Thema: Weltgeschehen

Claudia am 03. Juli 2015 — 34 Kommentare

Der Elephant im Zimmer, den niemand sehen will

In Griechenland bekommt derzeit jeder nur 60 Euro pro Tag an den Geldautomaten, Rentner müssen mit Raten von 125,- auskommen. Die Griechenland-Krise ist auf einem Höhepunkt, alle starren gebannt auf das Referendum, in Talkshows und Medien werden die komplexen Sachverhalte, die zu diesem Desaster geführt haben, mehr als ausgiebig diskutiert. Nur ein Thema wird gar nicht erwähnt: Inwiefern ist es eigentlich „normal“, bzw. DARF es normal sein, dass eine Staats- oder Bankenpleite EIGENES GELD der Menschen in Gefahr bringt? Weiter → (Der Elephant im Zimmer, den niemand sehen will)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 22. Juni 2015 — 21 Kommentare

Was ist wichtiger: Wir oder ich? Zum Kampf der Kulturen

Der folgende Text entstand als Kommentar zum Blogpost „Sackgassen“ von Sherry (Herz im Kopf-Blog), die in zwei Welten lebt – als Exil-Iranerin inmitten von Deutschland. Bzw. nicht eigentlich zum Blogpost selbst, sondern zum Kommentargespräch, in dem die asiatischen und orientalichen „kollektivistischen Kulturen“, die das WIR über das ICH stellen, unserem westlichen Indiviudualismus mit all seiner Selbstbezogenheit und Ignoranz gegenüber gestellt wird. Weiter → (Was ist wichtiger: Wir oder ich? Zum Kampf der Kulturen)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 11. Juni 2015 — Kommentare deaktiviert für Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung

Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung

Johnny Haeusler, Veranstalter der jährlichen re:publica spricht online über manche Dinge gar nicht mehr. Claudia Kilian, Bloggerin auf „Sammelmappe“, hat sich umfangreich mit den Möglichkeiten auseinander gesetzt, sich persönlich gegen Überwachung zu schützen, kommt aber zum resignierenden Schluss, unser demokratisches Boot sei leck geschlagen und auf direktem Kurs ins Verderben.

Was nicht wundert, denn mittlerweile ist nicht mehr zu leugnen, dass unsere Regierung lügt, wenn es opportun ist und sich gar anschickt, wegen der öffentlich gewordenen BND-Zuarbeit für die NSA die Gewaltenteilung auszuhebeln. Nicht zuletzt soll die gehasste Vorratsdatenspeicherung, die alle Bundesbürger anlasslos unter Verdacht stellt, entgegen aller Kritik per Gesetz installiert werden, ein Gesetz, das schon im Entwurf von der Datenschutzbeauftragten als verfassungswidrig begutachtet wird.

Sascha Lobo – seit Snowdens Enthüllungen ein unermüdlicher Ritter des Worts im Kampf gegen die totale Überwachung – läuft zu neuer Hochform auf, er schäumt geradezu vor Empörung, dass wir, die Bürger dieses Landes, nichts gegen all das unternehmen. Auszug aus der aktuellen Publikumsbeschimpfung: Weiter → (Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 09. April 2015 — 5 Kommentare

Über Hass und Unmenschlichkeit im Netz

So alt ist der Artikel von Sascha Lobo auf SPON ja noch nicht, sondern von gestern, 16.45 Uhr – und doch ist er aus RIVVA schon wieder rausgefallen! Trotz der verschiedenen Reaktionen auf Blogs, die ich gerne noch weiter „verfolgen“ würde. Da mir diese Übersicht jetzt fehlt, versuche ich, die Beiträge wieder zu finden und hier zu listen:

Sollte sich noch mehr zum Thema finden, verlinke ich das gerne (sofern es kein Hass-Pamphlet ist).

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 02. April 2015 — 20 Kommentare

10 Minuten staatliches Mega-Unrecht – äußerst unterhaltsam vorgetragen

Qualitätsjournalismus findet immerhin noch statt: im Kabarett. Schaut Euch mal diesen, nur 10-minütigen Ausschnitt aus der Sendung „Die Anstalt“ an! Ihr werdet Euch garantiert nicht langweilen, zudem bringt dieser Ausschnitt eine Info-Dichte mit, die man sich sonst zum Thema mühsam zusammen klauben müsste – ab Minute 40:40.

anstalt

Wie Politiker es fertig bringen, dieses Unrecht nicht anzuerkennen, sondern sich weiterhin auf „ist doch juristisch erledigt“ zurück zu ziehen, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wer noch nicht „politikverdrossen“ ist, kann es spätestens bei diesem Thema werden!

Wie kann man das alles nur so stehen lassen? Wie abgebrüht muss man sein, wie überheblich und ignorant gegenüber jeglichem Gerechtigkeitsempfinden, um sich hierbei auf juristische Tricksereien zurück zu ziehen? Sie trauen sich, sich mieser zu verhalten als einst die Nazis (siehe Video!) und finden gar nichts dabei. Sie zählen offenbar darauf, dass die Bevölkerung die Dinge genauso sieht, dafür hat schließlich das von oben voran getriebene Griechenland-Bashing ausgiebigst gesorgt.

Angeblich sind wir ja ein Rechtsstaat. Unser Recht kennt immerhin den Begriff der Sittenwidrigkeit, wobei die „gute Sitte“ definiert ist als dem „Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden“ entsprechend. Wie sich der deutsche Staat in dieser Sache verhält, empfinde ich als extrem sittenwidrig – aber anscheinend ist das rechtens. Zum Kotzen!

***

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 28. März 2015 — 5 Kommentare

Die Suche nach den Schuldigen: Hier habt Ihr sie!

