Thema: Netzwelt

Claudia am 15. Januar 2013 — Kommentare deaktiviert für Trotz allem: ich würde Piraten wählen!

Trotz allem: ich würde Piraten wählen!

Angesichts der Geschwindigkeit, mit der die Piratenpartei von vielen wieder abgeschrieben wird, die sie kürzlich noch zu zweistelligen Umfrageergebnissen puschten, sehe ich den alten Spruch mal wieder bestätigt: jedes Volk bekommt genau DIE Parteien und Politiker, die es verdient.

Die Piraten sind offensichtlich zu früh dran: es muss wohl alles noch viel mehr gegen die Wand fahren, bevor eine kritische Masse einsieht: So wie bisher geht es nicht mehr weiter!

Was geht nicht so weiter? Unsere „real existierenden westlichen Demokratien“ sind nicht mehr wirklich fähig, auf viele drängende Probleme Antworten zu finden und diese auch umzusetzen. Bisher waren und sind sie zwar das erfolgreichste Modell, doch lange schon steigt die Unzufriedenheit: Parteien als „Organe der politischen Willensbildung“, die laut Grundgesetz eigentlich nur an dieser „mitwirken“ sollen, schaffen es nicht einmal, ihre Parteimitglieder in der aktuellen Politik mitbestimmen zu lassen. Ein Apparat aus Funktionären klüngelt aus, wo es lang geht – und das nicht mal immer nur aus Machtgeilheit, sondern weil normale Alltagsmenschen Politik oft nur konsumieren und bewerten wollen, nicht aber aktiv mitgestalten.

Und so blieb es bis heute bei den zigtausendfach kritisierten Verhältnissen: Politiker versprechen in Wahlkämpfen vielerlei Wohltaten – danach wird, wenn überhaupt, nur ein Bruchteil umgesetzt. Weder Parteimitglieder noch Wähler haben realistische Möglichkeiten, aktiv an der Tages-Politik mitzuwirken. Die Regierung “fährt auf Sicht”, dringende Problemlösungen werden in die Zukunft verschoben, man “kauft Zeit”, Großprojekte werden am Bürger vorbei umgesetzt und enden in immer teurer werdenden Großbaustellen. Nicht mal bei der Energiewende gibt es Anstalten, das Mega-Vorhaben auf eine breite Basis zu stellen, an der sich alle Bürger mit vielen dezentralen Lösungen beteiligen können. Es wird ÜBER die Bürger geredet (welcher Strompreis ist zumutbar?), aber nicht mit ihnen. Ach, die Liste der Ärgernisse könnte ich über viele Seiten weiter schreiben… geschenkt!

Transparenz und Teilhabe – DAS ist das Piratenprogramm

Allerdings: Kaum gibt es mal eine Partei, die das alles ändern will, wird sie zwar erstmal als Hoffnungsträger gehypt, bei genauerem Hinschauen dann aber auch gleich massiv zurecht gestutzt.

  • WAS? Die haben kein umfangreiches Parteiprogramm? Na, das geht ja gar nicht…
  • WIE? Die haben nicht ganz stromlinienförmige Funktionäre? Weg damit!
  • So, so, sie geben keine Statements ab, wenn die Basis noch nichts beschlossen hat? Abartig, so geht Politik doch gar nicht.
  • Ach: auf einmal sollen die Parteivorstände mehr an Diskussionen teilnehmen? Böse, böse! Sollten da nicht INHALTE statt Köpfe am Rednerpult stehen?
  • Hey, da sind ja so wenig Frauen – die haben da offensichlich ein Problem!
  • Verdammt, es wird auf einmal viel zu viel über “Gender” geredet, das ist doch nicht das Thema, um das sich die Piraten vordringlich kümmern sollten!

Kurzum: Wie sie es machen, ist es falsch. Das Volk ist offenbar nicht reif für eine Partei, die tatsächlich TEILHABE auf den unterschiedlichsten Ebenen umsetzen möchte. Und anstatt dass ihre Erfolge gefeiert werden, lästert man lieber über interne Querelen, kritisiert Fehlleistungen Einzelner und schert sich einen Dreck um die Mega-Probleme, die der Versuch, mal anders Politik zu machen, tatsächlich aufwirft.

