Thema: Weltgeschehen

Claudia am 24. März 2019 — Kommentare deaktiviert für Europawahl: ich wähle keine Partei, die ganz oder teilweise pro Urheberrechtsnovelle stimmt.

Europawahl: ich wähle keine Partei, die ganz oder teilweise pro Urheberrechtsnovelle stimmt.

Das ist besonders für die GRÜNEN relevant, denn – eigentlich – war ich Stammwählerin, obwohl nicht immer mit allem einverstanden.

Das sechs GRÜNE im Europaparlement bei der letzten Abstimmung am 12.9.2018 FÜR die Novelle abgestimmt haben, nämlich laut Abgeordnetenwatch.de:

  • Reinhard Bütikofer
  • Michael Cramer
  • Rebecca Harms
  • Helga Trüpel
  • Martin Häusling
  • Maria Heubuch

fand ich schier unfassbar! Denn für mich gehörte der Blick auf kleine Akteure, auf Bürgerinitiativen, Betroffenen-Foren, Aktivistinnen und Aktivisten, die sich in unserem Land für ihre Themen engagieren, zur „DNA“ der GRÜNEN. Aber das war offenbar nur eine „gefühlte Wahrheit“, die sich noch aus alten Zeiten speiste, als die GRÜNEN aus vielerlei Graswurzelbewegungen entstanden sind. Heute bedienen sie die Interessen der Big Player wie etwa die des Springer-Konzerns, der das unsägliche „Leistungsschutzrecht“ in die Novelle lobbyiert hat. Weiter → (Europawahl: ich wähle keine Partei, die ganz oder teilweise pro Urheberrechtsnovelle stimmt.)

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Claudia am 22. März 2019 — 1 Kommentar

Katastrophale Urheberrechtsreform: Abstimmung am Dienstag im Europaparlament

Die ganze Diskussion um die unsäglichen Regelungen, die in der sogenannten „Reform“ des Urheberrechts enthalten sind, bedeutet für mich als „Netzurgestein“ ein ständiges Wechselbad zwischen Wut und Deprimiert-Sein- immer wenn ich da reinlese, zuhöre, mich damit befasse bzw. auch nur daran denke.

1. Mit der „Linksteuer“ Kommunikation & Meinungsfreiheit gefährden

Es widert mich hochgradig an, weil es schon lange nicht mehr um Argumente geht. Schon bei der Einführung des absurden „Leistungsschutzrechts“ in Deutschland war schnell klar, dass sich die Verlagsvertreter, allen voran Springer, nicht um die „Kollateralschäden“ scheren, die ihr wahnsinniges Unterfangen anrichten könnte, wenn – ja WENN es tatsächlich zur Wirkung käme. Wenn nämlich tatsächlich „kleinste Textabschnitte“ kostenpflichtig würden, ohne die die Verlinkung und Empfehlung in Blogs, auf Twitter et al doch gar nicht möglich ist. Diese krasse Folge war ihnen einfach egal, Hauptsache, sie haben ihr „Leistungsschutzrecht“, das allerdings bisher nur Kosten verursacht hat und nicht etwa relevante Einnahmen brachte. Weiter → (Katastrophale Urheberrechtsreform: Abstimmung am Dienstag im Europaparlament)

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Claudia am 22. Februar 2019 — Kommentare deaktiviert für 3 Meinungen auf die Schnelle: Urheberrecht, ARD-Papers, Mord und Totschlag

3 Meinungen auf die Schnelle: Urheberrecht, ARD-Papers, Mord und Totschlag

Da ich grade nicht zum „richtigen“ Bloggen komme, mal in aller Kürze:

1. Mega-Desaster EU-Urheberrechtsreform:

Wie eigentlich vernünftige Menschen, die des rationalen Denkens mächtig sein sollten, für ein solch absurdes Gesetz stimmen können, ist mir schleierhaft! §11 (Leistungsschutzrecht / Linksteuer) und §13 (Upload-Filter) werden das Netz, wie wir es kennen, so beschädigen wie keine Regelung zuvor! Dass ein Gesetz Unmögliches verlangen darf, ist an sich schon ein Skandal! Niemand kann vorab „von aller Welt“ Lizenzen einholen (und erst recht nicht bezahlen!). Dass die SPD den Bruch des Koalitionsvertrags durch die Union einfach so hinnimmt… tja, wer glaubte, sowas wie #SPDerneuern wäre eine realistische Perspektive, ist wohl wieder mal einer Illusion aufgesessen! (Zu den geplanten Demos hier).

