Thema: Weltgeschehen

Claudia am 30. November 2011 — 13 Kommentare

Zur EURO-Krise: Sparen oder Geld drucken?

Eigentlich war mir eher danach, im Dezember besinnlichere Themen anzuschlagen. Mehr nach innen schauen, über das Leben, das Glück und die Basics des Mensch-Seins schreiben, das Gemeinsame hinter allen Kontroversen suchen…

Aber nix da! Was derzeit politisch und in Sachen Euro-Krisenmanagement geschieht, lässt mich an der Oberfläche haften: Rettungsschirme, Eurobonds, Elite-Bonds, EZB, Spardiktate, drohende Staatspleiten, möglicher Eurozerfall – was ich da lese, lässt mir so oft die Hutschnur hochgehen, dass „Besinnlichkeit“ einfach keine Chance hat.

Was da tagtäglich von den Verhandlungstischen der Krisen-Politiker berichtet wird, macht nicht viel Hoffnung, dass es ihnen gelingen könnte, die Dinge in den Griff zu bekommen. Mal abgesehen von den Inhalten der jeweiligen Ideen und Initiativen, scheint alles stets nach demselben Muster abzulaufen: Weiter → (Zur EURO-Krise: Sparen oder Geld drucken?)

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Claudia am 22. November 2011 — 12 Kommentare

Der Motor, der nicht stottern darf

Thinkabout schrieb gestern in seinem Blogposting „Wir graben uns in den Schlund der Erde“ über den aktuellen Run auf die letzten Energie-Ressourcen unseres Planeten. Z.B. will die Gas-Branche Gas unter dem Delaware-River-Becken abbauen, das 15 Millionen Menschen im Osten der USA mit Trinkwasser versorgt – ein riskantes, mit vielerlei Risiken und Umweltschäden verbundenes Vorhaben, das immerhin „vorerst gestoppt“ wurde. Aber Thinkabout glaubt nicht dran, dass das lange hält, denn:

„Wir sind ein gieriger Moloch, eine Horde von Heuschrecken. Und wir tun der Erde nicht gut. Wirklich nicht. Am Ende aber wird das die Natur nicht kümmern. Wir sind nur eine Episode für sie. Uns aber müsste es längst ganz anders kümmern, als dies der Fall ist. Dabei ist das Problem längst übermächtig, wenn es so weit voran geschritten ist. Wir müssten erst Ehrlichkeit lernen – und uns bewusst machen, was die Ressource “Energiekraft” uns tatsächlich kostet. „

und weiter:

…“Der Motor, der nicht stottern darf, heisst Wachstum. Und darum wächst uns die Erde über den Kopf, in dem sie unter uns, um uns und über uns ganz langsam aber sicher ihre Ressourcen knapper und ihre Reaktionen empfindlicher werden lässt.“

Das Tragische ist, dass es offenbar keine positive Vision für eine Welt (oder auch nur ein Land) ohne Wachstum gibt. Unser Problem ist tatsächlich der “freie Markt”, den wir im Grunde alle schätzen. Aber da ist halt strukturell inbegriffen, dass niemand den Konsumenten fragt: Willst du, dass wir für ein paar Amazon-Päckchen mehr in Naturschutzgebieten Ölschiefer abbauen?

Das Bemühen um eine Energie-Wende hierzulande geht ebenfalls wie selbstverständlich davon aus, dass künftig genauso viel Energie bzw. MEHR davon produziert werden soll – nicht etwa weniger (was auch mit “Erneuerbaren” nicht ohne massive Umweltschädigung geht). Und schon wegen prognostizierter 40 Euro mehr pro Jahr und Haushalt gibt es ein politisches Trara, als ginge es allen ans Eingemachte!

Verzicht ist ein Unwort, Wachstum ist Zwang – und das nennen dann manche noch immer FREIHEIT.

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Claudia am 10. November 2011 — 19 Kommentare

Wenn der Bus nicht kommt – Gedanken zur Krise

Deutsche „shoppen die Krise einfach weg“, melden die Mainstream-Medien. Nie zuvor wurde soviel eingekauft wie 2011, ganze 413 Milliarden wird der Einzelhandel dieses Jahr umgesetzt haben – ein Rekord.

Angeblich liegt das an der „stabilen Lage am Arbeitsmarkt“ und (ja wirklich!) der „guten Entwicklung der Einkommen“. Wenn aber die Stimmung kippe und die Bürger „negative Einkommenserwartungen“ hätten, sei es schnell aus mit der Ausgabenfreude.

Ich frag mich, ob es tatsächlich möglich ist, dass sich so viele Menschen von den Nachrichten der letzten Monate kein bisschen irritieren lassen? Oder kaufen viele jetzt noch mal so richtig ein, weil sie fürchten, dass es bald nichts mehr zu kaufen gibt?

Vom Sturz in die gemeinsame Wirklichkeit

Jeden Tag schau‘ ich in viele verschiedene Welten, die alle unterschiedliche Wichtigkeiten pflegen – noch. Es ist noch so wie an der Bushaltestelle, solange alle glauben, der Bus käme pünktlich. Die einen telefonieren, andere gucken in eine Zeitung, wühlen in der Handtasche oder schauen in Gedanken versunken vor sich hin – keiner bemerkt den Anderen. Klar, was hätte man auch miteinander zu tun? Weiter → (Wenn der Bus nicht kommt – Gedanken zur Krise)

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Claudia am 18. Oktober 2011 — 3 Kommentare

#occupy – die Überwindung politischer Mutlosigkeit

Während manche meinen, man müsse erst durchdachte Alternativen fürs Finanzsystem, für die Schuldenkrise, für ein menschenfreundlicheres Wirtschaftssystem bzw. eine gerechtere Welt entwickeln, bevor man lautstark gegen Banken- und Staaten-Rettungen protestieren könne, sehen das immer mehr Bürger anders.

