Thema: Leben & Arbeiten

Claudia am 24. Juni 2001 — Kommentare deaktiviert für Amputiertes NetLife

Amputiertes NetLife

So langsam nervt es, nicht ins Netz gehen zu können, wann immer es mir in den Sinn kommt. Die Internet-Cafés sind nur ein schwacher Ersatz, gerade mal gut, um E-Mails zu beantworten und das Diary zu aktualisieren. Die rechte Lust zum Surfen kommt da einfach nicht auf und ans Arbeiten ist schon gar nicht zu denken. Ich fühle mich wie amputiert, ein riesiger Raum, in dem ich mich normalerweise ständig bewege, ist auf einmal verschlossen. Weiter → (Amputiertes NetLife)

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Claudia am 17. Juni 2001 — Kommentare deaktiviert für Abbruch der Zelte

Abbruch der Zelte

Der PC funktioniert noch, die Vorhänge müsssen auch noch ‚runter, aber ansonsten sitz‘ ich hier in einer gut überschaubaren Leere. Leere Regale, ein paar Umzugskisten, an den Wänden sieht man jetzt die Schäden, den Staub, die Löcher – werde zum Streichen nochmal herfahren, Ende der Woche vielleicht. Weiter → (Abbruch der Zelte)

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Claudia am 15. Juni 2001 — Kommentare deaktiviert für Und noch mehr Chaos…

Und noch mehr Chaos…

Wer wirklich Chaos in sein Leben zu bringen wünscht, vielleicht, weil es ein bißchen langweilig und gleichförmig geworden ist, dem sei geraten, mit der Telekom in näheren Kontakt zu treten! Zum Beispiel ISDN bestellen, nicht irgendwo in der Pampa, sondern in der Mitte Berlins… Weiter → (Und noch mehr Chaos…)

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Claudia am 14. Juni 2001 — Kommentare deaktiviert für Mehr Chaos

Mehr Chaos

Mehr vom Chaos soll ich schreiben, mailt mir eine Leserin. Dabei bin ich doch so froh, dass es bis jetzt nicht überhand nimmt! Ich beobachte es genau, denn Chaos macht mir Angst, zumindest erinnere ich mich gut an Zeiten, in denen die Angst vor dem Chaos – und damit das Chaos selbst – mein Leben bestimmte.

Heute weiß ich: Chaos verhindert man nicht mit dem Kopf, im Gegenteil, der Verstand macht es nur schlimmer. Das fängt schon bei den kleinen Dingen an, wie etwa mit der Ordnung auf dem Schreibtisch, in der Wohnung oder auch auf der Festplatte. Große Aufräumaktionen bringen nichts, feste Vorsätze, in Zukunft die mal eben eingeführte „neue Ordnung“ pingelig einzuhalten, laufen ins Leere. (Wer z.B. seine Festplatte aufräumt, wird schnell feststellen, daß man danach nichts mehr findet.) Der jeweilige Grad der Ordnung oder Unordnung, die mich umgibt, entspricht mir, das kann ich nicht im Hau-Ruck-Verfahren ändern.

Was funktioniert, sind kleine „Work-Arounds“. Weil ich z.B. keine Ordnung in den Gegenständen halten kann, trenne ich mich von allem, was ich nicht wirklich brauche. Was weg ist, kann sich nicht zu unübersichtlichen Ramschecken anhäufen. Was übrig bleibt, kann ruhig kreuz und quer liegen, ich blick immer noch durch, weil es eben nicht mehr viel ist. Und Aufräumen ist dann eine Sache von fünf Minuten, wenn mal alles richtig gut aussehen soll, weil Besuch kommt.

Solange ich dieses „Gut aussehen“ nicht selbst im täglichen Leben vermisse, werde ich es auch nicht dauerhaft herstellen. Kleine Fortschritte gibt es ja durchaus, immerhin BRAUCHE ich heute diese Transparenz, die keine Dreckecken mehr duldet. Und auf meinen Webseiten herrscht sowieso Ordnung, mehr, als ich je im physischen Raum verwirklichen konnte. Vielleicht, weil Webseiten vor allem Kopfprodukte sind? Liegt nahe, stimmt aber auch nicht: Unordnung auf Webseiten tut mir einfach weh, falsche Proportionen, unklare Navigation – der reine Horror! Es wundert mich selbst, daß sich dieses Gefühl nicht beim Anblick meiner gegenständlichen Umgebung einstellt. Vielleicht schau‘ ich einfach zu selten hin! Die 1024 mal 768 Pixel auf dem Monitor sind ja so viel leichter und anstrengungsloser in den Griff zu bekommen… ;-)

Ein Philosoph würde jetzt vielleicht einwerfen: Je mehr Menschen sich mit der Gestaltung von Medien befassen, desto chaotischer wird die Welt.

Es geht los..

