Eine traurige Nachricht: In der Nacht von Freitag auf Samstag ist Hardy gestorben, der zu den langjährigen Stammkommentierern hier zählte.
Wie ihm Nahestehende mitteilten, hat er wohl nicht gelitten. Vermutlich war es ein weiterer Schlaganfall, was ich hier ruhig schreiben kann, weil Hardy auch aus den vorherigen kein Geheimnis gemacht, sondern ausführlich darüber gebloggt hat.
Neben seinem Blog „Quixiot„, in dem er „Neues aus der hermetischen Garage“ postete, aber auch zeitweise nur Bilder aus Möbius-Comics, Geschichten aus der „Hinterwald-Szene“ (in den 80gern ein bekanntes Festival) und alles, was ihm so einfiel. Sowohl in seinen Blogposts als auch in seiner umfangreichen Reddit-Seite und in vielen Kommentaren hat Hardy auch immer gerne philosophiert, seine Gedanke mänderten in viele Richtungen und oft sprengte er den Rahmen „üblicher“ Formate. Überhaupt: Nichts an Hardy war „wie üblich“, er war ein liebenswertes Unikum, das in dieser Welt fehlen wird.
Anstatt hier jetzt selbst auszuufern, zitiere ich Hardy selbst mit einem kleinen Bericht, was in ihm vorging, als er einmal FAST mit dem Auto zu Tode kam:
in diesem moment verwandelte etwas in mir mich zu buddha. keine spur von angst. vollständige innere ruhe. und der gedanke „gleich bist du entweder tot – oder eben nicht …“. noch ein dreher … und dann klatschte der wagen rechts gegen den hang aufwärts, die airbags poppten auf …
ruhe … vollkommene gelassenheit. keine spur von angst, keine panik vor dem tod. einfach nur ruhe. es wäre okay gewesen. so oder so. ich war zufrieden mit mir, meinem leben, dem tag. ein guter punkt „tschüss“ zu sagen. aber, warum auch immer (so dachte ich da), schon wieder dem sensenmann von der schippe gesprungen.
du verstehst? ich lebe seit mehr als einem jahrzehnt ohne angst vor dem tod. montaigne, du erinnerst dich?
„Berauben wir den Tod zunächst seiner stärksten Trumpfkarte, die er gegen uns in Händen hält, und schlagen wir dazu einen völlig anderen als den üblichen Weg ein: Berauben wir ihn seiner Unheimlichkeit, pflegen wir Umgang mit ihm, gewöhnen wir uns an ihn, bedenken wir nichts so oft wie ihn! Stellen wir ihn jeden Augenblick und in jeder Gestalt vor unser inneres Auge.“
Michel de Montaigne, Philosophieren heißt sterben lernen
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Hardys letzter Kommentar auf diesem Blog.
Update:
Ben (Anmut und Demut) hat einen liebevollen Nachruf geschrieben.
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