Thema: Weltgeschehen

Claudia am 19. März 2015 — 20 Kommentare

Die Varoufakis-Stinkefinger-Story: #Fingerfake by Böhmermann – und mein Medienfrust

Weil ich hier das tolle V vor Varoufakis-Video gezeigt habe, darf natürlich auch die Auflösung (?) nicht fehlen, die wahrlich SPEKTAKULÄR ist.

„Lieber Günther Jauch, liebe ARD, liebe Bildzeitungsredaktion: Sie müssen jetzt ganz stark sein. Am besten Sie nehmen sich mal einen Stuhl…..“

Großartig! Ihr müsst es Euch wirklich ANSEHEN – auch um mal im Detail vorgeführt zu bekommen, wie so ein total echt wirkender Fake produziert werden kann (bzw. könnte). Irgendwelchen Videos, die als „Beweis“ für irgendwas vorgezeigt werden, sollte niemand mehr „einfach so“ glauben! Spätestens jetzt nicht mehr. (Gilt übrigens auch für dieses Video ! Könnte ja auch „nur Satire“ sein… Ein gelungener #varoufakefake!)

Böhmermann mochte ich bisher nicht, aber mit diesen beiden Videos hat er mich als Fan gewonnen! Die ganze Aktion ist ein kleines Trostpflaster auf den Mega-Frust und Ärger, den ich empfinde angesichts der ständig mehr werdenen Schandtaten der Geifer-Presse, die nicht mehr informieren, sondern nur noch Ressentiments erzeugen, nutzen und verstärken will. Weiter → (Die Varoufakis-Stinkefinger-Story: #Fingerfake by Böhmermann – und mein Medienfrust)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 28. Januar 2015 — 3 Kommentare

70 Jahre danach

Für die ganz großen Themen fehlen mir derzeit eher die Worte. Anderen zum Glück nicht: Zum Grauen von Ausschwitz hat Liisa auf Charming Quark einen berührenden Beitrag mit vielen Fragen geschrieben, die uns alle auch heute noch – gerade heute wieder! – angehen.

„- Nie wieder Auschwitz! Wir müssen aus der Vergangenheit lernen!
Ja, das hören wir seither immer und immer wieder und ganz besonders zu solchen Gedenktagen wie heute. Und wir nicken und sagen »Ja, nie wieder Auschwitz! So etwas darf nie wieder geschehen!« Aber wie sicher sind wir eigentlich, dass so etwas nie wieder geschieht? Nicht hier bei uns, nicht in Europa, nicht in anderen Ländern? Was genau tun wir dafür, die Wahrscheinlichkeit zu verringern? Was bedeutet dieses »Nie wieder Auschwitz!« dieses »So etwas darf nie wieder passieren!« für uns Nachgeborene, für uns Heutige? Konkret? „

Diese Frage bricht sie dann herunter auf unseren Alltag hier und heute. Weiter → (70 Jahre danach)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 13. Januar 2015 — 5 Kommentare

Über Liebe, Islam, ..ida und so

Islam: Jetzt reiben sich wieder diverse Interessenten am Spruch „Der Islam gehört zu Deutschland“. Die einen mögen das gar nicht, denn für sie ist das „Abendland“ christlich und basta. Die anderen verweisen auf die Millionen Muslims, die friedlich in Europa leben, die unsere Kultur und unsere Wirtschaft bereichern und deshalb verdammt nochmal ein Recht auf Zugehörigkeit haben. (Ungern zitiere ich die WELT, aber im Artikel „Der Islam gehört seit Jahrhunderten zu Europa“, steht darüber sehr viel Wissenswertes!) Weiter → (Über Liebe, Islam, ..ida und so)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 10. Januar 2015 — 8 Kommentare

Statt Wut, Angst oder Flucht in die Handarbeit – ja was?

Der unmittelbare Schrecken ist zu Ende. Die Täter sind tot, ihre Opfer auch. Die News, Hashtags und Brennpunkte laufen weiter. Stellungnahmen, Soli-Kundgebungen, Reaktionen, Bewertungungen von Reaktionen, politische Vereinnahmungen, Hass-Reden, Kampfparolen, Warnungen, Distanzierungen, Beschwörungen… Und alles, was in Frankreich die Gewalttaten nicht verhindert hat – mehr Überwachung, Vorratsdatenspeicherung – wird nun hierzulande erneut gefordert, na klar! (Für die Sicherheit, da scheißen wir doch auf den EuGH!)