Update: Das ist der absolute Hammer! Der Axel Voss, der federführend für die Upload-Filterregelung verantwortlich zeichnet, hat überhaupt keine Ahnung, was man (nach jetzt geltenden Gesetzen) hochladen darf und was nicht. Lest, was er allen Ernstes behauptet und sich damit selbst entlarvt hat!

2. ARD-Paper:

Man kann nicht „Nicht-Framen“, der Kampf um die Begriffe wird von allen Seiten geführt, immer. Da das Paper zudem nur ein Gutachten, keine „Order von oben“ war, halte ich den Streit darüber zwar für erhellend, weil die Gegner des ÖRR und ihre teils abstrusen „Argumente“ mal wieder sichtbar werden. Aber insgesamt ist das eine absurde Debatte!

3. ZDF: Totschlag ist kein Mord

Vergleichsweise eine Marginalie, aber mich als ehemalige Jura-Studentin ärgert es ohne Ende, wenn in öffentlich-rechtlichen Krimis ständig Mord (§211) und Totschlag (§212) verwechselt werden. Taten im Affekt (wie etwa in „Der Schwimmer“ aus der Serie „Die Spezialisten“) werden mit viel Verständnis für die Hintergründe dargestellt, aber am Ende verlautbaren die Staatsanwältin und der Kommissar, dass es dennoch „Mord“ war. Falsch! Wäre ich eine ÖRR-Gegnerin, würde ich Böses vermuten, nämlich das Bemühen, den Bürger nicht wissen zu lassen, dass es auch „Totschlag“ gibt, der eben NICHT mit lebenslänglich, sondern mit „mindestesn 5 Jahren“ Gefängnis bestraft wird. Es ist nämlich nicht das einzige Mal, dass mir das auffällt, die „Verwechslung“ kommt immer wieder vor!

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PS: Meine Twitter-externe Tweet-Seite ist repariert, man sieht jetzt wieder mehr!

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Claudia am 29. Januar 2019 — 3 Kommentare

Verdientes Lob: Wow, der Verfassungsschutz kanns!

Meist ist das Bild des Verfassungsschutzes in der Öffentlichkeit eher negativ, die Gründe setze ich jetzt einfach mal als bekannt voraus. Mit dem dieser Tage von Netzpolitik.org dankenswerterweise geleakten Gutachten zur AFD gelingt der Behörde etwas, das man von ihr gar nicht erwartet: Sie glänzt mit Kompetenzen, die den Text zu einem lesenswerten Essay macht, der auch gut als Lehrstück zur politischen Bildung taugt. Weiter → (Verdientes Lob: Wow, der Verfassungsschutz kanns!)

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Claudia am 21. Dezember 2018 — 3 Kommentare

Lügenpresse? Nein, Märchenpresse!

Eine kleine Sammlung wichtiger Texte über das „Geschichten erzählen“ im Journalismus. Plus weiteres Material rund um den Märchenerzähler #Relotius, der zuverlässig geliefert hat, was heute als preiswürdiger Journalismus gilt.

Mich berührt dieses Journalismus-Gate sehr, weil ich mir ernsthaft Sorgen mache, wem man eigentlich noch irgend etwas glauben kann. Allerdings: jenen, die ständig so lautstark „Lügenpresse“ rufen, trete ich nicht bei. Denn ihnen geht es auch nicht um Fakten oder gar Wahrheit, denn ihre radikal daher schimpfenden Bubble-Medien verletzen die Grundwerte korrekter Pressearbeit oft weit mehr als die gescholtenen „MSM“. Zudem kann man auch in der aktuellen Debatte erkennen, dass es noch viele engagierte Journalistinnen und Journalisten gibt, die beim #Journalismuserneuern gerne dabei wären. Ihre Namen wird man sich in Zukunft merken müssen, wogegen die Namen der Medien, die „Marken“, zunehmend irrelevant werden, wenn es um Vertrauen geht.

