Thema: Lebenskunst, Philosophisches

Reflexionen über Wesentliches

Claudia am 12. Oktober 2015 — 9 Kommentare

Brief an HP: Warum noch Worte aneinander reihen?

Dass ich seit 17 Jahren blogge, bzw. seit 19 Jahren ins Netz schreibe, verdanke ich den „Briefen an meinen Yogalehrer“, die ich zwischen 1993 und 1997 schrieb. Er hat in den samstäglichen Yoga-Stunden (mit nur 4, max 5 Schülern!) nicht nur Übungen vermittelt, sondern immer auch Reden gehalten, während wir auf den Matten lagen und erstmal entspannten, den Alltag gehen ließen. Es waren wunderbare, spontane Reden über verschiedene Aspekte des Yoga und seine Sicht auf alles – auf Mensch und Welt und das Woher/Wohin/Wozu. Meine Briefe waren die Resonanz auf diese Reden, aber auch Berichte über mein Leben, mein aktuelles Befinden und Denken in den angesprochenen Kontexten.
Irgendwann merkte ich: Es braucht IHN nicht mehr als Adressaten – meine Briefe sind lange schon Texte, die gut für sich stehen können. Warum also nicht „für alle“ schreiben? Bzw. für alle und niemanden, für mich und Mitmensch. Die Texte liegen nun immer noch auf meiner Festplatte herum, als Beispiel veröffentliche ich mal einen, der bereits stark von meinem Internet-Erleben beeinflusst ist.
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Claudia am 22. Juni 2015 — 21 Kommentare

Was ist wichtiger: Wir oder ich? Zum Kampf der Kulturen

Der folgende Text entstand als Kommentar zum Blogpost „Sackgassen“ von Sherry (Herz im Kopf-Blog), die in zwei Welten lebt – als Exil-Iranerin inmitten von Deutschland. Bzw. nicht eigentlich zum Blogpost selbst, sondern zum Kommentargespräch, in dem die asiatischen und orientalichen „kollektivistischen Kulturen“, die das WIR über das ICH stellen, unserem westlichen Indiviudualismus mit all seiner Selbstbezogenheit und Ignoranz gegenüber gestellt wird. Weiter → (Was ist wichtiger: Wir oder ich? Zum Kampf der Kulturen)

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Claudia am 02. Juni 2015 — 11 Kommentare

Vom Sinn des Lebens: nur „fressen, ficken, saufen“ ?

Immerhin spielt der „Sinn des Lebens“ eine Rolle im Untertitel dieses Blogs. „Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück“ verweist auf das kleine Glück, sich schriftlich ausdrücken zu können – und nicht nur für die Schublade, sondern als Kommunikation mit der Welt da draußen.

Heute schrieb „dasNuf“ in Wie Kühe auf der Weide:

„Dieser Alltag. Alles ist bestens, aber wenn ich näher darüber nachdenke ist es so sinnlos. A – B – C. Jeden Tag.
Ich frage mich, ob ich unzufrieden sein darf. Darüber, dass ich plötzlich alt aussehe auf Fotos. Überall Falten.
Darüber, dass ich Pflichten zu erfüllen habe.
In mir sammelt sich Wut. Mir war das gar nicht klar. Eine Freundin, die auch jemanden verloren hat, sagte das: “Ich bin so wütend” und plötzlich denke ich: “Ja! Ja, genau! Was ich fühle ist Wut. So viel Wut.”
Über jede verschwendete Minute meines Lebens. Rückwirkend. Jeden Satz, den ich nicht gesagt habe. Jedes Gefühl, das ich unterdrückt habe und ich habe so viel unterdrückt. Wollte funktionieren. Nicht unfreundlich erscheinen. Reif und gelassen. Jetzt ist mir nach fressen, ficken, saufen und zwar genau so ekelhaft unfein wie es klingt. Mehr hat das Leben doch nicht zu bieten. Jedes mittelgute Essen ist eine Beleidigung. Warum muss eigentlich ICH immer diejenige sein, die sich zusammenreißt? Die ruhig bleibt? Die nachdenkt, was wie auf wen wirken könnte? Warum kann ich eigentlich nicht auch mal rumschreien? Ungerecht sein? Utopische Sachen einfordern? Mich irrational verhalten?“

