Es gibt Texte, die ich einfach festhalten will. Einen solchen fand ich auf „Erase and Rewind“ und darf ihn mit Erlaubnis der Bloggerin Zoë hier abbilden. Weiter → (Flucht: Zum Beispiel Syrien)
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Digital Diary Vom Sinn des Lebens zum Buchstabenglück – von Claudia Klinger
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Claudia am 17. August 2015 — 10 Kommentare
Es gibt Texte, die ich einfach festhalten will. Einen solchen fand ich auf „Erase and Rewind“ und darf ihn mit Erlaubnis der Bloggerin Zoë hier abbilden. Weiter → (Flucht: Zum Beispiel Syrien)
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Claudia am 12. Juli 2015 — 22 Kommentare
Heute einfach mal ein Zitat, das mir aus der Seele spricht – vom Kiezneurotiker, der so gut „ranten“ kann wie keiner sonst: Weiter → (#NichtMeinEuropa)
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Claudia am 03. Juli 2015 — 34 Kommentare
In Griechenland bekommt derzeit jeder nur 60 Euro pro Tag an den Geldautomaten, Rentner müssen mit Raten von 125,- auskommen. Die Griechenland-Krise ist auf einem Höhepunkt, alle starren gebannt auf das Referendum, in Talkshows und Medien werden die komplexen Sachverhalte, die zu diesem Desaster geführt haben, mehr als ausgiebig diskutiert. Nur ein Thema wird gar nicht erwähnt: Inwiefern ist es eigentlich „normal“, bzw. DARF es normal sein, dass eine Staats- oder Bankenpleite EIGENES GELD der Menschen in Gefahr bringt? Weiter → (Der Elephant im Zimmer, den niemand sehen will)
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Claudia am 11. Juni 2015 — Kommentare deaktiviert für Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung
Johnny Haeusler, Veranstalter der jährlichen re:publica spricht online über manche Dinge gar nicht mehr. Claudia Kilian, Bloggerin auf „Sammelmappe“, hat sich umfangreich mit den Möglichkeiten auseinander gesetzt, sich persönlich gegen Überwachung zu schützen, kommt aber zum resignierenden Schluss, unser demokratisches Boot sei leck geschlagen und auf direktem Kurs ins Verderben.
Was nicht wundert, denn mittlerweile ist nicht mehr zu leugnen, dass unsere Regierung lügt, wenn es opportun ist und sich gar anschickt, wegen der öffentlich gewordenen BND-Zuarbeit für die NSA die Gewaltenteilung auszuhebeln. Nicht zuletzt soll die gehasste Vorratsdatenspeicherung, die alle Bundesbürger anlasslos unter Verdacht stellt, entgegen aller Kritik per Gesetz installiert werden, ein Gesetz, das schon im Entwurf von der Datenschutzbeauftragten als verfassungswidrig begutachtet wird.
Sascha Lobo – seit Snowdens Enthüllungen ein unermüdlicher Ritter des Worts im Kampf gegen die totale Überwachung – läuft zu neuer Hochform auf, er schäumt geradezu vor Empörung, dass wir, die Bürger dieses Landes, nichts gegen all das unternehmen. Auszug aus der aktuellen Publikumsbeschimpfung: Weiter → (Top Dog USA und unsere folgenlose Empörung in Sachen Überwachung)
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Claudia am 25. Mai 2015 — 8 Kommentare
Aber nein, werden jetzt viele denken, bloß nicht! Schließlich ist so ein langes Wochenende nichts, was man gerne aufgeben würde. Aber davon mal abgesehen: Wer „feiert“ eigentlich noch Pfingsten?
Ich komme auf dieses Thema, weil keines der Blogs aus meiner Blogroll oder meinem Feedreader irgendwelche Worte über Pfingsten verliert. Auch auf Rivva finden sich nur die üblichen Alltagsthemen und selbst im Mainstream – gesichtetet über Google News – muss ich die Suche bemühen, um ein paar wenige Artikel mit „Pfingsten“ im Titel zu finden. Meist sind es Ausflugstipps oder oberflächliche Info-Artikel mit lexikalisch anmutenden Antworten auf die Frage nach dem Pfingsochsen, dem Pfingstwunder und den Terminen für die Pfingstferien.