Und nun zu den Texten: Weiter → (Lügenpresse? Nein, Märchenpresse!)

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Claudia am 20. Dezember 2018 — 2 Kommentare

Wort des Tages: Tatsachenfantasie

Der SPIEGEL legt offen – und Ullrich Fichtner erzählt:

„So lässt sich sagen, dass Claas Relotius, 33 Jahre alt, einer der auffälligsten Schreiber des SPIEGEL, ein bereits vielfach preisgekrönter Autor, ein journalistisches Idol seiner Generation, kein Reporter ist, sondern dass er schön gemachte Märchen erzählt, wann immer es ihm gefällt. Wahrheit und Lüge gehen in seinen Texten durcheinander, denn manche Geschichten sind nach seinen eigenen Angaben sauber recherchiert und Fake-frei, andere aber komplett erfunden, und wieder andere wenigstens aufgehübscht mit frisierten Zitaten und sonstiger Tatsachenfantasie. Während seines Geständnisses am Donnerstag sagte Relotius wörtlich: „Es ging nicht um das nächste große Ding. Es war die Angst vor dem Scheitern.“ Und „mein Druck, nicht scheitern zu dürfen, wurde immer größer, je erfolgreicher ich wurde.“

aus: SPIEGEL legt Betrugsfall im eigenen Haus offen

Ein Drama – und für mich kein Grund zur Häme. Eher für Mitgefühl… sogar mit Claas Relotius selbst, der hier publizistisch vernichtet wird. Und zwar mittels demselben Bilder- und metaphern-reichen Story-Telling, das die Journalistenpreise nur so regnen lässt! Das haben auch die „Salonkolunmisten“ bemerkt und gar köstlich angeprangert: Weiter → (Wort des Tages: Tatsachenfantasie)

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Claudia am 26. November 2018 — 4 Kommentare

Klassenkampf von oben: Geht doch backen nachts um halb eins!

Da sitzen sie also zusammen bei Anne Will und diskutieren, wie es mit den zu Recht in Verruf geratenen Hartz4-Sanktionen weiter gehen soll:

  • Jens Spahn (Gesundheitsminister) steht zum derzeitigen System und will höchstens bei 57plus ein wenig moderater werden beim „Fordern“.
  • Lars Klingbeil (SPD-Generalsekretär / Seeheimer Kreis) prophezeit riesige Jobverluste durch Digitalisierung, will aber nur hier und da ein bisschen Bürokratie abbauen, vielleicht in einigen Härtefällen und bei Jugendlichen etwas weniger sanktionieren, ist aber ansonsten mit Spahn („Druck erhalten“) recht einig.
  • Die Abschaffung von Hartz4 fordert Sahra Wagenknecht (Die Linke), die das immer wieder zitierte „Lohnabstandsgebot“ durch höhere Mindestlöhne erreichen will. Dass Menschen gezwungen würden, unterbezahlte Jobs und sogar Leiharbeit anzunehmen, habe zu einem riesigen Niedriglohnsektor geführt. Denn nach Hartz4 sei „zumutbare Arbeit“ – anders als früher – heute „jede Art Arbeit“, ungeachtet der bisherigen Qualifikationen. Der Staat mache sich so mitschuldig an der zunehmenden Tarifflucht und daran, dass viele von ihrem Einkommen nicht mehr Leben können und keine auskömmlichen Renten entstehen.
  • Noch radikaler dann Michael Bohmeyer vom Verein „Mein Grundeinkommen“: Er schwärmt vom motivierenden Schub, den ein bedingungsloses Grundeinkommen für Arbeitende wie Arbeitslose bedeute: Wer sich abgesichert fühle, mache sich daran, in einer selbst gewählten Arbeit oder Selbstständigkeit zwanglos Einkommen zu erwirtschaften.

Weiter → (Klassenkampf von oben: Geht doch backen nachts um halb eins!)

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