Denn EIGENTLICH will man es ja gar nicht anders: alle vier Jahre sein Kreuz machen und ansonsten ablästern über das, was die bösen Politiker so alles verbrechen.

Mir reicht das nicht. Deshalb würde ich auch in Niedersachsen Piraten wählen, würde ich dort wohnen. Und im Bundestag: ob rot/grün oder schwarz/irgendwas – ich erkenne keine WESENTLICHEN Unterschiede mehr. Es braucht eine neue Partei und die PIRATEN sind immerhin ein Experiment mit Chancen. Wenn sie denn genug Unterstützer und Wähler finden! Solche, die aus Überzeugung auch mal an etwas dran bleiben können, anstatt dem jeweiligen rauf- und runter-Geschreibe der Presse brav zu folgen.

***

Update:

“Auf der anderen Seite tun die Piraten viel zu viel. Anstatt einfach nur weiter Pirat zu sein und sich wählen zu lassen, zerdiskutieren sie sich auf die Bitte der konservativen Gesellschaftskräfte hin, sich durch ein Parteiprogramm normal zu machen – ach ja.”
– Gunter Dueck im Interview auf Re:publica.de

***

Dieser Artikel steht hier als „Zweitveröffentlichung“, zuerst ist er in meinem neuen Blog „Piraten-Special“ erschienen.

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 20. Dezember 2012 — Kommentare deaktiviert für Kommentiert: Weltuntergang am 21.12.12

Kommentiert: Weltuntergang am 21.12.12

Ich kenne niemanden, der ernsthaft an den Weltuntergang am 21. glaubt; nicht mal jemanden, der einen kennt, der dran glaubt. Auch unter meinen „spirituelleren“ Freunden und Bekannten gibt es keine Person, die die Apokalypse erwartet, die Herabkunft der Aliens oder schlicht „das Ende der Zeit“.

Dass sich ein „Science-Blogger“ bemüßigt fühlt, der vermeintlich verängstigten Bevölkerung Trost und Aufklärung zukommen zu lassen, ohne zu bemerken, dass er durch sein „ernst nehmen“ den Mythos stärkt und befeuert, mutet mich seltsam an. Es wirkt auf mich ähnlich abgefahren, wie ihm die schlimmen „Esos“ vorkommen müssen, gegen deren offenbar drohende Übermacht er kämpft.

Bzw. zu kämpfen vorgibt. Ich glaube weder ihm noch all den vielen „Bericht erstattenden“ Journalisten, dass sie es ernsthaft für erforderlich halten, die Massen „aufzuklären“ und aus den Fängen falscher Gurus zu befreien. Nein, es ist viel mehr ein immer mal wieder gut laufendes „Mem“, mit dem sich Erregungszustände vermitteln lassen, bestens nutzbar, reizvollen „Content“ drumrum zu packen, auf dass die Leser strömen.

„Weltuntergang am 21.12.2012“ ist eher ein eher witziger und vielfach auch witzig gemeinter Medienhype – ähnlich wie im kleinen der Twitter-Hype um den umgestürzten Blumenkübel im Sommer 2010. Viel HEITERER als Y2K, der Millenium-BUG im Jahr 2000, der viele das „End of Life as we know it“ fürchten (bzw. klammheimlich herbei sehnen) ließ.

Zum “Weltuntergang am 21.” kann eben jeder leicht etwas sagen, kann spotten, sarkastisch anmerken, ironisch übertreiben, einen Comic dazu zeichnen, dichten, philosophieren und immer wieder einen neuen ultimativen Spruch dazu ablassen. Das Mem lässt uns frei, kreativ und spontan sein, denn ERNSTHAFTES steht ja nicht zur Debatte, jedenfalls NICHT AM 21.!

So viral vervielfacht und verstärkt gebiert das MEM „Weltuntergang“ ein kommunikatives Weihnachtserlebnis. Einfach deshalb, weil es einen GEMEINSAMEN INHALT gibt, an den man jederzeit andocken kann. Das ist heute selten geworden…

Dass Psy (sic!) als der „apokalyptische Reiter“ erkannt wurde, der den Untergang mit seinem Gangnam Style orchestriert, passt punktgenau. Denn gefühlt hat JEDER hat Koreaner schon mal rumhüpfen und schütteln sehen, es reicht jedenfalls für einen „Sound zum Welt-Ereignis“ (muss nicht gefallen, es hätte allerdings schlimmer kommen können…).

