Thema: Zeitgeist

Claudia am 18. Juli 2020 — 2 Kommentare

Zu Wahlrecht und Quote

Der Versuch, eine Frauenquote von 50 Prozent in den Parlamenten gesetzlich vorzuschreiben, ist in Thüringen gescheitert. Das Thüringer Verfassungsgericht befand, dass das Paritätsgesetz die Freinheit und Gleichheit der Wahl, sowie die Rechte der Parteien verletze. Ich rechne damit, dass es in Brandenburg genauso kommen wird.

Und ich finde das richtig! Es sollte nicht Sache des Gesetzgebers sein, geschlechterspezifische Vorgaben für Wahlen zu machen. Wen die Parteien zur Wahl aufstellen, sollen sie selbst bestimmen  – und als Wählerin bilde ich mir dann darüber eine Meinung, auch angesichts der Anzahl der Frauen, die sie aufstellen. Weiter → (Zu Wahlrecht und Quote)

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Claudia am 29. Juni 2020 — 10 Kommentare

Keine Demeter-Orangen? Toleranz wird Mangelware!

Heute früh wollte ich den Tag mal nicht mit News lesen beginnen, um mir nicht gleich die Laune zu verderben. Davon abgesehen geht die Konzentrationsfähigkeit schnell den Bach ‚runter, wenn ich über „dieses und jenes“ gefühlte 1001 Fakten und Meinungen aus aller Welt konsumiere. Also erstmal blogggen, etwas Konstruktives tun, harmlose, unstreitige Inhalte teilen, die gewiss niemanden aufregen. Weiter → (Keine Demeter-Orangen? Toleranz wird Mangelware!)

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Claudia am 09. Juni 2020 — Kommentare deaktiviert für Sehenswerte Doku: Woher kommt der Rassismus?

Sehenswerte Doku: Woher kommt der Rassismus?

Habt Ihr Euch auch schon mal gefragt, wie es eigentlich sein kann, dass Europa so stolz auf „christlich-abendländische“ Werte ist, diese aber im Umgang mit den Menschen in weniger entwickelten „Zulieferländern“ kaum eine Rolle spielen? Menschenrechte, soziale Mindeststandards, Gesundheitschutz – von all diesen schönen Errungenschaften der Aufklärung haben jene, die dort für unseren Wohlstand schuften, oft wenig bis nichts.

Dass uns das fast normal vorkommt, dass wir uns für „die Zustände“ dort trotz massiven ökonomischen Verflechtungen (!) so gar nicht verantwortlich fühlen, hat eine krasse Geschichte: Wie die Axt im Walde haben sich die Kolonialmachthaber im Rest der Welt aufgeführt, mehrere hundert Jahre lang. Millionen wurden umgebracht, vertrieben, ausgebeutet, versklavt, während gleichzeitig in Europa der Ständestaat abgeschafft, die Kirchen zu Gunsten der Wissenschaft entmachtet und die neuen Werte der französischen Revolution etabliert wurden: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – für alle Menschen! Weiter → (Sehenswerte Doku: Woher kommt der Rassismus?)

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Claudia am 30. Mai 2020 — 16 Kommentare

Corona-müde

Mir hängt das Thema „Corona“ so dermaßen zum Hals raus! Ich verfolge nurmehr rudimentär die Infos, soweit sie Berlin betreffen. Da lese ich dann, dass jetze mehr Leute sich treffen können, ja toll! Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich sowieso niemand mehr an irgendwelche Vorgaben hält. Das wird in der Berliner Abedschau eher nicht thematisiert, da herrscht Friede, Freude, Eierkuchen und das Bemühen, Gemeinschaft zu genierieren, richtig nett.

Andrerseits ist meine Angst, mich zu infizieren, durchaus gestiegen. Weil mittlerweile viele Infos kommen, die zeigen, dass die vermeintlich „Genesenen“ gar nicht wirkjlich genesen sind, sondern heftige Spätfolgen erleiden. Corona ist eben doch nicht „wie eine normale Grippe“.

In dieser Ambivalenz lebe ich, schütze mich persönlich durch ein vergleichsweise kontaktarmes Leben, das mir keine besonderen Verluste abverlangt. Stellenweise ärgere ich mich über Leute, die sich gegen die restlichen Schutzmaßnahmen stemmen, als wäre „Maske tragen in Geschäften“ eine Riesensache. Sie erscheinen mir als provokant unsolidarisch:  ich schütze SIE mit meiner Maske, aber Sie pfeiffen drauf, mich zu schützen.

Gegen den Frust über Mitmenschen hilft recht gut die Gartenarbeit.

