Thema: Netzwelt

Claudia am 22. März 2015 — 3 Kommentare

Digital Diary: künftig zwei neue Themenbereiche

Ziemlich viele Ideen für Artikel erblicken das Licht der Welt niemals, weil ich erst Tage später zur Umsetzung käme und dann dank des laufenden Info-Stroms schon wieder vergessen habe, was letzte Woche so ungemein interessant erschien. Ein Teil dieser Themen gelangt auch nicht ins Diary, weil sie nicht zu passen scheinen – und dem will ich jetzt mit zwei neuen „Kategorien“ abhelfen. Vorerst haben die erst Arbeitstitel, wem prägnante Bezeichnungen einfallen, möge das in die Kommentare schreiben!

1. Ehrliche Werbung, die aus dem Herzen kommt

Nicht oft, aber manchmal fallen mir Waren oder Dienstleistungen auf, die durch herausragende Qualität überzeugen. Nicht weil ich sie „im Auftrag getestet“ oder auf andere Art einen Vorteil fürs Rezensieren erlangt hätte, sondern aus eigener Alltagserfahrung. Ich staune dann, dass es so etwas in der allgemeinen Servicewüste bzw. in einer Welt der „geplanten Obszoleszenz“ überhaupt noch gibt und denke mir: darüber sollte ich eigentlich mal bloggen, das gehört gerühmt, bekannt gemacht, belohnt!
Nun bedeutet so ein Diary-Artikel immer auch Aufwand und wenn ich derlei blogge, hätten die jeweiligen Unternehmen und vielleicht ein paar neue Kunden einen Vorteil davon, ich aber nur die Arbeit. Gefällt mir NICHT. Andrerseits würde die Glaubwürdigkeit leiden, wenn ich die jeweiligen ansprechen und ein Honorar vereinbaren würde, selbst dann, wenn „Advertorial“ o.ä. drüber stünde. Weiter → (Digital Diary: künftig zwei neue Themenbereiche)

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Claudia am 19. März 2015 — 20 Kommentare

Die Varoufakis-Stinkefinger-Story: #Fingerfake by Böhmermann – und mein Medienfrust

Weil ich hier das tolle V vor Varoufakis-Video gezeigt habe, darf natürlich auch die Auflösung (?) nicht fehlen, die wahrlich SPEKTAKULÄR ist.

„Lieber Günther Jauch, liebe ARD, liebe Bildzeitungsredaktion: Sie müssen jetzt ganz stark sein. Am besten Sie nehmen sich mal einen Stuhl…..“

Großartig! Ihr müsst es Euch wirklich ANSEHEN – auch um mal im Detail vorgeführt zu bekommen, wie so ein total echt wirkender Fake produziert werden kann (bzw. könnte). Irgendwelchen Videos, die als „Beweis“ für irgendwas vorgezeigt werden, sollte niemand mehr „einfach so“ glauben! Spätestens jetzt nicht mehr. (Gilt übrigens auch für dieses Video ! Könnte ja auch „nur Satire“ sein… Ein gelungener #varoufakefake!)

Böhmermann mochte ich bisher nicht, aber mit diesen beiden Videos hat er mich als Fan gewonnen! Die ganze Aktion ist ein kleines Trostpflaster auf den Mega-Frust und Ärger, den ich empfinde angesichts der ständig mehr werdenen Schandtaten der Geifer-Presse, die nicht mehr informieren, sondern nur noch Ressentiments erzeugen, nutzen und verstärken will. Weiter → (Die Varoufakis-Stinkefinger-Story: #Fingerfake by Böhmermann – und mein Medienfrust)

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Claudia am 14. März 2015 — 4 Kommentare

Liste Netzliteratur: ein Mailstrom wird Buch

Endlich komme ich dazu, das Buch zur Liste Netzliteratur vorzustellen, das mir Günther Botek dankenswerterweise zugeschickt hat. „Acht Monate virtuelles Leben“ hat er eingefangen, gefühlte 1000 Gespräche und Themen hintereinander weg zu einem gedruckten Buch zusammen gefasst:

The Irony Machine.