Journalisten laufen massenhaft beim Freitagsgebet Berliner Moscheen auf und befragen Muslime. Die beklagen, dass ihre schon oft wiederholten Distanzierungen nicht wahrgenommen oder nicht geglaubt würden. Und überhaupt hätten solche Taten nichts mit dem Islam zu tun…
Weiter → (Statt Wut, Angst oder Flucht in die Handarbeit – ja was?)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 07. Januar 2015 — 3 Kommentare

Glaubenskrieg? Welcher armselige GOTT braucht denn sowas? (frei nach Oliver Kalkofe)

Was für ein furchtbares Verbrechen – und was für eine Lawine es lostritt….

Als ich kurz die extrem überwältigende Medien-Schau unterbrach, um etwas im „Lädchen“ einzukaufen, schallten mir auch von dort gleich die Schüsse der Maschinengewehre der Terroristen entgegen. Der Betreiber und seine Freundin saßen hinter dem Verkaufstresen und starten gebannt auf den Monitor ihres Laptops. Auch SIE guckten dasselbe Terrorvideo, das mir gerade auf Twitter „untergekommen“ war….
Weiter → (Glaubenskrieg? Welcher armselige GOTT braucht denn sowas? (frei nach Oliver Kalkofe))

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 24. Dezember 2014 — 5 Kommentare

Kleines Weihnachtssammelsurium, ein Appell und alles Liebe für Euch

Hallo Ihr Lieben!

Im Grunde bin ich immer schon ein Jahresendzeitmuffel: keine Events, keine Familienbesuche, keine Geschenke-Orgie, kein Lametta. Vor Jahren hab ich um diese Zeit Schreibkurse veranstaltet, doch heute genieße ich einfach die stillen Tage, ohne Struktur, ohne Pflichten oder gar ToDo-Listen.
Früher hab‘ ich mich über den Konsumismus an Weihnachten endlos aufgeregt und ständig „Kritik geübt“ (wie es z.B. Peter Lohmüller macht). Heute bin ich offenbar „altersmilde“ geworden: mir ist mittlerweile jeder Termin recht, der Menschen dazu bringt, vermehrt an Andere zu denken, ihre Liebsten zu sehen und auch mal innezuhalten – ob nun religiös eingerahmt oder einfach so.

Alsdenn: das Fest der Liebe, des Friedens… aber halt: soviel Unfrieden hatten wir lange nicht wie in letzter Zeit. Es ist richtig schrecklich! Der Appell von Sherry vom „Herz im Kopf-Blog“ an uns alle hat mich daher sehr berührt. Darin heißt es:

„Im Moment wissen viele meiner Freunde und Kollegen nicht, wie wir uns fühlen. Sie selbst neigen dazu, diesen “Haufen Irrer in Dresden” nicht ernst zu nehmen. Aber fünfzehntausend, das ist nicht nur eine abstrakte Zahl, das ist eine Menge, in der man untergehen kann. Sie verstehen noch nicht, dass wir uns nicht verstecken können. Wir sind stigmatisiert mit schwarzen Haaren und dunklen Augen. Eigentlich schöne Merkmale. Doch in den letzten Tagen habe ich kurz gedacht, um wie viel sicherer das Leben wäre, hätte ich doch blonde Haare, helle Haut und blaue Augen. Damals dachte ich nur, um wie viel leichter es wäre, heute um wie viel sicherer.“

Ihrer Aufforderung, das schmuddlige Thema in unseren Blogs nicht zu ignorieren, schließe ich mich an! Für den Moment lasse ich es jedoch mit einem Zitat bewenden aus dem wohl schönsten Text, der dieser Tage dazu erschienen ist, aus der Liebeserklärung an die Vielfalt – eine Weihnachtsbotschaft:

„Wir wollen in einem Land leben, das Menschen auf der Flucht offen steht. Wir leben in einem Einwanderungsland und wir wollen eine Willkommenskultur anstatt die Mauern um Europa zu vergrößern. Wir sind entsetzt darüber, dass so viele Menschen an den Außengrenzen sterben. Wir verstehen, dass Menschen fliehen, egal aus welchem Grund. Wir wollen Flüchtenden ein neues Zuhause geben und die Möglichkeit, frei und in Würde zu leben. Ohne uns dabei auf die Schulter zu klopfen.“ (metronaut.de)

Das „weihnachtlichste“ Erlebnis dieser Tage war für mich der Tod von Udo Jürgens und die Reaktionen darauf. Die Götter haben es wirklich gut mit ihm gemeint – bis hin zu Zeitpunkt und Form des Abgangs. Juna hat darüber ein paar liebe Worte verloren: 1000 Jahre sind ein Tag. Viele seiner Lieder haben meine Kindheit und Jugend begleitet, auch ohne dass ich je „Fan“ gewesen wäre. Mit „Griechischer Wein“ und manch anderem Song gegen den Zeitgeist hat er die Herzen berührt – ein Erfolgreicher, der Haltung bewahren konnte!