Nur die gute alte Tante ZEIT müht sich, etwas Gehaltvolles über Pfingsten zu schreiben. In „Das Ich ist die Sonne“ fragt Thomas Assheuer:
„Was hält eine Welt zusammen, die nur aus Einzelkämpfern besteht? Eine Gesellschaft, in der unterschiedlichste Kulturen aufeinanderprallen, die oft nur eines gemeinsam haben, nämlich ihre schier unüberwindliche Fremdheit?“
Ausgehend von zeit-typischen Slogans wie „Unterm Strich zähl ich“ schaut der Autor zurück auf die multikulturelle, aber unfriedliche Gesellschaft im Judäa der dreißiger Jahre, in der sich das Pfingstwunder laut Bibel ereignet haben soll. Es herrschte „babylonische Sprachverwirrung“, die Strafe Gottes für den Versuch, durch Bau eines hohen Turms gottgleich zu werden. Und dann das Wunder: Weiter → (Pfingsten – kann das weg?)
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Claudia am 01. Mai 2015 —
Dass der Utopieverlust nicht nur in der Netzkommunikation zu einer „giftigen Endzeitstimmung“ führt, war Thema des letzten Artikels. An eine dieser verlorenen Utopien kann ich mich gut erinnern, nämlich an die Hoffnung, Maschinen würden die Menschen von der Not-wendigen Arbeit befreien. Man hätte endlich genug Zeit für Hobbys und kreatives Tun, mehr Zeit für Freunde und Familie, Zeit zur Besinnung, zur Kontemplation – und nach Belieben natürlich auch Zeit fürs freiwillige Mitwirken an der Mehrung des Allgemeinwohls, ganz ohne Zwang und Stress.
Und ja, Maschinen haben uns weitgehend von körperlicher Arbeit befreit, doch sitzen wir jetzt eben mehrheitlich vor Bildschirmen und leisten „geistige Arbeit“. Auch sie schickt sich an, zu verschwinden: wird wegrationalisiert durch die IT- und Internet-Revolution, ausgelagert in Billiglohn-Länder, bis auch dort Programme und Maschinen die Menschen ersetzen.
Die Gruppe Krisis um den Philosophen Robert Kurz bemerkte dazu in ihrem »Manifest gegen Arbeit« (1999): »Erstmals übersteigt das Tempo der Prozess-Innovation das Tempo der Produkt-Innovation. Erstmals wird mehr Arbeit wegrationalisiert als durch Ausdehnung der Märkte reabsorbiert werden kann. In logischer Fortsetzung der Rationalisierung ersetzt elektronische Robotik menschliche Energie oder die neuen Kommunikationstechnologien machen Arbeit überflüssig. Ganze Sektoren und Ebenen der Konstruktion, der Produktion, des Marketings, der Lagerhaltung, des Vertriebs und selbst des Managements brechen weg. Erstmals setzt der Arbeitsgötze sich unfreiwillig selber auf dauerhafte Hungerration. Damit führt er seinen eigenen Tod herbei. […] Der Verkauf der Ware Arbeitskraft wird im 21. Jahrhundert genauso aussichtsreich sein wie im 20. Jahrhundert der Verkauf von Postkutschen.«
(aus: Automatisch arbeitslos)
Anstatt nun eine Gesellschaft mit nur noch wenig notwendiger menschlicher Arbeit als Erfolg zu begreifen, den es zum Wohle aller zu organisieren gilt, wurde Arbeit zum regelrechten Fetisch, der fraglos angebetet wird. Kaum eine Rede eines amerikanischen Politikers kommt ohne Beschwörung des „Hard Working“ aus und hierzulande wiederkäute gar ein Sozialdemokrat wie Müntefering anlässlich der Agenda 2010 allen Ernstes den Paulus-Spruch „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, den auch Hitler gerne zitierte – und zwar so:
Wer nicht arbeitet, soll nicht essen. Und wer nicht um sein Leben kämpft, soll nicht auf dieser Erde leben. Nur dem Starken, dem Fleißigen und dem Mutigen gebührt ein Sitz hienieden.“ (Mein Kampf, 1925)
Wenn man das immer wieder durch die Medien schwappende Gehetze gegen Hartz4-Bezieher („soziale Hängematte“) betrachtet, muss man fast zum Schluss kommen, dass sich in dieser Bewertung nicht allzu viel geändert hat. „Arbeitsplätze“ sind jederzeit wohlfeile Argumente, um die Verdreckung und Vergiftung der Umwelt, das Quälen von Tieren, das Ausbeuten letzter Ressourcen wider besseres Wissen und viele Schrecklichkeiten mehr zu rechtfertigen. Obwohl die Arbeit weniger wird, sind wir mehr und mehr eine Leistungsgesellschaft, die den BurnOut in der 70-Stunden-Woche als weit ehrenvoller erachtet als das Streben nach einer auskömmlichen Teilzeitarbeit.
