Thema: Lebenskunst, Philosophisches

Reflexionen über Wesentliches

Claudia am 17. Januar 2014 — 64 Kommentare

Jugend im Wartezimmer: Julia Engelmann gegen traurige Konjunktive

„Wenn wir dann alt sind und unsere Tage knapp – und das wird sowieso passieren – dann erst werden wir kapieren, wir hatten nie was zu verlieren“ – ein berührender Aufruf gegen den allzu vorsichtigen täglichen Trott. Julia Engelmann auf dem 5.Bielefelder Hörsaal Slam:


via Kraftfuttermischwerk

Mich macht das richtig traurig, denn Julias Rede lässt viele Rückschlüsse zu auf das Leben heutiger junger Menschen zwischen Smartphone und endlosen ToDo-Listen, zwischen Selbstveränderungsvorsätzen und regelmäßigem Scheitern. Weiter → (Jugend im Wartezimmer: Julia Engelmann gegen traurige Konjunktive)

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Claudia am 29. November 2013 — 34 Kommentare

Vom Ich und den Momenten des Selbst

In Beantwortung der Frage „Was, wenn alle Fotos auf einmal weg sind?“ hat sich ein umfangreiches Kommentargespräch über den Umgang mit den Relikten der Vergangenheit ergeben: Fotos, Filme, Texte, Dokumentiertes, Zeichnungen – brauchen wir das und wenn ja, wofür? Ist Wegwerfen und Raum schaffen angesagt, der Blick zurück zu vermeiden?
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Claudia am 25. November 2013 — 29 Kommentare

Was, wenn alle Fotos auf einmal weg sind?

Thinkabout ist ein großes Malheur passiert: Beim Versuch einer Datensicherung hat er versehentlich die Festplatte formatiert, effektiv formatiert, nicht nur die Schnellversion. Alle Fotos aus vielen Urlauben während mehrerer Jahre sind weg – welch ein Verlust!

Wie würde es mir damit gehen? Meine Haltung zu den Ergebnissen kreativer Tätigkeiten ist widersprüchlich. Einerseits hab‘ ich mich irgendwann mal entschieden, mich von jeder Menge solcher Dinge zu trennen. Motiviert durch diverse Umzüge in jüngeren Jahren und der Tatsache, dass ich all das alte Zeug sowieso nie zweimal betrachtete, trennte ich mich von ganzen Schubladen voller Fotos, inkl. der „Negative“, die man in den Zeiten der Foto-Chemie noch massenweise hortete. Bilder und Dokumente mit historischem Wert (die z.B. bürgerschaftliches Engagement dokumentierten) gab ich bei einem Stadtteilhistoriker ab, der große Rest landete im Müll. Darunter auch eigene „Werke“ wie etwa die in vielen Schreibgruppen und Kursen verfassten Texte und Gedichte, Schulhefte und Hausarbeiten aus Uni-Zeiten, allerlei Projekt-Reader und kreative Ergebnisse diverser Engagements, Plakate, Flyer, in Volkshochschulkursen enstandene Zeichnungen, sowie sämtliche alten Liebesbriefe und sonstigen sentimentalen Andenken – alles musste raus!
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Claudia am 01. Oktober 2013 — 17 Kommentare

Woher kommt der Sinn im Leben?

Dieses Blog trägt noch immer den uralten Untertitel „Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück“. Dieser Satz wird bei der anstehenden Umgestaltung verschwinden, mir ist nur noch kein neuer Untertitel eingefallen.

Denn die Sinnfrage hat sich für mich erledigt, lange schon. Einst spielte der Satz vom „Buchstabenglück“ darauf an, dass ich mit 42 (!) das Internet entdeckt und meinen ersten richtigen Artikel online gestellt hatte, der den Titel trug „Vom Sinn des Lebens zum Regenwurmglück“. (Man schrieb das Jahr 1996, der hier archivierte Artikel gibt auch einen kleinen Eindruck, wie sich „surfen“ damals anfühlte). Für mich war das Internet „Buchstabenglück“: endlich konnte ich mich schreibend nach Belieben ausdrücken und mit anderen kommunizieren – einfach so, ohne viel Geld, ohne jemand um Erlaubnis fragen zu müssen. Was für ein Glück!
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Claudia am 03. September 2013 — 7 Kommentare

Visionen: unverzichtbar oder ein Grund, zum Arzt zu gehen?

Menachem schreibt heute in seinem Gemeinsam-Leben-Blog:

„Visionen, oder Träume oder Wünsche, begleitet von der einzigartigen kraftspendenden „Hoffnung“ sie zu erreichen, betrachte ich als das Lebenselixier, dass wie Blut durch unsere Lebensadern fließt und uns in Bewegung hält – nach Vorne.“

Und auf HolyFruitSalad beschreibt die Bloggerin Claudine ihr derzeitiges Lebensgefühl mit den Worten:

Ich bin weiterhin müde, visionslos, kraftlos. Ich habe Angst vor dem Herbst, vor dem Winter, vor fehlendem Licht.

