Thema: Netzwelt

Claudia am 04. März 2014 — 2 Kommentare

Online-Engagement: unverzichtbar, aber auch ein reissender Mahlstrom

Heut‘ bin ich aufgewacht und bemerkte verwundert, dass die ersten Gedanken des Tages wütend-frustrierten Überlegungen zur GEMA galten. Ich erinnerte mich, dass ich mal den plötzlich allgegenwärtigen „Gangnam-Style“ hören wollte, jedoch am bekannten Spruch „dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar, weil die GEMA die Rechte nicht eingeräumt hat“ scheiterte. Und das, obwohl der Song grade mal zwei Tage alt war und der Sänger aus Südkorea von einer GEMA hochwahrscheinlich noch nie gehört hatte. Verdammt, wie kommt eine deutsche Institution dazu, sich für sämtliche Musik weltweit zuständig zu fühlen? Wie bescheuert muss ein Gesetzgeber sein, der sowas ermöglicht?
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Claudia am 19. Februar 2014 — 27 Kommentare

Braucht die Welt noch Blogs? Und wenn ja, welche?

Es ist nicht meine Frage, denn ich blogge, weil ich auf diese Weise „mit der Welt kommuniziere“ – und das auf eine Art, die vor dem Web ganz unmöglich war. Das will ich keinesfalls mehr missen, ohne Blogs würde ich mich regelrecht amputiert fühlen! Allerdings betrifft mich der wiederkehrende Abgesang auf Blogs insofern, dass das vielleicht irgendwann alle glauben und dann niemand mehr Blogs liest. Unwahrscheinlich, aber immerhin kann man schon sehen, dass kurze, bebilderte Unterhaltungshäppchen heute das sind, was am meisten „gelesen“ wird. „Blogdesign“ ist heute mehr und mehr ein Bildersturm, Texte werden eher verborgen als gezeigt, weshalb viele Leute mittlerweile brav „Artikelbilder“ produzieren, die eigentlich „nur“ schreiben wollen.
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Claudia am 17. Februar 2014 — 38 Kommentare

Erneuerungsdruck und Vergangenheitsbewältigung in einem 15 Jahre alten Blog

Ein paar Mitlesende wissen, dass ich seit längerem vorhabe, das Digital Diary endlich zu modernisieren. Unter der Haube ist alles up to date, doch was die Optik und die Strukturen angeht scheitere ich bisher an zu unklaren Wünschen bzw. daran, zuviel gleichzeitig zu wollen.

Dieses Blog ist immerhin nicht irgend eines meiner Webprojekte, die über die Jahre kommen und gehen, sondern das Zentrum meines persönlichen Schreibens, der bleibende „ruhige Ort“ im Auge des Orkans, den ich um mich herum in den Weiten des Netzes und der Welt wahrnehme. Deshalb hab‘ ich mich hier nie um die wechselnden Moden im Webdesign gekümmert, sondern im Gegenteil wert darauf gelegt, dass es „immer gleich“ aussah, wenn auch die Technik sich änderte: von den einstigen „Rahmen“ (Frames) über SSI (Server Side Includes) hin zum führenden Blogscript WordPress, das ich erst ab 2006 benutze.
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Claudia am 27. Januar 2014 — 53 Kommentare

Keine Zeit – oder mein Problem mit Links zu Podcasts und Videos

Immer mehr Videos und Podcasts werden im Netz verbreitet. Zwar hab‘ ich nicht das Gefühl, dass deshalb die Textmenge abnimmt, doch begegnen mir immer öfter Diskussionsbeiträge in Form solch „zeit-dominierender“ Formate. Damit hab‘ ich als diskussionsfreudige Netzteilnehmerin grundsätzliche Probleme – was bitte nicht als Kritik an Podcasts und Videos verstanden werden soll. Weit eher wäre es Selbstkritik: mangelnde Hingabefähigkeit und -Willigkeit, Konzentrationsmängel, Beschleunigungs- und Klicksucht und was mir da noch alles mit einigem Recht vorzuwerfen wäre.