Warum nur? Schon 1880 diagnostizierte Paul Lafargue, der Schwiegersohn von Karl Marx die Vergötzung der Arbeit als eine Art Geisteskrankheit:
„Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht, eine Sucht, die das in der modernen Gesellschaft herrschende Einzel- und Massenelend zur Folge hat. Es ist dies die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und ihrer Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht. Und statt gegen diese geistige Verirrung anzukämpfen, haben die Priester, die Ökonomen und die Moralisten die Arbeit heiliggesprochen.“
Ja warum wohl? Ganz einfach: Damit auch schlecht oder gar nicht (Generation Praktikum!) bezahlte Arbeit unter unangenehmsten Rahmenbedingungen noch als Glücksfall und Geschenk wahrgenommen wird, MUSS der Status „arbeitslos“ so unerträglich wie möglich gemacht werden. Schikanen, Rechtsverstöße, Demütigungen, sinnlose „Maßnahmen“ durch die Jobcenter sind vielfach belegt und treiben viele in Depression und Verzweiflung. Wer aber all das an sich abtropfen lässt, vielleicht im erlaubten Rahmen ein paar wenige Euro dazu verdient und damit zufrieden ist, gilt der Gesellschaft als Schädling und Schuft. Und das, obwohl gerade diese Menschen den wenigsten Schaden anrichten, denn ihr ökologischer Fußabdruck ist in aller Regel kleiner als der aller anderen.
Die Demokratie konnte in Griechenland nur deshalb erfunden werden, weil die Bürger nicht gearbeitet haben, sondern Zeit hatten, sich auf der AGORA zu treffen und Politik zu diskutieren. Die Arbeit galt als eines freien Menschen unwürdig, sie war den Sklaven vorbehalten.
Heute hätten wir die Maschinen und Programme als Sklaven, lassen uns aber lieber von der Wirtschaft beherrschen und malochen wie die Irren – dankbar, noch einen Arbeitsplatz oder eine halbwegs tragfähige „Marktnische“ gefunden zu haben. Man wählt Parteien, die den Status Quo als „alternativlos“ ansehen, willfährige Büttel der globalen Big Player und ihrer Lobbyisten, die uns auch noch mit TTIP, der Machtergreifung des totalen Markts, beglücken wollen. Und wir hängen an einem Lebensstandard, den die Erde hochgerechnet auf alle niemals tragen wird – nach uns die Sintflut!
Nun ja, es ist, wie es ist: Allen einen schönen 1.Mai.
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Auch zum Thema:
Sinn der Arbeit: Ich arbeite, also bin ich – Patrick Spät;
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Claudia am 29. April 2015 — 23 Kommentare
Im Artikel „Fuck off, wenn Du nicht meiner Meinung bist“ beklagt Don Dahlmann, dass „all das Geifern, Toben, Ausschließen, Ausgrenzen und Galle spucken zu einer Art Normalität im Netz geworden ist, eine Krankheit, die langsam aber sicher ins analoge Leben übergreift.“
Die folgende Diskussion darüber beschränkt sich weitgehend auf Phänomene der Internet-Kommunikation, doch greift das für mein Empfinden zu kurz.
