Thema: Netzwelt

Claudia am 09. April 2010 — 59 Kommentare

Privatheit ade: verschwindet die Anonymität des Stadtlebens?

Stefan Münz schreibt in seinem Forum Webkompetenz über ein extremes Verständnis von Privatheit, das durch Werbung und Medien derzeit noch dominiere:

„Für viele Zeitgenossen definiert sich Privatsphäre mittlerweile dadurch, dass man in einem Haus wohnt, das von außen uneinsehbar ist, dass man direkt aus der Garage durch lauter selbst öffnende Türen bis in die firmenausweisgeschützte Tiefgarage der Firma fahren kann, wo man arbeitet, und dass die Kinder direkt mit dem Auto von der Garage bis vors Schultor gefahren werden, weil im Schulbus viel zu viel passieren kann. Und für alles hat man eine Versicherung. „

Nun, wer findet so ein abgeschottetes Leben schon wirklich gut? Es zeugt von Angst und Abgrenzung gegenüber der „bösen Welt“ und benötigt einen ungeheuren Aufwand, um es auch so durchzuhalten, bzw. dauerhaft finanzieren zu können. Weiter → (Privatheit ade: verschwindet die Anonymität des Stadtlebens?)

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Claudia am 24. März 2010 — 15 Kommentare

Warum ich keinen virtuellen Chor brauche

Ja, das ist eine beeindruckende Sampling-Arbeit: Der Amerikaner Eric Whitacre hat aus rund 185 Sängern einen „virtuellen Chor“ erschaffen. Die beteiligten Sänger und Sängerinnen haben ihren jeweiligen Part alleine aufgenommen und in Gestalt eines Videos beigetragen, die dann von Whitacre „zusammen gebastelt“ wurden. Das gesungene Stück ist – wen wundert’s! – kein bekanntes Chorwerk, sondern von ihm selber nach einem Gedicht von Edward Esch komponiert. Lux Aurumque heißt es („goldenes Licht“, wenn mich mein Latein nicht im Stich lässt). Weiter → (Warum ich keinen virtuellen Chor brauche)

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Claudia am 20. März 2010 — 2 Kommentare

Nieder mit IT! Tolles Video, das uns aus dem Herzen spricht

Endlich sagt mal einer, was längst hätte gesagt werden müssen. Bzw. was wir alle schon mal gesagt haben, aber NICHT SO FETZIG:

Ein wundervoll emotionaler Song von „Pigor & Eichhorn“ in der Bar jeder Vernunft (Berlin) über die gebrochenen Versprechen der IT-Industrie. Ich fand das Video bei der Recherche der wöchentlichen 7 WWMAG-Surftipps – und zwar auf SelbständigImNetz.

Und weil ich weiß, dass nicht alle Diary-Leser auch das WWMAG aufsuchen, MUSS ich das hier auch bringen! Sehr witzig find‘ ich auch die „ge-updatete“ Verwendung altbekannter Polit-Song-Zeilen wie „Alle, die in Urlaub mehr als drei Ladegeräte mitschleppen, sollen aufstehn!“.

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Claudia am 18. März 2010 — Kommentare deaktiviert für Status: Verzettelt. Ein Blitzlicht.

Status: Verzettelt. Ein Blitzlicht.

Beim Blick auf die Kommentare im Adminbereich fällt mir ein, dass ich doch die persönlichen Bildchen wieder auf dem Diary anzeigen sollte. Hatte ich letztens wegen der langen Ladezeit entfernt, meine Leser nutzen das ja kaum. Jetzt aber sind es schon mehr – Zeit, umzudenken?

Ach ja, über „verzettelt“ wollt‘ ich schreiben… Hab‘ mich grade mit der Einrichtung einer Projektseite auf Facebook befasst. Erstmal für mein Berlin-Blog Modersohn-Magazin, so zum testen, ob‘ was bringt. Ich blicke noch lange nicht durch alle Funktionen von Facebook durch, hab‘ aber bei der Gelegenheit mal Oliver Gassner angeklickt, der mir mit grünem Punkt als „online“ angezeigt wurde. Und ja, es kam sofort ein Chat zustande, bei dem mich Oliver jedoch zu einem Telefonat einlud. Na gut, ich switche bereitwillig zur Steinzeit-Technik und plaudere mit Oliver, der mir das Mittun bei zwei Vorhaben nahe legt: eine neue Vernetzung als „Freelancer“ mit meinen Dienstleistungen (Honorar-Bloggen, Blog-Design / Webdesign, schreiben, etc.) und ein netter Event, demnächst…
Auf meiner Neuigkeiten-Wand bei FB erscheinen immer wieder Meldungen wie „Werner is giving away Gold pieces in FarmVille to celebrate St. Patrick’s Day!“ Ich schreibe Werner auf seine Wall, dass ich die FarmVille-Meldungen nicht auch noch ertrage, worauf er meint, es sei ihm gar nicht bewusst gewesen, dass alle seine „Freunde“ das lesen könnten. Er werde schauen, ob man es abstellen kann. Hach, toll, dann war mein Rummosern immerhin ein bisschen sinnvoll! Mittlerweile hat‘ nämlich Rolf T. gemeldet, er finde es nett, wenn „sich die Leute da lustig machen“. Und ich will ja niemandem den Spass verderben!