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Claudia am 19. Mai 2020 — 8 Kommentare

Corona-Detox: Konsum ist wie Zucker, Salz und Fett zusammen

Der Aufbruch ins „neue Normal“ hat noch nicht viel Ähnlichkeit mit der Vor-Corona-Zeit. Dass die Restaurants bis 22 Uhr öffnen dürfen, hat ihnen keinen Ansturm beschert, Berlin ohne Touristen füllt nicht einmal die Außengastronomie, die derzeit – mit Abstandsregel – wieder offen hat.Noch immer kein Kino, keine Kneipen und Clubs, keine Straßenfeste, keine Konzerte und Großveranstaltungen. Es fehlt so vieles, das für Unterhaltung sorgte, auch das „Shopping“, das manche als „Hobby“ angeben, fühlt sich mit Maske und Abstand bei weitem nicht so gut an wie früher. Weiter → (Corona-Detox: Konsum ist wie Zucker, Salz und Fett zusammen)

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Claudia am 30. März 2020 —

Corona: zu den laufenden Entwicklungen

Das ist kein „richtiger“ Blogpost, sondern nur eine Plattform, um die aktuellen Entwicklungen zu besprechen. Unter „Was von alledem wird bleiben? 10 Fragen“ sind es jetzt schon 87 Kommentare, deshalb lade ich ein, das Gespräch hier fortzusetzen. Ein sehr langer Kommentarthread macht es für manche Mitlesenden schwierig, noch etwas dazu zu sagen, weil der Eindruck sich aufdrängt, man müsse erst alles nachlesen.

Die aktuelle Lage am 30.März 2020

  • Deutschland: 62435 Infizierte, 541 Todesfälle
  • Italien: 97689 Infizierte, 10779 Todesfälle
  • Spanien: 80.110 Infizierte, 6803 Todesfälle
  • weltweit: 734.833 Infizierte, 34.819 Todesfälle

Diskutiert werden derzeit vielerorts (und auch hier)

  • die Fragen rund um den Ausstieg aus den Einschränkungen und das Wieder-Anlaufen der Wirtschaft
  • die Folgen des „Lockdown“: wirtschaftlich, psychisch, gesellschaftlich und individuell
  • ethische Fragen rund um die Versorgung der Erkrankten und den Schutz von Risikogruppen
  • grundsätzliche Überlegungen, wie die „Welt danach“ aussehen wird.

Lasst uns also den Austausch über all das (und was Euch sonst noch zu Corona einfällt) hier fortsetzen. Unterschiedliche Meinungen sind explizit erwünscht, solange Reden und Gegenreden in gewohnt argumentativer und respektvoller Form erfolgen. Man kann und soll alles besprechen, ich denke nicht, dass es etwas bringt, Gedanken zu tabuisieren, die den Leuten nun mal kommen.

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Update: Lesestoff zur Anregung:

Wolf Schneider hat auf Connection.de einen recht umfangreichen Artikel über „Die Krise“ verfasst, der sowohl dem Mainstream als auch der vielfältigen Kritik und völlig anderen Analysen Raum gibt und viele Links dazu enthält. Zitat:

„Die Pandemie hat unübersehbar auch einen hysterischen Anteil. Den sollten wir vermeiden. Es freut mich, dass »die Wissenschaft« gegenüber Verschwörungstheorien und esoterischen Hokuspokus durch die Corona-Krise gerade im Aufwind ist – wer weiß, wie lange noch. Was mich daran besorgt, ist allerdings der Glaube vieler dieser Wissenschaftler, dass es zu ihrer Sicht gar keine Alternative gäbe. Jeder Mainstream ist immer auch eine massenhypnotische Veranstaltung, gesteuert von den jeweils gerade geltenden Narrativen. Das gilt auch für den wissenschaftlichen Mainstream, der ebenfalls Narrative gestaltet und Narrativen folgt – und auch Statistiken sind Narrative, die man so oder so gestalten kann, da gibt es große Freiheitsräume für kreative Geister, ohne dass man lügen müsste. Wir sollten nie zu einer Schafherde von brav folgenden Gläubigen werden, die Abweichler verachten und ausgrenzen. Obrikeitsdenken tut der Demokratie nicht gut, und unserer Gesundheit und der Wissenschaft auch nicht.“

Trotzdessen folgt Wolf, genau wie ich, im persönlichen Alltag den erlassenen Regeln – in der Überzeugung, dass das derzeit vernünftig ist.

***

Und weiter:

Wenn mir mein lieber alter Freund extra eine SMS schickt, um mir einen Artikel anzuempfehlen, dann ist das in jedem dieser seltenen Fälle ein sehr sehr lesenswerter. In diesem Fall eine großformatige Betrachtung verschiedener „Narrative“, die gerade virulent sind bzw. werden: religiöse, mythologische, politische – auf dem Hintergrund der Weltgefahrengemeinschaft, die wir durch die Globalisierung geworden sind. Ein Essay von Thomas Assheuer in auf ZEIT ONLINE:

Pandemien: Die Heimsuchung

„Schon immer haben Seuchen die kulturelle Fantasie angesteckt. Der Verdacht lautet: Die Zivilisation habe es nicht anders verdient. Wie zynisch.“

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Vegleichsweise schnell zu lesen sind die spannenden Überlegungen zum „Danach“, die der Soziolige Phillip Staab anstellt:

Corona-Krise: „Wir haben uns als Kantianer geoutet: Jedes Leben zählt“

„Was wird aus dem Staat? Wir schlagen ja gegenwärtig Pfade ein, die man als Staat nicht einfach wieder verlassen kann. Lange Zeit waren wir auf dem kollektiven Pfad des Wirtschaftswachstums als höchstem Ziel staatlichen Handelns unterwegs. Damit haben wir gebrochen. Plötzlich wird die Gesundheit großer Minderheiten, die zum Wachstum nicht mal viel beitragen, höher bewertet als dieses Ziel. Wir haben uns als Kantianer geoutet: Jedes Leben zählt.“

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