Thema: Schreiben & Bloggen

Claudia am 14. Dezember 2010 — 8 Kommentare

Wann ist ein Blogbeitrag zu lang?

Gestern schrieb mir Erwin (ZENTAO) in die Kommentare:

„Ich finde Deinen Blog interessant – obwohl für mich sind die Texte oft zu lang und zu lange Texte werden nur überflogen – etwas küzer wäre vielleicht etwas mehr.“

Es stimmt, ich schreibe vergleichsweise lange Artikel. Das war immer schon so, doch das Umfeld, mit dem verglichen wird, hat sich in den letzten zehn Jahren drastisch verändert. Kurze „Häppchen“ sind quasi zur Leitkultur im Netz geworden und auch ich „scanne“ Texte in aller Regel mehr als dass ich sie wirklich lese. Weiter → (Wann ist ein Blogbeitrag zu lang?)

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Claudia am 13. Dezember 2010 — 30 Kommentare

Wie ich als Bloggerin überlebe

Das wollte gestern eine Fern-Bekannte per Spontan-Chat von mir wissen. Wie sich schnell heraus stellte, meinte sie es nicht ökonomisch, sondern fragte danach, wie ich ausbleibende Resonanz verkrafte: „Was ist, wenn du etwas schreibst, das dich tief bewegt, und niemand sagt etwas dazu?“

Tja, der letzte Beitrag hier (zum Thema „Gemeinsinn“!) hat auch grade niemanden interessiert, obwohl er auf Wunsch von Stammlesern zustande kam. Aber gerade das ist es wohl, was zur bisherigen Null-Resonanz beiträgt: im Grunde hab‘ ich dazu schon alles gesagt, nicht nur in einem Artikel, sondern auch im längsten Kommentargespräch aller Diary-Zeiten. Für mich also kein Anlass, in Blogger-Depression zu verfallen. :-)

Bei der Fragerin hatte es sich jedoch anders dargestellt. Ihr Thema war „aus dem Herzen geschrien“ und dass es keine Reaktionen gab, hat‘ ihr das Bloggen verleidet. Was ich verstehen kann, denn nichts wirkt so ausgrenzend und vereinsamend wie komplett ignoriert zu werden, wenn man sich inmitten einer persönlichen Krise mit allem, was auf der Seele liegt, schreibend einer Öffentlichkeit anvertraut. Kommen dann womöglich auch noch Negativ-Kommentare oder Spötteleien, wird das Ganze leicht zum persönlichen Kommunikations-GAU.
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Claudia am 06. September 2010 — 15 Kommentare

Warum Literatur? Kleine Meditation über das eigene Schreiben

Ich schreibe hier viel zu lange Texte. Nicht nur, weil der Impuls mich so weit trägt, sondern auch deshalb, weil ich verstanden werden will – wenn ich schon mal ‚was sage.

Schon die Themen sind ausschließlich solche, die für mein Empfinden jeden etwas angehen. Und alle sollen meine Sicht der Dinge voraussetzungslos nachvollziehen können – nicht unbedingt meine Antworten und Herangehensweisen, aber zumindest die Fragestellung. Weiter → (Warum Literatur? Kleine Meditation über das eigene Schreiben)

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Claudia am 10. Juni 2010 — 32 Kommentare

Schubumkehr: Vom Buchstabenglück zurück zum Sinn

„Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück“ ist der Untertitel dieses, jetzt gut 11 Jahre alten Webdiarys. Der Titel bezog sich auf eines meiner ersten Themen im Web: „Sinn des Lebens“ war eine exemplarische Suchanfrage, an deren Ergebnissen entlang ich einen später recht erfolgreichen Artikel über Philosophie im Netz schrieb, zu Zeiten, als die breite Öffentlichkeit noch nicht ahnte, was sich da „online“ entwickelte. Dass ich 42 (!) Jahre alt war, als ich meine erste Homepage baute, spielte ebenfalls eine Rolle – und das „Buchstabenglück“ sollte aussagen, dass es mich glücklich macht, über alles zu schreiben und im Netz zu kommunizieren, was mich bewegt. Ganz unabhängig vom Thema und auch davon, was durch dieses Schreiben BEWIRKT wird.

Ich fühlte mich angekommen in meiner eigentlichen Profession: Schreiben, kommunizieren, Webprojekte entwickeln – für mich und für andere. Auch alle beruflichen Aktivitäten zuvor lagen schon auf dieser Linie, wenn auch noch ohne Netz. Fantasievolle Öffentlichkeitsarbeit war mein Beitrag zu den politischen Themen, für die ich in jungen Jahren kämpfte: es fiel mir leicht und machte riesigen Spass! Nebenbei hatte ich ein Studium zur Dipl-Kommunikationsdesignerin hinter mich gebracht, und später entwickelte ich Kampagnen zur Klima-Problematik, lange bevor das Thema richtig hochkochte. Das Netz entdeckte ich dann 1995 und schrieb ab 1996 Beiträge für Printmedien über „Internet und….“ – bis die kommerziellen Akteure das Web okkupierten und fortan nur noch „nützliche“ Themen gefragt waren (Arbeit finden, Shoppen, Technik, Erotik). Weiter → (Schubumkehr: Vom Buchstabenglück zurück zum Sinn)

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Claudia am 04. April 2010 — 25 Kommentare

Warum ich kein privates Tagebuch schreibe

Thinkabout hat ein paar interessante Texte rund ums Tagebuch schreiben veröffentlicht. Ich konnte und wollte das nie und weiß nicht mal genau, warum. Langeweile ist das Gefühl, das ich am meisten damit verbinde: warum sollte ich Gedanken in Sätze fassen, um sie dann in der Schublade zu lassen?

