Thema: Schreiben & Bloggen

Claudia am 12. Oktober 2015 — 9 Kommentare

Brief an HP: Warum noch Worte aneinander reihen?

Dass ich seit 17 Jahren blogge, bzw. seit 19 Jahren ins Netz schreibe, verdanke ich den „Briefen an meinen Yogalehrer“, die ich zwischen 1993 und 1997 schrieb. Er hat in den samstäglichen Yoga-Stunden (mit nur 4, max 5 Schülern!) nicht nur Übungen vermittelt, sondern immer auch Reden gehalten, während wir auf den Matten lagen und erstmal entspannten, den Alltag gehen ließen. Es waren wunderbare, spontane Reden über verschiedene Aspekte des Yoga und seine Sicht auf alles – auf Mensch und Welt und das Woher/Wohin/Wozu. Meine Briefe waren die Resonanz auf diese Reden, aber auch Berichte über mein Leben, mein aktuelles Befinden und Denken in den angesprochenen Kontexten.
Irgendwann merkte ich: Es braucht IHN nicht mehr als Adressaten – meine Briefe sind lange schon Texte, die gut für sich stehen können. Warum also nicht „für alle“ schreiben? Bzw. für alle und niemanden, für mich und Mitmensch. Die Texte liegen nun immer noch auf meiner Festplatte herum, als Beispiel veröffentliche ich mal einen, der bereits stark von meinem Internet-Erleben beeinflusst ist.
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Claudia am 21. Mai 2015 — 5 Kommentare

Blog-Design: Überlegungen anlässlich eines sehr persönliches Updates

Nun werkel ich also tatsächlich an einem neuen Design fürs Digital Diary. Obwohl dieses Blog hier – in Besucherzahlen gemessen – nicht etwa mein erfolgreichstes Blog ist (sondern dieses hier und das), merke ich doch, dass dessen Aussehen für mich besonders wichtig ist. Warum?

Etwas Bleibendes inmitten beschleunigter Veränderungen

Das Digital Diary erlebt grade sein 17. Jahr und ist damit mein ältestes noch aktives Webprojekt. Es ist zudem das erste in der später typischen „Blog-Manier“. In den wilden ersten Internet-Jahren (1996 bis 1998) sah nämlich noch jede Webseite anders aus. Klar, die codete ja auch jede/r selbst, noch gab es keine Nutzungsgewohnheiten und Erwartungen an Navigation und Strukturierung.

Vor allem gliederte man Inhalte nach Themen, nicht chronologisch (originales Beispiel v. 1996/97). Weil noch nicht der einzelne Artikel, sondern die „Homepage“ im Zentrum der Aufmerksamkeit stand, kam eine Startseite dazu, auf der neue (und alte) Inhalte angeteasert wurden. (Noch ein Beispiel aus meinem web-historischen Archiv: HUMAN VOICES, meine allererste derartige Homepage mit einem kaum mehr überblickbaren Sammelsurium an Unterseiten).

– – – Home-Logos 1996 – – –
Home-Logos 1996

1998 entdeckte ich dann das „Bloggen“, das damals noch niemand so nannte. Als ich – mal wieder – mit dem Rauchen aufhörte, schrieb ich drei Monate lang ein begleitendes Webtagebuch bis das Thema wirklich durch war. Dann fehlte mir plötzlich ‚was… also startete ich das „Digital Diary“ und meldete meinen Namen als Domain an. Nicht etwa den Blognamen. Weiter → (Blog-Design: Überlegungen anlässlich eines sehr persönliches Updates)

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Claudia am 06. April 2015 — 15 Kommentare

Noch Handschrift lernen?

Der folgende Tweet wurde 226 mal retweetet und 428 mal „gefavt“. Heißt: Ziemlich viele stimmen zu:

„Schüler schreiben immer schlechter mit der Hand. Außerdem können nur noch wenige nen Kutschen-Wagen fahren oder mit 2 Steinen Feuer machen.“
Boris T. Kaiser (@DerBrainfucker)

Was meint Ihr? Ist der Verlust der Handschrift hinnehmbar, gar eine lange fällige Modernisierung im Kontext gewandelter Mediennutzung? Oder ein weiterer Schritt in die totale Abhängigkeit von technischem Gerät?