Auf die MoMag-Facebook-Seite hab‘ ich nun auch Bilder aus Friedrichshain gestellt, schließlich soll es da ein bisschen Inhalt geben. Und weil mich M. gerade per Mail auf den kostenlosen Kunst-Event eines gemeinsamen Freundes hingewiesen hat, gibts dazu gleich eine Meldung auf der nagelneuen Info-Wand. Und warum nicht auch gleich auf Twitter, da gibts das MoMag ja auch!

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Claudia am 15. März 2010 — 11 Kommentare

Über Texte als Ware und Gespräch

Zum Thema „Gute Online-Texte. Schreiben für das Internet“ hat mich Tillmann Scheele auf seinem Blog Maclites befragt. Obwohl das Interview ein Format ist, das unter Bloggern und auch schon in den 90gern gang und gäbe ist, mutet es mich doch immer noch seltsam an, so zum „Gegenstand“ eines langen Artikels zu werden.

Nun, in Wahrheit ist es ja gar nicht so: es geht um die Texte, um Tipps für Blogger und um allerlei Rahmenbedingungen „rund ums Webben“ – eigentlich genau das, was zu meinem Webwriting-Magazin, das Tillmann als Ausgangspunkt wählte, gut passt. Und doch beschlich mich während der Beantwortung der Fragen ein wenig das Gefühl, dass wir da ein Thema besprechen, das in dieser Form gerade dabei ist, Richtung Vergangenheit abzudriften: Geht es wirklich noch um TEXTE? Führen wir nicht mehr und mehr GESPRÄCHE? Weiter → (Über Texte als Ware und Gespräch)

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Claudia am 08. März 2010 — 10 Kommentare

Aus der Urzeit des Webs: Cyberzine Missing Link – eine Ausstellung

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem meiner ersten Web-Artikel gewesen: „Vom Sinn des Lebens zum Regenwurmglück?“ bot einen Überblick über die 1996 im Web auffindbaren Philosophie-Projekte. So ergab sich eine kleine Philosophiegeschichte, die dann einige Jahre bei Studenten sehr beliebt war: in aller Kürze das Wesentliche über allerlei bekannte Philosophen – das fand sich so sonst nirgends.

Als ich den Beitrag dann gefunden hatte, verwarf ich meine ursprüngliche Idee, ihn zu aktualisieren. Statt dessen verlor ich mich immer mehr in staunender Betrachtung der uralten Webseiten, die auf meiner Festplatte und auf lange in Vergessenheit geratenen Archiv-Adressen im Web ein zweites Leben als Untote führten: Was für eine spannende Welt war das doch gewesen – damals 1996 im funkelnagelneuen Web 1.0!

Das „Cyberzine Missing Link“ war mein zweites Webmagazin – eine Erweiterung der ersten Homepage „Human Voice“, die noch sehr literarisch gewesen war. Jetzt wollte ich endlich „alles rund ums Internet“ zum Thema machen – und wie das 1996 so gegangen ist, kann man nun in einer AUSSTELLUNG besichtigen:

Cyberzine Missing Link - eine Ausstellung

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Claudia am 12. Februar 2010 — 13 Kommentare

Transfer

Es ist kurz vor zehn. Ich bin spät aufgestanden und lese – wie immer – erstmal die neuesten Nachrichten. Es folgen Mails und Blog-Kommentare, die ich auch gleich beantworte. Manch‘ einer verführt mich, zu schauen, wer der Autor ist: ich klicke mich weiter auf fremde Blogs, scanne schnell ein paar Einträge, zappe dann wieder zu den „meist erwähnten“ Beiträgen, die Rivva versammelt: Westerwelle, Paid Content, German Privacy und die Hegemann-Debatte treiben „die Welt“ gerade um. Aha. Weiter → (Transfer)

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Claudia am 09. Februar 2010 — 22 Kommentare

Web 2.0: Sind zu viele Sender?

Die Klage ist nicht neu, sondern begleitet mich seit ich 1996 meine erste „Homepage“ ins Netz stellte: Du lieber Himmel, da kann ja JEDER einfach so rein schreiben! Und beim Können bleibt es nicht, immer mehr Leute tun es tatsächlich: berichten aus ihrem täglichen Leben, bekennen ihre Vorlieben und Abneigungen, loben und kritisieren, lästern und plaudern, philosophieren und analysieren – und stellen sich damit selber dar, ringen um Aufmerksamkeit im Tsunami der tägliche Informationsfluten.

Die Frage nach der Bewältigung und Filterung all der vielen Inhalte, die durch das neue Mitmachweb über uns gekommen sind, wird derzeit vielfältig und engagiert diskutiert. Auch mögliche Abhängigkeiten und eine Art Suchtverhalten bei den „allzu Vernetzten“ werden immer mal wieder thematisiert. Darum soll es hier mal nicht gehen, sondern um drei andere Fragen: Weiter → (Web 2.0: Sind zu viele Sender?)

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