Also lasst uns nicht lästern, sondern feiern! Wir haben alle mal wieder miteinander gesprochen. Wenn auch nur, um zu sagen:

Wow, wir leben noch!

***
**
*
Mehr dazu:

Life-Blog zum Weltuntergang;

Eine Polemik über den Nutzen der Apokalypse;

Weltuntergang – vorläufiger Programmablauf;

Betreff: Weltuntergang, Terminschwierigkeiten (vom 8.12.);

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 30. November 2012 — Kommentare deaktiviert für Stoppt das Leistungsschutzrecht!

Stoppt das Leistungsschutzrecht!

Leistungsschutzrecht stoppen! from D64 on Vimeo.

„Wir wissen alle, dass das geplante Leistungsschutzrecht purer Blödsinn ist. Die Koalition weiss es, die Opposition weiss es, alle wissen es, aber das Gesetz wird kommen, weil die Verlegerlobby es so will und die Politik Angst vor einem Wahlkampf hat, wenn sie jetzt gegen die Interessen der Verlage vorgeht. So geht Politik, Christoph Keese hat das eindrucksvoll bewiesen und führt nun gemeinsam mit Hubert Burda vor, wie die Verlage Einfluß auf die Politik nehmen können mit einem Gesetz, das niemandem helfen wird, auch den Verlagen nicht.“ (Lummaland)

Weiter → (Stoppt das Leistungsschutzrecht!)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 28. November 2012 — Kommentare deaktiviert für Max-Plank-Institut watscht Leistungsschutzrecht ab

Max-Plank-Institut watscht Leistungsschutzrecht ab

Update: Lest dazu bitte auch Die Sorge vor einem Kartell der Propaganda – es ist wirklich krass, was da abgeht!

***

Mittlerweile haben diverse Medien bei mir den letzten Rest an Glaubwürdigkeit verloren. Wie sie – blind und ignorant für sämtliche schlimmen Folgen – ihr gewünschtes „Leistungsschutzrecht“ voran treiben, dabei vor keiner Verzerrung der Tatsachen zurück schrecken, kotzt mich mehr und mehr an. Weiter → (Max-Plank-Institut watscht Leistungsschutzrecht ab)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 27. November 2012 — 1 Kommentar

Uveitis, Piraten, Leistungsschutzrecht: was mich gerade so bewegt

Manchmal fällt mir einfach keine gute Überschrift ein! :-) Das letzte Wochenende war alles andere als erholsam: das UVEITIS-Seminar war eine dichte Aufeinanderfolge von Kurzvorträgen, die einen Überblick über die Augenkrankheit gaben, an der ich auch leide.

Das Dilemma der technisch-pharmakologischen Medizin

Die Info-Massen waren überwältigend – und offenbarten gleichzeitig das Dilemma der herrschenden Medizin: das Auge selbst, seine Funktionen und Strukturen, sein Stoffwechsel und dessen Störungen, sowie die pharmazeutischen und operativen Behandlungsweisen standen nicht nur im Vordergrund, sondern machten 100% des Stoffs aus. WARUM die Uveitis auftritt, ist jedoch bei über 50% der Fälle ungeklärt („ideopathisch“) – dennoch wird allein in Richtung chemotechnischer Eingriffe geforscht: „Heilen“ ist außerhalb dieses Horizonts, es geht darum, die Symptome zu unterdrücken.
Weiter → (Uveitis, Piraten, Leistungsschutzrecht: was mich gerade so bewegt)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 26. November 2012 — Kommentare deaktiviert für Lernen durch Schmerz: Zum Bundesparteitag der Piraten in Bochum

Lernen durch Schmerz: Zum Bundesparteitag der Piraten in Bochum

Ja, es tut weh, die schwierigen und vielfach “verstolperten” Prozesse im Bemühen um mehr Basisdemokratie zu verfolgen, die man aus der Piratenpartei mitbekommt. Allerdings sind die Eindrücke andere, wenn man das “Original” beobachtet, als wenn man lediglich die Reaktionen der Presse verfolgt.

