Thema: Leben & Arbeiten

Claudia am 05. Oktober 2010 — 4 Kommentare

Akute Aufschieberitis: Prokrastination

Auch dieses Phänomen hat heutzutage einen beeindruckenden Fremdwort-Namen: Prokrastination macht einfach mehr her als Label für die allgemein verbreitete Manier, ungeliebte Arbeiten bis zur Kante des Geht-nicht-mehr aufzuschieben. Und sich statt dessen mit IRGENDWAS anderem zu befassen.

Das können die bekannten Kritzeleien am Rande des Papiers sein, sofern man noch gelegentlich auf Papier schreibt. Da ich das kaum noch mache, ist es das Netz, das ja so viel Wichtigeres zu bieten hat: nur eben nochmal kurz auf Rivva gucken oder bei SPON lesen, was es Neues gibt. Mails beantworten ist natürlich auch unaufschiebbar und muss schnell noch vorgezogen werden. Und wenn ich mir dann gar nicht mehr vormachen kann, dass es am Monitor noch etwas zu tun gäbe, das das Aufschieben des Anstehenden rechtfertigt, gehe ich halt erstmal in die Küche. Weiter → (Akute Aufschieberitis: Prokrastination)

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Claudia am 02. September 2010 — 4 Kommentare

Entspann dich gefälligst? Muße geht anders!

Es sind die einfachen Dinge, die richtig schwer fallen. Das vermeintlich allereinfachste, nämlich „gar nichts tun“ muss ich mir regelrecht erobern, erkämpfen, zumindest ganz bewusst erlauben. Geeignete Gelegenheiten wahrnehmen und dann aufpassen, dass ich nicht allzu schnell wieder ‚raus falle…

Das Problem mit der Muße

Die viel gelobte, aber wenig praktizierte Muße als „Pause des Geistes“ fällt mir schwer, weil ich mich durchweg in der Pflicht fühle, etwas zu tun. Das ist beileibe nicht immer bloß das Abarbeiten von ToDo-Listen im beruflichen Sektor: da sind auch Vorhaben und Zukunftsprojekte, die beplant werden wollen, allerlei Erledigungen für die „Behördenfront“, alle Arbeiten im Haushalt, waschen, aufräumen, einkaufen, Pflanzen gießen, mal wieder renovieren, Hausverwaltung kontakten etc. usw. Weiter → (Entspann dich gefälligst? Muße geht anders!)

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Claudia am 14. August 2010 — 53 Kommentare

Engagement und Alter: eine persönliche Geschichte

Zwischen 15 und 25 fand um mich herum der große Umbruch statt. 1968 war ich 14 und mein Vater sorgte sich, weil ich „Gammler“ (und bald darauf Hippies) spannend fand. Die saßen im Stadtpark, wo Rasen betreten eigentlich verboten war, spielten Gitarre, sahen wild aus und ließen den Joint kreisen. Wir Gymnasium-Girlies gesellten uns manchmal dazu, träumten von einem schulfreien Leben, von Reisen nach Indien und – tja, Freiheit halt, es war gar nicht nötig, so ganz genau zu wissen, was man wollte. Die alte Welt war in Bewegung geraten und wir wollten einfach mit.

Studentenproteste, APO, SDS und all das „Politische“ jener Zeit berührte mich nur am Rande – ich verstand es noch nicht wirklich, fand den Wirbel aber toll, denn es war offensichtlich etwas, worüber die Eltern sich aufregten. Ich machte brav Abi (immerhin mit Hauptfach Kunst!), studierte ein wenig suchend herum, wohnte endlich alleine, bezog BAFÖG und interessierte mich weit mehr fürs andere Geschlecht als für Politik. Weiter → (Engagement und Alter: eine persönliche Geschichte)

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Claudia am 10. Juni 2010 — 32 Kommentare

