Thema: Lebenskunst, Philosophisches

Reflexionen über Wesentliches

Claudia am 21. August 2012 — 19 Kommentare

Wer bin ich? Nichts bestimmtes…

Dass die Frage „Wer bin ich?“ neben dem Woher-Wohin-Wozu die wesentliche Frage sei, konnte ich lange nicht verstehen. Jedenfalls nicht in jenem tieferen Sinn, der über die Alltagsantwort „ich bin Claudia Klinger, Webworkerin, wohnhaft in Berlin“ und Ähnliches hinaus geht.

Wenn ich derzeit der Frage wiederbegegne, wie gerade in den Kommentaren eines Artikels auf „Rosalies Midlife Crisis“, dann sag‘ ich aus heutiger Sicht: Mit meinem Unverständnis lag ich ziemlich richtig, es ist der Wahrheit näher als sämtliche möglichen Einzelergebnisse noch so ernsthafter Introspektion.

Das Selbst als Zwiebel

Mein früherer, vom ZEN inspirierter Yogalehrer hatte allerdings noch mehr zu bieten als bloß den Verweis auf die alte Frage. Er verwendete das Bild der Zwiebel: Mit der Frage „Wer bin ich?“ schäle ich die Zwiebel. Jede Antwort ist eine neue Schale, die nach einiger Zeit ebenfalls abgeschält wird, da keine Antwort auf Dauer DIE Antwort ist. Und sollten wir einmal alle Zwiebelschichten entfernt haben – was bleibt? Nichts! Weiter → (Wer bin ich? Nichts bestimmtes…)

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Claudia am 06. August 2012 — 9 Kommentare

Was ich nicht schreiben kann

Manchmal beneide ich Bloggerinnen wie Claudia K. (Sammelmappe), die einen Satz, ein paar Worte oder ein kleines Gedicht posten können – Selbstausdruck aktueller Gefühle ohne Geschichte dazu, die irgend etwas erklärt.

Warum kann ich das nicht? Warum schweige ich lieber bis wieder ein „kompletter“ Blogbeitrag das Licht der Welt erblickt? Ein Text, der keine Fragen offen lässt, WAS mich gerade bewegt und warum? Weiter → (Was ich nicht schreiben kann)

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Claudia am 13. Juni 2012 — 6 Kommentare

Angelesen: Domian über den Tod

Noch hab‘ ich nicht viel gelesen in Domians Buch „Interview mit dem Tod“. Ich hab‘ es mir gekauft, weil ich wissen will, was einer, der so lange und häufig mit den schlimmsten menschlichen Katastrophen, Ängsten und Leiden in Kontakt kommt, zum Tod zu sagen hat.

Schon auf den ersten Seiten hat mich Domians Rückschau in die eigene Kindheit angesprochen. Er schreibt:

„Schon als 13-jähriger Hauptschüler, bildungsfern und ohne jeglichen intellektuellen Hintergrund, hatte ich den Tod in meinem Kopf. Warum müssen Menschen sterben? Was passiert danach? Wann sterben meine Eltern? Wie sterbe ich?…… Versuchte ich mit meinen Schulfreunden über derartige Fragen zu sprechen, so war die Diskussion schnell zu Ende. Sie interessierten sich nicht für meine Grübeleien und hielten mich bestimmt für einen Spinner“.

Gibt es Menschen, die eine Art „Grübel-Gen“ tragen, dass den Anderen fehlt? Über den Tod hab‘ ich in jungen Jahren nicht viel nachgedacht, wohl aber über den Sinn, den Sinn des Lebens angesichts des Universums in seiner Größe und Ignoranz gegenüber uns Stäubchen auf dem Sandkorn Erde. Weiter → (Angelesen: Domian über den Tod)

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Claudia am 19. April 2012 — 3 Kommentare

Haltlos

Ein Text aus den Tiefen meiner Festplatte – von 1994:

Haltlosigkeit ist der Zustand, der eintritt, wenn die gewohnten Geländer wegbrechen, wenn die Stützpfeiler unauffällig weggerostet, die viel begangenen Brücken eingefallen oder von mittelschweren Orkanen zerstört sind.

Haltlosigkeit führt nicht auf die schiefe Bahn, denn eine Bahn ist immerhin ein Weg und abwärts ist eine Richtung. Weiter → (Haltlos)

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Claudia am 06. April 2012 — 10 Kommentare

Zu Ostern: Stirb und werde!