Buchcover

Hier der Klappentext:

Das vorliegende Buch ist die fast vollständige Sammlung der vom Autor geschriebenen Mails in der Mailingliste Netzliteratur im Zeitraum von acht Monaten (1999/2000). Sprache ist in einer Mailingliste das Wichtigste. Literatur ist (und bleibt wahrscheinlich) die wichtigste Kulturform – egal wo und wie sie produziert, präsentiert und konsumiert wird. Literatur kann fast alles beschreiben. Der Kick bei einer Mailingliste ist, dass mehrere Autoren gleichzeitig/parallel schreiben. Da plant keiner etwas und trotzdem entsteht „etwas“ live. Herausgekommen ist eine abwechslungsreiche Mail-/Text-Sammlung, in der es nicht nur um Netzliteratur in Theorie und Praxis geht, sondern auch um das alltägliche virtuelle Leben mit dem Internet und vor allem um zeitlose philosophische Fragen und Antworten. Weiter → (Liste Netzliteratur: ein Mailstrom wird Buch)

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Claudia am 17. Februar 2015 — 6 Kommentare

Schreibblockaden, Leuchtturmtexte, Social-Media-Kritik und die Wiedergeburt der Linkliste

Dass ich hier gut zwei Wochen nichts geschrieben habe, liegt u.a. daran, dass ich vieles über die derzeit brennenden Problemfelder lese: über ISIS, Ukraine, Griechenland, Finanzkapitalismus/Euro/Geldkrise und vieles mehr.

Will ich nun zu einem dieser Mega-Themen einen Blogbeitrag verfassen, fühle ich mich gefordert, erst jede Menge Gelesenes zu referieren, bevor ich überhaupt zu eigenen Gedanken kommen könnte. Wir leben in so unterschiedlichen Welten, dass man eine gemeinsame Basis des Meinens und Wissens gar nicht mehr voraussetzen kann.

Informative oder hinführende Texte zu verlinken, hilft nicht viel. Kaum jemand geht den Links in Blogartikeln nach, liest dort weiter (oder sichtet wenigstens die Quelle) und kehrt zurück. Klar, wer hat schon soviel Zeit? Also sind meine Diary-Artikel in der Regel so gehalten, dass man sonst nichts dazu lesen muss – bzw. das ist quasi der lange schon „eingefleischte“ Anspruch, unter dem ich schreibe. Der mich aber auch zeitweise verstummen lässt, wenn eine entsprechende Aufbereitung zu Thema X, Y oder Z einfach zuviel Arbeit machen würde, in Stunden gerechnet. (Recht viele fleissige Stunden muss ich den Gebrauchstexten widmen, mit denen ich Geld verdiene). Weiter → (Schreibblockaden, Leuchtturmtexte, Social-Media-Kritik und die Wiedergeburt der Linkliste)

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Claudia am 31. Januar 2015 — 2 Kommentare

Tagebuch bloggen

Ob ich das noch so könnte? Täglich loslegen, nicht genau wissend, über was ich schreiben werde? Ich komme drauf, weil Liisa auf Charmingquark gerade überlegt, ob sie ihre Tagesnotizen so forführen soll. Ja bitte, hab ich drunter geschrieben, denn ihre Texte würden mir fehlen. Dieses Tagebuch-ähnliche Schreiben hat noch was vom alten Internet. Es verströmt Wärme in der Kälte des Kampfs um Aufmerksamkeit, um Daten und ihren Schutz, um Schnelligkeit und „Viralität“, um Klicks und Likes und Shares und was da noch alles den Austausch, das Erzählen an den Rand gedrängt hat. Weiter → (Tagebuch bloggen)

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Claudia am 10. Januar 2015 — 8 Kommentare

Statt Wut, Angst oder Flucht in die Handarbeit – ja was?