Am Sonntag hatte ich zum zweiten Mal die Möglichkeit genutzt, den Lifestream eines Bundesparteitags ein wenig zu verfolgen. Nicht lange, nur so ca. 1,5 Stunden. Es gab eine kleine “GO-Schlacht” mit diversen Anträgen zur Geschäftsordnung und Tagesordnung, doch kam man immerhin dann noch zur Verabschiedung eines wichtigen Antrags zur Europa-Politik: ein Bekenntnis zu Europa, zu mehr Integration, jedoch soll diese durch demokratische Diskussionsprozesse der Bevölkerungen gestaltet, nicht von oben aufgesetzt werden:

Gefordert werden eine gemeinsame Verfassung der Europäischen Union und eine umfassende Beteiligung der Bürger an den Entscheidungen und Prozessen aller Ebenen der Europäischen Union. »Dadurch, dass die Bürger ein Teil der Entscheidungsfindung werden, wird auch die Akzeptanz der EU steigen. Europa ist unsere Schickalsgemeinschaft. Die Mitgliedsstaaten sind unsere Partner. Wir brauchen eine gemeinsame Verfassung, und an deren Ausarbeitung sollen sich alle Bürger beteiligen können«, so Gilles Bordelais, Koordinator der AG Europa.

Im Anschluss an meine kurze Parteitagsbeobachtung fiel mir nun auf, wie tendenziös die Presse (z.B. auch gleich am Sonntag noch der WELTSPIEGEL/ARD) berichtete. Anstatt zu bemerken, dass schon dieser Grundsatzbeschluss weit über das hinaus geht, was die etablierten Parteien als denkbar ansehen, picken sie sich Details aus dem Geschehen heraus, über die das Publikum sich voraussichtlich gut aufregen kann: Ein Antrag zu Zeitreisen, ein paar seltsame Kostümierungen, und natürlich – immer wieder gern genommen – Äußerungen und Eindrücke zu Querelen um die Vorstände. Scheiß drauf, dass dieses Thema ganz offensichtlich nicht die erwartete Rolle spielte und auch die “Kostüme” nurmehr sehr vereinzelt zu sehen waren.

Viel Kritik macht sich auch daran fest, dass es zuwenig konkrete Antworten und Positionierungen zu aktuellen Themen gegeben hätte. Die Piraten sagen nichts zur Eurokrise? Sehen Wachstum nicht als obersten Wert? Wollen trotzdem Grundeinkommen und Mindestlohn – aber wie hoch bitte und wie finanziert?

Mehr Demokratie wagen ist nicht leicht, aber unverzichtbar!

Die meisten Kritiker können oder wollen nicht verstehen, dass die Piratenpartei einen anderen Ansatz verfolgt: all diese brennenden Probleme sollen mittels MEHR Transparenz und Teilhabe entschieden werden – und WIE das gehen kann, das probieren sie eben schon mal innerparteilich aus. Mit allen Wachstumsschmerzen und Umsetzungsproblemen, die das nun mal mit sich bringt – und unter Verzicht auf schnelle Antworten, wie man sie von Anderen haufenweise bekommt. Allerdings mit fraglichem Nutzen, was ja z.B. an der Behandlung der EU-Krise sehr deutlich wird.

Und immerhin: welche andere Partei gibt uns die Gelegenheit, das ganze interne Gewürge, aber auch das redliche Bemühen ums Umsetzen hoher Werte im Detail mitzubekommen? In der Haltung des Politik-Konsumenten wird man von der Piratenpartei zwangsläufig enttäuscht, denn eigentlich ist das Projekt Piratenpartei eine Einladung, sich inhaltlich einzubringen – und eben nicht “seine Stimme abzugeben”, so alle vier Jahre mal.

Was die Piraten bremst, woran sie scheitern (es aber trotzdem immer weiter versuchen…) ist doch unser aller Problem: wie organisiert man eine bessere Demokratie? Wie kann man mit mehr als ein paar Repräsentanten und Delegierten Politik machen? Noch dazu in einem Umfeld, in dem es immer weniger gesellschaftlichen Konsens gibt, was das GEMEINWOHL ist.