Am Montag zieh‘ ich nun wirklich um. Wir haben uns jetzt doch dafür entschieden, den Umzug machen zu lassen – und zwar von derselben schnellen türkischen Firma, die uns auch hier ‚rausgebracht hat. Der Rückzug nach zwei Jahren kostet 500 Mark mehr, aber was soll’s. Selber einen Laster mieten, selber Schilder beantragen und aufstellen, Hilfskräfte von der Jobvermittlung organisieren und selber schwer schleppen? Es ist gut, dass es auch anders geht, ich bin halt nicht mehr zwanzig. Der Break zwischen der hiesigen Welt der Stille, umgeben von Natur, Tieren und Pflanzen, zurück in die laute Mitte Berlins ist eh so heftig, daß ich mich im Äußeren dabei gern so wenig wie möglich anstrenge. Gegen das Chaos hilft nämlich am besten, recht nah bei sich zu sein, in sich hineinzulauschen, was denn los ist – und wenn ich schwitze und schwer schleppe, gerate ich einfach „außer mir“.

In diesen letzten Tagen erlebe ich Anfälle von Abschiedsschmerz. Alles erscheint auf einmal schöner denn je. Draussen vor der Saunalandschaft in der Sonne liegen, gegenüber der Wald, in den Lüften kreist ein Adler… Morgens der Weg zum Zigarettenautomt, das immer schlafend wirkende Dorf ganz still, nur die Vögel zwitschern, der Wind streichelt mich, die klare Luft und das Grün überall – werde ich das nicht furchtbar vermissen?

Wenn es dann im Kopf so auf die übliche automatische Weise weiterdenkt: Hast du das richtige gewählt? Bist du sicher, dass es gut ist, wieder in die Stadt zu ziehen? – dann sage ich „Stop!“. Diese Zweifel haben nichts mit dem realen Leben zu tun, wie ich es von Augenblick zu Augenblick fühle. Im Denken will man immer „das Andere“ und außerdem alles auf einmal und gleichzeitig – nur, um wieder an Anderes zu denken, wenn man wirklich etwas „hat“. Dem sitze ich nicht mehr auf. Nicht „ich“ habe auf einmal beschlossen, in die Stadt zu ziehen. Es hat sich als Stimmung angebahnt, als Leiden, als Gefühl, als Verlangen, dann als Gespräch mit meinem Lebensgefährten, und nach und nach war es klar: Ich gehe zurück – und doch nach vorn, denn wie ich jetzt schon weiß, ist die Stadt nicht mehr diesselbe Stadt. Sie ist im Gegenteil ganz neu für mich, vermutlich, weil ich eine andere bin als die, die damals voller Überdruss Berlin verlassen hat.

„Ereignisse geschehen, Handlungen erfolgen.“

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Claudia am 25. Mai 2001 — Kommentare deaktiviert für Vom Nichtstun

Vom Nichtstun

Während der mediengenerierte Meinungsmainstream sich in den letzten Wochen den Kopf über ein „Recht auf Faulheit“ zerbricht, wird mir nach einem halben Jahr unproduktivem Herumhängen klar, wie wichtig, richtig und unverzichtbar echtes Nichtstun ist. Weiter → (Vom Nichtstun)

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Claudia am 21. Mai 2001 — Kommentare deaktiviert für Ein Hauch von Freiheit

Ein Hauch von Freiheit

Im Rückblick erfindet ein jeder die eigene Vergangenheit täglich neu – ich weiß nicht mehr, wer das gesagt hat, doch zweifellos hat er recht. Jede Veränderung im Jetzt zeigt die Vergangenheit in anderem Licht, man merkt es allerdings nur anhand großer Brüche, nach Krisen, bei kleinen und großen Katastrophen. Jetzt zum Beispiel kann ich langsam erkennen, wie meine innere und äußere Stagnation des letzten halben Jahres zustande kam, ja, ich nenne das erst jetzt „Stagnation“ oder auch Krise, denn es verabschiedet sich gerade in Lichtgeschwindigkeit und gerät so überhaupt erst in den Blick. Weiter → (Ein Hauch von Freiheit)

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Claudia am 28. Februar 2001 — Kommentare deaktiviert für Suche nach MEHR

Suche nach MEHR

Der PC funktioniert wieder. Es ist tatsächlich der größte anzunehmende Unfall gewesen: Motherboard kaputt! Gestern morgen nach Berlin gefahren, Gerät bei INDAT in der Brandenburgischen Straße abgegeben, vier Stunden später wieder abgeholt. Kosten: schlappe 270 Mark und nur 27,- für die Arbeit! Ich weiß schon, warum ich extra so weit fahre… Weiter → (Suche nach MEHR)

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Claudia am 26. Februar 2001 — Kommentare deaktiviert für Im Exil – PC verstorben

Im Exil – PC verstorben

Jetzt ist es passiert: Mein PC hat den Geist aufgegeben, und zwar gleich richtig. Mehr als ein alarmierendes „Tatüüütatüüütatüüüü“ nach dem Starten ist ihm nicht mehr zu entlocken. Dabei hab‘ ich nichts, aber auch gar nichts angestellt, nicht mal im Zimmer bin ich gewesen, als ES geschah! Nach dem Abendessen guckte mich nur noch der schwarze Bildschirm an, kein Cursor, keine Reaktionen auf Tastatur oder Maus, nicht mal das Ausschalten per Knopfdruck funktionierte, ich mußte den Stecker ziehen. Weiter → (Im Exil – PC verstorben)

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