Egal, es ist wie es ist; Schon ein einziger aktiver Gesprächsteilnehmer, der Hörformate zur Illustrierung und Weiterführung eigener Meinungen postet, reicht, um die eigenen Grenzen in Sachen Zuhör-Willigkeit drastisch ins Bewusstsein zu heben. Ein guter Grund, das Thema mal breiter anzugehen.
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Claudia am 01. Januar 2014 — 15 Kommentare

Kulturelle Trends 2014: Selbstzensur, Matschbirne, Männerrechtler, weniger Fleisch

Eigentlich sollten es ja sieben Trends werden, doch hab‘ ich heute noch anderes vor, also müssen die folgenden vier erstmal reichen:

  • Totale Überwachung hat totale Folgen: Je mehr sie ins Bewusstsein dringt, desto mehr übernimmt die „Schere im Kopf“ das Ruder. Bei jedem Klick und jedem Wisch, jeder Suche, jeder privaten (!) Nachricht, bei jedem Telefongespräch und jeder Online-Bestellung – sogar beim Abspeichern selbst geschaffener oder legal erworbener Inhalte auf der eigenen Festplatte werden wir uns immer bewusst sein: All das ist potenziell öffentlich, weil es ausspioniert, aufgezeichnet, abgespeichert und „möglicherweise“ irgendwann von Algorithmen ausgewertet wird. Ausgewertet im Sinne fremder Interessen, die wir nicht ansatzweise überschauen und auf deren Bewertung aus dem Zusammenhang gerissener Daten wir keinen Einfluss haben. Gerade im alternden Europa wird dieses „neue Überwachungsbewusstsein“ zur Mega-Bremse für das Wachstum der IT- und Internet-Wirtschaft. Und wo sonst findet Wachstum denn noch merklich statt?
  • „Allways online“ gefährdet das Individuum: Ob man sich passiv berieseln lässt oder aktiv Informations- und Unterhaltungsmöglichkeiten auswählt, ist in einer Hinsicht dasselbe: Es ist INPUT, der eigentlich erst mittels eigener Gedanken und Gefühle verarbeitet werden muss. Der Trend, keine Lücken mehr zuzulassen, in denen man abseits jeglichen Tuns „mit sich selbst alleine“ ist (Wartezimmer, Haltestellen, Heimwege, Supermarktkassenschlange…), führt direkt in den Ameisenstaat. In dem dann allerdings niemand mehr da ist, der das bedauern könnte, weil man sich das „Innenleben“ (=selber denken, Gefühle wahrnehmen, aus beidem Bewertungen entwickeln) abgewöhnt hat.
  • Die neue Männerrechtsbewegung sortiert sich: Waren zunächst nur einige recht verrückt und vorgestrig wirkende Frauenhasser und „Masku-Trolle“ ins breitere (Netz-)öffentliche Bewusstsein getreten, so kristallisiert sich jetzt eine – noch kleine – männerbewegte Blogger-Szene heraus, die in mancher Hinsicht gesprächsfähig wirkt und sich inhaltlich zunehmend von jenen distanziert, die man eigentlich längst auf dem Müllhaufen der Geschichte wähnte. Eine gute Entwicklung, wenn auch erst in den Anfängen. (Informativ und mit weiter führenden Links dazu der Überblick von Arne Hoffmann anlässlich eines Blog-Stöckchens, das eine Frau in die Runde der Männerbewegten warf).
  • „Weniger Fleisch“ und Kritik an der Massentierhaltung ist im Mainstream angekommen. Zwar ist das noch bei vielen ein Lippenbekenntnis, doch steigt der Anteil jener Menschen, die es auch im Alltag umzusetzen versuchen. Dabei hilft eine breite Veggie-Szene, die neben ethischen auch gesundheitliche, umwelt- und sozialpolitische Begründungen liefert, aber auch mittels schmackhafter Fleischalternativen zeigt, dass vegan/vegetarische Ernährung nicht asketisch sein muss. Dass mit der hierfür erforderlichen Lernkurve zur Zeit noch „mehr selber kochen“ angesagt ist, ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil engagierte junge Frauen und Männer so quasi aus politischen Gründen kochen lernen. Aber eben auch Fluch, weil Supermärkte, Restaurants, Imbisse und Convenience-Produkte noch kaum auf die neue Nachfrage eingestellt sind. Was es im Alltag immer noch schwer macht, mit der „zunehmend pflanzlichen“ Ernährung Ernst zu machen.

