Thema: Schreiben & Bloggen

Claudia am 10. April 2000 — Kommentare deaktiviert für Drei Tage offline

Drei Tage offline

Was für ein Gefühl, die Feder des Füllhalters über ein Papier zu führen und Spuren zu hinterlassen! Seltsam verkrüppelt die Schrift, aus der Übung die Hand, deren Zeigefinger nur noch den Mausklick kennt, deren Fingerkuppen viel lieber gegen harte Tasten hacken, anstatt den eleganten Lamy in diskziplinierten Schwüngen durch ein Nichts zu manövrieren. Weiter → (Drei Tage offline)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 22. März 2000 — Kommentare deaktiviert für Etwas mit Sinn?

Etwas mit Sinn?

Mit dem gestrigen Diary-Eintrag wollte ich mal nicht sinnvolle Sätze mit Aussage und vorausgegangener Reflexion zu bilden, sondern einfach losschreiben. Das geht und kann sogar richtig Spaß machen, wie jeder weiß, der mal einen Creative Writing-Kurs besucht hat. Ich wollte allerdings keinen Spaß, sondern war äußerst frustriert über die Nutzlosigkeit sinnvoller Texte: Ich kann ja soviel wissen und auch hinschreiben, aber das ändert nichts, nicht am Putenfleisch-Dilemma und nicht am eigenen Handeln. Weiter → (Etwas mit Sinn?)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 21. März 2000 — Kommentare deaktiviert für Mal anders…

Mal anders…

Gedanken kommen nicht in ganzen Sätzen, sagt M., und meinetwegen soll es ruhig mal so vor sich hinschreiben, alles draußen vor oder überhaupt nicht mehr, im Zweifel Leere. Leere Zigarettenschachtel, Camel Filter, Funktastatur von Logitech, was gibt es außer Produkten? Marken, Namen, Zeichen, Logos, Tätowierungen, Webdesigns, Warenmuster, ich bin ich und nicht du, muß das täglich neu bewiesen werden? Heute ist wieder so ein Tag, der einfach endet, ohne jungen wilden Autoren ein Thema gegeben zu haben. Die ergonomische Plastikablage für die Handballen an der Tastatur verhilft auch nicht dazu, große Worte zu machen oder klitzekleine Lacher hervorzukitzeln. Alles easy, draußen sind schon 10 Grad, der Frühling ist da. Gottfried Benn hat daraus gute Gedichte gemacht, sagt M.

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 05. März 2000 — Kommentare deaktiviert für Medien & Scheuklappen – für Over40s

Medien & Scheuklappen – für Over40s

Juh schrieb in der Mailingliste Netzliteratur:

„Ich finde, entwürdigend bei Big Brother und auch einigen anderen Spektakeln ist weniger, daß ganz individuelle Menschen entwürdigt werden, sondern daß dies für uns alle entwürdigend ist, weil es zeigt, wozu Menschen fähig sind, wenn sie nur Geld dafür kriegen. Daß Menschen zu allem bereit sind, wenn der Anreiz stimmt, ist zwar ein Allgemeinplatz. Aber die Verführbarkeit des Menschen andauernd vorzuführen, das verstößt m.E. gegen die Menschenwürde.“

Weiter → (Medien & Scheuklappen – für Over40s)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 29. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Über Medien

Über Medien

Ich bemerke, dass mir traditionelle Medien immer langweiliger werden. Und zwar wirklich spürbar, mir kommt das GANZ GROSSE GÄHNEN, wenn ich z.B. erlebe (in Ansätzen, ich schalte dann ja aus), wie die vorgestrige Wahl im TV des Langen & Breiten ausgewalzt wird, von Sendung zu Sendung, Kanal zu Kanal. Dabei hat diese Wahl wirklich nichts weiter Unerwartetes ergeben, ausser vielleicht, dass man vorher geglaubt hatte, der „Denkzettel“ werde deutlicher ausfallen. Mir stundenlang anzuhören, was nun dieser und jener dazu für Gemeinplätze von sich gibt (40 Sek pro Statement, anderes ist ja nicht drin) halte ich einfach nicht mehr aus. Weil ich Interessanteres kenne. Z.B. die Mailingliste Netzliteratur, die für mich ‚zigmal unterhaltender und informativer ist! Ich müßte mal ausrechnen, wieviel Zeit und Geld anderen Medien dadurch schon entgangen ist. Weiter → (Über Medien)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 08. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Im Tief