Genau wie Weihnachten wird auch Ostern von den meisten eher als „weltliches“ Fest gefeiert, selbst wenn ein Kirchgang noch dazu gehört. Mit den christlichen Ritualen – insbesondere dem Verherrlichen des Kreuzestods Jesus – kann ich auch nicht viel anfangen. Und „Auferstehung und Auffahrt in den Himmel“ ? Mal ehrlich, wer glaubt denn wirklich daran, dass das tatsächlich statt gefunden hat? (Welcher Himmel? Heute haben wir da doch den Weltraum und gewisse Brechungen des Lichts, die die Luft blau erscheinen lassen…)

Doch ebenso wie man sich bei Weihnachten auf das Sonnwendfest besinnen kann und sich daran erfreuen, wie „in tiefster Nacht“ das Licht zurückkehrt, so gibt es auch bezüglich Ostern eine spirituelle Deutung, mit der jeder etwas anfangen kann. In den berühmten Worten „Stirb und werde“ aus dem Goethe-Gedicht „Selige Sehnsucht“ klingt es an: Sterben, um zu werden, den Tod hinnehmen im Verlangen nach einem größeren Leben. Weiter → (Zu Ostern: Stirb und werde!)

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Claudia am 27. März 2012 — 11 Kommentare

Die morgendliche Suche nach Intensität

Liegt es daran, dass ich morgens nicht aufbreche, um einen Arbeitsplatz im Kreis von Kollegen aufzusuchen? Die mir dann erzählen könnten, was ihnen Wichtiges widerfahren ist, zuhause oder „im richtigen Leben“?

Bewusst hab‘ ich mich nie danach gesehnt, ganz im Gegenteil: ich war und bin glücklich darüber, dass ich seit Mitte der 90ger von zuhause aus arbeiten kann. Dort, wo „Leben und Arbeiten“ einander nicht krass getrennt gegenüber stehen, wie es für Angestellten-Jobs typisch ist. Dass sich junge „kreative“ freiwillig in eine neue Art Großraumbüro einmieten, um nicht allein zu sein, wundert mich eher, als dass ich sie beneide. Die Freiheit, mein Erwachen, Aufstehen, Arbeiten und Pausieren selbst zu wählen, möchte ich nicht missen – und dass ich mich dafür nicht umfangreich „zurecht machen“ muss, schätze ich als Lebensqualität. Weiter → (Die morgendliche Suche nach Intensität)

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Claudia am 23. März 2012 — Kommentare deaktiviert für Vom Wohnsitz des Denkens – Hannah Arendt erläutert Heidegger

Vom Wohnsitz des Denkens – Hannah Arendt erläutert Heidegger

Passend zum Kommentargespräch über mentales Versinken alter Menschen in der Vergangenheit hier eine kurze Rede der Philosophin Hannah Arendt (7 Minuten über „Staunen“). Es ist „harter Stoff“, sehr dicht und schnell, aber doch ohne Fachvokabular verständlich. Sie beschreibt, wie das Denken an etwas oder jemanden sich in der Nähe zwischen Denkenden und aktuelle Erfahrung schiebt – und wie andrerseits das Ferne im Denken erst richtig nah kommt.

Dies auf die Reflektion von Vergangenem anzuwenden, liegt jetzt bei uns.

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Claudia am 15. März 2012 — Kommentare deaktiviert für Im 13.Jahr: Das eigene Blog neu entdecken

Im 13.Jahr: Das eigene Blog neu entdecken

Heute ist mir so richtig aufgefallen, dass ich in diesem Blog ja auch mal nachlesen könnte, was ich so vor zehn Jahren erlebte, dachte und schrieb. Normalerweise schaue ich nie zurück. Mich interessieren aktuelle Themen, nicht Texte von vorvorgestern, schon gar nicht die eigenen.

Die Idee kam beiläufig, in einer Mail an jemanden, der mir nah und doch ferne steht. Dem „Gruß zum Fünfzigsten“ fügte ich die URL zu meinem entsprechenden Eintrag aus 2004 hinzu. Da er den schlichten Titel „Fünfzig!“ trägt, wusste ich, dass es ihn gibt. Als ich ihn nun wieder sah, fiel mir besonders die Google-Werbung für Seniorenheime ins Auge! Ich hatte auf diesen alten Seiten ein „Ad“ platziert, in das Google seit Jahren „passende“ Werbung einspielt – und es dann vergessen. Jetzt ist es weg. :-) Weiter → (Im 13.Jahr: Das eigene Blog neu entdecken)

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