Schubumkehr: Vom Buchstabenglück zurück zum Sinn

„Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück“ ist der Untertitel dieses, jetzt gut 11 Jahre alten Webdiarys. Der Titel bezog sich auf eines meiner ersten Themen im Web: „Sinn des Lebens“ war eine exemplarische Suchanfrage, an deren Ergebnissen entlang ich einen später recht erfolgreichen Artikel über Philosophie im Netz schrieb, zu Zeiten, als die breite Öffentlichkeit noch nicht ahnte, was sich da „online“ entwickelte. Dass ich 42 (!) Jahre alt war, als ich meine erste Homepage baute, spielte ebenfalls eine Rolle – und das „Buchstabenglück“ sollte aussagen, dass es mich glücklich macht, über alles zu schreiben und im Netz zu kommunizieren, was mich bewegt. Ganz unabhängig vom Thema und auch davon, was durch dieses Schreiben BEWIRKT wird.

Ich fühlte mich angekommen in meiner eigentlichen Profession: Schreiben, kommunizieren, Webprojekte entwickeln – für mich und für andere. Auch alle beruflichen Aktivitäten zuvor lagen schon auf dieser Linie, wenn auch noch ohne Netz. Fantasievolle Öffentlichkeitsarbeit war mein Beitrag zu den politischen Themen, für die ich in jungen Jahren kämpfte: es fiel mir leicht und machte riesigen Spass! Nebenbei hatte ich ein Studium zur Dipl-Kommunikationsdesignerin hinter mich gebracht, und später entwickelte ich Kampagnen zur Klima-Problematik, lange bevor das Thema richtig hochkochte. Das Netz entdeckte ich dann 1995 und schrieb ab 1996 Beiträge für Printmedien über „Internet und….“ – bis die kommerziellen Akteure das Web okkupierten und fortan nur noch „nützliche“ Themen gefragt waren (Arbeit finden, Shoppen, Technik, Erotik). Weiter → (Schubumkehr: Vom Buchstabenglück zurück zum Sinn)

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Claudia am 01. Mai 2010 — 5 Kommentare

Freizeit, freie Zeit – gibt es das?

Die Frage wird einige irritieren, doch legt der Beitrag „Flucht vor freier Zeit“ auf Einschau diese Frage nahe. Da schreibt Götz über einen Tag, der frei hätte sein können:

„Obwohl der Tag “objektiv” betrachtet eher entspannt war, fand ich mich in einem Wust von Aktivitäten, in denen wieder dieses Stressgefühl aufkam, bzw. dieses Gefühl, nicht genug Zeit zur Verfügung zu haben. Es waren aber allesamt Aktivitäten, die weder “wichtig” noch “wertvoll” waren. Ich hatte sie mir einfach völlig ohne Not aufgehalst. „

„Freizeit“ ist ein Begriff, der die Trennung von Arbeit und restlicher Zeit voraussetzt, die für das Industriezeitalter typisch war und noch heute (wenn auch abnehmend) das Leben vieler dominiert. Man versteht darunter die Zeit, in der man sich von der Arbeit erholt, sich Freunden und Familie, sowie diversen „Hobbys“ widmet. Vorrangig ist jedoch der Aspekt der Wiederherstellung bzw. Erhaltung der Arbeitskraft, was die Freiheit dieser Freizeit durchaus fraglich macht:

„Im spätindustriellen Zeitalter bleibt den Massen nichts als der Zwang, sich zu zerstreuen und zu erholen, als ein Teil der Notwendigkeit, die Arbeitskraft wiederherzustellen, die sie in dem entfremdeten Arbeitsprozeß verausgabten.“ (Adorno/Eisler)

Wer nun – freiwillig oder gezwungenermaßen – aus den althergebrachten Welten des Angestellten-Daseins heraus tritt, bekommt mit der „Freizeit“ naturgemäß ein Problem. Umso mehr, je freudiger und weniger „entfremdet“ die nun frei gewählte Arbeit erlebt wird: Wenn mein Hobby zur Arbeit wird, von dem ich leben kann – wozu dann noch Freizeit? Weiter → (Freizeit, freie Zeit – gibt es das?)