Der Copilot, der den Airbus an der Bergwand zerschellen ließ, ist ja nun tot. Er kann nicht mehr bestraft werden, also sucht man krampfhaft nach weiteren Schuldigen. Was sich da abspielt, empfinde ich als kollektives Rachebedürnis: Irgend jemand muss doch verantwortlich sein für das Schreckliche, schier Unfassbare – und den bzw. die will man auch „hängen“ sehen.

Und so scannt der mediale Radar alle und alles, was in Betracht kommt, potenziell Mitschuld zu tragen. Als da sind:

  • Natürlich zuerst das persönliche Umfeld – ärgerlich, dass man da (noch?) nicht richtig rankommt (Beziehungsprobleme? Leichen im Keller?)
  • Der Arbeitgeber – hätte Germanwings nicht aufgrund des „SIC“ in der Personalakte reagieren müssen?
  • Die USA mit ihrem Anti-Terror-Sicherheitswahn, die uns dieses Türverriegelungs-Regime aufgewungen haben.
  • Die Regierung und die Luftfahrtbehörden, weil sie die 2-Personen-Regel von den USA nicht mit übernommen haben.
  • Die Ärzte, die den Täter krank geschrieben haben, aber nichts taten, um ihn vorm Fliegen abzuhalten.
  • Die Kollegen, die ihn als „Tomaten-Andi“ verspotteten und so gewiss zu seinen psychischen Problemen beitrugen.
  • Die Billigfliegerei – klar, dass da ein Druck herrscht, der jeden geneigt macht, sich in den Abgrund zu stürzen.
  • Der Islam (jetzt wirds verschwörungstheoretisch)… „unabhängige Wahrheitsblogs“ meinen, der Copilot sei vermutlich Konvertit gewesen.
  • Alle Airlines, weil sie wissen, dass technisch bedingt „giftige Luft“ in die Cockpits geleitet wird, sie aber nichts dagegen unternehmen.
  • Airbus – auch die müssen fürchten, dass die Wahrheit ans Licht kommt!
  • Hacker, die von außen die Kontrolle über die Bordelektronik übernommen haben…
  • Kampfjets: hey, da wurden fünf Kampfjets in der Nähe gesichtet – ist das nicht SEHR verdächtig? Wird da was vertuscht?
  • Die Banken, wer sonst? („Würde mich nicht wundern, wenn auf der Passagierliste Personen stehen, die den Bankstern im Wege stehen“).
  • Angela Merkel – die ist IMMER schuld!

Ich verzichte mal auf Verlinkungen. Was alle Vermutungen – die noch halbwegs nahe liegenden als auch die abstrusen – gemeinsam haben: Die Unfähigkeit, das Geschehen als das hinzunehmen, was es ist: eine menschliche Katastrophe, die 150 Menschen das Leben gekostet hat. Nicht nur Piloten haben in ihrer Berufsausübung Macht über Leben und Tod, auch Bahnfahrer, Busfahrer, Schiffskapitäne und viele andere. Wenn man dazu noch bedenkt, welche Schäden die Betreiber unserer technischen Infrastruktur anrichten könnten, wenn sie wollten, müsste man glatt in Panik geraten angesichts der ständig drohenden Gefahren.

Jeder könnte depressiv sein oder unter einer Psychose leiden, dies aber gekonnt verbergen. Auch psychologische Tests können dies nicht mit Sicherheit feststellen, wenn es ein Proband darauf anlegt (wofür es ja Gründe gibt, wenn die Berufsausübung am Ergebnis hängt).

Menschen sind letztlich unberechenbar, das Leben ist und bleibt gefährdet und unsicher.
Nehmen wir das doch einfach mal hin! Der tröstliche Hölderlin-Spruch „in der Gefahr wächst das Rettende auch“ gilt nämlich auch umgekehrt „Mitten im Rettenden wächst auch die Gefahr“ – siehe Cockpit-Türsicherung.
Je mehr wir sichern, desto mehr gefährden wir auf andere, neue Art.

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 27. März 2015 — 4 Kommentare

Angst vorm Fliegen und der Wunsch, zu wissen

Als bekannt wurde, dass der Copilot des A320 den Absturz willentlich verursacht hat, war die erste Reaktion meines Flugangst-Ichs: Erleichterung! Hätte es nämlich an der Technik gelegen, an Sparmaßnahmen im Billigflieger oder am Fehlverhalten des Piloten in einem allzu automatischen Flugzeugtyp, wäre das eine Bestätigung und Verstärkung der Flugangst gewesen. Eine Angst, die ich weitgehend überwunden hatte, der Urlaubsflug nach Malaga vor zwei Wochen war zu meiner Freude weitgehend angstfrei. Nur in den Momenten, wenn man beim Starten und Sinken den stärksten Schub spürt, wurde ich an sie erinnert, konnte mich aber mit dem Mantra beruhigen:

WANN ist denn jemals eine Maschine in Europa auf dem Weg nach Spanien oder zurück abgestürzt? Noch nie!

Angst vorm Fliegen sei irrational, heißt es (gibt es denn eine rationale Angst?). Und auch bei dieser Katastrophe wurde fortwährend versichert, dass das Fliegen die sicherste Form der Fortbewegung sei, statistisch gesehen. Dass die Chancen, bei Unfällen umzukommen, beim Fliegen mit Abstand größer ist als bei anderen Verkehrsmitteln, behaupte ich jetzt einfach mal, ohne nach Belegen zu recherchieren. Insofern ist die Angst berechtigt, denn wer kann denn sicher sein, nicht den „unwahrscheinlichen Fall“ zu erleben, der statistisch zwar höchst selten ist, aber doch vorkommt? Weiter → (Angst vorm Fliegen und der Wunsch, zu wissen)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Neuere Einträge — Ältere Einträge