Und was siehst du als Zukunfstrend im Jahr 2014?

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Wer mag liest auch das erste Neujahrsposting:

Alsdenn: 2014 – meine politische Agenda in sieben Punkten

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Claudia am 17. Dezember 2013 — 25 Kommentare

Spendenaktion, erste Woche: 1965 Euro und jede Menge Sinn

Wenn morgens der Spendenstand noch genau diesselbe Summe zeigt wie abends, beschleicht mich regelmäßig die Sorge: es wird doch jetzt nicht einfach aufhören? Nicht besonders vernünftig, wer spendet schon mitten in der Nacht? Egal, eine gewisse „Achterbahn der Gefühle“ lässt sich wohl nicht vermeiden, die Freude über die erste Spende des Tages ist dann ja auch umso größer.

Spendenstand 16.12.Die ging gerade ein: 25 Euro lassen die Summe auf 1990 steigen und heben meine Stimmung weit ins Plus! Die ersten drei Projektmonate sind nun finanziert. Betterplace mailt mir „Wir gratulieren, soeben wurde Dein Bedarf zu 100 Prozent erfüllt“. Nun ja, das ist natürlich nur der erste von insgesamt vier „Bedarfen“, nur zwei davon hab‘ ich bisher eingestellt – und ich überlege nun, wann es sinnvoll ist, das dritte Projektquartal dazu zu stellen. Nicht jeder liest ja die Projektbeschreibung und manche schauen nur auf den Balken „X Prozent finanziert“. Dieser Balken würde von jetzt 50 auf 25% zurück gehen, wenn ich das 2. halbe Jahr dazu stelle.
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Claudia am 23. November 2013 — 4 Kommentare

Alltagsnervereien: Zwei Wochen unfreiwillig mobil im Netz

Vorab: das wird vermutlich einer der langweiligsten Artikel, die hier je erschienen sind – aber ich will das einfach mal erzählen!

Nun denn: Plötzlich war die Netzverbindung weg. Bisher hatte ein bisschen Bewegen des LAN-Kabels zwischen PC und Router bei solchen, eher seltenen Ausfällen geholfen. Nun aber war alles vergebens, auch das bewährte Ein/Ausschalten, Stromentzug für den Router, auf dass er sich wieder fangen und neu konfigurieren würde: nix!

Woran liegts?

Für mich ist Netzausfall der GAU: ich kann dann nicht arbeiten, nicht kommunizieren – ok, mittlerweile hab ich ein netzfähiges Smartphone, mit dem ich meinen wichtigsten Auftraggebern Bescheid sagen konnte, aber „arbeiten“ lässt sich darüber nicht.

Was tun? Gar nicht so leicht, wenn man nicht genau weiß, was das Problem ist: Router kaputt? Kabel defekt? Irgendwas an der DSL-Leitung, am Splitter? Oder gar der Stecker im PC? Die „Problemdiagnose“ von Windows behauptete, das Kabel sei nicht angeschlossen.. ich probierte ein älteres Kabel aus: nix!
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Claudia am 13. November 2013 — 27 Kommentare

10 Fragen – na gut, ich nehm das Stöckchen!

Hardy hat es mir zugeworfen, da kann ich kaum nein sagen! :-) Immerhin sind es KONKRETE Fragen!

1. Welcher Deiner Blogbeiträge hat Dir etwas Mut abverlangt, ihn zu veröffentlichen?

König Alkohol: Der Kontrollversuch ist der Kontrollverlust vom 6.Juni 2006.

2. Alles in allem: Was hältst Du von der Einrichtung der Welt, des Universums als Ganzem und der Menschheit und ihrer gesamten Geschichte darinnen?

Gruslig und großartig! Bisher alternativlos. Ein Zurück-Button wäre schön, so dass man auch immer die andere Variante ausleben könnte. :-)

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