Dass die Frage „Wer bin ich?“ neben dem Woher-Wohin-Wozu die wesentliche Frage sei, konnte ich lange nicht verstehen. Jedenfalls nicht in jenem tieferen Sinn, der über die Alltagsantwort „ich bin Claudia Klinger, Webworkerin, wohnhaft in Berlin“ und Ähnliches hinaus geht.
Wenn ich derzeit der Frage wiederbegegne, wie gerade in den Kommentaren eines Artikels auf „Rosalies Midlife Crisis“, dann sag‘ ich aus heutiger Sicht: Mit meinem Unverständnis lag ich ziemlich richtig, es ist der Wahrheit näher als sämtliche möglichen Einzelergebnisse noch so ernsthafter Introspektion.
Das Selbst als Zwiebel
Mein früherer, vom ZEN inspirierter Yogalehrer hatte allerdings noch mehr zu bieten als bloß den Verweis auf die alte Frage. Er verwendete das Bild der Zwiebel: Mit der Frage „Wer bin ich?“ schäle ich die Zwiebel. Jede Antwort ist eine neue Schale, die nach einiger Zeit ebenfalls abgeschält wird, da keine Antwort auf Dauer DIE Antwort ist. Und sollten wir einmal alle Zwiebelschichten entfernt haben – was bleibt? Nichts! Weiter → (Wer bin ich? Nichts bestimmtes…)
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