Von sich schreiben

Entdeckt hab‘ ich das selbstreflexive Schreiben in Briefen an meinen Yoga-Lehrer, die ich wöchentlich schrieb. Ich berichtete, was ich in den Yoga-Stunden erlebte und was ich zu alledem dachte, was er da so erzählte – bezog also die Lehren (Yoga, ZEN, westliche Philosophie) auf mein alltägliches und nicht-alltägliches Leben und betrachtete es durch die Brille der neuen Erkenntnisse und Erlebnisse. Es war nicht angedacht, dass er brieflich antworten sollte, doch manchmal nahm er in der Stunde einen Gedanken oder eine Frage aus meinen Briefen auf und sagte etwas dazu.
Dieses Schreiben ergänzte die auf „Erleben“ ausgerichteten Yoga-Stunden aufs Beste. Ich erlebte große Inspiration, schrieb ungemein gern diese immer mehrseitigen Briefe und schätzte es sehr, mich dabei in die Themen richtig zu vertiefen, mir selber schreibend Dinge klar zu machen… toll! Weiter → (Warum ich kein privates Tagebuch schreibe)

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Claudia am 15. März 2010 — 11 Kommentare

Über Texte als Ware und Gespräch

Zum Thema „Gute Online-Texte. Schreiben für das Internet“ hat mich Tillmann Scheele auf seinem Blog Maclites befragt. Obwohl das Interview ein Format ist, das unter Bloggern und auch schon in den 90gern gang und gäbe ist, mutet es mich doch immer noch seltsam an, so zum „Gegenstand“ eines langen Artikels zu werden.

Nun, in Wahrheit ist es ja gar nicht so: es geht um die Texte, um Tipps für Blogger und um allerlei Rahmenbedingungen „rund ums Webben“ – eigentlich genau das, was zu meinem Webwriting-Magazin, das Tillmann als Ausgangspunkt wählte, gut passt. Und doch beschlich mich während der Beantwortung der Fragen ein wenig das Gefühl, dass wir da ein Thema besprechen, das in dieser Form gerade dabei ist, Richtung Vergangenheit abzudriften: Geht es wirklich noch um TEXTE? Führen wir nicht mehr und mehr GESPRÄCHE? Weiter → (Über Texte als Ware und Gespräch)

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Claudia am 05. Februar 2010 — 13 Kommentare

Doch kein neues Blog – erstmal…

Seit Wochen beschäftige ich mich mit dem anstehenden „Einstieg ins mobile Internet“, der mir vom Körper aufgezwungen wird. Der mag einfach nicht mehr so lange vor dem PC sitzen – ein wahrlich nicht neues Problem, das ich aber nicht einfach aussitzen kann. Ärgerlich, aber Fakt!

Die Ergebnisse meiner bisherigen und künftigen Forschungen bezüglich Geräte-Kauf (Netbook? Notebook? Tablet?? ) und allem, was damit so an Technik-Themen verbunden ist, wollte ich eigentlich in ein neues Blog schreiben. Erweitert um viel verständlich (!) geschriebenes Basiswissen und richtig gute, Orientierung schaffende Linklisten wäre das ein knackiges themenzentriertes Medium, das auch ein paar Werbekunden und Sponsoren locken könnte: Zielgruppe 50plus, also meine lieben Altersgenossen, die teilweise recht kulturpessimistisch und Technik-kritisch eingestellt sind – und die echt die Krise kriegen, wenn sie ein übliches „TechBlog“ mit Insider-Jargon und schnellem „Hype-Wechsel“ zu Gesicht bekommen. Weiter → (Doch kein neues Blog – erstmal…)

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Claudia am 03. März 2009 — 4 Kommentare

10 Jahre Digital Diary: Was hat sich verändert?

So eine Rückschau darf natürlich nicht fehlen: Was hat sich verändert seit März 1999, als ich den ersten Beitrag ins Digital Diary schrieb? In der Netzwelt und in mir?

Ich hab‘ mal ein bisschen gestöbert: Der dritte Eintrag vom 5.März hieß „Ein Loblied aufs Webben“ und enthält folgende begeisterte Passage:

„Leute, die das Netz nicht aus eigener Erfahrung (nutzen, nicht nur surfen!) kennen, glauben daran, daß es beim Veröffentlichen im Web darauf ankäme, eine potentiell weltweite – zumindest aber erwähnenswert große Leserschaft anzuziehen. Unterstellt wird der Wunsch nach einem Verlag, der so gnädig sein möge, den AUTOR zu entdecken! Sie können sich nicht vorstellen, daß neben dem Buchmarkt mit seinem Hungerlohn, seinen Orden und Ehren, seinen Miniauflagen, die in den Lagern verfaulen, weil man dafür ja nicht noch Werbung machen kann – das neben dieser langweiligen Veranstaltung zur Aufrechterhaltung des Wirtschaftslebens das ECHTE LEBEN stattfindet. Das echte Leben der Schreibenden, für die es unwichtig ist, ob man sie „Autor“ nennt oder suchtkrank. Denen es jedoch ungeheuer wichtig geworden ist, ohne Aufwand, Vorschriften und Umwege veröffentlichen zu können, was immer gerade kommt. Und nicht für einen Markt, nicht für einen Bücherschrank, sondern mitten im richtigen Leben, für alle, die vorbeikommen. Weiter → (10 Jahre Digital Diary: Was hat sich verändert?)

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