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Claudia am 22. April 2010 — 26 Kommentare

Stadt, Land, Netz? Verändert das Internet unser Wohnen?

Das Kommentargespräch zum Artikel Privatheit ade: verschwindet die Anonymität des Stadtlebens? hat alles in den Schatten gestellt, was ich dazu erwartet hätte! Es entspann sich eine intensive Auseinandersetzung über die Vor- und Nachteile des Lebens auf dem Land bzw. in der Stadt – ein Thema, mit dem ich mich erlebend und experimentierend lange schon befasse. Nach zwei recht ernst gemeinten Versuchen der „Auswanderung“ (einmal „Pendeln in die Toskana“, später zwei Jahre Umzug in ein kleines Dorf in Mecklenburg) hab‘ ich meinen Frieden in der Stadt gefunden. Allerdings erst so richtig, seit ich einen Kleingarten in nicht allzu weiter Ferne betreibe: 20 Minuten mit dem Fahrrad, wenn ich mich beeile, auch schneller – da ist das „Cardio-Training“ gleich inbegriffen – gut so! Weiter → (Stadt, Land, Netz? Verändert das Internet unser Wohnen?)

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Claudia am 05. Februar 2010 — 13 Kommentare

Doch kein neues Blog – erstmal…

Seit Wochen beschäftige ich mich mit dem anstehenden „Einstieg ins mobile Internet“, der mir vom Körper aufgezwungen wird. Der mag einfach nicht mehr so lange vor dem PC sitzen – ein wahrlich nicht neues Problem, das ich aber nicht einfach aussitzen kann. Ärgerlich, aber Fakt!

Die Ergebnisse meiner bisherigen und künftigen Forschungen bezüglich Geräte-Kauf (Netbook? Notebook? Tablet?? ) und allem, was damit so an Technik-Themen verbunden ist, wollte ich eigentlich in ein neues Blog schreiben. Erweitert um viel verständlich (!) geschriebenes Basiswissen und richtig gute, Orientierung schaffende Linklisten wäre das ein knackiges themenzentriertes Medium, das auch ein paar Werbekunden und Sponsoren locken könnte: Zielgruppe 50plus, also meine lieben Altersgenossen, die teilweise recht kulturpessimistisch und Technik-kritisch eingestellt sind – und die echt die Krise kriegen, wenn sie ein übliches „TechBlog“ mit Insider-Jargon und schnellem „Hype-Wechsel“ zu Gesicht bekommen. Weiter → (Doch kein neues Blog – erstmal…)

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Claudia am 07. Januar 2010 — 13 Kommentare

Zwischen Winterschlaf und Aufbruchsstimmung

Nach all den Jahresendfesten hat diese Zeit anfang Januar einen ganz eigentümlichen Charakter. Als kollektives Thema steht allenfalls noch das Bemühen im Raum, die mittels forcierter Schlemmereien zugewachsenen Pfunde wieder loszuwerden. Ansonsten muss es jetzt einfach wieder los gehen, das „ganz normale Leben und Arbeiten“, auch wenn da draußen ein Winter daher frostet, wie wir ihn lange nicht hatten.

Selber schwanke ich zwischen Winterschlaf und Aufbruchstimmung, leider noch mit Betonung auf ersterem. Die Kälte hat etwas Lähmendes, auch wenn man geschützt im Warmen sitzt. Zu einer kleinen Veränderung meiner Bloglandschaft hab‘ ich mich immerhin schon entschlossen: Das Modersohn-Magazin wird sich wieder auf meinen Stadtteil Friedrichshain konzentrieren und verstärkt über Lokales berichten. Und dazu gibts auch einen Twitter-Account (MoMagBerlin), in dem FHainer News die Hauptrolle spielen – mal sehen, wie weit ich ins „Lokale“ noch einsteige. Weiter → (Zwischen Winterschlaf und Aufbruchsstimmung)

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