Im Tief

Ein Tief zieht über den Norden, Regen und Sturmböen sind angesagt. Paßt irgendwie, es sind düstere Tage. Im ORB hab‘ ich mir neulich die Sendung über Webdiarys angesehen, wollte doch mal sehen, was mir entgangen ist, als ich die Einladung ausschlug. War wirklich ein guter Entschluß! Diarys wurden vor allem als intimitätsverletzende Schreibereien seltsamer Gestalten dargestellt – doch so etwas findet sich hier nicht. Vielleicht sollte ich groß drüber schreiben: „literarisch-essayistisches Webtagebuch“, damit deutlicher wird, daß es diese Form AUCH gibt. Journalisten lesen ja nicht erst lang ‚rum….

Ihr Besucher – so um die 60 am Tag – guckt immerhin trotzdem rein und schreibt sogar oft interessante Kommentare. Nicht alle veröffentliche ich hier, das ist zeitlich einfach nicht zu schaffen. Doch freu‘ ich mich immer drüber, denn: eine Website und erst recht ein Diary ist ein Kommunikationsangebot. Wollte ich alleine vor mich hinschreiben, würde ich es als Zettel an meine Wand hängen! Feedback gibt mir oft auch Ideen zu Themen – schließlich schreibe ich aus Freude am Schreiben, nicht um etwas Konkretes zu verkünden oder gar die Welt zu belehren.

Ich überlege, eine Rubrik „Leser-Sites“ einzuführen: Schickt mir Eure URL, mit Seitentitel und einem kurzen Kommentar, was man dort findet – wenn Ihr mögt. Ich verspreche, das in absehbarer Zeit zu verwirklichen…

Zum Text vom 6.2. sagte ein guter Freund, er sei so seltsam ambivalent: Was wären wir ohne all die Geräte? Und was sind wir doch für ein verrücktes Pack MIT dem ganzen Equipment!
Genau so erlebe ich es: das Leiden an der Technik und ihre Nützlichkeit halten sich derart die Waage, daß eine Konsequenz in die eine oder andere Richtung unmöglich wird. Weder will ich OHNE leben, noch kann ich die negativen Aspekte ignorieren, die mich täglich nerven.

Gerade wird unsere Zentralheizung hier im Schloß zum wiederholten Mal repariert – es war hochgradig kompliziert, das Leck zu finden. Verschiedenste Meßgeräte und Techniken wurden eingesetzt, unterschiedliche Testläufe und zeitweises Abstellen waren nötig. Und immer wieder kommen andere Leute, die nicht immer den Überblick über alles haben. Man fragt sich wirklich: ist es das wert? Vielleicht wäre das Zurück-zur-Ofenheizung doch überlegenswert, man hätte zwar individuell mehr zu tun, aber es wäre überschaubar. Und so ein richtiges brennendes Feuer ist doch auch was. Weiter → (Im Tief)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 06. Februar 2000 — Kommentare deaktiviert für Die universale Maschine

Die universale Maschine

Die ‚Referenzliste‘ des Webhits-Zählers listet einige Links auf, die aus den Weiten des Web auf dieses Diary zeigen. Als ich gestern mal wieder reinsah, fand ich eine Seite, auf der Jörg (ohne Nachname) meinen Text „Wir können nicht dienen?“ liebevoll gestaltet und ausgestellt hat. Sowas freut mich! Und gelesen hab‘ ich ihn auch nochmal: es ist eine heftige Anklage gegen die Dominanz der Geräte, die sich zwischen Mensch und Mensch schieben und zunehmend unsere Zeit und Energie auffressen. Weiter → (Die universale Maschine)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Neuere Einträge — Ältere Einträge