Thema: Lebenskunst, Philosophisches

Reflexionen über Wesentliches

Claudia am 22. September 2007 — 15 Kommentare

Wie verbessere ich die Welt?

Kleine Meditation über die menschlichen Möglichkeiten, die Welt zum Schöneren zu verändern

Jeden Tag gestalte ich meine Welt und trage damit zum Ganzen der Welt bei. Ob ich nun einen Artikel schreibe, eine Website gestalte, im Garten das „Unkraut“ lieber stehen lasse oder in der Schlange vor der Supermarktkasse meine Stimmung mit den anderen Wartenden teile: Ich bin immer Täterin und Opfer zugleich, empfange Eindrücke, interpretiere sie auf meine Art und reagiere darauf. Dem kann ich mich gar nicht entziehen, denn wie alle lebenden Wesen bin ich dem Stoffwechselprozess mit der „Umwelt“ ausgesetzt. Schon die Pflanzen streben nach „Weltverbesserung“, indem sie sich lieber dem Licht zuwenden als der Dunkelheit und so geht es weiter, quer durch die Lebensformen: Leiden meiden und Freude suchen ist unsere Grundmotivation, von dem aus sämtliche Welt- und Selbstverbesserungsbemühungen nur Varianten darstellen, keine Ausnahme. Weiter → (Wie verbessere ich die Welt?)

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Claudia am 07. August 2007 — 18 Kommentare

Spiritueller Materialismus

Worum geht es eigentlich in diesem Leben? Die Frage erfordert zwar eine individuelle Antwort, doch kommt sie mir vor allem dann in den Sinn, wenn ich lese, wie andere sich ums „richtige Leben“ bemühen. Dreh- und Angelpunkt solcher Strebungen ist meist das eigene Ich, das gleichzeitig als bloßes „Konzept des Verstandes“ angesehen wird (denn: WO ist das Ich?? Es gibt nichts Substanzielles, an dem wir es festmachen könnten).

Diese Sicht der Dinge schützt nun aber nicht vor dem spirituellen Materialismus, der das eigene Wohlergehen als „ganz bei sich sein“ definiert und idealisiert, und so neue Probleme mit der Außenwelt produziert: Immer wieder sind da Andere, die mit ihren gewöhnlichen Ängsten und Aggressivitäten, mit ihren sozialen Masken und mentalen Verwirrungen die Harmonie stören. Wie unangenehm, von diesem ganzen Wust der Alltäglichkeit berührt und bewegt zu werden! Weiter → (Spiritueller Materialismus)

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Claudia am 24. Juli 2007 — 23 Kommentare

Was ist Jugend? Zum 53. Geburtstag

Gestern bin ich 53 geworden. Dass mir rein äußerlich die Jugendfrische langsam abhanden kommt, ist zwar schade, doch nicht wirklich stimmungsdämpfend. Wer wie ich nie viel Wert auf die Optik gelegt hat, lernt das halt auch im fortgeschrittenen Alter nicht mehr! :-)

Mir geht es mit diesem Lebensalter tatsächlich so gut, wie ich es mir mit 20, 30 und auch noch mit 40 gar nicht vorstellen konnte. Ich lebe, liebe und arbeite genau so, wie ich es mir wünsche, und selbst bei längerem Grübeln fällt mir nichts ein, was ich gerne anders hätte. Weiter → (Was ist Jugend? Zum 53. Geburtstag)

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Claudia am 14. Juli 2007 — 24 Kommentare

Sterben ohne Jammern?

Ich wurde zu einem Treffen meiner alten Schreibgruppe eingeladen, die ich in den letzten zehn Jahren nur noch sehr sporadisch traf. Eine Art Gedenkveranstaltung für eine Mitschreiberin, die neulich an Krebs gestorben ist, sollte es sein. Ich habe abgesagt, obwohl ich die Frau wirklich mochte.

Zur Zeit ödet mich das Thema „Tod und Sterben“ einfach nur an. Vielleicht, weil meine Mutter nun schon so lange stirbt, doch ist es nicht nur das. Noch vor zwei drei Jahren tauchte ich – ausgelöst durch die Todesangst beim Fliegen – innerlich tief ein in die ganz persönliche Erkenntnis der Tatsache, dass das Leben endlich ist und dieses hoch geschätzte „Ich“ eines Tages einfach so verschwinden wird – wie furchtbar! In Spekulationen auf ein „danach“ bzw. ein Jenseits kann ich mich nicht retten, zum Glauben jedweder Art bin ich einfach nicht im Stande. Was also dann? Weiter → (Sterben ohne Jammern?)