Meine eigene Handschrift kann ich schon lange kaum mehr lesen. Klar, ich schreibe ja fast nie mit der Hand. Höchstens mal ein paar Worte auf Zettel oder Flipboard.

Dennoch ist mir bei der Aussicht unwohl, Menschen könnten sich im Notfall nicht mehr über physische Zettel verständigen. Weil sie nur noch Buchstaben eintippen, aber nicht mehr selber schreiben können.

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Claudia am 17. Februar 2015 — 6 Kommentare

Schreibblockaden, Leuchtturmtexte, Social-Media-Kritik und die Wiedergeburt der Linkliste

Dass ich hier gut zwei Wochen nichts geschrieben habe, liegt u.a. daran, dass ich vieles über die derzeit brennenden Problemfelder lese: über ISIS, Ukraine, Griechenland, Finanzkapitalismus/Euro/Geldkrise und vieles mehr.

Will ich nun zu einem dieser Mega-Themen einen Blogbeitrag verfassen, fühle ich mich gefordert, erst jede Menge Gelesenes zu referieren, bevor ich überhaupt zu eigenen Gedanken kommen könnte. Wir leben in so unterschiedlichen Welten, dass man eine gemeinsame Basis des Meinens und Wissens gar nicht mehr voraussetzen kann.

Informative oder hinführende Texte zu verlinken, hilft nicht viel. Kaum jemand geht den Links in Blogartikeln nach, liest dort weiter (oder sichtet wenigstens die Quelle) und kehrt zurück. Klar, wer hat schon soviel Zeit? Also sind meine Diary-Artikel in der Regel so gehalten, dass man sonst nichts dazu lesen muss – bzw. das ist quasi der lange schon „eingefleischte“ Anspruch, unter dem ich schreibe. Der mich aber auch zeitweise verstummen lässt, wenn eine entsprechende Aufbereitung zu Thema X, Y oder Z einfach zuviel Arbeit machen würde, in Stunden gerechnet. (Recht viele fleissige Stunden muss ich den Gebrauchstexten widmen, mit denen ich Geld verdiene). Weiter → (Schreibblockaden, Leuchtturmtexte, Social-Media-Kritik und die Wiedergeburt der Linkliste)

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Claudia am 31. Januar 2015 — 2 Kommentare

Tagebuch bloggen

Ob ich das noch so könnte? Täglich loslegen, nicht genau wissend, über was ich schreiben werde? Ich komme drauf, weil Liisa auf Charmingquark gerade überlegt, ob sie ihre Tagesnotizen so forführen soll. Ja bitte, hab ich drunter geschrieben, denn ihre Texte würden mir fehlen. Dieses Tagebuch-ähnliche Schreiben hat noch was vom alten Internet. Es verströmt Wärme in der Kälte des Kampfs um Aufmerksamkeit, um Daten und ihren Schutz, um Schnelligkeit und „Viralität“, um Klicks und Likes und Shares und was da noch alles den Austausch, das Erzählen an den Rand gedrängt hat. Weiter → (Tagebuch bloggen)

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Claudia am 27. November 2014 — 20 Kommentare

Dienen statt ranten: Vom Umgang mit Aufregern

Gestern sah ich im RBB die Sendung „Krank durch Früherkennung“. Die in der Doku vermittelten Fakten über den fehlenden Nutzen der „Gesundheits-Checks“ sowie gängiger Früherkennungsuntersuchungen sind erdrückend, werden aber von bundesdeutschen Institutionen weitgehend ignoriert. Auch der Frage, warum das so ist, geht die Sendung nach und deckt das große Interesse verschiedener Akteure auf, aus eigentlich gesunden Menschen Kranke zu machen.

Anklagen und beschimpfen reicht nicht

Das ist nur einer von vielen Missständen, denen ich im täglichen Medienkonsum begegne. Ich rege mich dann furchtbar drüber auf, dass hier eine maßlose Ressourcenverschwendung im Gange ist, während an anderer Stelle (etwa beim Personal, in der Pflege, etc.) gespart wird und vielen Menschen sogar die Kostenübernahme für Medikamente verweigert wird, die ihnen helfen würden.
Weiter → (Dienen statt ranten: Vom Umgang mit Aufregern)

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