Jedes Volk hat die Politiker, die es verdient. Das ist tatsächlich wahr und deshalb stellt sich eben die Frage: ist eine ausreichend große Zahl der Mitbürger wirklich bereit für eine ANDERE Partei?

***

Mehr dazu:

Wahl 2013 – Die große Chance der Piraten – CICERO;

Ein Verbesserungsvorschlag: Lokale Programm-MVs statt “ständige Mitgliederversammlung” per Liquid Feedback – Juh’s Sudelbuch;

Die Bochumer Beschlüsse (.pdf) – Piratenpartei Deutschland;

Nachlese Bundesparteitag – Zeitreisendebatte, 600.000 Euro, “Das ist nicht meine Partei”, Schramm, Ponader, Schlömer
– PopcornPiraten

Rückschrittsforderung – Le ef0o0

PIRATEN beschließen Grundsatzprogramm zu Europa- und Außenpolitik – Piratenpartei Deutschland;

PIRATEN beschließen umfassendes Umweltprogramm für die Bundestagswahl – Piratenpartei Deutschland;

PIRATEN formulieren wirtschaftspolitische Grundsätze – Piratenpartei Deutschland;

Presseschau: Was hält die Piraten über Wasser?
– Frankfurter Rundschau

„Das ist nicht meine Partei“ – Interview mit Stephan Urbach und Philip Brechler – CICERO;

Tausend Meinungen, keine Haltung – SPON

Keine Zerreißprobe – Junge Welt;

Piraten-Parteitag: Lebenspraktische Fragen und vage Forderungen – heise online;

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 04. November 2012 — Kommentare deaktiviert für An die Piratenpartei: Themen UND Köpfe sind angesagt!

An die Piratenpartei: Themen UND Köpfe sind angesagt!

Grade erlebt der Volkssport “Piraten-Bashing” wieder einen kleinen Höhepunkt: Mit Spott und Häme wird der Wunsch vieler Piraten (und Sympathisanten) nach einem Comeback von Marina Weisband kommentiert. Tenor: so sieht also die Praxis derjenigen aus, die “Themen statt Köpfe” forderten!

Frage: An wem liegt es, dass “Köpfe” offenbar soviel spannender als “Themen” sind? Was kann eine Partei mehr tun, als Köpfe von ihren Plakaten verbannen, Homestorys verweigern, und bei jeder sich bietenden Gelegenheit die eigenen Themen ansprechen?

An wem liegt es, dass das Mitlesen launiger Tweets von Partei-Funktionären plus anschließendem Aufbauschen von Differenzen mehr reizt als das Lesen und Verbreiten der Themen, die auf dem Programmparteitag zur Abstimmung kommen werden?

So gesehen hätten viele Kritiker Grund, sich an die eigene Nase zu fassen!

Ganze Menschen, nicht nur Köpfe!

Im Übrigen ist die Welt nie so schwarz-weiß und schlicht gestrickt, wie man sie gerne hätte. “Themen” etablieren sich nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern werden von Menschen vermittelt
– von GANZEN MENSCHEN, nicht nur von “Köpfen”.

Marina Weisband war als politische Geschäftsführerin weit über “piratische Kreise” hinaus erfolgreich: und zwar nicht allein, weil sie gut “die Piraten erklären” kann, sondern auch, weil man anders mit ihr redet (und sie deshalb auch besser zu Wort kommt).

Man mag es bedauern, dass sowas doch irgendwie “ungerecht” ist, weil es schließlich auf die Inhalte und nicht auf den Nimbus einer Person ankommen sollte. Bedauern und Insistieren ist allerdings keine Methode, erfolgreich Politik zu machen. Besser, man lernt aus den Erfahrungen und nutzt die Potenziale in diesem Sinn erfolgreicher Mitglieder, um die Themen optimal ‘rüber zu bringen.

Für mich wäre das also klar zum ÄNDERN: Themen UND Köpfe bringen Gelingen!

***

Dieser Artikel steht hier als „Zweitveröffentlichung“, zuerst ist er in meinem neuen Blog „Piraten-Special“ erschienen.

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Neuere Einträge — Ältere Einträge