Der unmittelbare Schrecken ist zu Ende. Die Täter sind tot, ihre Opfer auch. Die News, Hashtags und Brennpunkte laufen weiter. Stellungnahmen, Soli-Kundgebungen, Reaktionen, Bewertungungen von Reaktionen, politische Vereinnahmungen, Hass-Reden, Kampfparolen, Warnungen, Distanzierungen, Beschwörungen… Und alles, was in Frankreich die Gewalttaten nicht verhindert hat – mehr Überwachung, Vorratsdatenspeicherung – wird nun hierzulande erneut gefordert, na klar! (Für die Sicherheit, da scheißen wir doch auf den EuGH!)

Journalisten laufen massenhaft beim Freitagsgebet Berliner Moscheen auf und befragen Muslime. Die beklagen, dass ihre schon oft wiederholten Distanzierungen nicht wahrgenommen oder nicht geglaubt würden. Und überhaupt hätten solche Taten nichts mit dem Islam zu tun…
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Claudia am 27. November 2014 — 20 Kommentare

Dienen statt ranten: Vom Umgang mit Aufregern

Gestern sah ich im RBB die Sendung „Krank durch Früherkennung“. Die in der Doku vermittelten Fakten über den fehlenden Nutzen der „Gesundheits-Checks“ sowie gängiger Früherkennungsuntersuchungen sind erdrückend, werden aber von bundesdeutschen Institutionen weitgehend ignoriert. Auch der Frage, warum das so ist, geht die Sendung nach und deckt das große Interesse verschiedener Akteure auf, aus eigentlich gesunden Menschen Kranke zu machen.

Anklagen und beschimpfen reicht nicht

Das ist nur einer von vielen Missständen, denen ich im täglichen Medienkonsum begegne. Ich rege mich dann furchtbar drüber auf, dass hier eine maßlose Ressourcenverschwendung im Gange ist, während an anderer Stelle (etwa beim Personal, in der Pflege, etc.) gespart wird und vielen Menschen sogar die Kostenübernahme für Medikamente verweigert wird, die ihnen helfen würden.
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Claudia am 30. Oktober 2014 — 32 Kommentare

Zersplitterte Aufmerksamkeit, hektisches Surfen – wir ignorieren das menschliche Maß

In Resonanz auf meinen „Netzfrust“ und die angedachten Strategien, dem zu entgehen, schrieb Markus in den Kommentaren:

„Mir selbst hat das Netz die Aufmerksamkeit versaut. Ich kann nicht mehr lesen. Das Mäandern durch alle Angebote auch und gerade sozialer Netzwerke und Möglichkeiten hat mich zu einem Psychowrack gemacht, das sich nicht mehr konzentrieren und bei einer Sache bleiben kann. Insofern wäre eine Diät auch für mich hilfreich – mit dem Ziel, nur eine Sache auf einmal zu tun. Wenn ich lese, den PC ausgeschaltet zu lassen. Und wenn er an ist, einem Plan zu folgen, einer to-do-Liste, die man abarbeitet, um den Rechner danach wieder auszuschalten und vielleicht so wieder ein wenig Ordnung in den Umgang mit all den Angeboten und Inhalten zu schaffen.“

Das ist eine sehr drastische Beschreibung des Zustands, in dem ich mich auch oft vorfinde. Und ich habe festgestellt, dass das sogar Angst macht. Eine unbestimmte, hintergründige, kaum fassbare Angst ohne konkreten Grund, wie ich sie einst als letzte, nurmehr „feingeistige“ Folge eines veritablen Katers kannte. Schwierig, sie wirklich zu Bewusstsein kommen zu lassen. Man glaubt lange, es läge allein an den Inhalten, die beim Surfen durch unzählige Medien zwangsläufig erfasst werden: soviel Elend, Hass, Lügen, Ignoranz, Kriegstreiberei, total verrückte Weltsichten, ständige Crash-Prophezeiungen – welche Psyche soll das aushalten?
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