„Die „Occupy“-Bewegungen sind kein gewöhnlicher Protest, sondern der Phänotyp eines kommenden Typs politischer Partizipation. Diese bürgerliche Teilhabe orientiert sich zwar noch an bekannten Formen, beruht aber auf völlig neuen Mechanismen. Schon jetzt zeigt sie enormes Mobilisierungspotenial. Vor allem zeichnet sie sich durch eins aus: Sie überwindet die politische Mutlosigkeit.
(Quelle: F.A.Z)

Ich bin sehr gespannt, wie sich das noch entwickeln wird. Es ist das schwarmartige spontane Zusammenwirken entlang an quer übers Netz diskutierten Stichworten, das sich nun auch im „real Life“ zeigt. Man muss sich nicht erst einigen, wohin die Reise gehen soll, es genügt, sich punktuell zu vernetzen – und sei es „nur“ zu einem „So nicht!“ in Sachen Krisenmanagement, wie es die Verwalter unserer Steuergelder derzeit betreiben.

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Claudia am 19. September 2011 — 3 Kommentare

Berlinwahl: Riesenerfolg für die Piraten

Piraten entern BerlinMit 8,9 Prozent der Stimmen wurde gestern die Piratenpartei ins Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Mit einem so großen Erfolg hatten sie selbst nicht gerechnet, sonst hätten sie wohl mehr Kandidaten aufgestellt: alle 15 Leute von der Landesliste ziehen ein, einige BVV-Sitze in den Bezirken bleiben sogar leer, da die Gewählten wider Erwarten gleich ins Abgeordnetenhaus können. Weiter → (Berlinwahl: Riesenerfolg für die Piraten)

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Claudia am 23. August 2011 — 4 Kommentare

Krisenstatus: Wer zahlt, was schon verbraucht ist?

Kurzbeschreibungen der laufenden Großkrise sind für mich fast schon Sammelobjekte. In wenigen Sätzen sagen, was seit Jahren abgeht und sich immer weiter verschlimmert, gelingt immer besser, je länger das Elend andauert. Sogar die FAZ, die ja nicht unwesentlich die neoliberale Politik seit Maggie Thatcher „begleitet“ hat, sieht jetzt klar und richtig schwarz. Hier in Kürze die drei Phasen der Krise, zitiert aus „Die nächste Stufe der Finanzkrise“: Weiter → (Krisenstatus: Wer zahlt, was schon verbraucht ist?)

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Claudia am 24. Juli 2011 — 13 Kommentare

Massenmord für die Aufmerksamkeit – zu den Attentaten in Oslo

Konstantin Klein schreibt in seinem Blog denkwürdige Sätze über die ersten Reaktionen auf das verstörende Attentat in Oslo:

Worum es mir geht, ist der Reflex “Terror? Islamismus!”.

Was sagt uns dieser Reflex? Schuld sollen fremde Menschen aus einem fremden Kulturkreis mit fremder Denkweise sein. Schuld sollen Menschen sein, die dadurch, dass sie nicht aus unserem Kulturkreis stammen, anders sind als wir. Durch das Anderssein dieser üblichen Verdächtigen sind wir von dem Zwang befreit, über uns, über die dunklen Ecken unserer Gesellschaft nachzudenken. Durch das Anderssein dieser Verdächtigen können wir uns abgrenzen, können organisatorische, rechtliche, tatsächliche Zäune ziehen, können immer wieder und immer mehr zur Wachsamkeit aufrufen und damit politisch nutzbare Angst erzeugen.

Dieser Reflex erzählt uns aber nicht nur von latenter oder offensichtlicher Fremdenangst; er erzählt auch von der Sehnsucht nach raschen, einfachen und bequemen Erklärungen, von der Angst davor, sich mit neuen, unbekannten Bedrohungen auseinandersetzen zu müssen, keine in drei Sätze zu fassende Erklärung zu haben.

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Claudia am 11. Juli 2011 — 13 Kommentare

Ist Arbeitslosigkeit zwangsläufig ein Krebsgeschwür?

Angeregt durch das kürzlich hier gezeigte Revolutionsvideo (Über Binsenweisheiten, Totschlagargumente und Demokratie) sprach Relax Senf, einer meiner geschätzten Stammleser, in einem Kommentar vom Krebsgeschwür der Arbeitslosigkeit:

„Die Arbeitslosigkeit ist bereits ein Problem und wird fortschreitend zu einem bösartigen Krebsgeschwür. Wobei zu beachten ist, dass sowohl der Mangel an High Potentials als auch der Überfluss an “nur sich selbst = nur Arbeitskraft” Anbieter zunehmen wird. Der Weg zum persönlichen Glück wird schwieriger, ist aber noch immer durch Eigenleistungen beeinflussbar.“

Schon vor über 20 Jahren hörte ich die Botschaft, „die Wirtschaft“ könne perspektivisch locker mit 30% der arbeitsfähigen Menschen auskommen, um die Welt mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen. Der Rest werde dann nicht mehr gebraucht. Weiter → (Ist Arbeitslosigkeit zwangsläufig ein Krebsgeschwür?)

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