter → (Von Breaking Bad zu Game of Thrones – Serien, wie sie das deutsche TV nicht hinkriegt)

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Claudia am 03. Oktober 2014 — 18 Kommentare

Der Sinn des Lebens nach Gregor Eisenhauer

Gestern blieb ich kurz beim RBB hängen geblieben. In der Sendung „Stilbruch“ kam der Philosoph Gregor Eisenhauer zu Wort, der seit 10 Jahren für den Tagesspiegel Nachrufe auf Berlinerinnen und Berliner schreibt. Kein Wunder, dass man so recht nahe an der Sinnfrage lebt. Eisenhauer hat nun ein Buch mit dem schönen Titel „Die zehn wichtigsten Fragen des Lebens in aller Kürze beantwortet“ geschrieben. Es fällt auf, dass dieser Titel mit dem Hinweis “ in aller Kürze“ dem Zeitgeist weit entgegen kommt: Sich allzu ausführlich mit Sinnfragen zu beschäftigen, scheint unzumutbar, da baut man (= der Verlag?) lieber vor. :-) Weiter → (Der Sinn des Lebens nach Gregor Eisenhauer)

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