Hat man einen lieben Menschen verloren, der in jungen Jahren aus dem Leben gerissen wurde, stellt sich fast zwangsläufig die Frage, was mit dem eigenen Leben ist: Würde es mich jetzt treffen, hätte ich genug gelebt? Oder habe ich „nur funktioniert“, mich abgestrampelt, um fremden Anforderungen und Erwartungen zu genügen? Weiter → (Vom Sinn des Lebens: nur „fressen, ficken, saufen“ ?)

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Claudia am 29. Oktober 2014 — 6 Kommentare

Mehr Freude – Strategien gegen den Netzfrust

Die liebevollen Kommentare zu meinem „Netzfrust“ raten mehrheitlich zur Web-Diät: nicht mehr so viele schlechte Nachrichten aus aller Welt konsumieren, die doch nur die Laune verderben, ohne dass man wirklich etwas gegen all den Mist tun könnte. Ja, Ihr habt ja so recht! Ich brauche mehr Freude im Alltag und sollte nicht soviel Zeit darauf verwenden, das Üble zu sichten, zu selektieren und weiter zu reichen. Die Idee, zumindest durch diese „Kuratierung“ der Bad News etwas zum Wohl der Welt beizutragen, ist vielleicht nicht ganz falsch, wird aber kontraproduktiv, wenn ich selber dabei tief in den psychischen Keller aus Wut, Angst und Trauer steige.

Würde ich heute aus dem Leben scheiden, würde es auf Twitter garantiert nicht auffallen, dass meine Tweets über „Bemerkenswertes“ fehlen!!! Anstatt über zu wenig Resonanz in Zeiten „sozialer Medien“ zu klagen, könnte ich mich SELBST freudigerem Tun und Erleben zuwenden. Noch nie ist es mir auf diesen Spielfeldern um persönliches Glänzen mit vielen Likes, Fans, Friends, Retweets gegangen (sonst hätte ich vornehmlich Katzen-Content gepostet), aber immer wieder hat es mich sehr frustriert, wenn aus meiner Sicht WICHTIGES fast gar nicht bemerkt wird – sei es als Blogpost oder als weiter gereichter Inhalt. Das Bild vom Mitmenschen wird so definitiv verzerrt, dabei geht es zumindest vielen von ihnen vermutlich wie mir: zu viele schlechte Nachrichten bewirken Apathie, das Gefühl der Machtlosigkeit nimmt zu, das eigene Potenzial, „trotzalledem“ irgendwas Positives, Ermunterndes, Tröstliches zu schreiben nimmt drastisch ab.
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Claudia am 13. August 2014 — 24 Kommentare

Mein Bücherregal – ein Auslaufmodell #Blogparade

Dörte vom Minima Muse-Blog ruft zur Blogparade mit dem Thema „mein Bücherregal“ auf. Sie wünscht sich „möglichst viele Liebeserklärungen an das gedruckte Wort“, doch fürchte ich, damit nicht dienen zu können. Bei mir ist das Bücherregal ein Auslaufmodell, das im übrigen lange schon einer in den 80gern beschlossenen Beschränkung unterliegt: Nicht mehr als vier mal 80cm Regalplatz!

Das sieht derzeit so aus:

Bücherregal

Wie Ihr seht, wird die Vorgabe ziemlich genau eingehalten, das Regal ist ansonsten Aktenschrank und Ablage – und ich hab‘ nicht extra fürs Foto etwas verändert! Aber zugegeben: im Wohn/Schlafzimmer gibt es nochmal ein Regal, mit nochmal einem Meter Bücher, die dort verstauben bis ich mich aufraffe, sie irgendwie loszuwerden.
Weiter → (Mein Bücherregal – ein Auslaufmodell #Blogparade)

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