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Claudia am 26. Mai 2013 — 9 Kommentare

Schmerz ist nicht zwingend als Leiden zu interpretieren

„Du steckst deine Beschwerden ja ganz gut weg“, sagte heute ein alter Freund, als ich am Rande unseres Gesprächs die einsetzenden Zahnschmerzen nur kurz erwähnte, um im übrigen den gemeinsam geschauten „Tatort“ und dann die Lage der Welt zu besprechen.

Weil er ein alter Freund ist, den ich mindestens einmal die Woche sehe, weiß er gut, dass „Zahnweh“ nicht das einzige ist, sondern so in etwa das fünfte oder sechste in der Reihe diverser Zipperlein, die für mich so ab Mitte 40, erst recht ab 50 nach und nach virulent wurden. „Zahnweh“ wohlgemerkt nicht wg. Karies, wie bei den Jungen, sondern als Begleitkonzert des Sich-Verabschiedens eigener Zähne auf Nimmerwiedersehen: jeder Verlust eröffnet eine neue Baustelle rund um Zahnersatz (bzw. dessen Neu-Arrangement, und heute auch dessen Finanzierung!), ist also nie von heut‘ auf morgen abgehakt.

Ich denke jetzt nicht im Traum daran, meinen Mitlesenden eine Liste meiner „Beschwerden“ zu geben (wer wirklich lange mitliest, weiß, dass ich ein lebender „Sitzschaden“ bin). Tatsache ist, dass mein Freund recht hat: es tangiert mich im Herzen nicht wirklich. Ich bewerte all diese Erscheinungen auch nicht anders als das Wetter. Das kann, subjektiv betrachtet, gelegentlich nervig sein, aber es ist nun mal ein Geschehen, dem ich ausgesetzt bin und über das ich mich nicht unnötig aufregen will. Es ist, wie es ist – es ist nicht „gegen mich“.

Auch dass mein Leben ein Ende haben wird, ist so ein Geschehen. Die Wahrnehmung zunehmender Hinfälligkeit und Schwäche (verglichen mit früher, mit 20 oder 30!) erinnert daran, dass es so weiter gehen wird, letztlich bis zum Tod. Aber ich wäre doch schön blöd, wenn ich mich von diesen natürlichen Prozessen deprimieren ließe! ICH bin zum Glück nicht der Dreh- und Angelpunkt der Welt, sondern nur ein Stäubchen unter vielen. Klar wird mich gelegentlich die Wehmut packen, wenn ich mal das Ende recht nahe sehe und ich all das, was ich in dieser Welt liebe, mit Abschiedsaugen anschauen werde. Trotzdem hoffe ich, dass ich letztlich so bleibe, wie ich immer war: interessiert an Anderen, an der Welt, nicht allzu sehr am persönlichen Befinden.

Wenn ich das grade Geschriebene lese, beschleicht mich der Zweifel, ob rüber kommt, was ich meine. Die Haltung, die ich als „Schmerz muss nicht Leiden sein“ vermitteln will, ist vermutlich gar nicht vermittelbar. Sie wächst einem zu oder war immer schon da – und vor allem ist sie KEINE LEISTUNG! Nichts, was man in Selbstverwirklichungskursen erringen kann, nicht mal etwas nur GUTES, denn die andere Seite dieser Haltung kann man auch als Verwahrlosung beschreiben: Jemand, der sich nicht genug „um sich kümmert“, sondern stets dazu neigt, Impulsen zu folgen, sich „nach außen zu wenden“, anstatt sich zu besinnen, sich zu pflegen, zu schützen, stets gesund zu ernähren, fit zu halten und und und…

Ja, oft genug scheiß ich drauf! Und das werde ich auch weiter tun…. :-)

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Claudia am 02. Mai 2013 — 4 Kommentare

Die Jugend persönlich beforschen – warum nicht?

Diese Inspiration hat mir meine Nichte heut‘ vermittelt. Deren Facebook-Account ich unter den „Befreundeten“ habe, aber nie wirklich hinschaue. Das gilt nicht nur für sie und sagt auch nicht viel über unsere verwandschaftlich massive, aber persönlich minimale Beziehung.
Heut‘ hat sie mich dennoch ispiriert, indem sie schrieb:
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Claudia am 07. April 2013 — 44 Kommentare

Eine Frage an die Empfindsamen – und die Yoga-Übenden

SchulterstandMeine Frage versuche ich gar nicht erst zu googeln, denn ich wüsste nicht, wie ich sie auf ein paar prägnante Begriffe herunter brechen sollte. Versuchte ich es z.B. mit „Leichtigkeit, Frühling, Energie“ kämen allerlei esoterische Lobpreisungen eines MÖGLICHEN gesteigerten Daseins, plus Rezepte, wie man das HABEN, erringen und erleben kann. Und natürlich Kurse, Bücher, Workshops, mindestens aber der „kostenlose Newsletter“ – ach, Ihr wisst schon…

Aber ich will jetzt nicht länger über die Weltreligion Konsumismus lästern, die uns alle so machtlos macht, sondern hab‘ tatsächlich eine Frage, die sich mir heute während meiner wöchentlichen Yoga-Stunde stellte.
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