Nun wünsche ich Euch FROHE WEIHNACHTEN – egal, wie Ihr das feiert oder auch nicht. Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und die guten Kommentargespräche, die hier immer noch gelegentlich stattfinden – trotz „Social Media“. Allen, die in diesem Jahr schon für „Formulare übersetzen“ gespendet haben, danke ich ebenfalls sehr herzlich (alle Anderen können es sich ja noch überlegen.. :-))

Zum Schluss gibts jetzt sogar Weihnachtslieder – allerdings auf Italienisch. In Italien war ich oft, einmal auch über Weihnachten – und so bekam ich diese Lieder immer wieder mit. Anders als bei den deutschen Versionen kann ich das anhören und mich berühren lassen, ohne dass sich innere Widerstände bemerkbar machen. (Singende Kinder wirken da zudem irgendwie glaubwürdiger!) Ich lass das jetzt mal laufen und geh‘ kochen: Vegane Rouladen, ganz klassisch, nur ohne Tierfleisch.

*

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 11. Dezember 2014 — 8 Kommentare

Formulare übersetzen für Flüchtlinge und Migranten – ich bitte Euch um eine Spende!

Letztes Jahr um diese Zeit kamen auch dank der Stammleser/innen dieses Blogs genug Spenden zusammen, um dem „Formularprojekt“ einen guten Start im April zu ermöglichen. Seitdem sind gut 8 Monate verstrichen, in denen viel passiert ist. Dabei hat sich das Vorhaben, viele freiwillige Übersetzende aus verschiedenen Welt-Gegenden in übersichtlichen kollaborativen Arbeitsstrukturen zu versammeln, zunächst als deutlich komplexer und aufwändiger dargestellt als wir uns das gedacht hatten. In einem ausführlichen Zwischenbericht zum ersten halben Jahr könnt Ihr im Detail lesen, wie die Dinge angegangen wurden, welche Probleme auftraten und wie sie gemeistert wurden.

Kurz zum heutigen Stand: sämtliche Hürden haben wir genommen, von den über 60 Freiwilligen, die sich gemeldet haben, arbeiten um die 20 jetzt kontinuierlich mit und verfassen Übersetzungen deutscher Amtsformulare und Anträge in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Russisch, Serbisch und Arabisch. Derzeit suchen wir noch nach weiteren Sprachkundige für Türkisch, Polnisch, Serbisch, Kroatisch, Ukrainisch, Arabisch, Farsi und Dari. Für Kommunikation und Veröffentlichungen gibt es eine Mailingliste für die Mitarbeitenden, ein Projektblog für Berichte und Ergebnisse, wo erste Übersetzungshilfen (Kindergeld-Antrag mit X Anlagen) zum Download bereit stehen. Weitere sind bereits fertig und werden in den nächsten Tagen veröffentlicht, andere sind noch in Arbeit, viele weitere in Planung.

Neben einzelnen Engagierten arbeiten an zwei Hochschulen Studierende an der Übersetzung des prominenten ALG2-Antrags in Englisch und Französisch. Beide sind praktisch fertig, es fehlt nurmehr die Endkorrektur durch die Dozenten. Ergebnisse sind uns zum Jahresende, spätestens für Januar versprochen.

Viel Arbeit mit Sinn

Da dies hier mein persönliches Blog ist, will ich es nicht bei diesen Infos zum Projekt belassen, dessen Fortbestand und Weiterentwicklung mir so am Herzen liegt. In letzter Zeit hab‘ ich öfter mal wenig schöne Themen wie Netzfrust, zersplitterte Aufmerksamkeit
und den „Umgang mit Aufregern“ geschrieben. Die Ohnmacht, die man angesichts der massenhaften täglichen Infos über Elend, Missstände und menschenverachtende Verbrechen in aller Welt empfindet, kann ganz schön runter ziehen, bis hin zum zeitweiligen Verstummen. Weiter → (Formulare übersetzen für Flüchtlinge und Migranten – ich bitte Euch um eine Spende!)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Claudia am 06. November 2014 — 16 Kommentare

Lokführerstreik, Lobbyismus und #MeinFeminismus

Es geht nicht, ich kann mich nicht lesend und schreibend auf ausschließlich „Positives“ oder gar „Selfcare“ beschränken! Wenn ich unter Netzfrust, bzw. am täglichen Blick auf die vielen üblen Nachrichten aus aller Welt leide, muss ich eben für mehr Ausgleich sorgen. Parzielle Nachrichten-Abstinenz kann dazu gehören, ist aber kein Dauerzustand. Weiter → (Lokführerstreik, Lobbyismus und #MeinFeminismus)

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Neuere Einträge — Ältere Einträge