Falls irgendwer das noch nicht mitbekommen hat: Schweden hat ein Gesetz erlassen, das über das „Nein heißt Nein“-Gebot hinaus geht: demnach wird jede sexuelle Handlung, für die kein explizites Einverständnis vorliegt, als (zumindest fahrlässige) Vergewaltigung be- und verurteilt.
Wie klingt das für dich? Übertrieben? Absurd? Oder eigentlich selbstverständlich? So skandalisierend, wie es zunächst berichtet wurde (z.B. WELT: Wer in Schweden künftig Sex mit jemandem möchte, muss die ausdrückliche Erlaubnis einholen – gern auch schriftlich.
), war die Empörung groß. Häme und Spott ergoß sich über die „auf die Spitze getriebene sexuelle Korrektheit“, Einverständnisformulare und Apps wurden diskutiert, ja sogar das Aussterben der Schweden prophezeit, weil sich dort niemand mehr trauen werde, unter so „gefährlichen“ Rahmenbedingungen überhaupt mit dem Sex anzufangen.
Auch ich hab‘ mich erstmal drüber aufgeregt:
- Wie bitte, vor jeder sexuellen Handlung NACHFRAGEN, ob die auch gewollt ist? Einen schlimmeren Stimmungskiller kann man sich doch kaum vorstellen!
- Und überhaupt: Kann man von den Beteiligten nicht zumindest erwarten, dass sie Nein sagen, den Kopf schütteln, oder sonstwie ihre Ablehnung zum Ausdruck bringen, wenn Sex unerwünscht ist?
Zum Glück hab ich das nicht gleich rumgetwittert, sondern nur bei meinem Liebsten ein bisschen abgelästert! Weiter → (Zum schwedischen Einverständnisgesetz (#Vergewaltigung))
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