Alltag, alle Tage, alltäglich – in diesen Worten schwingt so etwas Abwertendes mit, das mir gleich auffällt, wenn ich es hinschreibe. Fehlt noch „grauer Alltag“, was immerhin für den Moment stimmt, wenn ich so aus dem Fenster sehe. Doch gehört der Moment ja nicht zum Alltag, jedenfalls dann nicht, wenn ich ihn wahrnehme, wie es sich für ein „Blitzlicht“ gehört. Und das Wetter ist ja niemals „alltäglich“, sondern immer anders, veränderlich eben.
Was ist also mein Alltag? Habe ich als Selbständige überhaupt so etwas, da ich doch von früh bis spät selber bestimme, was ich wann tue und wie? In meinen Online-Kursen lasse ich manchmal einen Text schreiben mit dem Titel „ein ganz normaler Tag“. Die Hälfte der Teilnehmer tut sich damit schwer und findet kreative Wege, die Aufgabe zu umschiffen, anstatt sie buchstabengetreu zu bearbeiten. Fast, als wäre es ein wenig ehrenrührig, einen „Alltag“ zu haben. Schließlich sollen wir flexibel sein, kreativ, allem Neuen gegenüber aufgeschlossen, immer bereit, das Gewohnte auf dem Altar der Neuerungen zu opfern. Rasten heißt rosten, und wer will das schon? Weiter → (Kleine Meditation über den Alltag – ein Blitzlicht)
Diesem Blog per E-Mail folgen…