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Claudia am 11. Juli 2007 — 8 Kommentare

Mein Juli – ein Arbeitsabenteuer

Rückblicke und Ausblicke auf ein kreatives Altern

Nun bekomme ich schon Nachfragen, wo ich denn abgeblieben bin seit meiner Reise nach Wiesbaden. Kein Eintrag seitdem, kein „Hallo, bin wieder da!“ – aber es gibt mich noch, keine Sorge! Einerseits war ich erschöpft von diesem so intensiven Wochenende: Das Klassentreffen nach 34 Jahren, der Besuch bei meiner sterbenden Mutter, die Non-Stop-Kommunikation von Donnerstag bis Sonntag, die vielstündige Fahrt mit einem alten Schulfreund, mit dem es viel zu reden gab.

Als ich dann Montag wieder am PC saß, stürzten die in vier Tagen „offline“ aufgelaufenen Dinge über mich herein, als gäbe es auf der Welt keine Wochenenden und erst recht keine Sommerflaute. Und fürs folgende Wochenende hatte sich schon meine Schwester angesagt! Ihr Besuch bei mir war wundervoll, doch fiel damit erneut „das Übliche“ aus, die gewohnte Pause am Samstag und Sonntag, darunter auch die Muße zum schreiben.

Was ich beim Klassentreffen und mit meiner Mutter erlebt habe, werde ich gefragt. Ersteres war besser als gedacht. Schon im Gymnasiums waren wir mehr ein verrückter Haufen verschiedener Individualisten als eine normale Klasse: Musischer Zweig, Hauptfach Kunst, bzw. Musik, dazu die experimentelle und kulturrevolutionäre Stimmung der Jahre 1968 bis ’73 – sogar ein alter Klassenlehrer war gekommen und erzählte uns, dass wir damals „seine erste große Herausforderung“ waren, nachdem wir die vorherige Klassenlehrerin gerade auf äußerst skandalöse Art weggemobbt hatten. Weiter → (Mein Juli – ein Arbeitsabenteuer)

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Claudia am 25. Juni 2007 — 5 Kommentare

Leben und Tod – so nahe beisammen

Diese Woche werde ich nach Wiesbaden fahren, in meine alte Heimat. Meine Mutter wird nicht mehr lange leben und so nehme ich die Gelegenheit eines Klassentreffens war, noch einmal hinzufahren.

Ein Klassentreffen nach 34 Jahren! Bisher hat es keines gegeben und ich hatte auch kein Bedürfnis danach, wie auch die anderen „Ehemaligen“ nicht. Dass es doch zustande kommt, verdankt sich dem Engagement einer Frau, die sich sehr ins Zeug gelegt hat, dass es stattfindet. Eine Frau? Als Frau kenne ich sie nicht, nur als Teenager – jetzt sind wir alle deutlich über 50, es wird gewiss komisch, die Mitschüler zu sehen. Ob ich sie überhaupt erkenne??? Weiter → (Leben und Tod – so nahe beisammen)

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Claudia am 26. Mai 2007 — 8 Kommentare

Von der Zumutung, ein Mensch zu sein

Es ist Pfingsten: kommt jetzt etwa der Geist auf uns herab? Vermutlich nicht mehr als an anderen Tagen. Und überhaupt: was für ein Geist soll es sein? Channel-Medien haben eine Menge verschiedener Geister zu bieten: aufgestiegene Meister, alt-indische Gottkönige, Verstorbene und Vermisste, Heilige, Weisheitslehrer, Erzengel und Naturgeister. Mit wem talken Sie am liebsten?

Ach je – ein Anfall von Zynismus! Diese Pest meinte ich doch lange schon hinter mir zu haben! Doch kaum hebe ich den Blick und schaue aufs Große & Ganze der Gesellschaft, ist er immer noch allzu oft die erste Gemütsreaktion. Es ist ja auch leicht, sich über etwas lustig zu machen: man steht dann drüber, rechtet und richtet von oben herab und stabilisiert damit die eigene DISTANZ zum Thema.

Weiter → (Von der Zumutung, ein Mensch zu sein)

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Claudia am 11. April 2007 — 3 Kommentare

Leben mit der finalen Diagnose – und schreiben!

„Wir reden über Wochen….“ – mit dieser ärztlich verkündeten Perspektive einfach weiter leben, geht das? Wie es geht, beschreibt Ulla in den neueren Einträgen ihres Altweibersommer-Blogs. Als ich nach längerer Pause dort mal wieder vorbei surfte, erwischte mich ihre Geschichte „aus heiterem Himmel“. Ich erwartete lockeres Geplauder über dies und das, statt dessen las ich von der Diagnose, der sie sich seit wenigen Monaten stellen muss: Bauchspeicheldrüsenkrebs, inoperabel. Weiter → (Leben mit der finalen Diagnose – und schreiben!)

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