Mein Kommentar dazu:
Nicht nur die “Debattenkultur” im Netz ist so intolerant und aggressiv, auch in der großen Politik stehen die Zeichen auf Sturm. Ein neuer – für uns noch kalter – Krieg mit recht gefährlichen militärischen Provokationen ist auf einmal wieder drin, die Griechenland/Euro-Krise erscheint unlösbar, die weltweite Verschuldungs/Finanzkrise ebenfalls – die Gefahren von daher sind nicht etwa weniger, sondern mehr geworden. Dass unser Noch-Wohlstand auf dem Rücken der Südstaaten und der gnadenlosen Ausbeutung von Ressourcen weltweit basiert, kann kaum mehr jemand verdrängen – und doch müssen wir faktisch ein “weiter so” präferieren, denn was würde aus diesem ganzen Wirtschaftssystem ohne Wachstum? Von Umwelt & Klima fang ich gar nicht erst an…
Was das alles mit der Debattenkultur zu tun hat? Ich denke, es ist untergründig hoch wirksam, dass es keine Utopien mehr gibt, keine Vorstellungen, wie all diese Probleme zu lösen und die Welt in eine friedlichere und gerechtere transformiert werden könnte. Deshalb ist sich jeder zunehmend selbst der Nächste, man sucht nach Ablenkung in der Unterhaltung, man kreist um den Konsum, der mittlerweile alle Lebensbereiche durchdringt – und surft herum auf der Suche nach Erregungszuständen, die durch noch halbwegs überschaubare Ereignisse vermittelt werden. Ein insgesamt düsteres, Zukunft nurmehr als Verschlechterung fürchtendes kollektives (Unter-)Bewusstsein ergibt dann eine entsprechend fürchterliche Art des Umgangs miteinander:
Wenigstens die Homöopathen, die “Femi- und Masku-Trolls”, die Impfgegner und viele andere Gruppen und Personen mit unliebsamen Meinungen oder individuellem Fehlverhalten kann man noch gradlinig und ohne Ambivalenzen hassen und bashen. Gern auch gleich alle Politiker, die gesamte Presse, alle MultiKulti-Freunde, Gutmenschen und “Wirtschaftsflüchtlinge”, das ganze Gesocks in der sozialen Hängematte sowieso und natürlich die bösen geheimen Mächte, die hinter allem stehen und die Fäden ziehen, wenn sie nicht grad Chemtrails auf uns herab regnen lassen.
Friedliches Geplauder im Netz? Ist ja so 20.Jahrhundert…
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Siehe dazu auch:
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Claudia am 06. April 2015 — 15 Kommentare
Der folgende Tweet wurde 226 mal retweetet und 428 mal „gefavt“. Heißt: Ziemlich viele stimmen zu:
„Schüler schreiben immer schlechter mit der Hand. Außerdem können nur noch wenige nen Kutschen-Wagen fahren oder mit 2 Steinen Feuer machen.“
Boris T. Kaiser (@DerBrainfucker)
Was meint Ihr? Ist der Verlust der Handschrift hinnehmbar, gar eine lange fällige Modernisierung im Kontext gewandelter Mediennutzung? Oder ein weiterer Schritt in die totale Abhängigkeit von technischem Gerät?
Meine eigene Handschrift kann ich schon lange kaum mehr lesen. Klar, ich schreibe ja fast nie mit der Hand. Höchstens mal ein paar Worte auf Zettel oder Flipboard.
Dennoch ist mir bei der Aussicht unwohl, Menschen könnten sich im Notfall nicht mehr über physische Zettel verständigen. Weil sie nur noch Buchstaben eintippen, aber nicht mehr selber schreiben können.
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